DE541887C

DE541887C - Vorrichtung zur UEbertragung eines Teiles des Anhaengergewichtes auf den Zugwagen

Info

Publication number: DE541887C
Application number: DE1930541887D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-11-05
Filing date: 1930-11-05
Publication date: 1933-01-18

Description

Es ist bekannt, die Bodenreibung des Zugfahrzeuges bei Lastzügen dadurch zu erhöhen, daß man einen Teil der Anhängerlast auf ersteres überträgt. Hierzu wurden entweder die Zugvorrichtungen der Anhänger starr ausgebildet und dann mit Hilfe einer besonderen, am Zugfahrzeug angebrachten Hubvorrichtung angehoben, wobei die ge- \vünschte Belastung eintritt. Es wurde auch

ίο schon eine um eine waagerechte Achse schwenkbare Deichsel durch ein verstellbares Zugglied so mit dem Fahrgestell des Anhängers verbunden, daß durch Längenänderung des Zuggliedes die Neigung der Zugdeichsel zur Fahrbahn verändert und damit eine Belastung des vorgespannten Fahrzeuges er- reicht wird. Um zu verhindern, daß durch die Zusatzbelastung das Zugfahrzeug aufbäumt, wurde der Angriffspunkt der Zusatz-

ao belastung, also der Stützpunkt der Kupplungsdeichsel, vor oder allenfalls über der Treibachse angeordnet.

Die Erfindung ermöglicht es, den Angriffspunkt der Zusatzbelastung bzw. den Kupplungspunkt der schwenkbaren Anhängerdeichsel am Zugfahrzeug beliebig anzuordnen, ohne daß ein Aufbäumen des Zugfahrzeuges infolge der Zusatzbelastung zu befürchten ist. Erfindungsgemäß greift das Zugglied, welches in bekannter Weise dazu dient, die Neigung der um eine waagerechte Achse schwenkbaren Anhängerdeichsel gegenüber der Fahrbahn einzustellen, am vorgespannten Fahrzeug unterhalb des Stützpunktes der Anhängerdeichsel an. Dadurch bewirkt das Zugglied bei entsprechender Spannung bzw. Verkürzung außer der Veränderung des Neigungswinkels der Zugdeichsel gleichzeitig und proportional zu der damit erzielten Zusatzbelastung des vorgespannten Fahrzeuges an letzterem ein Kippmoment, welches dem Aufbäumen entgegenwirkt bzw. die Zusatzbelastung mehr oder weniger auf beide Achsen verteilt. Je nach dem Abstand des Stützpunktes der Zugdeichsel vom Angriffspunkt des Zuggliedes am Zugfahrzeug ist das Kippmoment größer oder geringer. Es ist erfindungsgemäß weiter vorgesehen, daß der Abstand der beiden Angriffspunkte zueinander vom Führer eingestellt und damit auch das Kippmoment geregelt werden kann.

Bei Lastzügen mit mehreren Anhängefahrzeugen kann durch Verwendung von Vorrichtungen gemäß der Erfindung das Gewicht sämtlicher Anhängefahrzeuge zur Vergrößerung der Bodenreibung des Zugfahrzeuges mehr oder weniger nutzbar gemacht werden. Durch entsprechende Anordnung des in seiner Länge veränderlichen Zuggliedes wird dann jeweils der Vorderachsdruck des nachfolgenden Fahrzeuges auf die Vorderachse des vorangehenden übertragen, so daß schließlich in gewissem Grade eine Brückenbildung des Lastzuges eintritt. Die Einstellung des in seiner Länge veränderlichen Zuggliedes kann mechanisch oder durch hydraulische bzw. pneumatische Einrichtungen bewirkt werden.

Die Anordnung gemäß der Erfindung soll sowohl bei Straßen- als auch bei Schienenfahrzeugen Verwendung finden.

In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Die am Zugfahrzeug ι angebrachte Spindel 2 bewirkt die Spannung des Zuggliedes 3, das bei 4 unter dem Stützpunkt der Anhängerdeichsel auf dem Zugfahrzeug entlang to geführt ist und bei dem Stützglied 5 bzw. im Punkte 6 am Anhänger angreift. Die übliche Zugdeichsel 7 ist in üblicher Weise bei 8 mit dem Fahrgestell des Anhängefahrzeuges gelenkig verbunden und stützt sich bei entsprechender Spannung des Zuggliedes 3 andererseits gegen die übliche Anhängerkupplung 9 des Zugfahrzeuges ab. Bei Spannung bzw. Verkürzung des Zuggliedes 3 wird durch Verkleinerung des aus Zugdeichsel 7 und ao Stützglied 5 mit dem Gelenkpunkt 8 gebildeten Winkels der Vorderachsdruck des angehängten Fahrzeuges nach-Maßgabe der Spannung des Zuggliedes 3 auf das Zugfahrzeug 1 übertragen.

»5 Der Angriffspunkt 4 des Zuggliedes 3 am Zugfahrzeug 1 liegt unterhalb der Anhängerkupplung 9, um ein dem Aufbäumen des Zugfährzeuges 1 entgegenwirkendes Moment zu erzielen. Die Größe dieses Moments richtet sich nach dem Abstand zwischen Anhängerkupplung 9 und Gelenkpunkt 4 und wird mittels der Einstellvorrichtung 10 geregelt.

Claims

Patentansprüche:

I. Vorrichtung zur Übertragung eines Teiles des Anhängergewichtes auf den Zugwagen mittels der um eine waagerechte Achse schwenkbaren Anhängerdeichsel, deren Neigung zu der Fahrbahn durch Längenänderung eines am Anhänger befestigten Zuggliedes einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß. dieses Zugglied (3) unterhalb des in beliebiger Lage zur Treibachse angeordneten Stützpunktes (9) der Anhängerdeichsel (7) am Zugfahrzeug (1) angreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der senkrechte Abstand der Angriffspunkte (4, 9) der beiden Verbindungsglieder (Zugglied 3, Deichsel 7) am vorgespannten Fahrzeug einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese Vorrichtung zwischen einigen oder allen Anhängefahrzeugen und ihrem vorhergehenden Fahrzeug angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen