DE573741C - Verfahren zum Konzentrieren von waesserigen Fibroinloesungen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Konzentrieren von wässerigen Fibroinlösungen Bei der Herstellung von verspinnbaren wässerigen Lösungen aus Seidenfibroin erweist es sich öfters als erforderlich, verdünnte Lösungen zu konzentrieren. Dabei tritt leicht der Übelstand auf, daß das Fibroin unter Häutebildung, ähnlich der Hautbildung auf heißer Milch, teilweise oder sogar ganz ausgeschieden wird.
• Dispergiert man z. B. nach dem Verfahren der britischen Patentschrift 36o 804 Fibroin in Natriumrhodanid und dialysiert die erhaltene Lösung auf einen Salzgehalt von weniger als 4'/" so tritt beim Konzentrieren der dialysierten Lösung die geschilderte Hautbildung relativ leicht auf, besonders dann, wenn die Vorbehandlung der Seideabfälle beim Entbasten usw. schonend vorgenommen wurde.
• Es wurde nun gefunden, daß sich diese Ausscheidung vermeiden läßt, wenn man den Fibroinfösungen kleine Mengen von Galle, Gallensäuren, Gallamid, Lecithin, Alkalisalzen von Oxy-, Chlor- oder Aminobenzoesäuren oder Netzmitteln, wie Alkalisalzen der substituierten Naphthalinsulfosäuren und der sulfurierten Textilöle, u. dgl. zusetzt, kurzum Substanzen, die dafür bekannt sind, daß sie die Oberflächenspannung herabsetzen. Die Art und die Menge der Zusatzstoffe muß so gewählt werden, daß sie keine fällende Wirkung auf Fibroin ausüben.
• Durch die Zugabe der Substanzen wird ferner ermöglicht, daß die Seideabfälle außer einer schonenden Entbastung zum Zwecke der Lösung keiner besonderen Vorbehandlung bedürfen, so daß ein Abbau des Ausgangsmaterials vermieden wird. Der Zusatz solcher Stoffe hat noch den weiteren Vorteil, daß die Gallertstrukturen und Schwarmbildungen in der Lösung beseitigt, die Filterfähigkeit verbessert und die Reib- und Scherbeständigkeit erhöht werden.
• Beispiel Eine wässerige Lösung mit einem Gehalt von 4/, Fibroin und o,2 % 21#Tatriumrhodanid wird mit o,oz % Desoxycholsäure versetzt und in einer rotierenden Trommel unter Erwärmung auf 3o bis 40° und Überleitung von Luft auf einen Gehalt von 18 bis 2o 0/0 Fibroin eingedickt. An Stelle der angegebenen Menge Desoxycholsäure können auch o,o5 0!'. Rindergalle oder o,o2 010 Cholsäure mit dem gleichen Effekt verwendet werden.
• Das Konzentrieren geht ohne jede Hautbildung vonstatten, was ohne Zusatz solcher Stoffe nicht der Fall ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCFI Verfahren zum Konzentrieren von wässerigen Fibroinlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß den verdünnten Eiweißlösungen vor ihrer Konzentrierung Substanzen zugesetzt werden, welche die Oberflächenspannung der Fibroinlösungen vermindern, aber nicht fällend auf das löste Fibroin wirken.