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Verfahren und Maschine zum Entstielen von Früchten Es ist bereits
vorgeschlagen worden, Früchte dadurch zu entstielen, daß zwei die Früchte zwischen
sich aufnehmende Flächen in gegenseitige Bewegung versetzt werden, so daß die Früchte
sich an den beiden Flächen abrollen.
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Bei diesen bekannten Verfahren sind die gegenseitigen -Bewegungen
der Flächen und somit auch die auf die Früchte wirkenden Kräfte stets gleichgerichtet,
so daB die Früchte längs einer Geraden fortbewegt werden und stets auf der gleichen
Linie ihres Umfanges rollen. Die Stiele können dabei leicht nach der einen oder
anderen Seite ausweichen, so dali sie oft nicht abgetrennt werden.
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Die Erfindung hat nun den Zweck, diese Nachteile zu vermeiden. Sie
betrifft ein Verfahren zum Entstielen von Früchten, welches darin besteht, daß die
gegenseitigen Bewegungen der die Früchte zwischen sich aufnehmenden Flächen ständigen
gegenseitigen Richtungsänderungen unterworfen werden, so daß die Früchte nach verschiedenen
Seiten gerollt werden und das Abtrennen der Stiele mit größter Sicherheit erfolgt.
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Eine Maschine zur Durchführung dieses Verfahrens kennzeichnet sich
gemäß der Erfindung durch ein an sich bekanntes Band in Verbindung mit einer im
Abstand über diesem und zu ihm in paralleler Ebene kreisenden Platte. Die Zeichnungen
zeigen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, und zwar Fig. i eine schaubildliche
Ansicht der Maschine, Fig. 2 einen Längsschnitt derselben.
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Die Maschine zum Entstielen von Früchten besteht im wesentlichen aus
zwei übereinander angeordneten Flächen i und 2, welche zwischen sich genügend Raum
zum Durchtritt der zu behandelnden Früchte frei lassen. Diese beiden Flächen i und
2 werden gegeneinander in Bewegung versetzt, so daß die Früchte allseitig gerollt
und dadurch von ihren Stielen getrennt werden.
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Zu dem Zweck ist die Fläche i durch ein endloses laufendes Band gebildet,
das durch Trommeln 31, 32 in Richtung des Pfeiles f 1 angetrieben wird. Die beiden
Trommeln 31, 32 sind durch einen Rahmen q. getragen. Eine von ihnen, 31, ist durch
ein Getriebe 5 mit einem Antriebsmotor verbunden.
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Die obere Fläche 2 ist als Platte 6 ausgebildet, welche an ihrer Unterseite
einen nachgiebigen Belag 7, z. B. aus Gummi, trägt, Die Platte 2 wird in waagerechter
Ebene in kreisende Bewegung entsprechend dem Pfeil f2 versetzt. Sie besitzt seitliche
Lappen 81, 82,
welche mit ihren Enden an Kurbeln g1, 92 von senkrechten Wellen
ioi, io2 angelenkt sind. Eine dieser Wellen, ioi, ist mit dem Motorgetriebe 5 gekuppelt.
Die
Platte 2, welche auf diese Weise durch die Kurbeln 91, 92 getragen ist, ist in der
Höhe einstellbar, so daß sie im Abstand von dem Band i entsprechend der Größe der
Früchte eingestellt werden kann. Zu dem Zwecke sind die Kurbeln 91, 92 mit Zapfen
i 11, 112 versehen, auf welche die Lappen 81, 82 frei aufgesteckt sind. Zwischen
die Lappen 81, 82 und den Kurbeln 91, 92 können Beilagsscheiben 12 (Fig.4) in verschiedener
Zahl und Dicke eingesetzt werden, wodurch auf einfachste Art die Regelung des Abstandes
der beiden Flächen,i und :2 bewirkt wird.
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Mit der Maschine ist noch eine Trennvorrichtung verbunden, welche
dazu dient, die durch die beiden bewegten Flächen bearbeiteten Früchte in zwei Sorten
zu scheiden, nämlich in solche ohne Stiele und in solche, welche noch an ihren Stielen
hängen.
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Diese Trennvorrichtung besteht aus einem laufenden Band 15, das sich
in einer geneigten Ebene in Richtung des Pfeiles f3 über Trommeln 161, 162 bewegt.
Eine dieser Trommeln, 162, wird von der Trommel 32 aus z. B. mit Hilfe von Riemenscheiben
171, 172 und einem gekreuzten Riemen 18 angetrieben, so daß ein Gleichlauf der beiden
laufenden Bänder i und 15 erreicht wird. Das laufende Band 15 besitzt an seiner
äußeren Oberfläche Längsrillen i9, welche die Scheidung der auf diesem Band befindlichen
Früchte erleichtert.
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An dem unteren Teil des laufenden Bandes i ist ferner ein Abstreifer
2o angeordnet, welcher die an dem Band anhaftenden Stiele ablöst.
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Unter dem Rahmen der Maschine sind in geeigneter Weise Behälter 21,
22 und 23 angebracht, welche die entstielten Früchte, die noch mit Stiel versehenen
und durch das laufende Band 15 zurückgeförderten Früchte und die durch den Abstreifer
2o abgelösten Stiele aufnehmen.
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Die so ausgebildete Maschine wirkt nun auf folgende Weise.
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Die vorher gewaschenen Früchte werden durch einen Trichter 25 über
das laufende Band i verteilt und durch dasselbe in Richtung des Pfeiles f 1 unter
die Deckplatte 2 gefördert.
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Infolge des Zusammenarbeitens des Bandes i, das die Früchte in Richtung
des Pfeiles f 1 bewegt, und der in kreisende Bewegung gemäß Pfeil f2 versetzten
Plattee werden die Früchte nach allen Seiten gerollt und damit ständig in Richtung
des Pfeiles f 1 gegen die andere Seite der Maschine gefördert.
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Auf jede Frucht wirkt demnach einerseits eire in ihrer Richtung gleichbleibende,
der Bewegung f 1 entsprechende Kraft, andererseits eine Kraft, welche der Bewegung
f2 entspricht und deren Richtung sich in jedem Augenblick ändert. Infolgedessen
wechselt auch die aus den beiden Kräften resultierende Kraft ständig ihre Richtung,
so da.B die Früchte nach verschiedenen Seiten gerollt werden und das Abtrennen der
Stiele unter günstigsten Voraussetzungen erfolgt.
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Am Ende der Maschine fallen die Früchte auf das kleine laufende Band
15, während die abgetrennten feuchten Stiele an dem Band i haftenbleiben, bis sie
von dem Abstreifer 2o gefaßt werden. Die Stiele werden in dem Behälter 2o gesammelt.
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Es kann vorkommen, daß trotz des Durchganges der Früchte zwischen
den beiden bewegten Flächen i und 2 einige der Früchte ihren Stiel behalten. Das
in aufsteigender Richtung sich bewegende Band 15 bewirkt nun die Abscheidung dieser
Früchte dadurch, daß die entstielten Früchte trotz der Aufwärtsbewegung des Bandes
in den Rillen nach abwärts rollen und sich im Behälter 2i sammeln, während die Früchte,
welche noch ihren Stiel besitzen, nicht rollen können und infolge der Reibung des
Stieles, insbesondere an den Kanten der Rillen, durch das Band 15 mitgenommen und
in den Behälter 22 gefördert werden. Diese Früchte können sodann ein zweites Mal
in die Maschine eingeführt werden.
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Durch die Maschine gemäß der Erfindung wird somit auf einfachste und
wirksamste Weise das Entstielen von Früchten ermöglicht, ohne daß diese zerstört
werden.
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Die Trenn- oder Sichtvorrichtung ist nicht Gegenstand der Erfindung.