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Abroll- und Abschneidevorrichtung, insbesondere für Streifenanfeuchter
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abroll-und Abschneidevorrichtung, wie solche
z. B. für Klebestreifen, die von einer Rolle über eine Anfeucht- oder Gummiervorrichtung
gezogen werden, Anwendung finden. Bisher erfolgte das Abschneiden des Papierstreifens
durch Rückschlag des Transporthebels oder von einem zweiten Handgriff aus. Diese
Ausbildung der Vorrichtung besitzt den Nachteil, daß bei nicht beabsichtigtem Loslassen
des Vorschubhebels infolge eines Fehlgriffs ein unbeabsichtigtes Abschneiden des
Papierstreifens erfolgt. Demgegenüber besteht die vorliegende Erfindung darin, daß
die Bewegung der Abschneidevorrichtung in derselben Richtung wie der Vorschub erfolgt.
Wird demgemäß der an sich bekannte, unter Federdruck stehende Vorschubbebel losgelassen,
so kann ein unbeabsichtigtes Abschneiden nicht stattfinden. Es ist vielmehr notwendig,
den Vorschubhebel weiter, als es beim Vorschieben geschieht, zu bewegen, welche
Bewegung dem Zufall vollkommen entrückt ist. Hierbei dient eine besondere Klinken-
und Kupplungskonstruktion zur Ausführung des Erfindungsgedankens.
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Der Erfindungsgegenstand wird im folgenden beispielsweise an Hand
der Abbildungen beschrieben. Hierbei stellt Abb. i die Seitenansicht, Abb.2 die
Draufsicht einer Anfeuchtvorrichtung dar. Abb. 3 zeigt in Seitenansicht eine Einzelheit,
nämlich die Kupplungsvorrichtung von Antriebswelle und Abziehvorrichtung unmittelbar
vor dem Auskuppeln.
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Die gummierte Papierrolle 2 wird in den Vorratsbehälter i gelegt und
das freie Papierende unter dem Abstreifsteg 6 zu den gerieften Vorschubrollen 7
und 28 und zwischen diesen zur Anfeuchtv orrichtung i i geführt. Der Streifen läuft
hierbei unter der Papierführungsplatte 8 und unter dem Abtrennmesser g sowie dem
federnden Führungsblech i o her.
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An der Antriebswelle 16 sitzt ein in der Seitenansicht nicht gezeichneter
Antriebshebel r4., der in der Ruhelage ungefähr senkrecht steht und durch die Feder
24 an den ebenfalls nur in der Draufsicht gezeichneten Anschlag I2 gedrückt wird.
An der Welle 16 sitzt ferner fest der Arm 25, an welchem sich gelenkig eine hakenförmige
Klinke 17 befindet, deren Zahn regelmäßig durch die Feder 26 in den Zahnkranz des
Rades 27 gedrückt wird. Das Rad 27 steht mit den gerieften Walzen 7 und 28, die
den Vorschub des Streifens besorgen, insbesondere Walze 28, über die angedeuteten
unbezeichneten Übersetzungen in Verbindung. Im Ruhezustande liegt die Klinke 17
in einer entsprechenden Entfernung vom Anschlagstift 18.
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Ein Übersetzungsrad 36 sitzt auf Welle 16 und überträgt den Hebelantrieb
auf Scheibe bzw. Rad 28 in der aus der Zeichnung ersichtlichen #"Veise. Die Feder
37 drückt auf den Papierstreifen und preßt ihn gegen seine
Unterlage:
Die Nase des Kupplungsteiles 29 ist mit 34 bezeichnet,-während 38 die Führungsfläche
für den Papierstreifen darstellt.
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Die Betätigung vollzieht sich nun folgendermaßen: Der Antriebshebel
14 wird, in der Zeichnung nach links, um die in Welle 16 liegende Achslinie geschwenkt.
Diese Bewegung wirkt sich nun über den Arm 25 und Klinke 17 so aus, daß das
Zahnrad 27 mitgenommen und in der dem Uhrzeiger entgegengesetzten Richtung gedreht
wird. Hierdurch werden die Übersetzungen und Abziehwalzen 7 und 28 gedreht und schieben
den Papierstreifen nach links. Bei dieser Bewegung, bei welcher nur der Papierstreifen
abgezogen wird, kommt die Klinke 17 mit dem Anschlagstift 18 noch nicht in
Berührung. Wird der Hebel 14 nun losgelassen, so drückt ihn die Torsionsfeder 24
aufwärts bzw. nach rechts, bis er wieder an den zweckmäßig mit einem Gummipolster
versehenen Anschlag 1:2 stößt. Hierbei gleitet der Zahn der Klinke 17 über
die Rücken der Zähne des Rades 27 hin, das also durch diese Bewegung, zweckmäßig
unterstützt durch ein Gesperre, nicht mitgenommen wird. Dieser Vorgang wird nun
so oft wiederholt, bis die gewünschte Streifenlänge abgezogen ist. Der Anschlag
12 ist verstellbar, und zwar mittels der Flügelmutter 13- Je weiter der Anschlag
nach rechts verschoben wird, desto länger ist der mit einer einmaligen Hebelbewegung
abgezogene Streifen.
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Soll der Streifen nun abgeschnitten werden, so wird der Hebel 14,
der bisher seine tiefstmögliche Stellung noch nicht erhalten hatte, sondern nur
so weit geschwenkt wurde, daß die Abschneidevorr ichtung noch nicht in Gang gesetzt
wurde, vollständig niedergedrückt. Dadurch spielen sich folgende Vorgänge ab: Die
Klinke 17, mit ihrem Zahn in Eingriff mit dem Zahnrad 27 stehend und dadurch
den Streifen vorziehend, gelangt mit dem Anschlagbolzen 18 zur Berührung. Bei der
weiteren Bewegung gleitet die Klinke auf den Anschlagbolzen hinauf und schiebt sich
auf diesem weiter. Durch die Aufwärtsbewegung des Klinkenarmes 25 wird der Zahn
der Klinke 17 aus dem Zahnrad 27 ausgeklinkt und das Abziehgetriebe in diesem Augenblick
ausgekuppelt. Der Papierstreifen liegt also still. Unmittelbar hierauf greift der
mit der Welle 16 fest verbundene Kupplungsteil 2g in den lose auf der Welle sitzenden
Kupplungsteil ig ein und zwingt ihn, seine Bewegung mitzumachen. Mit dem Kupplungsteil
ig ist der Übertragungshebel 21 fest verbunden. Der rechte Arm des Hebels 2,1 mit
der darin liegenden Rolle 3o hebt sich aufwärts. Dadurch wird der oberhalb angebrachte
Übersetzungshebel2o, der um die Achse 31 schwingt, gezwungen, mit seinem linken
Arm abwärts zu gehen. Dieser Arm zieht mittels der Zugstange 22 das Abtrennmesser
g nieder, das um . den Bolzen 33 schwingt und in Ruhestellung durch die Feder 32
aufwärts gedrückt wird. Das Abtrennmesser schneidet nun den Papierstreifen ab. Beim
Loslassen des Hebels 14 geht dieser wieder an den Anschlag r2 zurück, wobei die
Klinke 17 vom Anschlagbolzen 18 abrutscht und auf die bereits oben beschriebene
Weise in ihre Ruhestellung gelangt.
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Zur größeren Verdeutlichung wird in Abb.4 noch einmal der Betätigungshebel
in seinen einzelnen Stellungen gezeigt sowie die dazugehörigen schematischen Stellungen
der Nasen 34 und 35 der Kupplungsteile 29 und ig. Wie bereits oben gesagt, ist der
Kupplungsteil 2g mit der Welle 16, an der der Hebel 14 sitzt, fest verbunden,
während Teil ig auf bekannte Weise lose auf der genannten Welle sitzt und gewöhnlich,
mit Ausnahme des Abtrennvorganges, an ihren Bewegungen nicht teilnimmt. In der voll
gezeichneten Stellung liegt der Hebel 14 in Ruhe am Anschlag r2 an. Die beiden Kupplungsnasen
sind nicht in Eingriff: In der gestrichelten Schrägstellung ist der Hebel zur Förderung
des Streifens nach links geschwenkt worden, die beiden Kupplungsnasen sind noch
voneinander entfernt. Zwischen dieser Schrägstellung und der Ruhestellung wandert
der Hebel 14 so oft hin und her, bis die gewünschte Länge des Papierstreifens gefördert
ist. Dann wird der Hebel 14 in die unterste punktierte Stellung abwärts gedrückt.
In diesem Augenblick erfaßt die Nase 34 des Kupplungsteiles 2g die Nase 35 des Kupplungsteiles
ig und drückt sie mit abwärts; hierbei dreht sich der Kupplungsteil i g auf der
Welle und setzt auf die oben beschriebene-Weise. die Abschneidevorrichtung in Tätigkeit.
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Das leichte und rasche Ein- und Auskuppeln gemäß der Erfindung wird
wesentlich durch eine große Beweglichkeit des Papierstreifens bzw. der Papierrolle
unterstützt. Zu diesem Zwecke sind in den Behälter i bewegliche Walzen 3 in Walzenhaltern
23 eingesetzt, die wie Wälzlager für die Papierrolle wirken. Damit diese mit den
Walzen zur richtigen Berührung kommt, wird sie durch verstellbare Distanzbleche
4, die in Schlitze 5 eingesetzt werden, seitlich gehalten. Hierdurch läßt sich auch
eine gewünschte Bremsung der Rolle erzielen und eine etwaige Breitenverschiedenheit
der Papierrollen ausgleichen.
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Um eine weitere Behinderung der Kupplungs- und der Schneidevorrichtung
durch ein nicht glattes Ablaufen des Papierstreifens
nach Passieren
der Vorschubwalzen zu verhindern, ist eine Papierführungsplatte 8 vorgesehen, die
nur durch ihr eigenes Gewicht auf den Streifen drückt.
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Gegen Verstauben und Verschmutzen ist die Vorrichtung mit einer aufklappbaren
Schutzhaube 15 versehen.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Anwendung auf einen Streifenanfeuchter
beschrieben, kann aber in verschiedener Weise abgewandelt werden. So kann der abgerollte
Stoff ein anderer sein, und es kann auch statt der vorgesehenen Anfeuchtvorrichtung
eine gleichwertige andere Vorrichtung an deren Stelle gesetzt werden. Schließlich
könnte die Abschneidevorrichtung durch eine andere auf-und abwärts gehende Vorrichtung
ersetzt werden.