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Verfahren zur Naßverkohlung von Torf Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Naßverkohlung von Torf, und zwar ein solches, bei welchem der Rohtorf in aufgeschlämmtem
Zustande verkohlt und dann abgekühlt wird, indem der zu einer trüben Flüssigkeit
,aufgeschlämmte Torf durch eine Verkohlungsabteilung und anschließend daran durch
:eine Abkühlungsabteilung -einer Verkohlungsanlage geleitet wird.
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Um ein solches Verfahren wirtschaftlicher zu gestalten, muß. die Wärme
der naßverkohlten: Masse für das Verfahren wieder nutzbar gemacht werden. Zu diesem
Zweck wurde bei dem bisherigen Naßverkohlungsverfahr.en der oben beschriebenen Art
die naßverkohlte Masse selbst oder die von ihr ab-filtrierte Flüssigkeit als Wärmeträger
verwendet. Hierbei wird die naßverkohlte Torfmasse in dem heißesten Teil des .Verkohlungsofens
als Wärmeträger benutzt. Hierdurchwerdenleicht Störungen verursacht. Außerdem hat
diese Arbeitsweise den Nachteil, daß, die Menge des Wärmeträgers, dessen Strömungsgeschwindigkeit
und die Querschnitte der von ihm durchflossenen Kanäle von der in die Verkohlungsanlageeingeführten
Torfmenge abhängig sind. Zur Vermeidung dieser Mängel wird eine besondere, räumlich
von der Torfmasse getrennte Flüssigkeit verwendet, die im Kreislauf die Wärme der
durch die Abkühlungsabteilurig strömenden naßverkohlten Torfmasse aufnimmt und sie
auf die durch die Verkohlungsabteilung strömende Masse überführt. Hierdurch werden
die verschiedenen Übelstände der bisherigen Naßverkohlungsverfahren aus dem Wege
.geräumt, und das Torfverwertungsproblem wird der endgültig-en Lösung ein beträchtliches
Stück näher gebracht. Außerdem wird durch die Verwendung eines besonderen Wärmeträgers
ermöglicht, die Menge des Wärmeträgers, dessen Strömungsgeschwindigkeit und die
.Querschnitte der von ihm durchflossenen Kanäle nach Belieben zu wählen, um auf
diese Weise eine weit bessere Regelung und Ausnutzung des ganzen Prozesses herbeizuführen.
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Die Führung des Wärmeträgers im Kreislauf ist an sich: bekannt. Bei
dem Verfahren, das mit einem Kreislauf des Wärmeträgers arbeitet, gibt der vom heißen
Torf entwickelte Dampf durch unmittelbare Berührung mit dem Rohtorf an diesen die
Wärme ab. . Neben dem Nachteil, 'der darin besteht, daß die
Wärme
bei einer solchen Arbeitsweise der heißen Torfmasse auf einmal entzogen und auf
einmal an den Torfbrei abgegeben wird, ehe dieser überhaupt in den Verkohlungsoferi
eintritt, ist dieses bekannte Verfahien demjenigen gemäß der Erfindung auch insofern
unterlegen, als es einen gutem wärmewirtschaftlichen Wirkungsgrad nur unter Aufwand
einer komplizierten und kostspieligen, Apparatur zu erreichen vermag.
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Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht
zweckmäßig im wesentlichen aus einer Verkohlungsabteilung mit ein oder mehreren
doppelwandigen Rohren und einer daran anschließenden, ebenso gestalteten Abkühlungsabteilung.
In dem inneren Rohr der Abkühlungsabteilung fließt die Torfmasse und in dem äußeren,
im Gegenstrom zur Torfmasse, die den. Wärmeträger bildende Flüssigkeit. Zwischen
die beiden Abteilungen ist eine, Sammelkammer geschaltet. Dabei sind das Eingangs-und
das Ausgangsende des ,äußeren Rohres durch: eine Rohrleitung verbunden zur Führung
des Wärmeträgers im Kreislauf.
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Die Einschaltung einer Sammelkammer zwischen die Verkohlungskammer
und die Kammern: niederer Temperatur ist an sich bekannt.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch eine beispielsweise Ausführungsform
des Er-$ndungsgegenstandes.
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Der Naßverkohlungsofen besteht aus den durch ineinanderliegende Rohre
i und z gebüdeten Kanälen 3 und q., von. denen die Kanäle 3 von der Verkohlungssubstanz
und die Kanäle 4 vom Wärmemedium durchflossen werden. Um die Wärmezufuhr bzw. die
Wärmeabgabe zu ürmöglicheii, ist der Naßverkohlungsofen in zwei Abteilungen geteilt,
eine Abteilung (links) für die eintretende Verkohlungsmasse, der die Wärmezugeführt
wird, und eine Abteilung (rechts) für die austretende Verkohlungsmasse, welche die
Wärme an das Wärmemedium abgibt. Zwischen Eingangs- und Ausgangsabteilung ist gegebenenfalls
eine mit den verschiedenen Kanälen verbundene Sammelkammer 5 geschaltet, die dazu
dient, der Verkohlungsmasse die genügende Zeit zur Fertigverkohlung zu geben und
die bei der Verkohlung gebildeten- Gase abzuleiten. Zwischen der Eingangs- und Ausgangsabteilung
ist außerdem ein mit den verschiedenen Wärmemediumkanälen verbundener Erhitzer 6
vorgesehen, der dem Wärmemedium Zusatzwärme zuführt. Das Wärmemedium fließt im Gegenstrom
zur Verkohlungsmasse und wird durch einen Nebenkanal? zurückgeführt.
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Der Ofen arbeitet folgendermaßen: Die Verkohlungsmasse wird bei 8
in den Vorwärme- und Verkohlungskanal3eingeführt `und fließt im Gegenstrom zu dem
im Kanal ¢ zirkulierenden Wärmemedium. Das Wärmemedium hat bei 9 die hohe Temperatur,
die zur Verkohlung Erforderlich ist. Am Eintrittsende 8 der Verkohlungsmasse hat
das Wärmemedium ungefähr -die gleiche Temperatur wie die eintretende Verkohlungsmasse
erreicht. Das kalte Wärmemedium wird durch den Nebenkanal? zum Austrittsende io
der Verkohlungsmasse zurückgeleite. Aus dem Kanal 3 gelangt die Verkohlungsmasse
in die gegebenenfalls gegen Temperaturschwankungen durch Isolierung gesicherte Sammelkammer
5, in der sie fertig verkohlt wird. Die sich dabei bildenden Gase können durch -ein
Ventil i i abgeleitet werden. Nach Verlassen der Sammelkammer 5 tritt die Masse
in den Verkohlurigs- und Abkühlungskanal 3 Ein, um den Ofen schließlich als fertiges
Produkt bei io zu verlassen. Das vom Kana17 kOmmeride, durch den Kanal4 im Gegenstrom
zur Verkohlungsmasse strömende Wärmemedium kühlt die Masse ab und nimmt'dabei Wärme
auf. Eine weitere Erwärmung ierfährt es beim Durchtritt durch den Erhitzer 6.
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Der Kreislauf des Wärmemediums durch die Kanäle 7, 4, 6, 4 wird zweckmäßig
durch eine in den Kana17 je angeschaltete (nicht dargestellte) Pumpe oder in irgendeiner
anderen Weise aufrechterhalten. Bei nicht waagerechter Lage der Vorrichtung können
die Temperaturunterschiede des Wärmemediums an den verschiedenen Stellen des Kreislaufces
als Antrieb für den Kreislauf benutzt werden. Dabei können zur Regelung der Strömungsgeschwindigkeit
Ventile, Geschwindigkeitsregelungsvorrlchtungen für die Pumpe oder andere geeignete
Einrichtungen in den Strömungskreis des Wärmemiediums eingeschaltet werden.