DE54559C - Uebertragungsgetriebe mit Nürnberger Scheere und schrägen Führungsschlitzen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Mittelst des dargestellten Getriebes kann der Hub eines Kolbens u. dergl. vergröfsert und die Bewegung einer Kolbenstange u. dergl. in. beliebiger Richtung weiter übertragen werden. Es ist nach Art der Nürnberger Scheere aus Flachstäben C zusammengesetzt, deren Enden bei c, Fig. 4, und deren Mitten bei c¹ verbunden sind·. Führungsblöcke a¹, Fig. 8, treten in den Mittelschlitz F der auf beliebigem Untersatz befestigten Platte A, Fig. 11. Die Flachstäbe C" an einem Ende der Scheere kreuzen sich nicht, sondern vereinigen sich über dem Führungsblock a" durch den senkrechten Bolzen /, während am anderen Ende die Stäbe C ¹ sich kreuzen und verlängert sind. Am Ende tragen sie Rollen P, Fig. 9, die in den schrägen Schlitzen D D der beweglichen Führungsplatte B arbeiten. Die Kolbenstange ist am Bolzen d festgemacht, um welchen die längeren Stäbe C¹ schwingen, und welcher auch einen Führungsblock a¹ aufnimmt. Ueber der Scheere ist am Bolzen d eine Flachschiene E befestigt, deren anderes Ende mit dem Schlitz E¹ versehen ist, worin das obere Ende des Bolzens / geführt wird.

Unter der Platte A bewegt sich die Zahnstange K, welche von den Bolzen d und I mitgenommen wird. Durch Vermittelung des Triebrades L auf der Achse f wird diese Bewegung in entgegengesetzter Richtung auf die zweite Zahnstange M, Fig. 5, übertragen, welche mit ihren Zapfen eee'e¹ in der Platte B hängt und diese somit zu folgen zwingt. Die Platte B macht daher stets die der Kolbenrichtung entgegengesetzte Bewegung. Die seitlichen Schlitze G G der Platte F dienen hierbei zur Führung. Die Vorwärtsbewegung und die daraus entspringende Rückwärtsbewegung der Platte B bewirkt somit in den Schlitzen D D eine gegenseitige Annäherung der Rollen P, und der Bolzen / geht daher im Schlitz J?¹ von t bis s vor, und seine Bahn ist um dieses Stück über den gewöhnlichen Kolben weg hinaus verlängert.

Das Vertheilungskreuz, Fig. 1, hat vier Scheerenarme O¹ O* O³ Oⁱ. Der erste Arm O¹ ist derart mit der Scheere C verbunden, dafs zwei Stifte 4 und 5 in den Schlitz E¹ der Schiene E eintreten. Um den Bolzen x¹ im Mittelpunkt drehbar, wird das Scheerenkreuz auf dem Rahmen A³ durch Gleitbacken in den Schlitzen A^ geführt, und die vier Arme gehen vorwärts und rückwärts, wenn die Stifte 4 und 5 im Schlitz E¹ hin- und hergezogen werden.

Wenn nur eine geringe Vergröfserung des Kolbenhubes beabsichtigt wird, kann man die Zahnstangen nebst Triebrad Weglassen und die Platte B festmachen, welche in diesem Falle, Fig. ι 2, nur kurze, schräge Führungsschlitze DD zu haben braucht.

Das Vertheilungskreuz nach Fig. 13 hat aufser seinen vier Armen in einer waagrechten Ebene noch zwei Arme O ⁵ und O ⁶ nach oben und unten, welche sich durch die Arme w w an die an der Scheere angebrachten geschlitzten Zapfen s s anschliefsen. Fig. 14 zeigt den hierzu dienenden Führungsrahmen,

Die bewegliche Platte B wird in 'den, Schlitzen G G der festen Platte A mittelst der Blöcke g g geführt.

Das Getriebe kann für Pumpengestänge, denen man einen bedeutenden Hub geben mufs, sowie für Aufzüge von einem Stockwerk zum andern in Häusern und Speichern verwendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Ein Getriebe zur Uebertragung von Bewegung, bestehend aus einer Nürnberger Scheere, deren Arme in schrägen Schlitzen einer beweglichen Platte B zusammengezogen werden, in Verbindung mit einer festen Führungsplatte A und mit einer oberen Führungschiene E mit Schlitz E-¹ und in Verbindung mit den Zahnstangen KM und dem Triebrade L zur Bewegung der Platte B in zur Kolbenbewegung entgegengesetztem Sinne.

   Die Anordnung eines Kreuzes mit vier bezw. sechs Armen O¹, O², O³, O⁴ bezw. O⁵ und O⁶ in einem entsprechenden Führungsrahmen zur Uebertragung der Bewegung nach verschiedenen Richtungen in Verbindung mit dem unter ι. gekennzeichneten Getriebe, wobei zwei.Stifte 4 und 5 in den Schlitz E¹ eintreten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.