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Schaltungsanordnung zur Abhaltung von Konferenzgesprächen Die Aufgabe,
mehrere Fernsprechteilnehmer, die sich an verschiedenen Orten befinden, so miteinander
zu verbinden, daß jeder von allen anderen gehört werden kann, stößt auf technische
Schwierigkeiten, wenn zwei oder mehr als zwei Teilnehmer voneinander und von den
übrigen weiter entfernt sind, als daß die Sprechströme von einem zum anderen ohne
Verstärkung gelangen könnten. Dieser Fall sei im folgenden als »Konferenzgespräch
im Weitverkehm bezeichnet.
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Wird beispielsweise von einem Teilnehmer in Königsberg ein Konferenzgespräch
mit einem Teilnehmer in Berlin und gleichzeitig mit einem weiteren Teilnehmer in
Hamburg, in Frankfurt a.-M. und in Stuttgart verlangt, so kann man diese Aufgabe
lösen, indem man eine Vierdrahtleitung von Königsberg über Berlin, Hamburg und Frankfurt
a. M. nach Stuttgart schaltet und die beiden Doppelleitungen in Stuttgart über einen
Weg des in Stuttgart befindlichen Vierdrahtverstärkers zu einer Schleife verbindet,
wie das Abb. i in einer schematischen Skizze zeigt. In Abb. i sind Vierdrahtverbindungen
als zwei parallele Linien gezeichnet, und die Richtung, in welcher die Verstärker
verstärken, ist durch Pfeile angedeutet; die Stellen, an denen ein Teilnehmermikrophon
bzw. -telephon an eine Doppelleitung der Vierdrahtschleife angeschaltet ist, sind
durch M bzw. T und einen Querstrich an der betreffenden Leitung markiert. Diese
durch Abb. i schematisch dargestellte Lösung hat den Nachteil, daß die Sprechwege
zwischen Teilnehmern, die im Zuge der Schleife einander benachbart liegen, sehr
lang werden. In dem Beispiel folgt der Teilnehmer in Berlin im Zuge der Schleife
auf den Teilnehmer in Königsberg. Wenn aber Königsberg spricht, so kann Berlin Königsberg
nur über eine Leitung hören, die von Königsberg über Berlin, Hamburg, Frankfurt
a. M. nach Stuttgart und zurück über Frankfurt a. M. nach Hamburg und nach Berlin
führt; denn der Teilnehmer in Berlin kann mit seinem Telephon nicht an diejenige
Doppelader der Vierdrahtschleife angeschlossen werden, in welcher die Verstärker
in der Richtung von Königsberg nach Berlin verstärken. Andernfalls würde der Teilnehmer
in Berlin nur den Teilnehmer in Königsberg hören können, dagegen nicht die Teilnehmer
in Hamburg, Frankfurt a. M. und in Stuttgart.
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Die durch lange Sprechwege von Teilnehmer zu Teilnehmer bedingten
Sprachverzerrungen werden bei der Herstellung einer Konferenzverbindung mittels
Vierdrahtschleife dadurch besonders störend, daß abgesehen von der Teilstrecke zwischen
dem ersten und zweiten Teilnehmer im Zuge der Vierdrahtschleife auf allen weiteren
Teilstrecken die vorhandenen Echosperren außer Betrieb gesetzt werden müssen. Denn
angenommen, man ließe in dem Beispiel außer
auf der Teilstrecke
Hamburg-Frankfurt a. M. eine Echosperre in Betrieb, so würden, wenn Königsberg spricht,
Berlin und Hamburg nicht hören können; denn die vom Mikrophon in Königsberg ausgehenden
Sprechströme würden auf dem Wege von Hamburg nach Frankfurt a. M. die Echosperre
betätigen und den Weg Frankfurt a. M.-Hamburg sperren, so wie das technisch erwünscht
ist, wenn auf der Vierdrahtleitung zwischen Hamburg und Frankfurt a. M. ein Gespräch
nur zwischen Hamburg und Frankfurt a. M. stattfindet und Hamburg gerade spricht.
Im Konferenzgespräch aber würde eine Sperrung der Doppelader, in welcher die Verstärker
in Richtung von Frankfurt a. M. nach Hamburg verstärken, bewirken, daß die vom Mikrophon
in Königsberg ausgehenden Sprechströme nur das Telephon des Stuttgarter und Frankfurter
Teilnehmers erreichen könnten, dagegen nicht die Telephone in Hamburg und Berlin.
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Man vermeidet diesen Mangel der durch lange Sprechwege von Teilnehmer
zu Teilnehmer bedingten Sprachverzerrungen und kann die in den einzelnen Teilstrecken
sonst benutzten Echosperren während des Konferenzgespräches in Betrieb lassen, wenn
man die einzelnen Konferenzteilnehmer über Zweidraht- oder Vierdrahtleitungen mit
einem zentral gelegenen Verstärkeramt verbindet, dort nach der bereits vorgeschlagenen
Regel jeder Leitung einen besonderen Verstärker zuordnet und diese besonderen Verstärker
derart über Transformatoren oder mit Hilfe von Kompensationsschaltungen mit den
Leitungen koppelt, daß die über eine Leitung ankommenden Signale an den Eingängen
sämtlicher Verstärker eine wirksame Spannung erzeugen, mit Ausnahme des der besprochenen
Leitung zugeordneten Verstärkers. Auf diesem Wege ist es zwar möglich, bei einer
Fernkonferenz im Weitverkehr sehr viel größere Sprachgüte zu erreichen als mit der
durch Abb. i erläuterten Vierdrahtschleife; doch hat diese Lösung für das Fernsprechen
zu mehreren als einer in Zukunft allgemeinen Einrichtung betriebstechnisch den Mangel,
daß man für das Zusammenschalten von mehr als zwei Teilnehmern in den Fernämtern
besondere Verstärkeranordnungen bereitstellen muß, die für das Verbinden je zweier
Leitungen untereinander nicht verwendbar sind.
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Dieser betriebstechnische Mangel wird vermieden, wenn man die Übertragung
von Sprechströmen aus einer Fernleitung in mehrere andere nach einem weiteren Vorschlag
dadurch bewirkt, daß zu den für die Fernkonferenz benutzten Leitungen an einem gemeinsamen
Treffpunkte Widerstände zür Anpassung des resultierenden Scheinwiderstandes der
Verbindungsschaltung an den Scheinwiderstand der Verbindungsleitungen parallel oder
in Reihe geschaltet und diese Parallel- bzw. Reihenschaltungen zueinander in Reihe
bzw. parallel geschaltet sind. Obwohl diese Regel auf den ersten Blick sehr zweckmäßig
erscheint, so zeigt sich doch bei gründlicher Prüfung der energetischen Verhältnisse
der Mangel, daß viel durch Verstärkung aufzubringende Leistung in den für die Widerstandsanpassung
eingeschalteten Parallel- oder Reihenwiderständen und durch die Nachbildungen dieser
Verbindungsschaltung nutzlos vergeudet wird.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung zur Abhaltung von Konferenzgesprächen
im Weitverkehr, welche diese Mängel der bisher bekannt gewordenen Anordnungen vermeidet.
Erfindungsgemäß werden n, Teilnehmer, die ein Konferenzgespräch miteinander zu führen
wünschen, auf dem kürzesten verfügbaren Sprechwege über Zweidraht- oder Vierdrahtleitungen
und die an sich für die Verbindung von je zwei Leitungen untereinander vorhandenen
Betriebsverstärker mittels einer Anordnung zusammengeschaltet, die aus Ausgleichsübertragern
und normalen übertragern als Verallgemeinerung der in Fernämtern zur Verbindung
von j e zwei Leitungen untereinander benutzten Schaltungen aufgebaut ist. Abb. 2
erläutert den Erfindungsgedanken an einem Ausführungsbeispiel für drei Konferenzteilnehmer.
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Jede vom Zentralverstärkeramt zu einem der Konferenzteilnehmer führende
Zweidraht-oder Vierdrahtleitung F1, F2, F3 wird in der durch Abb.2 gekennzeichneten
Weise mit einem Ausgleichsübertrager AUel, AUe2, AUes verbunden. Jeder Ausgleichsübertrager
bewirkt, daß die von einem der Konferenzteilnehmer ausgehenden Sprechströme von
dem Zentralv erstärkeramt zu den (za - i ) übrigen Konferenzteilnehmern geleitet
werden, während in die Leitung zum Sprecher kein Strom zurückfließt. Die Übertragung
der Sprechenergie von einer Fernsprechleitung in die (n- i) übrigen Fernsprechleitungen
der Konferenzschaltung erfolgt mit Hilfe von
Transformatoren. In dem durch Abb. 2 dargestellten Anwendungsbeispiel für lz - 3
Konferenzteilnehmer sind demnach sechs Transformatoren T"", Ti,=, T1,3, Ti,3, T.=,3
und T,,3 vorgesehen. Je zwei dieser Transformatoren, nämlich T1, 2 und T',=, TI,:,
und Ti, 3 ... usf. bis T1," und Ti", T.=.3 und T,3 ... usf. bis T.,
und T.',,t usf., über=
tragen nach dein Prinzip parallel arbeitender
Transformatoren; und je (ia-i ) Wicklungen dieser
Transformatoren müssen miteinander in Reihe liegen, damit jede der n. in dein Zentr
alv erstärkeramt zusammenlaufenden Fernsprechleitungen die ankommenden Sprechströme
über die zu je zwei parallel arbeitenden Transformatoren in die (n. - i) anderen
Fernsprechleitungen übertragen kann. Dieses System von ri Ausgleichsübertragern
und
Transformatoren sei im folgenden als Zentralgabel bezeichnet.
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Außer den drei Ausgleichsübertragern AC'el, AC%e., AC'e, und den sechs
Transformatoren T T,_ T',>, T.=.., und sind in Abb. 2 noch für jede Fernsprechleitung,
die zu einem Konferenzteilnehmer führt (F1, F. und F3 in Abb. z), die Zweidraht-
bzw. Vierdrahtverstärker 17l, I% und l73 angedeutet, welche in den n Fernsprechleitungen,
die in der Zentralgabel ko?nrnunizieren, in der Richtung von der Zentralgabel zu
den einzelnen Konferenzteilnehmern der Zentralgabel benachbart liegen. F1 ist in
Abb. 2 als Zweidrahtleitung, F. und F3 sind als Vierdrahtleitungen gezeichnet. Für
die Herstellung einer Konferenzverbindung mittels strahlenförmig in einer Zentralgabel
zusammenlaufender Fernsprechleitungen gemäß dem Erfindungsgedanken ist es gleichgültig,
ob die benutzten Fernsprechleitungen zwischen den der Zentralgabel benachbarten
Verstärkern und den einzelnen Teilnehmern als Zweidraht- oder Vierdrahtleitungen
geführt sind.
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Die Energieumsetzung in der Zentralgabel ist dann frei von Dämpfungsverzerrung,
wenn die Eingangsspannungen (U2ab und C, '3"b) der Verstärker 1'. und IJ3
abgehender Richtung (V--,b und 173"b) gleich sind der Eingangsspannung Clan am Verstärker
1;'1 ankommender Richtung (Plan) für den Fall, daß von dem Konferenzteilnehmer i
gesprochen wird. Desgleichen wenn die Spannungen Ulab und C'3"b gleich der Spannung
C-=an sind für den Fall, daß vom Konferenzteilnehmer 2 gesprochen wird, oder wenn
die Spannungen C'lab und tr"" gleich der Spannung U", sind für den Fall, claß der
Konferenzteilnehmer 3 spricht. Sofern nämlich die genannten Beziehungen zwischen
den Verstärkereingangsspannungen plan und Thab, vsab bzw. 1'... und l'tab, frsab
bzw. 173.n und Vlab, V--ab bestehen, so sind für die jeweiligen Hörer im Konferenzgespräch
die Übertragungsverhältnisse die gleichen, als ob jeder Hörer für sich mit denn
jeweiligen Sprecher durch eine Zweidraht- oder Vierdrahtleitung verbunden wäre.
Um die genannten, die Dämpfungsentzerrung der Zentralgabel charakterisierenden Spannungsverhältnisse
angenähert zu verwirklichen, sind in der Zentralgabel außer den Ausgleichsübertragern
und den Transformatoren noch Entzerrer (Ei, Ei, E." E;, E:,
E)
vorgesehen, die in bekannter Weise aus Scheinwiderständen und Wirkwiderständen
cder nur aus Wirkwiderständen oder nur aus Scheinwiderständen aufgebaut und als
Zweipole oder Vierpole der Zentralgabel eingefügt sind.
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Befindet sich ein Teilnehmer an dein Konferenzgespräch oder befinden
sich mehrere Teilnehmer an dem Konferenzgespräch am Orte des Zentralverstärkeramts
oder in einer nicht zu fernen Umgebung dieses Ortes, so können diese Teilnehmer
bzw. es kann dieser Teilnehmer auch ohne Zwischenschaltung eines Zweiwegeverstärkers
mit der Zentralgabel kommunizieren. Desgleichen können mehrere Teilnehmer am gleichen
Ort an der Konferenz teilnehmen dadurch, daß ein Teilnehmertelephon, welches in
einer der in der Zentralgabel kommunizierenden Fernsprechleitungen liegt, durch
einen Lautsprecher ersetzt wird, erforderlichenfalls unter Verwendung eines Sonderverstärkers.
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Eine weitere Ausgestaltung findet der Erfindungsgedanke dadurch, daß
zwei oder mehr Systeme von Fernsprechleitungen, die stralilenförrnig zusammenlaufen
und in einer Zentralgabel kommunizieren, zu einer Mehrfachkonferenzschaltung zusammengeschlossen
«-erden dadurch, daß j e zwei der Zentralgabeln eine in ihnen kommunizierende Fernsprechleitung
gemeinsam haben. Wird beispielsweise ein Konferenzgespräch von einem oder mehreren
Teilnehmern in Genf oder in der Umgebung von Genf, einem Teilnehmer in Zürich, einem
Teilnehmer in Luzern, einem Teilnehmer in Paris mit einem Teilnehmer in Baden-Baden,
einem Teilnehmer in Karlsruhe, einem Teilnehmer in Köln, einem Teilnehmer in Berlin,
einem Teilnehmer in Dresden und einem Teilnehmer in Schwerin verlangt, so kann man
je eine Zentralgabel beispielsweise in Straßburg, in Frankfurt a. M. und in Berlin
benutzen und die Teilnehmer in Genf, Zürich, Luzern und Paris mit der Zentralgabel
in Straßburg, die Teilnehmer in Baden-Baden, Karlsruhe und Köln mit der Zentralgabel
in Frankfurt a. M., die Teilnehmer in Berlin, Dresden und Schwerin mit der Zentralgabel
in Berlin und die Zentralgabel in Berlin mit der Zentralgabel in Frankfurt a. M.,
außerdem die Zentralgabel in Frankfurt a. M. mit der Zentralgabel in Straßburg durch
je eine Zweidraht- oder
Vierdr ahtleitung verbinden. Man spart dann
wesentlich an Leitungen gegenüber dem Falle, daß man sämtliche in dem Beispiel genannten
Teilnehmer nur mit einer einzigen Zentralgabel, etwa in Frankfurt a. M., verbinden
wollte.
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Eine weitere Ausgestaltung erfährt der Erfindungsgedanke dadurch,
daß man die für Konferenzgespräche benötigten Zentralgabeln einheitlich für eine
größere Zahl in ihnen kommunizierender Fernsprechleitungen baut und die für den
einzelnen Fall nicht benötigten Verbindungen totlegt, indem man statt der Fernsprechleitungen
Leitungsnachbildungen anschaltet oder die Ordnungszahl der für ia Teilnehmer gebauten
Zentralgabel dadurch erniedrigt, daß man die bei dieser Erniedrigung der Ordnungszahl"
der Gabel überflüssigen Transformatoren kurzschließt. Das Ausführungsbeispiel einer
Zentralgabel für drei Konferenzteilnehmer, das in der Abbildung gezeichnet ist,
wird durch Kurzschließen der Transformatoren T1,21 T1.2# T"., ., und T,., zu einer
Anordnung, in der nunmehr nur noch die beiden Fernsprechleitungen F2 und F3 mittels
der Ausgleichsübertrager AUe2 und AUes und der beiden parallel arbeitenden Transformatoren
T.=, und T, 3 miteinander komriiunizieren.