-
Steuerungsvorrichtung an Dampfhämmern Die Erfindung bezieht sich auf
eine Steuerungsvorrichtung an Dampfhämmern, Preßlufthämmern und ähnlichen Maschinen,
welche mittels eines gas- oder dampfförmigen Druckmittels betrieben werden. Bei
derartigen Dampfhämmern u. dgl. besteht der übelstand, daß mittels der von Hand
zu bedienenden Steuerung die Zuführung des Unterdampfes o. dgl. unter den mit dem
Hammerbär verbundenen Antriebskolben vielfach nicht ihn richtigen Zeitpunkt unterbrochen
werden kann, so daß entweder der Antriebskolben gegen den oberen Zylinderdeckel
anprallt oder aber der Hammerbär nicht , um das erforderliche Maß-angehoben wird.
-
Man hat bereits vorgeschlagen, zusätzlich zu den von Hand zu bedienenden
Steuergliedern ein von dem Hammerbär zwangsläufig angetriebenes, also selbsttätig
arbeitendes Steuerglied vorzusehen. Diese vereinigte selbsttätige und Handsteuerung
ist so ausgebildet, daß die Selbststeuerung ausgeschaltet werden muß, wenn die Handsteuerung
benutzt werden soll,-und umgekehrt. Diese Steuerung besteht im wesentlichen aus
zwei mit zylindrischen Flächen ineinander und in einem gemeinsamen Schiebergehäuse
geführten Schiebern, von denen der eine mittels des Handsteuergestänges und der
andere mittels eines an den Hammerbär angeschlossenen Hebelgestänges in der Achsenrichtung
verschiebbar ist. Der Handschieber ist außerdem noch zum Zwecke der Umschaltung
der Steuerung von Selbstbetrieb auf Handbetrieb und umgekehrt verdrehbar. Der selbsttätige
Schieber besitzt außerdem eine Verlängerung, welche, wenn der Hammerbär bei offenem
Handschieber zu hoch gehoben wird, gegen den Handschieber anstößt und diesen so
verstellt, daß Oberdampf in den Antriebszylinder eintritt. Abgesehen von baulichen
Nachteilen dieses Doppelschiebers im allgemeinen ist im besonderen durch die zum
Zwecke des Abbremsens des Hammerbärs dienende Oberdampfzuführung ein erheblicher
Mehrverbrauch an Dampf bedingt. Außerdem können durch das Anstoßen des selbsttätigen
Schiebers gegen den Handschieber sehr leicht Beschädigungen und Betriebsstörungen
hervorgerufen werden. Ferner sind keinerlei Vorkehrungen getroffen, um bei der Bedienung
der Handsteuerung stets ein Anheben des Hammerbärs auf die erforderliche Höhe zu
gewährleisten.
-
Es ist auch bereits ein Fällhammer bekannt, welcher nur mit Unterdampf
arbeitet und bei dem die Unterdampfzuführung durch eine selbstätige Steuerung sowohl
in der tiefsten Stellung des Hammerbärs eingeleitet als auch in der höchsten Stellung
unterbrochen wird. Lediglich die Fallbewegung des Hammers wird von Hand durch öffnen
des Auslaßv entils für den Unterdampf herbeigeführt. Da die Unterdampfzuführung
nicht von Hand beeinflußt werden kann, sondern ausschließlich durch die selbsttätige
Steuerung geregelt wird, muß der Hammerbär immer den größtmöglichen Hub ausführen.
Die
Schlagstärke kann nur durch Drosselung der- - Dämpfaustrittsleitung von Hand beeinflußt
werden, was natürlich sehr unwirtschaftlich ist, da sowohl für den stärksten als
auch für den schwächsten Schlag die gleiche Unterdampfmenge verbraucht wird.
-
Die Erfindung geht aus von einer Steuerungsvorrichtung an Dampfhämmern
o. dgl., bei welcher ein zusätzlich zu den von Hand zu bedienenden Steuergliedern
angeordnetes, zwangsläufig von dem Hammerbär angetriebenes Steuerglied den Dampfeintritt
im Sinne einer Begrenzung des Aufwärtshubes des Hammerbärs beeinflußt. Das Neue
besteht darin, daß das von dem Hammerbär zwangsläufig angetriebene zusätzliche Steuerglied
dem den Eintritt des Unterdampfes regelnden, von Hand zu bedienenden Steuerglied
vorgeschaltet ist, und zwar so, daß das zusätzliche Steuerglied die Zuführung des
Unterdarnpfes vor der Ankunft des Hammerbärs in seiner Höchststellung selbsttätig
unterbricht. Der grundsätzliche Vorteil dieser neuen Steuerung im Vergleich zu der
bekannten besteht in erster Linie darin, daß der Aufbau bedeutend einfacher und
der Dampfverbrauch sparsamer ist.
-
Auch arbeitet die neue Steuerung wesentlich zuverlässiger als die
bekannte.
-
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung besitzt das mittels des
Hammerbärs angetriebene zusätzliche Steuerglied eine derartige Ausbildung, daß die
selbsttätige Unterbrechung der Unterdampfzuführung nach dem Eintritt einer zum Hochhalten
der beweglichen Massen gerade ausreichenden Unterdampfmenge erfolgt. Da die beweglichen
Massen und der Dampfdruck gleichbleibende bekannte Größen sind, ist es lediglich
Sache einer einfachen Rechnung, zu. ermitteln, wie und wann die Absperrung des Unterdampfes
zu erfolgen hat, damit die geräde notwendige Dampfmenge in den Zylinder eintreten
kann, um .einerseits den Hammerbär so hoch wie möglich anzuheben und andererseits
ein Anschlagen des Antriebskolbens gegen den oberen Zylinderdeckel zu verhindern.
Auf diese Weise ergibt sich neben einer beträchtlichen Treibmittelersparnis der
Vorteil, daß die angehobenen beweglichen Massen trotz der durch Undichtigkeiten,
Abkühlung usw. hervorgerufenen Druckverluste für eine beliebige Zeitdauer in ihrer
Höchststellung gehalten werden können, da beim Sinken dieser Massen sofort zwangsläufig
das zusätzliche Steuerglied' verstellt wird und eine zum Ausgleich der Druckverluste
ausreichende Dampfmenge in den Zylinder einströmen läßt.
-
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Abb. i zeigt
einen Dampfhammer teilweise in senkrechtem Schnitt, teilweise in Ansicht bei gesenktem
Hammerbär.
-
Abb.2 zeigt ebenfalls teilweise in senkrechtem Schnitt, teilweise
in Ansicht den Dampfhammer, jedoch bei angehobenem Hammerbär.
-
In einem seitlich an dem Zylinder o angebrachten Gehäuse sind in der
üblichen Weise zwei von Hand zu bedienende, die Zu- und Abführung des Ober- und
Unterdampfes für den Antriebskolben p beeinflussende Steuerglieder e und
f angeordnet. Für die Bedienung dieser Steuerglieder ist ein Handhebel a
vorgesehen, der mittels eines Gestänges b, c und d bzw. d' mit den Steuergliedern
verbunden ist. Der Dampf oder ein anderes Treibmittel wird den Steuergliedern von
außen her durch einen Anschlußstutzenzs des erwähnten Gehäuses zugeführt. ,Dem Steuerglied
f, welches die Einführung des Unterdampfes regelt, ist ein zusätzliches Steuerglied
g, beispielsweise ein Drehschieber vorgeschaltet, welcher mittels eines Gestänges
i und k an einen bei n am Maschinengestell gelagerten und unter der Einwirkung des
Hammerbärs L stehenden Hebel 1a angeschlossen ist. Bei gesenktem Hammerbär
befindet sich der Durchlaßkanal m des Drehschiebers g in der aus Abb. i ersichtlichen
Stellung, so daß das Treibmittel ungehindert der von Hand zu bedienenden Einlaßsteuerung
f für den Unterdampf zugeführt wird. Bei der Aufwärtsbewegung des Harnmerbärs Z
mit dem Gesenk t findet eine Schwenkbewegung des Hebels lt statt, derart, daß das
zusätzliche Steuerglied g mittels des Gestänges i und k so weit verdreht wird, bis
kurz vor der höchsten Stellung des Hammerbärs der Durchlaßkanal m geschlossen wird.
Von diesem Augenblick wild die Frischdampfzufuhr nach dem Steuerglied f abgesperrt,
so daß die Einführung des Unterdampfes in den Zylinder o unterbrochen wird, selbst
wenn mittels des Steuergliedes f der Dampfeinlaß nicht abgesperrt sein sollte. Dadurch
wird ein Anprall des Kolbens p gegen die im oberen Zylinderdeckel q angeordnete
Puffervorrichtung y oder gegen den Zylinderdeckel selbst verhindert.
-
Die Stange i kann mittels eines Stangenschlosses s verlängert oder
verkürzt werden, so daß die Einstellung des Steuergliedes g unterschiedlichen Gewichten
des Hammerbärs L mit dem Gesenk t angepaßt werden kann.