DE577124C - Schmiedehammer - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
24. MAI 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49 g GRUPPE

4pg E 12. Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: ii. Mai

Schmiedehammer

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Februar 1930 ab

Die Erfindung betrifft die Verbesserung eines mechanischen Schmiedehammers, dessen Bärstange aufwärts und abwärts angetrieben wird, gewöhnlich durch Dampf oder Preßluft. Die Verbesserung bezweckt, die Beanspruchung der Kolbenstange dieses Hammers so gering zu machen, daß das Abbrechen der Kolbenstange beim Schlage vermieden wird, ohne daß die Kolbenstange dabei stärker gemacht wird, als nötig ist, um den Kräften beim Hochheben des Hammers dauernd Widerstand zu leisten.

Die Erfindung besteht darin, daß bei einem derartigen Schmiedehammer mit einer aufwärts und abwärts angetriebenen Bärstange aus dem Antriebsmittel des Hammers gebildete Polster im Innern des Bars vorgesehen sind, die die im Bär aufwärts und abwärts bewegliche Bärstange bei ihren Bewegungen auffangen. Die Polster müssen so eingerichtet sein, daß die Bärstange in der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit in die wirksame Ausgangsstellung zurückgeführt wird.

Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbei-

«5 spiel der Erfindung zum Teil im Schnitt.

Der dargestellte Schmiedehammer hat ein Gestell a, in dem ein Bärö in der bekannten Art zwischen Führungen senkrecht geführt ist. In dem Bär befindet sich, eine Bohrung c, in der ein am unteren Ende einer Kolbenstange e angebrachter Kolben d auf- und abwärts gleiten kann. Die Bohrung c ist oben durch eine Platte verschlossen. Eine Stopfbüchse h, in der sich die Kolbenstangen führen kann, bewirkt einen dauernden luft- und dampfdichten Abschluß der Bohrung c. Ein Kanal verbindet den Raum der Bohrung c über dem Kolben d mit dem Raum der Bohrung c unter dem Kolben d. An der unteren Fläche des Bars b kann der obere Teil/ eines Gesenkes befestigt sein. Der untere Teil m des Gesenkes ist unterhalb des Bars auf dem Amboß befestigt.

Am oberen Ende der Kolbenstange e ist ein Kolben / befestigt, der sich in dem Zylinder k auf und ab bewegen kann. Der Zylinder k ist oben und unten luft- und dampfdicht verschlossen und mit einem Steuerventil ρ verbunden, das geeignet ist, das Antriebsmittel unter Druck, z. B. Preßluft oder Dampf, abwechselnd in den oberen und in den unteren Teil des Zylinders einzulassen. Dieses Kraftmittel kann durch ein nicht dargestelltes Rohr zugeführt werden. Das Steuerventil ρ wird durch das Gestänge ο selbsttätig auf und nieder bewegt. Ein weiteres Gestänge dient zur Bewegung des Steuerventils ρ von Hand oder Fuß. Die Kolbenstangen und der Kolben; sind längs der Mittellinie der Kolbenstange e durchbohrt. Eine Bohrung- führt von der in der Kolbenstange enthaltenen Bohrung durch den Kolben^ zu dem Umleitkanal. Eine Rohrleitung q geht von dem Steuerventil/? aus und führt durch die Mitte des Zylinders k in die Bohrung der Kolbenstange

hinein. Sie ist gegen den Deckel des Zylinders k und gegen die Bohrung der Kolbenstange abgedichtet.

Ein Säbelhebel λ legt sich in der üblichen Weise gegen eine Fläche des Bars b. Er ist mit der Steuerstange ο und dadurch, mit dem Steuerventil ρ verbunden.

Der beschriebene und dargestellte Hammer arbeitet wie folgt: Wenn durch das Steuerventil ρ das Antriebsmittel von unten unter den Kolben i gelassen wird, so wird die Kolbenstangen mitsamt dem Kolben hochgehoben, bis die Bohrung im Kolben d nicht mehr in Verbindung mit dem die Umleitung von dem

t5 oberen nach dem unteren Teil des Zylinders c bildenden Kanal ist und der Inhalt des über dem Kolben d befindlichen Teils des Antriebsmittels so weit zusammengedrückt ist, daß sein Druck auf den Kolben c so groß ist

ao wie der Widerstand, den der Bär b seiner Bewegung nach oben entgegensetzt. Alsdann wird der Bärö mit in die Höhe genommen, bis das Steuerventil ρ unter der Wirkung des Säbelhebels η wieder geschlossen wird und die

as Wirkung des in den Zylinder k eingelassenen Antriebsmittels aufhört. Gleichzeitig wird durch das Steuerventil ρ das Antriebsmittel in den Raum über dem Kolben i eingelassen. Alsdann geht der Kolben/ mit der Stangen und dem Bärö wieder herunter. Wenn der Druck, der auf der Oberfläche des Kolbens/ lastet, eine entsprechende Größe erreicht, bewegt sich der Kolben/ mit der Kolbenstangen und dem Kolben d rascher als der Bär ft; dem wirkt aber das Antriebsmittel entgegen, das durch die Bohrung der Kolbenstange die Bohrung im Kolben d und den Umleitungskanal in den unterhalb des Kolbens d gelegenen Teil der Bohrung c ausströmt. Ist der KoI- head so weit in der Bohrung c heruntergelangt, daß die Bohrung des Kolbens d von dem Umleitungskanal abgesperrt ist, so wird der Inhalt der Bohrung c unter dem Kolben.^ allmählich, zusammengepreßt und bildet ein Polster für die Bewegung der Kolbenstange e und der mit ihr verbundenen Teile gegenüber dem Bärö. Trifft der obere Teil/ des Gesenkes auf den unteren Gesenkteil m oder ein zwischen den beiden Gesenkteilen Eegendes Schmiedestück, so wirkt das genannte Polster weiter und verhindert, daß die Kolbenstange e einen so harten Schlag erhält, daß sie abbricht, sei es beim ersten oder «inem späteren. Schlag.

Mit der vorhergehend beschriebenen Einrichtung kann eine selbsttätige Steuerung verbunden sein, die das Antriebsmittel bei oder vor dem Auf treffen des Bars δ unter den Antriebskolben/ zu leiten gestattet.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   r. Schmiedehammer mit einer aufwärts ■ und abwärts angetriebenen. Bärstange, dadurch gekennzeichnet, daß die Bärstange im Bär aufwärts und abwärts gegen ein aus dem Antriebsmittel des Hammers gebildetes Polster bewegbar ist.
2. 2. Schmiedehammer nach Anspruch 1 mit Zuleitung des Antriebsmittels des Bären durch ein Degenrohr (9) und die hohle Kolbenstange (e) zu den beiden Polsterräumen (c) im Bär (&).
3. 3. Schmiedehammer nach Anspruch 1 und 2 mit einer Umleitung um den Kolben (rf) in der Bohrung (c) des Bars (&).
4. 4. Schmiedehammer nach. Anspruch 1 mit einer selbsttätigen Steuerung, die das Antriebsmittel bei oder vor dem Auftreffen des Bars (b) unter den Antriebskolben (/) leitet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen