DE546038C

DE546038C - Vorrichtung zum Reinigen von Molkerei-Rohrleitungen mittels Dampfes

Info

Publication number: DE546038C
Application number: DE1930546038D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-02-26
Filing date: 1930-02-26
Publication date: 1932-03-15

Description

Vorrichtung zum Reinigen von Molkerei-Rohrleitungen mittels Dampfes Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung zum Reinigen von Molkerei-Rohrleitungen mittels Dampfes.
Es sind bereits Dampferzeugungsvorrichtungen bekannt, mittels welchen die Rohrleitungen in Molkereien gereinigt werden können.
In größeren Molkereien mit Dampfanlage wird der Dampf zur Reinigung der Rohrleitungen dieser entnommen. Dieser Dampf hat aber den Nachteil, daß er nicht mehr heiß genug ist, bis er in die Rohrleitungen gelangt, um die Bakterien in letzteren abzutöten. Es sind auch kleinere, tragbare Dampferzeuger bekannt geworden, aber auch diese eignen sich nicht zur Erzeugung von überhitztem Dampf, welcher zur Abtötung der Bakterien in Rohrleitungen von Molkereien erforderlich ist. Diese Bakterien sterben erst bei einer Temperatur von Zoo bis 230° ab. Da sich aber der Dampf, wenn er durch die Rohrleitungen strömt, abkühlt und letztere erst erwärmen muß, so muß er mindestens auf eine Temperatur von 700° überhitzt sein, um mit 3oo° die Rohrleitungen zu verlassen. Dies zu erreichen, ist mit den bekannten Vorrichtungen nicht möglich.
Durch vorliegende Erfindung ist dies erreicht. In einem leicht tragbaren Kessel wird der überhitzte Dampf erzeugt. In diesem Kessel Bind in an sich bekannter Weise vom Boden ausgehende und bis nahe zur Decke sich erstreckende, von keraimischen Massen umhüllte, röhrenförmige elektrische Heizwiderstände angeordnet. Am unteren Teil der Kesselwand ist ein die Höhe des Wasserspiegels bestimmender Hahn angeordnet.
Vor Inbetriebsetzung wird so viel Wasser eingefüllt, bis letzteres die Höhe des Hahns erreicht hat. Alsdann wird der elektrische Strom eingeschaltet. Der obere Teil der Heizzylinder, der nicht unter Wasser steht, erwärmt sich nun schnell bis zur Weißglut, während der untere Teil das Wasser auf den .Siedepunkt und zum Verdampfen bringt. Die Luft, welche sich im oberen Teil des Kessels befindet, wird von den Heizzylindern ebenfalls stark erhitzt und überträgt diese Wärme auf die Kesselwände und auf den Wasserspiegel, wodurch der Verdampfungsprozeß sehr beschleunigt wird. Sobald nun das Manometer etwas Druck anzeigt, wird der auf dem Deckel befindliche Dampfablaßhahn etwas geöffnet, damit die Luft entweichen kann. Die Dampferzeugung und dessen Überhitzung geht nun schnell vor sich. Sowie der Dampf an den Heizzylindern in die Höhe steigt, wird er von der Hitze, welche letztere ausstrahlen, überhitzt. -Sobald der Dampfdruck etwa 6 Atmosphären erreicht hat, wird die Vorrichtung mittels eines Schlauches mit der Rohrleitung verbunden. Alsdann wird der Dampfablaßhahn geöffnet. Der Dampf strömt nun mit großer Geschwindigkeit durch die Rohrleitung. Zunächst kondensiert er sich wieder und erwärmt die Rohrleitung auf eine Temperatur von etwa 30o°. Der nun weiter nachfolgende Dampf tötet die Bakterien ab, löst die Rückstände in der Rohrleitung und drückt letztere zum entgegengesetzten Ende der Rohrleitung hinaus. Zum Schluß braucht die Rohrleitung nur noch mit kaltem Wasser durchgespült werden, dann ist sie vollständig gereinigt und bakterienfrei.
Auf der Zeichnung ist eine solche Vorrichtung zum Reinigen von Molkerei-Rohrleitungen mittels Dampfes in beispielsweiser Ausführung dargestellt.
Abb. i ist ein senkrechter Schnitt; Abb. 2 ist ein Querschnitt.
Die Vorrichtung besteht aus dem Kessel i. Durch den Boden des Kessels i sind die Heizzylinder 2, 3, ,¢ und 5 geführt. In den Heizzylindern z, 3, 4. und 5 befinden sich die Heizwiderstände 6, 7, 8 und g. Die Heizwiderstände 6, 7, 8 und g sind in Ausbohrungen einer keramischen Masse i o, i i, 12 und 13 untergebracht. Auf dem Deckel des Kessels i sind das Sicherheitsventil 14, das Manometer 15 und der Dampfablaßhahn i6 angeordnet. Seitlich an der unteren Kesselwand befindet sich der Kontrollhahn 17.
Die Arbeitsweise ist folgende: Bei Inbetriebnahme wird zunächst Wasser in den Kessel i eingefüllt, bis der Wasserspiegel die Höhe des Hahns 17 erreicht hat. Alsdann wird letzterer geschlossen. Nun wird der elektrische Strom eingeschaltet. In einigen Minuten ist das Wasser auf den Siedepunkt erhitzt und verdampft. Sobald das Manometer 15 etwas Druck anzeigt, wird der Dampfablaßhahn 16 geöffnet, bis die Luft aus dem Kessel i entwichen ist. Die Vorrichtung wird nun mittels eines Schlauches mit der Rohrleitung verbunden und sobald das Manometer etwa 6 Atmosphären anzeigt, der Dampfablaßhahn 16 geöffnet, so daß der Dampf mit großer Geschwindigkeit durch die Rohrleitung strömen kann, wodurch letztere gereinigt und bakterienfrei gemacht wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Reinigen von Molkerei-Rohrleitungen mittels Dampfes, gekennzeichnet durch einen tragbaren Kessel mit in an sich bekannter Weise vom Boden ausgehenden und bis nahe zur Decke sich erstreckenden, von keramischen Massen umhüllten, röhrenförmigen elektrischen Heizwiderständen und mit einem am unteren Teil der Kesselwand angeordneten, die Höhe des Wasserspiegels im Kessel bestimmenden Hahn, so daß bc i Gebrauch des Kessels das in ihm befindliche Wasser vom unteren Teil der Heizwiderstände erhitzt und der über dem Wasser entwickelte Dampf vom oberen Teil der Heizwiderstände überhitzt wird.