DE588718C - Verfahren zur Herstellung Kohlensaeure entwickelnder therapeutischer Praeparate - Google Patents

Verfahren zur Herstellung Kohlensaeure entwickelnder therapeutischer Praeparate

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DE588718C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung Kohlensäure entwickelnder therapeutischer Präparate Es ist bekannt, daß Kohlensäure therapeutisch verwendet wird und gegen habituelle Obstipation sowohl per os (Seidlitz-Pulver oder -Kapseln) als auch in Form von Kohlensäurebädern, Siphonklysmen usw. Verwendung finden kann. Kohlensäure ist das einzige Gas, das auf die Darmschleimhaut und Darmmuskulatur reizend einwirkt. Da aber die rectale Kohlensäurezufuhr oft mit großen Schmerzen und unangenehmen Nebenerscheinungen. verblnuden ist, konnte die Kohlensäure für sich allein für den obigen Zweck in die Praxis nicht Eingang finden. Es wurde daher auch vorgeschlagen, Kohlensäure entwickelnde Gemenge in Form von Stuhlzäpfchen in den Mastdarm einzuführen, wobei der übliche Zusatz von Fetten, fetthaltigen oder fettähnlichen, rein hydrophoben Stoffen, wie Kakaobutter, Wollfett, Wachsarten usw., die Entwicklung der Kohlensäure regeln und Schmerzen verhindern soll. Diese normalerweise bei der Herstellung der Stuhlzäpfchen verwendeten Bindesubstanzen haben aber nicht zuverlässige Wirkung gezeigt, auch deshalb nicht, weil durch sie dem Wasser der Zutritt zum Kohlensäure entwickelnden Gemenge gehemmt und daher die Kohlensäureentwicklung und Wirkung zu langsam ist. Bei der Verwendung rein hydrophiler Substanzen aber ist die Kohlensäureentwicklung eine zu stürmische. Es ist ferner auch ein Verfahren bekanntgeworden, bei welchem ein Kohlensäure entwickelndes Gemenge, beispielsweise bestehend aus Weinsäure und Natriumcarbonat, für einen anderen als den, vorgenannten therapeutischen Zweck, und zwar zum Hineintreiben von Desinfektions- oder Heilstoffen, unter Zuhilfenahme von die Schaumbildung begünstigenden Stoffen in Wunden oder Körperhöhlen verwendet wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Präparates, das die schmerzlose Anwendung von Kohlensäure gegen habituelle Obstipation in befriedigender Weise ermöglicht. Das Verfahren wird in der Weise ausgeführt, daß einem bekannten Kohlensäure entwickelnden Gemenge, wie z. B. Natriumcarbonat und Weinsäure, Lezithin oder lecithinhaltige Stoffe zugesetzt und diese Erzeugnisse geformt und evtl. getrocknet werden.
  • Durch die Beimengung lecithinhaltiger Stoffe bzw. des Lezithins, das zwar auch zu den fettähnlichen Stoffen gehört, das abereine Mittelstellung zwischen den hydrophoben Bund den hydrophilen Substanzen einnimmt, wird überraschenderweise die schmerzhafte Reizwirkung der Kohlensäure auf die Darmschleimhäute und Darmmuskulatur gänzlich ausgeschaltet, und zwar wird durch den Lecithinzusatz in erster Linie ein bisher unerreichtes Ziel, nämlich eine geregelte, ganz allihähliche, äußersi feinperlige Kohlensäureentwicklung von zweckentsprechender Geschwindigkeit, also eine neue technische Wirkung erreicht, die sich auf den stonischen Mastdarm und auf die Peristaltik so günstig äußert, daß es mit Hilfe derart hergestellter Präparate leicht gelingt,- die habituelle Mastdarmobstipation zu beheben. Außerdem enthält das Lezithin, das ganz spezifische Sonderheit sowohl in chemischer als in physikalischer, als in therapeutischer und in physiologischer Richtung aufweist, bekanntlich Phosphor in organischer Bindung und vereinigt sich, wie in der Literatur nur spärlich und ganz allgemein angegeben ist, mit Basen und Säuren zu salzartigen Verbindungen. Es wirkt in der erfindungsgemäßen Verbindung nicht bloß als der gesuchte Regler der Kohlensäureentwicklung, sondern neben dem Heilstoffe Kohlensäure auch noch selbst als Heilstoff. Offenbar spielt hierbei auch die physiologische Wirkung des Lecithins auf die Nerven eine nicht unbedeutende Rolle und der Umstand, daß das Lecithin auch die Resorptionsverhältnisse im Darmkanal z. B. zum Unterschied von anderen Lipoiden, wie z. B. dem in Wasser unlöslichen Cholesterin, günstig beeinflußt.
  • Zusammenfassend zeitigt somit einzig und allein die neue Kombination von Lecithin oder lecithinhaltigen Stoffen mit Kohlensäure entwickelnden Gemengen die folgenden neuen überraschenden Effekte: a) Sehr feinperlige und gleichmäßige Kohlensäureentwieklung, b) rasche Resorption der sich im Körper bildenden Kohlensäure und c) Schaffung einer günstigen Wirkung im physiologischen Sinne zur Vermeidung der Reizwirkung der Kohlensäure auf empfindliche Schleimhäute.
  • Nur durch die lückenlose Erreichung dieser vorgenannten Effekte wird die schmerzlose Anwendung der Kohlensäure erzielt.
  • Von dem in der Beschreibungseinleitung zuletzt angeführten bekannten Verfahren unterscheidet sich das erfindungsgemäße wesentlich dadurch, daß bei dem letzteren die Kohlensäure selbst als Heilmittel zur Anwendung gelangt, hingegen bei jenem bloß den Transport eines in allen Fällen besonders zuzusetzenden Desinfektions- oder Heilmittels zu besorgen hat, vorzüglich zu dem Zwecke, um Blutungen in Körperhöhlungen zum Stillstande zu bringen, und ferner dadurch, daß sich das bekannte Verfahren keines Mittels bedient, das wie das Lecithin die ganz spezifische Wirkung einer äußerst feinperligen und gleichmäßigen Kohlensäureentwicklung neben eigener Heilwirkung herbeizuführen vermag. Die dort als Hilfsmittel angewendeten bekannten schaumbildenden Kolloide regeln keineswegs die Kohlensäureentwieklung aus den Kohlensäurebildnern, sondern sie besorgen im Verein mit der Kohlensäure das angestrebte, möglichst tiefe Hineintreiben der noch eigens heranzuziehenden besonderen Desinfektions- oder Heilmittel, woraus folgt, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren durch die Hinweglassung solcher weiterer Zusätze schon allein ein technischer Fortschritt resultiert. Ein etwaiger Ersatz des Lecithins beim Verfahren gemäß der Erfindung durch die schaumbildenden Kolloide des obigen bekannten Verfahrens hätte außer dein Mangel eigener Resorptions- und Heilwirkung nur eine großperlige, ungleichmäßige Kohlensäureentwicklung zur Folge, die eben Schmerzen verursacht.
  • Durch die Einführung von Stuhlzäpfchen, hergestellt aus Kohlensäure entwickelnden Substanzen, einem Fettgemenge und Lecithin, in den. Mastdarm erfolgt bei Personen, die an einer habituellen Mastdarmobstipation bzw. an Faulheitsverstopfung leiden, wie bei Bettlägerigen, Wöchnerinnen, Säuglingen usw. nach kurzer Zeit eine schmerzlose Stuhlentleerung.
  • Da die Kohlensäure bekanntlich nicht nur einen typischen Effekt auf den Dickdarm auslöst, sondern auch, dem Dünndarm zugeführt, peristaltisch wirkt, wird das Gemisch von Kohlensäure entwickelnden Substanzen, und Lecithin oder lecithinhaltigen Stoffen, um bei Einverleibung in Form von Pillen öder Kapseln eine ganz zuverlässige schmerzlose und brauchbare interne Kohlensäuretherapie zu gewährleisten, vorteilhaft mit einer der in der Pharmazie für ähnliche Zwecke an sich bekannten Hüllen, wie gehärtete Gelatine usw., umgeben, die die Lösung des Inhaltes nicht schon ini Magen, sondern erst im Darm ermöglicht.
  • Ebenso werden aus den Kohlensäure entwickelnden Substanzen und einem Fett= genenge mit Zusatz von Lecithin oder lecithinhaltigen Stoffen auch andere Formen, z. B. Kugeln, hergestellt, welche in den Körper eingeführt, dort Kohlensäure entwickeln und daselbst eine bakterizide Wirkung entfalten.
  • Zweckmäßig werden die Komponenten kohlensaures Salz und Säure einerseits und Lecithin andererseits aufs feinste vermischt, so daß eine homogene Applikationsform entsteht. Auch kann vorteilhaft, um die Kohlensäureentwicklung zu verzögern, die das kohlensaure Salz zersetzende Säure ähnlich dem bei Herstellung anderer Medikamente üblichem Vorgang abgesondert in den Kern der Applikationsform gebettet werden.
  • Ausführungsbeispiel Im Kern der Zäpfchen oder Glob.uli befindet sich die Säure. Um diese herum befindet sich die Kohlensäure entwickelnde Substanz mit Lecithin und dem Fettgemenge. Bei Anwendung löst sich zunächst dieses Gemenge, schmiert die Darmwände usw. aus, und dann erst erfolgt die Kohlensäureentwicklung durch die im Kern gelagerte Säure. Bei per os zu nehmenden Präparaten, z. B. Pillen oder Kapseln, stellt den Kern der Pille oder Kapsel die das kohlensaure Salz zersetzende Säure dar; diese wird mit gehärteter Gelatine umhüllt, die von einem Gemenge von Kohlensäure entwickelnder Substanz und Lecithin umgeben ist, und das Ganze wird neuerdings in einer Hülle, . wie gehärteter Gelatine usw., eingebettet. Diese Pille oder Kapsel geht ungelöst durch den Magen, kommt erst im Darm zur Auflösung, und es erfolgt hier stufenweise Resorption.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung Kohlensäure entwickelnder therapeutischer Präparate, dadurch gekennzeichnet, daß einem Kohlensäure entwickelnden Gemenge Lecithin oder lecithinhaltige Stoffe zugesetzt werden und dieses Erzeugnis sodann geformt und evtl. getrocknet wird. a. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch von Kohlensäure entwickelndem Gemenge und Lecithin bzw. lecithinhaltigen Stoffen mit einer an sich bekannten, im Magen unlöslichen und erst im Darm löslichen Hülle versehen wird. 3. Verfahren nach den Ansprüchen t und a, dadurch gekennzeichnet, daß die das kohlensaure Salz zersetzende Säure abgesondert in den Kern der Applikationsform gebettet wird.
DE1930588718D 1930-03-11 1930-03-11 Verfahren zur Herstellung Kohlensaeure entwickelnder therapeutischer Praeparate Expired DE588718C (de)

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