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Verfahren zur Herstellung von Fußbodenbelägen u. dgl. Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Belägen für Fußböden, Wände usw., die
im wesentlichen aus einer unter hohem Druck vulkanisierten Mischung von Kautschuk
und Kork bestehen, gegebenenfalls auch noch Farb- oder andere Füllkörper enthalten
können und sich gegenüber Erzeugnissen bekannter Art durch besondere Haltbarkeit,
Festigkeit und Elastizität sowie insbesondere auch noch dadurch auszeichnen, daß
sie sich mittels geeigneter Klebemittel auf die verschiedensten Unterlagen ohne
Zwischenlagen aus Gewebe o. dgl. festhaftend verlegen lassen.
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Es sind wohl Fußbodenbeläge bekannt, die entweder aus Kautschukmasse
allein oder aus gepreß,tem Korkschrot mit oder ohne Zusatz von Kautschuk und Vulkanisationsmitteln
bestehen. Alle bekannten Beläge dieser Art konnten jedoch nicht befriedigen, weil
ihnen Eigenschaften anhaften, die für hochwertige Fußbodenbeläge unerwünscht und
nachteilig sind. Beläge aus Kautschukmasse haben z. B. den Nachteil, daß, sie sich
beim Verlegen nur schlecht mit der Unterlage festhaftend verbinden lassen und infolgedessen
leicht wellig werden und sich von der Unterlage ablösen. Außerdem weisen Fußbodenbeläge
dieser Art den Übelstand auf, daß sie wegen der bekannten Alterungserscheinungen
des Kautschuks mit der Zeit brüchig und rissig werden. Fußbödenbeläge aus gepreßtem
Korkschrot, die kein oder ein anderes Bindemittel als Kautschuk enthalten, sind
dagegen nicht genügend elastisch und biegsam, auch nicht dauerhaft genug, gestatten
schließlich auch nicht das Beimischen von Farbkörpern zur Erzielung gleichmäßiger
Färbungen. Fehlgeschlagen sind schließlich die Versuche, einen hochwertigen Fußbodenbelag
durch Vermischen von Kork mit einem flüssigen Klebemittel, wie z. B. gelöstem Kautschuk,
selbst. unter Zuhilfenahme von Verstärkungseinlagen herzustellen oder einen solchen
aus Fgserstoffen und flüssigem Ölkautschuk herzustellen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Herstellung
eines besonders hochwertigen Fußbodenbelags, das darin besteht, daß man Korkschrot
mit trokkenem Rohkautschuk und Schwefel in solchen Mengen miteinander vermischt,
daß die Menge des Korks etwa 5o bis 85 % vom Gewicht der gesamten Masse und die
des Schwefels 15 bis 3 5 % vom Gewicht des Kautschuks beträgt, die so erhaltene
Masse hierauf nach erfolgter Formgebung unter hohem, zweckmäßig 3o bis 6o kg/cm°
betragendem Preßdruck heiß vulkanisiert und das vulkanisierte Produkt schließlich
unter Druck abkühlen läßt.
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Die Erfindung gründet sich nämlich auf die Beobachtung, daß das im
Kork vorhandene Suberin, wenn mit Kautschuk zusammen vulkanisiert, nicht allein
das Altern des Kautschuks, sondern auch ein übervulkanisieren des Kautschuks selbst
bei Anwendung verhältnismäßig großer Mengen von Schwefel. sehr wirksam verhindert,
infolgedessen ein unter hohem Druck vulkanisiertes Gemisch
"von
Korksclhrot, Kautschuk und Schwefel in den angegebenen Mengenverhältnissen zu einem
Erzeugnis führt, das einerseits die dem Kork und anderseits die dem Kautschuk innewohnenden
Vorzüge dergestalt miteinander vereinigt, daß die den einzelnen Stoffen anhaftenden
Mängel hierdurch unwirksam gemacht werden. Dieses Verfahren ermöglicht des weiteren
die gleichzeitige Einverleibung von Farbstoffen oder Körperfarben zwecks Erzielung
gleichmäßiger Färbungen sowie die Anwendung von Vulka.nisationsbeschleunigern, ohne
daß das Erzeugnis trotz seines hohen Schwefelgehalts zu hart oder spröde und brüchig
wird, vielmehr hoch-. elastisch bleibt und sich gegen Wasser, Säuren, Alkalien und
organische Lösungsmittel sowie gegen mechanische Abnutzung als außergewöhnlich widerstandsfähig
und dauerhaft erweist.
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ZurHerstellung eines Fußbodenbelags nach der Erfindung verfährt man
daher beispielsweise wie folgt: Man vermischt unvulkanisierten Kautschuk in Walz-
oder Knetwerken mit 30 % Schwefel und i % eines geeigneten Vulkanisationsbeschleunigers,
knetet sodann in 2o kg einer solchen Kautschukmischung ioo kg Korkschrot unter Vermeidung
eines Zerquetschens des Korkschrots ein, walzt dieses trockene Gemisch hierauf auf
einem Kalander aüi eine Platte von i o mm Stärke aus, preßt diese in einer Vulkanisierpresse
unter einem; Druck von 50 kg/cm2 auf q. mm Stärke zusammen, vulkanisiert
i Stunde unter einem Dampfdruck von q. Atm. und kühlt schließlich unter Aufrechterhaltung
des Preßdrucks ab. Nach mehrtägigem Lagern kann das Erzeugnis durch Schleifen, Polieren
usw. fertiggemacht werden. Während es, wie schon bemerkt, bei Preßkorkplatten ohne
Zusatz von Kautschuk und Vulkanisierungsmitteln bisher die größten Schwierigkeiten
bereitete, durch Beimischen von Farbkörpern wirkungsvolle und gleichmäßige Färbungen
zu erzielen, gelingt @es erfindungsgemäß ohne weiteres, einer Mi-. schung von Korkschrot,
Kautschuk und Schwefel Farbkörper derart einzuverleiben, daß, ein Erzeugnis in jeder
gewünschten Färbung erhalten wird. Außer Farbkörpern oder an Stelle von solchen
können der zu vulkanisierenden Kork-Kautschuk-Mischung in gewissen Grenzen auch
noch andere Füllstoffes einverleibt werden.
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Beläge dieser Art können selbstverständlich in jeder gewünschten Stärke
hergestellt und verlegt werden, wobei sich dieselben ohne jede Zwischenlage aus
Geweben auf eine Unterlage von Holz .oder Zement oder anderem Material mittels eines
geeigneten Klebemittels verlegen lassen. Auch bedarf dieser Fußbodenbelag keinerlei
verstärkender Einlagen in Form von Fäden, Schnüren o. dgl.; er ist vielmehr vollkommen
freitragend.