DE514984C

DE514984C - Mit Nachladung betriebene gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmaschine

Info

Publication number: DE514984C
Application number: DEL73561D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1928-11-28
Filing date: 1928-11-28
Publication date: 1930-12-20

Description

Mit Nachladung betriebene gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmaschine Die Erfindung betrifft eine mit Nachladung betriebene gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmaschine mit Fremdzündung, Gleichstromspülung und den Ein- und Auslaß steuernden Doppelkolben, welche vor der Ladung mit dem Gemisch durch Luft gespült wird, und besteht darin, daß zur Nachladung eine zweite Luftmenge verwendet wird, die nach Abschluß des Auslasses eingeführt wird, so daß sich die Gemischladung bei Beginn der Verdichtung zwischen zwei Luftpolstern befindet. Durch diese Nachladung wird gegenüber den bekannten, mit Nachladung betriebenen gemischverdichtenden Zweitaktbrennmaschinen der Vorteil erreicht, daß durch die der Brennstoffladung folgende Lufteinführung die die Ladung führenden Leitungen und Räume mit Luft gespült werden und mit Luft erfüllt bleiben, so daß die Gefahr des Anbrennens des Gemisches in den Leitungen und Räumen, auch in dem Vergaser vermieden wird. Die in den Leitungen und Räumen verbleibende Luftmenge dient also zur Isolierung des den Brennstoff bzw. das Brennstoffgemisch enthaltenden Raumes von den brennenden Gasen, welche kurz vor der Einlaßöffnung durch etwaige Undichtheiten in den die Ladung enthaltenden Raum zurückschlagen könnten. Durch die Nachladung erhält also die Ladung in dem Zylinder eine neue Struktur bei Beginn der Verdichtung mit der Wirkung, daß beide sonst schlecht gekühlten Kolbenböden sich abkühlen, indem sie einen Teil der Wärme der ihnen vorgelagerten Luftschicht abgeben. Dieser Ladungsstruktur ist auch zuzuschreiben, daß der bei ihrer Verbrennung entstehende Maximaldruck geringer ist als derjenige in den Zweitaktbrennkraftmaschinen, von welchen die Erfindung ausgeht, und die Druckkurve nähert sich mehr derjenigen eines Dieselmotors.
In der Zeichnung zeigen Abb. i einen Zweikolbenmotor im Längsschnitt, Abb.2 einen Zweikolbenmotor mit gegenläufigen Arbeitskolben und kolben- sowie schiebergesteuertem Einlaß im Längsschnitt, Abb. 3 ein Diagramm zu Abb. 2, Abb. q. einen Zweikolbenmotor wie Abb. 2, jedoch mit kolben- und ventilgesteuertem Einlaß im abgebrochenen Längsschnitt.
Gemäß Abb. i greifen die Kolben i, 2 z. B. mit ihren Stangen 3, q. an einer Dreipunktschwinge 5 an, an welcher auch die Kurbel 6 angreift. Dem Einlaß 7 für den Brennstoff ist eine Kammer 8 vorgelagert, in welche der Brennstoff durch Düse g eingeführt wird; die Kammer 8 ist mit dem Einlaß 7 durch Leitung io und ferner mit dem Windkessel ii verbunden. Zuerst wird dem Verbrennungsraum 12 und den sich anschließenden Zylinderräumen durch den Einlaß 7 Luft aus dem Windkessel ii über die Kammer 8 zugeführt, dann erfolgt die Einspritzung des Brennstoffes durch die Düse 9 in die Kammer 8, so daß eine an Brennstoff übersättigte Luftsäule sich bildet und der Luft aus dem Windkessel nachfolgt.
Bei entsprechenden Abmessungen der Leitung 8 läßt sich der Brennstoff auch vor dem Öffnen des Einlasses in die Luftleitung einführen. Auf diese Weise erreicht man die Bildung fertiger, abwechselnd aufeinanderfolgender Säulen aus Luft, brennstoffarmem Gemisch, übersättigtem Gemisch, brennstoffarmem Gemisch und wieder Luft. Durch diese vorzeitige Bildung der geschichteten Ladungssäule erhält man eine unter den günstigsten Verhältnissen im Augenblick des Öffnens des Einlasses bereits fertigdosierte Ladung, die ihrerseits auf dem Wege in den Zylinder durch die Wirbelung in eine für die gleichmäßige Verbrennung günstige Struktur gebracht wird.
Gemäß Abb. 2 läßt sich die Schichtbildung der Ladung auch so erreichen, daß der Brennstoff in eine Abzweigung 13 der Luftleitung 14 eingeführt wird.
Ein periodisch gesteuertes Absperrorgan 15 läßt die Luft abwechselnd durch die Abzweigung 13 und die Leitung 14 strömen.
Im übrigen zeigt Abb. 2 einen Motor mit gegenläufigen Kolben i6, 17. Die Phasenverschiebung der Offnungs- und Schließungszeiten der Ein- und Auslässe ig,- 2o wird hier durch Schieber 18 als Drosselorgan des Einlasses ig erreicht.
In dem Diagramm (Abb.3) für den Motor nach Abb.2 bedeuten die ausgezogenen Linien 21 und 22 die Stellungen der Kolben in jedem Moment, wobei `die Abszissen den Drehwinkeln der Hauptwelle entsprechen.
Die punktierten Linien a, b und c, d entsprechen den Kanten der Ein- und Auslässe i9, 20.
Die Luft aus der Leitung 14 wird in eine Kammer 23 eingeführt. In dieser Kammer läuft synchron mit dem Kolben der Schieber 18, dessen Schlitzstellungen im Diagramm mit den punktierten Linien 24, 25 dargestellt sind. -In dem Diagramm entsprechen e, f der Zeitdauer des Auspuffes, f, g der Zeitdauer der Spülung und Füllung und g, h der Zeitdauer des Nachfüllens.
Gemäß Abb. 4 ist der Schieber 18 durch ein Ventil 26 ersetzt. Dieses Ventil steuert die Luftleitung 14, durch die sowohl Luft als auch Gasgemisch dem Zylinder zugeführt werden.
Die dargestellten Zweikolbenmotoren können gruppenweise zu mehrzylindrigen Motoren zusammengesetzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Mit Nachladung betriebene gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmaschine mit Fremdzündung, Gleichstromspülung und den Ein- und Auslaß steuernden Doppelkolben, welche vor der Ladung mit dem Gemisch durch Luft gespült wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Nachladung eine zweite Luftmenge verwendet wird, die nach Abschluß des Auslasses eingeführt wird, so daß sich die Gemischladung bei Beginn der Verdichtung zwischen zwei Luftpolstern befindet.