-
Instrument zum Vernähen von organischen Geweben Bei chirurgischen
Operationen, insbesondere zur Vornahme der Resektion innerer und äußerer Geschwulste,
bedient man sich häufig besonderer Zangen zum Erfassen und Spannen der dem chirurgischen
Eingriff zu unterziehenden Gewebeteile. Die Resektion selbst erfordert hierbei nach
dem Erfassen der Gewebeteile die Benutzung eines weiteren Spezialinstrumentes. Es
sind zwar bereits Zangen der in Frage stehenden Art bekannt geworden, bei denen
-außer den Mitteln zum Erfassen und Spannen der der Resektion zu unterwerfenden
Gewebeteile Mittel zur Erleichterung der Herstellung der Naht vorgesehen sind. Diese
Mittel beschränken sich aber darauf, die Stellen vorzuzeichnen, an denen die einzelnen
Einstiche mit der Nadel erfolgen müssen, so daß selbst bei Anwendung dieser Zangen
die Herstellung der Naht viel Zeit erfordert.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Zange, die sich von den bekannten
Instrumenten der vorerwähnten Art dadurch unterscheidet, daß sie sowohl die zum
Erfassen und Spannen der dem chirurgischen Eingriff zu unterwerfenden Gewebeteile
als auch die zur Vorbereitung und Vornahme der Resektion sowie die zur Herstellung
der Naht bei nur einmaligem Durchzug der Nadel erforderlichen Mittel in sich vereinigt,
so daß mit Hilfe eines einzigen Instrumentes alle diese Eingriffe bei kleinstem
Zeitaufwand sicher und sachgemäß verrichtet werden können.
-
Im wesentlichen kennzeichnet sich die neue Zange dadurch, daß die
Klemmbacken mit in der Schließlage des Instrumentes ineinandergreifenden, das erfaßte
Gewebe wellenden Zähnen versehen sind und die Ausnehmungen zum Hindurchführen der
Nadel aus an jedem Zahn einseitig vorgesehenen, in der Schließlage' in gerader Linie
liegenden Rillen für einmaligen Durchzug der Nadel bestehen, wobei von den Klemmbacken
der eine feststeht, der andere dagegen mittels Hebel verschiebbar ist und eine Resektionsvorrichtung
trägt.
-
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Abb. i und z zeigen das vollständige Instrument in Vorder- und in Rückansicht. Abb.
3 zeigt insbesondere die Vorkehrung zum Erfassen, Spannen und Klemmen des Gewebes.
-
Abb. 4 und 5 zeigen Einzelheiten der Resektionsv orrichtung in Vorder-
und in Hinteransicht.
-
Abb. 6 und 7 zeigen die Vorder- und die Rückseite des Messers der
Resektionsvorrichtung.
-
Abb. 8 und 9 zeigen in Vorder- und Seitenansicht die beiden mit Haken
versehenen Hebel zum öffnen und Schließen der Zange.
Abb. io und
ii zeigen in zwei verschiedenen Ansichten den Steg, an dessen Enden sich die Einkerbungen
'befinden, in welche sich die Haken der vorerwähnten Hebel einlegen.
-
Abb. 12 zeigt die zur Herstellung def Naht dienende Nadel.
-
Das Instrument ist als Zange ausgebildet, deren oberer und unterer
Klemmbacken i und 2 mit Zähnen 3 versehen sind. In diesen Zähnen befinden sich an
beiden Klemmbacken kleine Rillen 3', welche bei geschlossener Zange in gerader Linie
liegen (Abb. 2). Der eine Klemmbacken i ist feststehend, der andere 2 dagegen zwischen
den seitlichen Ansätzen a und b gleitend verschiebbar angeordnet.
Als Führung bei der Gleitbewegung des Klemmbeckens 2 dient ein in der Wandung des
feststehenden Klemmbackens i vorgesehener Schlitz c, in den ein Führungsstift 25
eingreift. Der bewegliche Klemmbacken 2 ist mit einem Fortsatz 4 versehen, an den
zwei Lenker 5, 6 gelenkig angeschlossen sind, die mit dem anderen Ende in gelenkiger
Verbindung mit den. als Hebel ausgebildeten Handgriffen 7, 8 stthen. Diese Hebel
7, 8 sind.ihrerseits mit ihrem oberen Ende an den unteren Wandungsteil des
einen Klemmbackens i angelenkt. Eine Feder 9 hat das Bestreben, mit ihren Schenkeln
g' und 9" die Hebel 7, 8 entgegen dem von der Hand ausgeübten Druck auseinanderzubewegen.
Die Resektionsvorrichtung ist mittels Schrauben an dem beweglichen Klemmbacken 2
befestigt. Sie besteht aus einer Schiene 9a (Abb. 4) mit Längsnut io, in welcher
der mit vorspringender Rippe 12 versehene Schieber i i gleitbar gelagert ist. An
dem einen Ende dieses Schiebers ist das Messer 13 befestigt. Das andere Ende dagegen
. ist mit einem Handgriffe 14 versehen, mittels welchem das Ein- und Ausschieben
des Resektionsorganes stattfindet. An der Seite des feststehenden Klemmbackens i
ist ein zahnartiger Ansatz 21 vorgesehen, der das vollständige .Herausziehen des
Messers bei geschlossener Zange verhindert. An den Enden der Schiene 9a befinden
sich Einschnitte 15 und 15', in welchen zwei Hebel 16 und 16' schwingbar gelagert
sind, deren obere Enden Haken 17 und 17' aufweisen. Der mittlere Teil dieser Hebel
ist etwas dünner ausgeführt, damit er genau in die Einschnitte 15 und i5' hineinpaßt.
In den Einschnitten 15, 15' sind Federn 18, 18' angeordnet, durch welche die Hebel
t6 und 16' in ihre Anfangslage zurückgestellt werden, sobald der auf dieselben ausgeübte
Fingerdruck aufhört. Zur Befestigung des unteren Klemmbackens 2 und der daran sitzenden
Resektionsvorrichtung am oberen Klemmbacken i dient eine Brücke i9. Diese am oberen
Klemmbacken befestigte Brücke i9 (Fig. io, ii und i) ist an ihren erweiterten Enden
mit Sperrzähnen 2o, 2o' versehen, in die sich die Haken 17 und 17' der Hebel 16,
16' legen.
-
Man bedient sich des Instrumentes in folgender Weise.
-
Zum Klemmen und Spannen des zu operierenden Gewebes wird durch Zusammendrücken
der Handgriffe 7, 8 die Zange geschlossen. Durch diese Schließbewegung wird der
bewegliche Klemmbacken 2 mit der daran sitzenden Resektionsvorrichtung so lange
verstellt, bis die Haken 17, 17' in die Zähne 2o, 2ö einschnappen. Die Zange ist
dann geschlossen und das zu operierende Gewebe zwischen den Zähnen des oberen Bakkens
i und denen des unteren 2 festgeklemmt. Die mit Faden versehene Nadel wird dann
in die am unteren Klemmbacken 2 vorgesehene, in der Verlängerung der Zahnrillen
3' befindliche öffnung 3" eingeführt und dann durchgezogen, wodurch die Naht hergestellt
wird. Sodann wird der Knopf 14 erfaßt und durch-Vorziehen des Messers 13 die Resektion
vorgenommen, d. h. das zu entfernende Gewebe abgetragen. Durch Fingerdruck auf die
Hebel 16 und 16' öffnet man dann die Zange und entfernt sie. In dieser Weise ist
es möglich, in einigen Sekunden die Naht einzuziehen und die Resektion vorzunehmen.
In der geöffneten Lage der Zange kann der Schieber ii mit dem Messer 13, das durch
den Ansatz 21 nicht mehr gesperrt wird, vollständig aus der Führungsschiene 9a herausgezogen
werden.
-
Das beschriebene Instrument eignet sich nicht allein für chirurgische
Zwecke, sondern auch zur Resektion und zum Vernähen beliebiger Gewebe, wie Stoffe,
Leder usw., und wird dann in den hierzu geeigneten Abmessungen gefertigt.
-
Zangen mit gewellten Klemmbacken, die in der Schließlage ineinandergreifen
und das erfaßte Gewebe wellen, sind an sich bekannt.