DE579996C - Verfahren zur Fernuebertragung von ruhenden und bewegten Bildern, bei dem fuer jeden Punkt des Bildes das darauf fallende Licht mit besonderer Frequenz gesteuert wird - Google Patents
Verfahren zur Fernuebertragung von ruhenden und bewegten Bildern, bei dem fuer jeden Punkt des Bildes das darauf fallende Licht mit besonderer Frequenz gesteuert wirdInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
6. JULI 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 579996 KLASSE 21a1 GRUPPE 33 si
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1930 ab
Bei den üblichen Methoden, die für BiIdtelegraphie und Fernsehen benutzt werden,
wird ein Mechanismus verwendet, mit dessen Hilfe die Helligkeit der Punkte des zu übertragenden
Gegenstandes nacheinander in elektrische Erscheinungen umgesetzt wird. Diese Methoden haben den Nachteil, daß die Helligkeit
jedes Punktes des Gegenstandes nur sehr kurz Gelegenheit hat, auf die Photozelle einzuwirken.
Hierdurch ist die Abtastgeschwindigkeit begrenzt. Weiter bekommt das übertragene
Bild einen flackernden Charakter, und der Gegenstand wird bei schnellen Bewegungen
verzerrt wiedergegeben. Schließlieh beansprucht ein ruhendes Bild dieselbe
Breite des Frequenzbandes wie ein bewegtes Bild, was theoretisch nicht erforderlich ist.
Die Erfindung betrifft ein System, daß diese Übelstände nicht aufweist. Sie besteht
im wesentlichen darin, jeden Punkt des Bildes als besondere Frequenz zu übertragen,
indem für jeden Punkt das dar auf fallende Licht mit besonderer Frequenz gesteuert wird,
wobei durch geeignete Wahl der Lichtunterbrechungseinrichtung dafür gesorgt wird, daß
der Abstand benachbarter Frequenzen im übertragenen Frequenzband überall angenähert
gleich groß ist. Auf diese Weise kann man ein Ubertragungsfrequenzband erhalten,
in welchem jeder Bildpunkt durch eine gesonderte Frequenz dargestellt wird, ohne daß
das Frequenzband eine zu große Ausdehnung erhält.
Von den vielen möglichen Ausführungsformen sei in den Abb. 1 bis 5 eine als Bei-
spiel gezeigt.
Der Hauptteil dieser Anordnung eines Senders nach dem Verfahren sind zwei Scheiben
S1 und S2, die an ihrem Umfang aus
einem durchsichtigen Material, z. B. Celluloid C, bestehen. Auf diesem Celluloid ist
z. B. durch ein photographisches Verfahren eine Zeichnung aufgebracht, die in Abb. 2
naher wiedergegeben ist. Sie besteht aus einer Reihe konzentrischer Kreisringe und auf
jedem dieser befindet sich eine kontinuierliche Reihe von durchsichtigen und undurchsichtigen
Stellen, deren Zahl für jeden Kreisring verschieden ist. Im Betriebe drehen diese
Scheiben, und es werden durch eine Lichtquelle L und ein optisches System O die Bilder
der beiden Scheiben übereinander auf den zu übermittelnden Gegenstand projiziert.
Jeder Punkt des Gegenstandes wird also intermittierend beleuchtet und die Frequenzen,
die in dieser Beleuchtung anwesend sind, können wie folgt ermittelt werden:
Falls nur die Scheibe JT1 dreht, so würde
diese Scheibe einen bestimmten Prozentsatz der auf den Punkt P (Abb. 2) beim Fehlen
*J Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Hans Otto Roosenstein und Dr. Fritz Schröter in Berlin.
"1
der beiden Scheiben fallenden Lichtmenge durchlassen. Es werde angenommen, daß die
durchsichtigen und undurchsichtigen Stellen längs eines Kreisringes der drehenden Scheibe
in einer solchen Weise kontinuierlich ineinander übergehen, daß man bei drehender
Scheibe für diesen Prozentsatz schreiben kann:
K1 = 1J2(I + cos ^i),
wenn px die Verdunkelungsfrequenz auf dem
zum Punkt P gehörigen Kreisring A, B dar
= 1 J
K =
Durch den beschriebenen Unterbrechungsmechanismus werden also von dem ganzen
zu übertragenden Gegenstand eine große ao Menge Frequenzen ausgesandt, die von der
Photozelle F aufgenommen werden. Hierbei entstehen für jeden Bildpunkt, wie die Ableitung
oben zeigt, mehrere Frequenzen, und zwar sowohl die Differenzfrequenzen P1 — p,2
als auch die Summenfrequenzen pt + p2. Der
Empfänger für eine derartige Bildübertragung muß nun Elemente enthalten, die für
jeden Bildpunkt auf die dem Punkt zugeordnete Frequenz ansprechen. Man muß daher
aus den erzeugten Frequenzen für die einzelnen Bildpunkte eine Auswahl treffen. -
Im folgenden wird gezeigt, daß man die Zahl der Unterbrechungsstellen auf den
Kreisringen der Lichtunterbrecherscheiben so wählen kann, daß in dem gesamten Frequenzband,
welches bei Abtastung der ganzen Bildfläche entsteht, die Differenzfrequen
zen/)!—p2 und die Summenfrequenzen pt + p2
so liegen, daß diese beiden Frequenzbänder sich nicht überschneiden bzw. noch durch
einen bestimmten Frequenzraum voneinander getrennt sind. Man kann nun für die Übertragung
entweder die Differenzfrequenzen oder die Summenfrequenzen wählen. Beide sind gleichwertig und jedes Frequenzband ergibt
für sich ein eindeutiges Bild, da darin für jeden Bildpunkt nur eine Frequenz einmal
vorkommt. Um z. B. das Band der Differenzfrequenzen auszuwählen, wird hinter der
Photozelle F nach Abb. 1 eine Siebkette 5"
eingeschaltet, durch welche das Differenzfrequenzband von sämtlichen anderen Frequenzen
getrennt wird.
In Abb. 3 sind beispielsweise für jeden Kreisring der beiden Scheiben die Verdunkelungsfrequenzen
aufgetragen, und in der Abb. 3c ist dann das Frequenztableau gegeben, das sich aus der Differenz dieser beiden
Frequenzen ergibt.
Man ersieht aus dieser letzten Abbildung, daß es in dem Gegenstand keine zwei Punkte
stellt. Dreht auch die Scheibe S2, so wird von dieser übriggebliebenen Lichtmenge nochmals
ein bestimmter Prozentsatz
K2 = 1U (i + cos pzt)
durchgelassen, wenn p2 die Verdunkelungsfrequenz auf dem Kreisring C, D der
Scheibe JT2 darstellt.
Die gesamte Lichtstärke, die der Punkt P schließlich erhält, ist proportional dem Produkt
aus diesen beiden Größen, also gleich
cos
(P1 —pj
gibt, die dieselbe Differenzfrequenz aufweisen. Von links nach rechts hat jede Zeile
des Tableaus zehn ansteigende Frequenzen, während jede Zeile mit der nächstliegenden
einen Frequenzunterschied von Tausend aufweist. Weiter liegen sämtliche Differenzfrequenzen
tiefer als sämtliche anderen Frequenzen, und auch ist die Möglichkeit ausgeschlossen,
daß eine Oberwelle, selbst eine Oberwelle von der tiefsten Differenzfrequenz, in das Band der Differenzfrequenzen fallen
könnte. Es kann also zwischen den Klemmen M und N der Siebkette ein Strom ent- go
nommen werden, der für jeden Punkt des Gegenstandes eine eindeutig bestimmte Frequenz
enthält, deren Amplitude ein direktes Maß ist für die Helligkeit dieses Punktes.
Mit diesem Frequenzgemisch wird der Sender moduliert.
Selbstverständlich ist das oben erwähnte Beispiel vielen Modifikationen zugänglich.
So ist auch die Verwendung der üblichen Lochscheiben möglich; vorteilhaft ist es dann,
daß die Löcher eine derartige Form erhalten, daß die zu erhaltende Differenzfrequenz im
Verhältnis zu den störenden oder überflüssigen Frequenzen recht groß ist. Von Nachteil
bei dem Gebrauch einer Scheibe ist, daß das bei Verwendung des nachstehend beschriebenen
Empfängers erhaltene Bild die geraden Linien des Gegenstandes in Kurven wiedergibt.
Hingegen werden senderseitig die folgenden Mittel vorgeschlagen:
1. Benutzung einer geradlinigen Bewegung anstatt einer rotierenden, z. B. die Benutzung
eines Lochstreifens oder Filmstreifens anstatt der vorgeschlagenen Scheibenarten.
2. Zwischenschaltung einer Anordnung zwischen die Scheiben und den Gegenstand,
die eine optisch verzerrte Projektion hervorruft, die im Endresultat die Verzerrung durch
die Kreisförmigkeit des Serrderrasters kompensiert.
Eine weitere Modifikation der Anordnung besteht darin, daß man nicht den Gegenstand
durch die drehenden Scheiben, also mit moduliertem Licht, sondern durch eine normale
Lichtquelle beleuchtet. Es kann dann auf die Scheiben ein Bild von dem Gegenstande geworfen
werden. Die Lichtstrahlen, die die Scheiben durchqueren, werden sodann auf der Photozelle gesammelt. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß jede vorhandene Beleuchtung, falls sie kräftig genug ist, zur
ίο Übermittlung des Bildes genügt, während bei
der im Hauptbeispiel beschriebenen Methode eine vorhandene Beleuchtung unter Umständen
störend wirken könnte.
Von besonderem. Interesse ist der Fall, daß das übertragene Frequenzband zu groß ist,
um es z. B. aus wellenökonomischen Gründen oder mit Rücksicht auf den Empfänger verwerten
zu können. Man kann sich dann in der folgenden Weise helfen: Entweder es werden zwei oder mehrere
Sender zur Übertragung benutzt oder der Sender wird moduliert mit mehreren Hilfsfrequenzen,
von denen jede mit einem Teil des zu übertragenden Frequenzbandes moduliert
wird. Durch dieses System erhält man den Vorteil, daß die auf das Bildtableau gegebenen
Frequenzen nicht hoch zu sein brauchen. Man kann z. B. einen brauchbaren Zustand
erreichen, wenn man den Sender moduliert mit den Frequenzen 5000, 10 000, 15 000
usw. bis 100 000. Jede dieser Frequenzen wird selbst wieder moduliert mit Frequenzen
50, 60, 70 usw. bis 2000, und es gibt die Amplitude dieser letzten Modulationsfrequenzen
die Helligkeit jedes Punktes an. Es ist leicht einzusehen, daß sich auch diese Art
der Modulation durch veränderte Drehgeschwindigkeit der Scheiben erreichen läßt.
Im Empfänger werden sodann die modulierten Teilfrequenzen getrennt gleichgerichtet und
die sich hieraus ergebenden Gleichströme mit überlagerten Frequenzbändern 50 bis 2000
verschiedenen Wiedergabeeinrichtungen zugeführt. Sodann werden die erhaltenen BiIdstücke
z. B. optisch zum ganzen Bilde zusammengefügt.
Eine weitere Abänderung des Senders entsteht dadurch, daß man die an den Klemmen
M und N abgenommene Frequenz nicht auf den Sender moduliert, sondern sie nach
Verstärkung und evtl. Vervielfachung direkt ausstrahlt.
Für das Empfangen der nach dem im Hauptbeispiel beschriebenen Verfahren ausgesandten
Bilder kann jeder beliebige Empfänger, der einen genügend großen Durchlässigkeitsbereich
aufweist, verwendet werden. Z. B. muß beim Empfang nach der im Hauptbeispiel erwähnten Art das nach der
Demodulation erhaltene Frequenzgemisch so auf eine Bildebene reproduziert werden, daß
jede Frequenz auf einer ganz bestimmten Stelle der Bildebene, und zwar an der gleichen
Stelle, wo sie im Sender erzeugt wurde, einen Lichteindruck erzeugt, dessen Stärke
abhängig ist von der Amplitude der betreffenden Frequenz.
Eine Methode, in der dies geschehen kann, zeigen die Abb. 4 und 5. "Hier ist
ABCDEP GH ein Block aus einem Material,
das imstande ist, wenig gedämpfte elastische Schwingungen auszuführen. Er ist so hergestellt, daß seine Vorderfläche mit
einem Säulenwald besetzt ist. Die Säulen 1, 2, 3, 4, 5, 6 usw. haben Eigenschwingungen,
die genau so groß sind, wie die an der gleichen Stelle in der Senderbildebene vorkommenden
Differenzfrequenzen. Die Amplitude dieser Differenzfrequenzen ist, wie schon erwähnt,
proportional der Helligkeit des betreffenden Punktes. Die Anordnung arbeitet jetzt in der Weise, daß diese Differenzfrequenz
im Empfänger wieder durch Demodulation hervorgerufen wird und die betreffende Säule an der Eigenfrequenz anstößt.
Wie dies z. B. geschehen kann, zeigt Abb. 5, in der die Umsetzung von elektrischen in
elastische Schwingungen nach einer an sich bekannten Methode durch den Ouarzkristall Q
erfolgt. Diese Schwingungen werden auf den Block ABCDEFGH übertragen und an
dessen Ende durch den Ansatz B aus Blei oder irgendeinem dämpfenden Material
zwecks- Vermeidung von stehenden Wellen durch Reflexionen aufgenommen. Zu jedem Punkt des übermittelten Gegenstandes ist
also eine Säule im Empfänger zugeordnet, und es wird die Stärke der im Sender ausgestrahlten
Frequenzen infolgedessen im Empfänger wiedergegeben als die Amplitude der Schwingung der Säulen. Weil die Stärke
der im Sender ausgesandten Frequenzen ein Maß ist für die Helligkeit der Punkte des
Gegenstandes, so muß auch im Empfänger die Amplitude der Schwingung der Säulen wieder durch eine Helligkeit wiedergegeben
werden, um das Bild hervorzurufen. Eine Methode, in der dies geschehen kann, zeigt
Abb. S. .
Hier wird die spiegelnde Kopffläche samtlicher Säulen beleuchtet durch eine Lichtr
quelle L, und es entsteht infolgedessen auf dem Schirm 6" ein aus vielen Lichtpunkten
bestehendes Raster. Jetzt ist in irgendeiner Weise, z.B. durch Zwischenstellen eines das
Licht nicht durchlassenden Gitters oder durch teilweises schwarzes Anstreichen des Schirmes
S an den Stellen, wohin diese Lichtpunkte fallen, erreicht, daß die Lichtpunkte
in ihrer Ruheposition nicht sichtbar sind. Sobald aber ein Lichtpunkt zu schwingen anfängt,
weil in der ankommenden Welle die
Eigenfrequenz seiner Säule anwesend ist, so schwingt es über die geschwärzten Stellen
hinaus und wird um so mehr sichtbar, je größer seine Amplitude ist. Es ist klar, daß von der vorliegenden Methode
sehr viele Ausführungsformen möglich sind. So können die Säulen auch longitudinale
Schwingungen ausführen. In dem Fall ist naturgemäß auch die Anordnung des Quarzes
ίο eine andere, und es muß ein anderes System zur Wiedergabe verwendet werden. Man
kann dann z. B. die bekannte Eigenschaft verwenden, daß ein schwingender Körper Luftströmungen
von beträchtlicher Stärke erzeugen kann. Für Bilder, die einem großen Publikum vorgeführt werden sollen, könnte
man z. B. die Anordnung so treffen, daß vor jeder Säule eine kleine Gasflamme brennt,
die durch einen kleinen Schirm vor dem Publikum verdeckt ist. Schwingt der Stab, so
wird die Flamme durch die erlittene Ablenkung sichtbar, und zwar um so mehr, je kräftiger die Schwingung ist.
Auch der schwingendeBlock^BCDEFGH
läßt sich' durch vielerlei andere Gebilde ersetzen. So kann man z. B. anstatt des beschriebenen
Blocks eine große Zahl Quarzstäbchen nehmen, deren Längsschwingungen die gewünschten Frequenzen aufweisen, und
die in einem Fächerkasten untergebracht sind. An der einen Seite dieses Kastens ist eine
große Elektrode angebracht, auf die die vom Empfänger herrührenden Spannungen gegeben
werden, während auf der anderen Seite die zweite Elektrode aus feiner Metallgaze aufgestellt
ist. Das Ganze ist in einem Glasgehäuse, das mit verdünntem Edelgas gefüllt ist, aufgebaut. Gerät ein Stäbchen infolge
der angelegten Spannung in Resonanz, so zeigt sich dieses durch eine Glimmerscheinung,
die durch die Metallgaze hindurch betrachtet werden kann.
Für die im Hauptbeispiel beschriebenen Schwingsäulen lassen sich ferner Formen an-4.5
geben, die für die elastischen Schwingungen als mehrfache Siebketten wirken. Diese Gebilde,
die an sich bekannt sind (z. B. Tonpilze), können mit Vorteil dazu verwendet werden, den Lichthof, der entsteht durch das
.jo Mitschwingen von solchen Säulen, deren Fre-·
quenzen in der Nähe einer sehr stark schwingenden Säule (helle Stelle des Bildes) liegen,
zu verkleinern.
Gegenüber den bisher bestehenden Systemen zur Übermittlung von Bildern hat das
durch die Erfindung gegebene den Vorteil, daß es unter Umständen erlaubt, Bilder mit
viel verfeinertem Raster zu übermitteln, ohne daß dazu das verwendete Frequenzbad verbreitert
zu werden braucht. Dies gilt insbesondere für ruhende oder sehr wenig bewegte Bilder. Man ist hierbei nämlich in der Lage,
durch Herabsetzung der Dämpfung der Säulen die Resonanzschärfe stark zu vergrößern,
dadurch den Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten Schwingungen kleiner zu machen und infolgedessen im benutzten Frequenzband
eine beträchtlich größere Zahl Bildpunkte zu übertragen. Es wird dadurch
allerdings die Aufschaukelzeit der Stäbe entsprechend länger; dieses ist die Ursache, daß
in Fällen, in denen diese Aufschaukelzeit eine Rolle spielt, z. B. bei der Übermittlung
von schnell bewegten Bildern, der erreichte Vorteil reduziert wird. Immerhin bleibt der
Vorteil, daß die ruhenden Partien des Gegenstandes mit größerer Schärfe wiedergegeben
werden. Daß dabei die schnell bewegten Teile unklar werden, ist eine Tatsache, die auch
bei der visuellen Beobachtung hervortritt und deshalb nicht als unnatürlich empfunden wird,
während die ruckweise Wiedergabe von schnellen Bewegungen im Kinematographien und in den üblichen Fernsehern störend
wirkt.
Selbstverständlich kann der Empfang der nach dem oben beschriebenen Verfahren ausgesandten
Bilder in vielen Variationen auf das oben gegebene Beispiel durchgeführt werden.
Es sei hier noch eine Methode erörtert, die es ermöglicht, im Falle, daß die Frequenzen
im Sender nicht genau mit den Resonanzfrequenzen im Empfänger an den richtigen Punkten übereinstimmen, am Empfänger eine
Korrektion vorzunehmen. Diese Anordnung, die dieses ermöglicht, beruht darauf, daß man
im Empfänger die Trägerwelle nicht mitempfängt (sie braucht also in der ausgesandten
Welle gar nicht anwesend zu sein), sondern im Empfänger eine neue Trägerwelle zusetzt,
deren Frequenz man so einreguliert, daß das Empfangsbild sich in der richtigen Lage in
der Bildebene einstellt. Das Empfangsbild erscheint in dem durch die Begrenzungen der
Oberfläche des Säulenwaldes nach Abb. 4 z. B. gegebenen Bildfeld nur dann richtig, wenn
das vom Sender her übertragene Frequenzband mit den Eigenfrequenzen der
schwingenden Säulen übereinstimmt. Wenn nun z. B. die Unterbrecherscheiben ^1 und S2
des Senders schneller lauf en würden, so daß die allen Bildpunktreihen nach Abb. 3c zugeordneten
Frequenzen um einen gewissen Betrag, z. B. um 2000, zu hoch wären, so würde das bedeuten, daß die Quarzelemente
des Empfängers erst von der dritten Reihe ab das Bild reproduzieren; das Bild würde
also um zwei Reihen aus dem Feld verschoben erscheinen. Wenn man nun in einem solchen Falle die Frequenz der zugesetzten 12c
neuen Trägerwelle um ebensoviel, also um 2000, tiefer legt, so wäre damit das gesamte
Frequenzband um ebensoviel nach unten verschoben, so daß es wieder an den Bereich der
ersten Quarzsäulenreihe kommt. Man kann auch die Frequenz der Trägerwelle von vornherein
so wählen, daß das zu übertragende Frequenzband angenähert übereinstimmt mit der Frequenz, die durch den piezoelektrischen
Kristall Q am besten in elastische Schwingungen umgesetzt wird.
ip Eine weitere Verbesserung der im Beispiel gegebenen Anordnung wird dadurch erreicht,
daß die Säulen nicht in geraden Linien, sondern in Kreisbogen aufgestellt sind, die mit
den sich in der Senderbildebene befindlichen Kreisbogen (s. z. B. AB und CD, Abb. 2)
kongruent und homolog sind. Durch diese Anordnung wird eine unverzerrte Wiedergabe
des Bildes erreicht. Dasselbe Resultat läßt sich auch erreichen, wenn man das verzerrte
Bild im Empfänger entstehen läßt und es dann durch eine optische Entzerrungseinrichtung,
z. B, einen Verzerrungsspiegel, betrachtet oder projiziert.
Das Anstoßen der Säulen braucht keineswegs in der geschilderten Art durch den
Quarzkristall zu erfolgen. Es können z. B.
auch magnetische oder elektrische Methoden zur Verwendung kommen.
Es kann schließlich eine Kombination der beschriebenen Sende- und Empfangsmethoden
dazu benutzt werden, um die Schwierigkeiten zu umgehen, denen man bei der normalen Abtastung
begegnet. Diese Schwierigkeiten entstehen dadurch, daß die photoelektrische Wirkung
während der kurzen Abtastzeit zu gering ist. Bei dem beschriebenen System wird jeder Punkt fortwährend beleuchtet, und deshalb
ist die photoelektrische Wirkung sehr viel kräftiger. Man kann also mit Hilfe dieses Systems ein verstärktes Bild von dem
fern zu übermittelnden Gegenstand herstellen und dieses in der normalen Weise Punkt für
Punkt abtasten. Es ist selbstverständlich, daß dieses verstärkte Bild kein optisches zu sein
braucht. Man kann auch direkt die von den Empfängerresonatoren ausgelösten elektrischen
oder magnetischen Wechselfelder mit einem Versuchskörper bzw. einer Versuchsspule abtasten und mit der erhaltenen elek-
trischen Wirkung den Sender steuern.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Fernübertragung von ruhenden und bewegten Bildern, bei dem für jeden Punkt des Bildes das darauf fallende Licht mit besonderer Frequenz gesteuert wird, so daß für jeden Punkt eine charakteristische Frequenz entsteht, deren Amplitude entsprechend der Helligkeit des Bildpunktes schwankt, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand benachbarter Frequenzen im übertragenen Frequenzband überall angenähert gleich groß ist.
- 2. Sendeanordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß für die Lichtsteuerung ein Intermittierungsmechanismus benutzt wird, der aus zwei rotierenden Scheiben mit konzentrischen Kränzen abwechselnd durchsichtiger und undurchsichtiger Stellen oder mit konzentrischen Lochreihen besteht, in denen für je zwei zusammenwirkende Lichtunterbrecherkränze die Zahl der Unterbrecherstellen so gewählt ist, daß die Frequenzen im wesentlichen gleichen Abstand voneinander haben.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Siebkette hinter der Photozelle ein Frequenzgemisch, in welchem für jeden Punkt eine eindeutige Frequenz enthalten ist, ausgesiebt wird.
- 4. Sendeanordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Intermittierungsmechanismus bildenden zwei Scheiben wenigstens teilweise aus einem durchsichtigen Material bestehen, auf dem eine für die Intermittierung zweckmäßige Zeichnung von mehr und weniger durchsichtigen Stellen angebracht ist.
- 5. Verfahren zum Empfang der nach Anspruch 1 ausgesandten Wellen, dadurch gekennzeichnet, daß die modulierten Hilf sfrequenzen elektrisch getrennt und in diesem Zustand den Bildgebern zugeführt werden.
- 6. Verfahren nach den Ansprüchen ι und 5, bei welchem die elektrischen Schwingungen in elastische umgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung durch Piezoelektrizität geschieht.
- 7. Verfahren zum Empfang der nach den Ansprüchen 1 bis 4 ausgesandten Bilder, dadurch gekennzeichnet, daß das empfangene Frequenzband durch Modulation auf eine neu zugesetzte Trägerwelle auf eine nach Wunsch einzustellende Frequenzhöhe gebracht wird.
- 8. Anordnung zum Empfang der nach den Ansprüchen 1 bis 4 ausgesandten Bilder, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiedergabeeinrichtung eine der Punkt- 115" zahl des Senderbildes entsprechende Anzahl piezoelektrischer Elemente (Quarzsäulen) besitzt, deren Resonanz mit den vom Sender ausgesandten Frequenzen zur Lichtstärkeänderung an den entsprechenden Punkten der Bildebene im Empfänger ausgenutzt wird.9- Anordnungen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch empfänger- und/oder senderseitige Verwendung von optischen Mitteln (z. B. optisch verzerrte Projektion des Bildes am Sender, Verzerrungsspiegel am Empfänger) zur Korrektur der durch die Kreisförmigkeit des Senderasters erzeugten A^erzerrung des Bildes.io. Verfahren zum Aussenden von ruhenden und bewegten Bildern, dadurch gekennzeichnet, daß von dem zu übertragenden Gegenstande nach einem der in den Ansprüchen ι bis 9 genannten Verfahren zunächst ein verstärktes Bild hergestellt und dann dieses nach dem Verfahren der folgeweisen Punktabtastung auf den Sender gegeben wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE579996T | 1930-01-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE579996C true DE579996C (de) | 1933-07-06 |
Family
ID=34608810
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930579996D Expired DE579996C (de) | 1930-01-22 | 1930-01-22 | Verfahren zur Fernuebertragung von ruhenden und bewegten Bildern, bei dem fuer jeden Punkt des Bildes das darauf fallende Licht mit besonderer Frequenz gesteuert wird |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE579996C (de) |
GB (1) | GB377169A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE851361C (de) * | 1949-11-17 | 1952-10-02 | Herbert Glaser | Anordnung zur Aufnahme und Wiedergabe von Fernsehbildern bei gleichzeitiger UEbertragung aller Bildpunkte |
DE865004C (de) * | 1937-08-25 | 1953-01-29 | Interessengemeinschaft Fuer Ru | Anordnung zur Wiedergabe eines Fernsehbildes, dessen einzelne Elemente je auf verschiedenen Traegerwellen uebertragen werden |
-
1930
- 1930-01-22 DE DE1930579996D patent/DE579996C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-01-14 GB GB132731A patent/GB377169A/en not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE865004C (de) * | 1937-08-25 | 1953-01-29 | Interessengemeinschaft Fuer Ru | Anordnung zur Wiedergabe eines Fernsehbildes, dessen einzelne Elemente je auf verschiedenen Traegerwellen uebertragen werden |
DE851361C (de) * | 1949-11-17 | 1952-10-02 | Herbert Glaser | Anordnung zur Aufnahme und Wiedergabe von Fernsehbildern bei gleichzeitiger UEbertragung aller Bildpunkte |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB377169A (en) | 1932-07-21 |
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