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Umsteuervorrichtung für Elektromotoren Für die verschiedensten Arbeitsvorgänge
müssen Elektromotoren Maschinen zeitweise nach der einen und dann nach der anderen
Drehrichtung antreiben. Die bisher bekannten Einrichtungen genügen den an derartige
Antriebe zu stellenden Anforderungen nur unvollkommen und sind außerdem verhältnismäßig
teuer. So ist z. B. eine selbsttätige Umsteuervorrichtung für eine Mehrzahl von
Elektromotoren, die periodisch ihre Drehrichtung ändern, bekannt geworden, bei der
die Umschaltung bzw. die Umkehrung der Drehrichtung durch einen elektromotorisch
mit gleichbleibender Geschwindigkeit angetriebenen Schaltapparat erfolgt. Der Zeitpunkt
der Ein- bzw. Umschaltung wird dabei so gewählt, daß jeweils nur ein einziger Antriebsmotor
ein- bzw. umgeschaltet wird, um Stromstöße im Leitungsnetz zu vermeiden.
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Bei dieser bekannten Umsteuerv orrichtung liegen aber die Umschaltzeiten
der Antriebsmotoren in beiden Richtungen, so wie sie von vornherein gewählt sind,
unveränderlich fest. In vielen Fällen wird nun aber von einem umsteuerbaren Antrieb
verlangt, daß die Umschaltzeiten des Antriebsmotors, das ist die Zeitspanne, die
zwischen der Ein- und Ausschaltung liegt, für jede Drehrichtung verschieden eingestellt
werden können und außerdem aber noch je in sich veränderlich sind. Dieser Forderung
wird eine selbsttätige Umsteuervorrichtung gemäß der Erfindung gerecht, bei der
zwei Einstellwiderstände vorhanden sind, mit deren Hilfe die Drehzahlen des Schaltmotors
und damit die Umschaltzeiten des Antriebsmotors veränderlich sind. Die abwechselnde
Verwendung der beiden Einstellwiderstände erfolgt durch ein besonderes Umschaltrelais,
welches seinerseits in den gewünschten Zeitabständen vom Schaltwerk betätigt wird.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
dargestellt. Der Antriebsmotor i kann durch den Schalter 2 an das Netz 3 gelegt
werden. Beim Einlegen des Schalters a wird auch der Schaltmotor .4 in Betrieb gesetzt,
dessen Umlaufzeit durch die von Hand vorher bewirkte Einstellung der Schleifkontakte
an den als Spannungsteilwiderstände 5 bzw. 17 geschalteten Regelwiderständen veränderlich
ist. Der Schaltmotor 4. dreht eine mit den Belegungen 6, 7 und 1d. versehene Schaltwalze
oder betätigt eine andere äquivalente Kontakteinrichtung. Die Widerstände 5 bzw.
17 werden in Abhängigkeit von der Bewegung der Schaltwalze durch den Umschalter
16, der von der Schaltspule 15 gesteuert wird, in den Stromkreis des Schaltmotors
d. ein- bzw. ausgeschaltet. In Abhängigkeit von der Schaltwalze
werden
auch die Spulen io bzw. i1 erregt und schalten dann die Schalter 1a bzw. 13, welche
die Drehrichtung für den Motor i festlegen.
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Kommen z. B. bei Drehung der Schaltwalze die Kontakte 6 unter Strom,
so wird die Schaltspule To des Schalters 1a gespeist und dieser geschlossen. Durch
die gleichzeitig mit 6 geschlossenen Kontakte 14 wird ferner die Schaltspule 15
erregt und bringt einen Umschalter bzw. Umschaltrelais 16 in die rechte Einschaltlage,
so daß die Drehzahl des Schaltmotors 4 durch die jeweilige Stellung des Schleifkontaktes
am Einstellwiderstand 5 in der einen Drehrichtung des Motors i bestimmt ist. Der
Motor i läuft nun so lange in dieser Drehrichtung, bis die Kontakte 6 und 14 durch
den Schaltmotor 4 nach einer bestimmten Laufzeit bzw. nach einer bestimmten Umdrehungszahl
derselben geöffnet werden, worauf die Kontakte 7 für die andere Drehrichtung geschlossen
werden. Zwischen der Öffnung der Kontakte 6 und dem Schließen der Kontakte 7 für
die Drehrichtungsänderung des Motors i liegt eine kurze Pause, die vorzugsweise
so bemessen wird, daß vor der Drehrichtungsumkehr die angetriebene Maschine zum
Stillstand kommen kann. Werden nun die Kontakte 7 geschlossen, so wird durch das
Ansprechen der Schaltspule i i der Schalter 13 geschlossen und somit die Drehrichtung
des Motors i umgekehrt. Gleichzeitig mit dem Öffnen der Kontakte 14 wird auch die
Schaltspule 15 stromlos und schaltet dadurch den Umschalter 16 um (linke Stromschlußstellung),
und die Drehzahl des Schaltmotors 4 ist nunmehr in der anderen Drehrichtung des
Motors i durch die von Hand veränderliche Einstellung eines Schleifkontaktes an
dem Einstellwiderstand 17 bestimmt.
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Mit der beschriebenen Umsteuervorrichtung können die Umschaltzeiten
des Antriebsmotors für beide Drehrichtungen voneinander abweichend gestaltet werden,
wobei aber bisher die Zeitspanne, die der Motor i für jede Drehrichtung arbeitete,
d. h. eingeschaltet war, an sich unverändert blieb. Bei Verwendung einiger weiterer
Umschaltrelais 15, 16 und Einstellwiderstände 5, 17, die z. B. durch hinter den
Schaltbelegen 14 angeordnete weitere Belege gesteuert werden könnten, wobei die
Kontakte 6 so lang ausgebildet sind, daß sie allen Kontaktbelegen 14 parallel laufen,
können weiterhin diese Zeitspannen in sich veränderlich gestaltet werden.
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In sinngemäßer Weise können als Antriebsmotoren selbstverständlich
auch Gleichstrom-bzw. auch Wechselstrommotoren verwendet werden. Bei Gleichstrommotoren
wird zweckmäßig, besonders aber bei größeren Motoren, ein Widerstand in den Ankerkreis
eingeschaltet, der bei normalem Betrieb etwa 1o ofo der Spannung vernichtet. Hierdurch
wird erreicht, daß die Anlaufstromspitze nicht übermäßig groß wird und daß beim
Umschalten kein Rundfeuer am Kollektor entsteht. Das Schaltwerk, die Schalter, Umschaltrelais
und Einstellwiderstände werden vorzugsweise in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht.