-
Spargelschälmaschine mit einem Fördermittel, das die Spargelstangen
von der Einlegean die Schälstelle oder Schälstellen führt Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf Spargelschälmaschinen mit einem Fördermittel, das die Spargelstangen
von der Einlegestelle an die Schälstelle führt. Nach der Erfindung sind an diesem
eine Glocke, ein endloses Band oder einen Zylinder bildenden Fördermittel die Einlege-
bzw. Einspannmittel für die Spargelstangen so angeordnet, daß die Stangen nur am
Ende eingespannt gehalten, im übrigen aber frei schwebend und frei zugänglich von
dem Fördermittel (Glocke, Band, Zylinder) getragen werden. Durch diese Einrichtung,
die die neue Spargelschälmaschine grundsätzlich von allen bekannten Spargelschälmaschinen
unterscheidet, wird erzielt, daß die Spargelstangen durch paarweise einander gegenüberstehende
Hobelmesser geschält werden können, die sich in ihrem Drucke auf die Spargelstange
gegenseitig aufheben und die allen Krümmungen der Spargelstange folgen, oder, umgekehrt.
die Stangen zu entsprechendem Bewegen (Kippen oder Neigen) nach jeder Richtung zwingen
können. Hieraus folgt, daß nicht nur gerade,- sondern auch krumme und beliebig dicke
Spargelstangen geschält werden können.
-
Auf der Zeichnung ist in den Abb. i bis 5 beispielsweise eine Ausführung
gewählt, bei der als Fördermittel eine drehbare Glocke mit mehreren Einlege- und
Einspannstellen für die Spargelstangen dient, die nacheinander an der Schälstelle
vorbeigeführt werden. In einer senkrechten, fest mit der Bodenplatte i verbundenen
Hülse 2 ist eine Welle 3 gelagert, die durch ein Schaltklinkenwerk 18,
19,
20, 21, 22 von der Hauptantriebswelle 23 aus absatzweise weitergeschaltet wird.
Diese Welle i trägt an ihrem oberen Ende eine zylindrische Glocke 4., die am oberen
Rande eine Anzahl auf dem Umkreis gleichmäßig verteilte Rohrstutzen 5 aufweist,
im dargestellten Beispiel 13 Stück. In ihrem Mantel weist die Glocke für jeden Stutzen
5 einen Längsschlitz 6 .auf, der aus später erläuterten Gründen gegen die Längsachse
geneigt verläuft (Abb. 3). In den unteren Teil eines jeden Schlitzes 6 ragt ein
Zapfen 7 hinein, der in Richtung des geneigten Schlitzes 6 verläuft (s. Abb. 3)
und sich in einem Lageransatz i o des Glockenmantels q. dreht. Auf diesem Zapfen
7, der an seiner Stirnfläche Nadeln 14 trägt, gleitet eine trichterförmige Hülse
8 von der gezeichneten oder einer ähnlichen Form, die für gewöhnlich durch eine
in dem Zapfen 7 untergebrachte Feder 9 in der Lage nach Abb. i rechts (Schnitt nach
der gebrochenen Linie i-i in Abb. 2) gehalten wird. Die Zapfen 7 tragen Schaltsterne
oder Zahnräder i i, die beim Drehen der Glocke oder Trommel q. an festen Zapfen
12 abrollen (Abb. 2). Diese Räder i i und Zapfen oder Stifte 12 werden vorteilhafterweise
so gestaltet und angeordnet, daß sie die Spargelstange bei der Glockenweiterschaltung
zwangsweise
drehen und während des Schälhubes sicher gegen jede
Drehung verriegeln.
-
Die vorbeschriebenen Stutzen 5 bilden zusammen mit den Zapfen 7 und
den Nadeln 14 die Halter für die zu schälenden Spargel, die von oben her in die
Stutzen 5 eingeführt werden. Bei dem Einführen verhindern die Ränder der Glockenschlitze
6 zusammen mit den an der Einführstelle oder, wie gezeichnet, mehreren Einführstellen
(x und y in Abb. 2) fest angeordneten Wänden 13 ein Ausweichen der
Spargelstangen, so daß diese zunächst sicher in die an der Einf ührstelle x befindlichen
Trichter 8 (Abb. i, rechts) einfallen, in denen das untere Spargelende zentriert
und dann durch die Nadeln 14 am Zapfen 7 aufgespießt wird. Äm oberen Ende werden
die so bereitgestellten Spargelstangen z (s. Abb. i, links) durch die Stutzen 5
und einen Ring 15, der den Stutzenausschnitten i6 vorgelagert ist, am Umkippen gehindert.
Auf alle Fälle aber nehmen die Spargelstangen, wie Abb. 3 zeigt, eine geneigte Lage
ein.
-
Die in der vorbeschriebenen Weise eingelegten und nur am unteren Ende
eingespannten, auf ihrer ganzen Schällänge aber frei zugänglichen Spargelstangen
z werden durch Drehen der Glocke 4 der Schälstelle zugeführt, die im gezeichneten
Beispiel ,aus den acht Einzelschälstellen I bis VIII (Abb. 2) besteht, denen jede
Spargelstange nacheinander zum Abhobeln eines Mantelteiles zugeführt wird. Bei dem
Vorschalten von einer zu der anderen Schälstelle erfolgt zugleich eine entsprechende
Teildrehung der Spargelstange um ihre Achse durch die Schaltvorrichtung i 1, 12.
Jede der acht Schälvorrichtungen besteht aus zwei einander gegenüberstehenden, von
entgegengesetzten Seiten her die Spargelstange angreifenden Hobelmessern 17, die,
entsprechend der Weiterschaltung der Glocke 4, durch eine Kurbelstange 24 .auf und
nieder bewegt werden. Zu diesem Zwecke sind sämtliche Hobelmesser 17 vermittels
ihrer zweiarmigen Traghebel 25 auf einem mit .einer Gleithülse 26 verbundenen
Träger 27 drehbar gelagert. Jedes Paar wird durch Federn 28 in die Schneidlage nach
Abb. i gedrängt, die durch Anschläge 29 begrenzt wird. An der Hülse 26, die auf
der festen Hülse 2 gleitet, greift die vorgenannte Kurbelstange 24 an, die von der
Hauptwelle 23 aus durch eine Kurbel oder Kurbelscheibe 3o bewegt wird (Abb. i).
-
Das erste Schähnesserpaar 17 zieht beim Schälbube (Abwärtsbewegung)
die etwa noch nicht genügend auf die Nadeln 14 aufgespießte Spargelstangez herab
und nimmt mit Hilfe von Ansätzen 31 den Trichter 8 entgegen der Wirkung seiner Feder
9 mit nach unten, bis dieser Trichter durch eine Klinke 32 o. dgl. gefangen wird
(Abb. i, links). Erst am Ende des letzten Schälvorganges wird durch Auftreffen der
Klinke 32 auf einen festen Anschlag o. dgl. der Trichter 8 wieder ausgelöst, worauf
er in die Bereitschaftslage nach Abb. i (rechts) zurückkehrt, ehe er erneut an die
Einlegestelle x gelangt. Durch das vorbeschriebene Herabdrücken der Trichter 8 wird
das untere Ende der aufgespießten Spargelstange zur Schälung frei. Die beiden Hobelmesser
17 einer jeden Schälstelle heben sich in ihrem Drucke auf die Spargelstange gegenseitig
auf. D a sie mit der nur am unteren Ende auf dem Halter 7 eingespannten Spargelstange
hin und her schwingen können, so vermögen sie auch krumme Stangen sauber zu schälen.
-
Damit die Hobelmesser 17 beim Rückhube die während dieser Zeit weiterzuschaltende
und zugleich auch um ihre eigene Achse zu drehende Spargelstange nicht berühren,
ist es erforderlich, daß die Hobelmesser 17 für diesen Rückhub gespreizt gehalten
werden. Dazu dienen im gezeichneten Beispiele Anschläge 33, je einer für jedes Messerpaar,
die auf einem ring- oder scheibenförmigen Träger 34 zweckmäßigerweise einstellbar
angeordnet sind. Dieser Träger 34 ist mit einer Hülse 35 verbunden, die auf der
als Messerschlitten dienenden Hülse 26 verschiebbar und mit ihr durch eine federnde
Klinke 36 gekuppelt ist. Beim Niedergange des Messerschlittens 26 trifft diese Hülse
35 kurz vor dem Erreichen der tiefsten Messerstellung, d. h. nachdem die Schälmesser
bis unter das untere Spargelende herabgefahren sind, auf die Schulter 37 der Hülse
2 auf, so daß die Hülse 35 gegenüber dem weitergleitenden Messerschlitten 26 zurückbleibt.
Hierdurch werden die Anschläge 33 gegen die Messerarme 38 gepreßt und die Messer
gespreizt. Gleichzeitig wird die Hülse 35 durch ihre Klinke 36 am Messerschlitten
26 dadurch festgestellt, daß diese Klinke 36 über den Bund 39 der Schlittenhülse
z6 greift, so daß während der Aufwärtsbewegung die ,Messer 17 gespreizt gehalten
werden. Erst gegen Ende der Aufwärtsbewegung wird diese Spreizung dadurch beseitigt,
daß die Klinke 36 an einen einstellbaren Anschlag 40 antrifft, der die Klinke ausschwenkt,
worauf sich die Hülse 35 auf dem weitersteigenden Schlitten 26 verschiebt und ihre
Anschläge 33 von den Messerarmen 38 abzieht. Die Klinke 36 hakt sich beispielsweise
auf einer Nase 41 des Schlittens 26 fest (Abb. i).
-
Das Abwerfen der geschälten Spargelstangen erfolgt durch einen Hammer
4z, der, wie in Abb. 2 angedeutet, vor den Einlegestellen x, y angebracht wird und
der von einem Ansatz 43 des Messerschlittens 26 bei jedem
Schneidhube,
d. h. während des Stillstandes der Glocke 4, ausgeschwenkt wird, indem dieser Ansatz
43 an einen Buckel 44 des an einem feststehenden Ringe 45 drehbar gelagerten Hammers
42 anstößt. Bei seinem Ausschlagen, das in Abb. i angedeutet ist, kippt der Hammer
42 die Spargelstange z durch den an dieser Stelle vorgesehenen Ausschnitt 46 des
Abstützringes i 5 hindurch ab, beispielsweise an einen Sammelkasten o. dgl.
-
Die vorerwähnte Schrägstellung der Spargelstangen durch Schräglegung
der Glockenmantelschlitze 6 bzw. die Schrägstellung der Haltezapfen 7 hat den Vorteil,
daß die Hobelmesser 17 einen ziehenden Schnitt ausführen, indem sich Spargel und
Messer (gemäß Abb. 4 von oben gesehen) in der Schneidenrichtung gegeneinander verschieben.
Ein weiterer Vorteil ist der, daß die Schnittiefe vom Spargelkopfe nach dem dicken
Ende hin vergrößert werden kann, beispielsweise dadurch, daß die am Spargel anliegende
Tastwulst 47, im Grundriß nach Abb.4 gesehen, geneigt verlaufend ausgebildet wird.
-
Die Welle 23 kann motorisch oder von Hand gedreht werden. Zweckmäßig
ist es, die Fördereinrichtung 4, die, wie eingangs erwähnt, ,als Glocke, Zylinder
oder endloses Band ausgebildet sein kann, mit einer Sperr-oder Bremseinrichtung
zu versehen, die jede unerwünschte Vor- und Rückwärtsdrehung verhindert. Beispielsweise
kann außer der Schaltklinke 21 noch eine zweite, in das Zahnrad 22 eingreifende
Sperrklinke vorhanden sein, die von der Scheibe 18 aus durch eine eigens an dieser
vorgesehene Kurve zwangsläufig ein-und ausgerückt wird.
-
Der Ring 15 kann auch in Wegfall kommen, wenn z. B. vor jedem Ausschnitt
16 der Einsteckstutzen 5 eine Pendelklappe o. dgl. angebracht wird, die beim Weiterschalten
an der Abwurfstelle so zur Seite geschwenkt wird (beispielsweise durch einen feststehenden
Anschlagstift), daß der Ausschnitt 16 für den Durchtritt des Spargelkopfes seitlich
geöffnet ist.
-
Zweckmäßig ist es, die Maschine mit automatischer Abreinigungsvorrichtung
für die Spargelschale zu versehen. Eine solche in Abb. 5 schematisch in größerem
Maßstabe angedeutete Vorrichtung kann z. B. aus Kratzern 49 bestehen, die nachgiebig
so angeordnet werden, daß die nach außen gespreizt hochgeführten Hobel 17, 25 mit
ihren Schalenausräumflächen 5o unter diese Kratzer 49 treffen. Beim Zusammenbewegen
(Pfeil 51) der Hobel im Augenblicke des Erreichens ihrer Hochlage kratzen
dann die Kratzer 49 die Schale 52 aus den Hobelöffnungen heraus. Zweckmäßig ist
es dabei, in den Ausräumfl.ächen 5o Rollen 53 zu lagern, die das Auskratzen dadurch
erleichtern, daß sie 'von den Kratzern unmittelbar oder unter Vermittlung der aufliegenden
Schale gedreht werden.