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Elektrisch betriebene, selbsttätig arbeitende Presse für Obst, Weintrauben,
ölsaat u. dgl. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektrisch betriebene
Presse, mit der Obst, Weintrauben, Ölsaat u. dgl, völlig selbsttätig gepreßt werden.
Während nun aber bei den bekannten elektrisch betriebenen Pressen der Antrieb der
Pressen bei Erreichen eines einstellbaren Höchstdruckes abgeschaltet und, sobald
der Druck in der Presse um ein bestimmtes einstellbares -Maß infolge des Saftablaufes
abgesunken ist, wieder selbsttätig eingeschaltet wird, wird bei der Presse nach
der Erfindung unabhängig von dem sich einstellenden Minderdruck die Presse nach
einem vorbestimmten Zeitraum wieder eingeschaltet. An die Stelle der selbsttätigen
Aus- und Einschaltung des Pressenantriebes in Abhängigkeit vom Druck in der Presse
tritt also bei der Erfindung Ausschaltung in Abhängigkeit vom Höchstdruck und @@'iedereinschaltung
in Abhängigkeit von einer einstellbaren Zeit nach Erreichen des Höchstdruckes.
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Das Druckwerk nach der Erfindung wird in bekannter `'eise durch einen
Elektromotor angetrieben und selbsttätig in Betrieb gehalten. Es können durch Veränderung
der Zeitspanne zwischen Aus- und Einschaltung der Presse beliebig lange Pausen für
das Ablaufen des ausgepreßten Saftes eingestellt «-erden. Während der Pausen steht
der Antriebsmotor in bekannter Weise still und verbraucht keinen Strom. Ist die
letzte ge-,viinschte Pressung vollendet und die Endpause abgelaufen, die etwas größer
gewählt wird, so, wird das Druckwerk in gleichfalls bekannter Weise selbsttätig
zurückgeschaltet und schließlich durch einen verstellbaren Anschlag zum Stillstand
gebracht.
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Als ein besonderer Vorteil den bekannten elektrischen. selbsttätig
arbeitenden Pressen gegenüber ist der zu nennen, daß durch das gleichmäßige und
langsame Arbeiten mit dem Motor und die weitere Möglichkeit, die Zeitspannen zwischen
Aus- und Wiedereinschaltung leicht einstellen zu können, das Preßgut sehr gut ausgepreßt
wird und Rapsgeschmack; der durch Auspressen von Tannin bei zu starkem Druck auf
Kämme und Stiele sich ergibt, verhütet wird.
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Das Druckwerk nach der Erfindung ist in der Zeichnung in einer Ausführungsform
dargestellt.
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Abb. i gibt einen Schnitt durch das Druck-@verk und Abb. z den Grundriß
desselben.
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Abb. 3 zeigt die Zeitsteuerscheibe in Ansicht und Abb. q. dieselbe
im Schnitt, zusammen mit Hilfsapparaten für die Betätigung des Druckwerkes.
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Abb. 5 und 6 zeigen einen Schaltmagneten sowie den Sperrhebel für
die Klinkenumschaltung des Druckwerks in Vorder- und Seitenansicht.
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Abb.7 stellt den Schalthebel für den Hauptmotor in größerem Maßstabe,
und zwar in Ansicht, Abb. 8 einen Grundriß zu Abb. 7 dar.
Abb.
9 ist das Schaltbild des elektrischen Teils des Preß« erkes.
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Das Schneckengetriebe i und 2 des Druckwerkes wird gemäß den Abb.
i und :z in bekannter Weise von dem Hauptelektromotor 3 angetrieben. Auf der Schneckenwelle
8 sitzen die Schaltklinken 4 und 5, die durch Federbolzen o an die Spindelmutter
mit Zahnkranz 7 gedrückt werden. Wird der Motor 3 eingeschaltet, dann dreht sich
die Spindelmutter ; auf der Spindel io; das Preßgut wird zusammengepreßt.
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Die Druckplatte i i, auf der der gesamt<] Antrieb in bekannter
Weise montiert ist, kann sich nicht mit der Mutter 7 drehen, da sie durch einen
Anschlag 12, der in die Schlitze der Preßkorbleisten hineinragt, an Drehung verhindert
wird. Statt durch einen Anschlag 12 kann die Druckplatte i i auch durch eine Stange
13 festgehalten «erden, die sich in einem an der Spindel befestigten Flacheisen
i-. senkrecht verschieben kann, oder durch einen eingelegten Federkeil
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(Abb. i) gegen Verdrehen gesichert -werden. Außer dem Hauptmotor 3 ist
auf der Druckplatte noch ein Hilfsmotor 18 aufgesetzt. Wie aus der Schaltskizze
(Abb.9) hervorgeht, wird der Hilfsmotor 18 durch den Handschalter 41 eingeschaltet.
Dies ist der einzige Handgriff, der bei der eigentlichen Pressung zu machen ist.
Der Strom aus dem Netz geht dann über den Schalter 41, den Vorschaltwiderstand 39,
das Relais .4o in den Hilfsmotor 18. Wie in Abb. d. dargestellt, ist der Motor i8
über eine Riemenscheibe, Riemen und ein doppeltes Schneckengetriebe 20 mit der Zeitsteuerscheibe
21 gekuppelt, die entsprechend mit der Einschaltung des Hilfsmotors in Bewegung
gesetzt wird. Die Zeitsteuerscheibe 21 sitzt lose auf der Schneckenradwelle 34 und
wird durch eine Flügelmutter 31, die mit der Schneckenwelle fest verbunden ist,
mitgenommen (Abb.3). Auf der Zeitsteuerscheibe sind Stifte 37, 36, 27 angebracht.
Der erste kurze Stift 37 hebt bei der Drehung der Zeitsteuerscheibe 2i einen Hebel
22, der mit dem Schalter für den Hauptmotor 3 verbunden ist, um etwa 6o° und schaltet
den Betriebsmotor 3 des Druckwerkes vermittels des bekannten Selbstschalters mit
Überstromauslösung 38 ein, der Hebel 22 bleibt in gehobener Stellung, bis der Selbstschalter
mit Ü berstromauslösung eingeklinkt hat. Der Hilfsmotor 18 läuft nur so lange, bis
die Einklinkung des Selbstschalters mit Überstroinauslösung für den Hauptmotor stattgefunden
hat. Der Kontaktfinger i9, der in den Stromkreislauf für den Hilfsmotor eingeschaltet
ist, verläßt nämlich nach der Einschaltung des Hauptmotors, wie in den Abb.
7 itnd 8 dargestellt, eine Kontaktfläche 9, wodurch die Ausschaltung des
Hilfsinotors stattfindet. In dem Augenblick aber, wo infolge Erreichens des Höchstdrucks
in der Presse, was eine erhöhte Stromaufnahme für den Antriebsmotor 3 zur Folge
hat, der Überstromauslöser in der Leitung zum Antriebsmotor 3 ein Öffnen des Hauptschalters
bewirkt hat, wird durch den Kontaktfinger 19, der dann wieder finit der Kontaktfläche
9 in. Berührung kommt, der Stromkreis für den Hilfsmotor 18 geschlossen und der
Hilfsmotor eingeschaltet. Die Zeitsteuerscheibe 21 dreht sich weiter, bis der nächste
Stift 36 der Zeitsteuerscheibe wieder eine Drehung des Hebels 22, Einschaltung des
Hauptmotors 3 und Ausschaltung,des Hilfsmotors 18 herbeiführt.
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Auf diese Art und Weise können, je nachdem mehr oder weniger kurze
Stifte in die Zeitsteuerscheibe gesteckt werden, entsprechend viele Preß- und Ablaufperioden
ausgeführt werden.
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Um nach der letzten Endpäuse die Presse selbsttätig auf den Rückwärtsgang
schalten zu können, besitzt der Selbstschalter mit Überstromauslösung 38 noch einen
Hebel 23, der lose auf der Hebelwelle 35 (Abb. 8) des Selbstschalters mit Überstromauslösung
sitzt, Dieser Hebel 23 ist durch ein Gestänge 2d. mit einem Schalter 25 verbunden,
der mit einem Elektromagneten 26 durch Kabel 33 in Verbindung steht. Auf der Zeitsteuerscheibe
sitzt ein Stift 27, der länger als die Stifte 36 und 37 ist. Dreht sich nun die
Zeitsteuerscheibe 21 mit dem langen Stift 27 in der in Abb. 3 angegebenen Pfeilrichtung,
dann werden beide Hebel 22 und 23 zusammen gleichzeitig um einen Winkel von etwa
6o° gedreht und dabei gehoben, und ein Elektromagnet 26 wird durch den Schalter
25 eingeschaltet. Dessen Anker zieht den Hebel 28 (Abb. 2, 3, 5 und 6) aus der Vertiefung
des federbelasteten Bolzens 29 heraus, und der Umschalthebel 16 für die Klinken
d., 5 dreht sich in der angegebenen Pfeilrichtung in die punktierte Stellung gemäß
Abb.2. Die Schaltklinken .4 und 5 arbeiten dann in der entgegengesetzten Richtung,
die Presse wird geöffnet. Die Öffnungsbewegung wird unterbrochen, sobald ein Schalter
15 beim Hochgange des Preßwerks an einen mit der Spindel io fest, aber verstellbar
verbundenen Anschlag 17 anstößt und dadurch die Presse zum Stillstand bringt. Der
Trester wird entfernt und die Presse von neuem gefüllt.
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Vor Beginn der Pressung wird die Zeitsteuerscheibe von Hand so eingestellt,
rlaß der erste Stift 37 kurz vor dem herabgesenkten Hebel 22 steht. Die Flügelmutter
3i wird zu diesem Zweck gelöst und die Zeitsteuerscheibe 21 vor den Stift 37 gedreht.
Ferner
muß der Federbolzen 29 entgegen der Pfeilrichtung der Abb.2 wieder in die voll ausgezeichnete
Lage gebracht werden, derart, daß der Hebel 28 in die Nut des Federbolzens 29 eingreift.
Der Schalthebel 15 muß wieder geschlossen werden. Alsdann kann die
Pressung von neuem durch Einschaltung des Schalters ..1.1 begonnen werden.