DE556325C - Vorrichtung zum Festspannen von biegsamen Druckplatten auf den Formzylindern von Druckmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 6. AUGUST 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 556325 KLASSE 15 d GRUPPE

in Plauen i.V.

von Druckmaschinen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juni 1930 ab

Um die Druckplatten auf den Formzylindern von Druckmaschinen beim Festspannen ausrichten zu können, werden ihre freien Kanten vielfach an axial im Formzylinder angeordneten Spannspindeln befestigt. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß man die einzelnen Kantenteile der Druckplatte nicht unabhängig voneinander anspannen kann, so daß einzelne Druckplattenteile zu scharf und andere ungenügend angezogen werden. Um diesen Nachteil zu beseitigen, hat man an Stelle der längs durchlaufenden Spannspindeln eine Reihe' einzelner Spannbacken vorgesehen, die durch radial stehende Schraubbolzen unabhängig voneinander verstellbar waren. Diese Anordnung macht jedoch einen verhältnismäßig breiten Spalt im Formzylinder erforderlich, damit die einzelnen Spannschrauben zugänglich bleiben.

Um nun in einem sehr schmalen Spalt die Kanten der Druckplatten individuell an ihren verschiedenen Befestigungsstellen 'einspannen zu können, werden Spannspindeln in Verbindung mit Greiferbolzen derart verwendet, daß die letzteren, die an den Plattenkanten angreifen, einzeln oder gruppenweise unabhängig voneinander mit Hilfe von mehreren axial im Formzylinder Hegenden Spannspindeln verstellbar sind. Diese Anordnung ergibt den sehr erheblichen Vorteil, daß man die Schlitzbreite geringer als 6 mm halten kann, was mit keiner vorbekannten Plattenfestspannvorrichtung möglich ist, insbesondere dann nicht, wenn die einzelnen Einspannstellen der Platten unabhängig voneinander betätigt werden können. Die Verminderung des Spaltes in den Formzylindern hat den sehr erheblichen Vorteil, daß der Umfang des Formzylinders weitestgehend für den Druckvorgang ausgenutzt werden kann, so daß die Druckerzeugnisse selbst nur einen sehr schmalen Rand zu erhalten brauchen und eine günstige Ausnutzung des Druckpapiers möglich ist. Somit löst die Erfindung neue Aufgaben mit neuen Mitteln.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Abb. ι ist eine Seitenansicht der Einspannvorrichtung.

Abb. 2 ist ein Querschnitt durch den Formzylinder an einer Einspannstelle.

Abb. 3 zeigt die Stirnansicht des Formzylinders.

Um die Druckform 1 auf dem Formzylinder 2 festspannen zu können, ist an beiden Längskanten der Druckform je eine Greiferschiene 3 bzw. 5 mit je einer Gegenplatte 4 bzw. 6 in an sich bekannter Weise befestigt. Ferner ist in dem Formzylinder 2 eine in der Längsrichtung durchlaufende Nut 7 ausgespart. Diese zeigt auf der einen Seite die schwalbenschwanzförmige Unterschneidung 8,

an der die durchlaufende Schiene mittels ihrer oberen entsprechend gestalteten Kante eingehakt -werden kann. Die andere Seite der Nut 7 ist- dureh -eine Längsleiste 9 derart überdeckt, daß auf der Außenseite des Formzylinders 2 nur ein sehr schmaler, durch die Schiene 10 leicht abdeckbarer Spalt frei bleibt, der gerade breit genug ist, um die Spannschienen 3, 4 bzw. 5, 6 hindurchheben zu können.

Um mittels dieser Spannschienen die Druckform längs der Spannkante beliebig stark anziehen zu können, ist im Bereich der Spannschiene 5 eine Mehrzahl von Querdurchbohrungen 11 in dem Formzylinder 2 vorgesehen und in jeder von diesen ein Greiferbolzen 12 verschiebbar gelagert. Jeder Greiferbolzen besitzt am oberen Ende eine Klaue 13, unter die sich die Spannschiene 5 einhaken kann. Beim Niederziehen der Greiferbolzen führt sich die Spannschiene 6 an den Schienen 3, 4, so daß sie nicht ausweichen können, sondern in zuverlässiger Weise die Druckplatte 1 anspannen lassen. Jeder der Greiferbolzen 12 ist an seiner einen Seite mit einer Reihe von Zähnen 14 versehen, die in die Zähne 15 einer Spannspindel 16 eingreifen. Für jeden Bolzen 12 ist eine besondere Spannspindel 16 vorgesehen, die in entsprechenden Längsbohrungen des Formzylinders 2 angeordnet ist. Aus Abb. 2 ist deutlich zu erkennen, daß man die einzelnen Spannspindeln 16 an zwei gegenüberliegenden Seiten der Bolzenreihe 12 anordnen kann. Es läßt sich hierfür der Innenraum des Zylinders weitestgehend ausnutzen. Eine Schwierigkeit besteht nur darin, daß in der Nähe der Zylinderachse die erforderlichen Bohrungen schwer unterzubringen sind und infolgedessen dieser Raum ausgespart bleiben muß. Um daher bei längeren Zylindern eine größere Anzahl von Spannbolzen anordnen zu können, werden diese zweckmäßig gruppenweise zusammengefaßt und von jeder Spannspindel 16 eine Mehrzahl von Spannbolzen gesteuert. Statt dessen könnten auch eine Mehrzahl von rohrförmigen Spannwellen 16 teleskopartig ineinandergesteckt sein.

Jede einzelne Spindel 16 besitzt an ihrem freien, aus dem Formzylinder 2 hervorstehenden Ende eine Stellvorrichtung. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist hierfür je ein Schneckenrad 18 und eine Schnecke vorgesehen, wobei letztere in an sich bekannter Weise an der Stirnseite des Plattenzylinders zu lagern ist und mittels ihres frei zugänglichen Sechskantkopfes gedreht werden kann. Ihre Selbsthemmung sichert die jeweilige Einstellung der Spindeln. Es lassen sich jedoch auch für letzteren Zweck besondere Feststellvorrichtungen vorsehen, falls diese wünschenswert erscheinen.

Claims (4)

Patentansprüche: ,

1. Vorrichtung zum Festspannen von biegsamen Druckplatten auf den Formzylindern von Druckmaschinen mittels mehrerer an den Spannschienen der Druckplatte angreifender und annähernd radial verstellbarer Greiferbolzen, dadurch gekennzeichnet, daß die an einer Plattenkante angreifenden Greiferbolzen mit Hilfe von mehreren axial im Formzylinder liegenden Spannspindeln einzeln oder gruppenweise unabhängig voneinander verstellbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannspindeln an zwei gegenüberliegenden Seiten der Greiferbolzenreihe angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von einzelnen oder allen Spannspindeln je eine Mehrzahl von Spannbolzen gesteuert Wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere hohle Spannwellen teleskopartig ineinandergesteckt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen