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Okularrevolver für Fernrohre Bei astronomischen Fernrohren sind Okularrevolver
bekannt, bei denen sich die auf einem v erdrehbaren Kopf angebrachten Okulare in
die jeweils geeignete Gebrauchsstellung des Kopfes bringen lassen. Andererseits
sind Zenitprismen bekannt, wodurch die vom Objektiv herkommenden Lichtstrahlen in
einem Winkel gebrochen werden, so daß eine bequeme Beobachtung auch im Zenit ermöglicht
wird.
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Bisher mußte man bei einem Fernrohr, das auf die Zenitbeobachtung,
also senkrecht oder annähernd senkrecht, eingestellt war, zur Beobachtung des Horizontes
das für die Zenitbeobachtung vorhandene Zenitprisma ausbauen. Man hat auch schon
vorgeschlagen, in dem Strahlengang eines optischen Geräts Prismen schwenkbar anzuordnen,
um so die Möglichkeit zu schaffen, daß, nachdem ein erster Beobachter den Beobachtungspunkt
richtig eingestellt hat, durch Ableitung des Strahlenganges mittels Verschwenkens
eines Prismas auch ein zweiter Beobachter die entsprechenden Beobachtungen machen
kann.
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Zweck der Erfindung ist, daß wahlweise bei annähernd gleichbleibender
Blickrichtung sowohl in Richtung der Fernrohrachse als auch in der Richtung einer
sich mit dem Fernrohr kreuzenden Achse beobachtet werden kann, ohne daß Okularrevolver
und Zenitprisma gegeneinander ausgewechselt werden müssen.
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Bei Verwendung der an sich bekannten wahlweisen Umleitung des Abbildungsstrahlenganges
von einer in Richtung der Fernrohrachse liegenden Beobachtungsstelle zu einer zweiten
wird gemäß der Erfindung eine solche Anordnung und Ausbildung eines an dem Fernrohr
angebrachten Okularrevolvers vorgeschlagen, daß jedes der hierin befindlichen Okulare
lediglich durch Drehen des Revolverkopfes und entsprechendes Einstellen des reflektierenden
Organs sich abwechselnd mit den beiden Beobachtungsstellen in Verbindung bringen
läßt, von denen die zweite vorzugsweise rechtwinklig zur optischen Achse der ersten
vorgesehen ist.
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Um ein zweckentsprechendes Einstellen des reflektierenden Organs,
welches ein Spiegel oder Prisma sein kann, vorzunehmen, wird weiter vorgeschlagen,
dieses reflektierende Organ an einem Rohrstück o. dgl. zu befestigen, welches in
einem zylindrischen Ansatz des Okularkopfes verschiebbar angeordnet ist. Der Spiegel
kann dann je nach Wunsch des Beobachters in den Lauf der Lichtstrahlen eingebracht
oder herausgezogen werden. Die Blickrichtung des Beobachters bleibt immer die gleiche,
unabhängig davon, ob das Fernrohr auf Beobachtung des Horizontes, also annähernd
waagerecht, oder auf Beobachtung des Zenits, also annähernd senkrecht, eingestellt
ist, wobei der Beobachter durch Drehen des die Okulare tragenden Kopfes das jeweils
geeignete Okular zur Beobachtung auswählen kann.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt den Okularrevolver im Aufriß, Abb. 2 im Grundriß.
Das
Gehäuse i ist an seinem zylindrischen Ansatz :2 mit Gewinde versehen, welches am
Okularende des Fernrohres eingeschraubt wird. Das Gehäuse i besteht an seinem oberen
Teil aus dem kreisrunden Teller dessen Ebene gegen die Achse A-B um 45' geneigt
ist. Der Teller 3 ist am Rand mit Gewinde versehen, auf welches der Ring q. geschraubt
wird. Auf dem Teller 3 ist der Kopf 5 aufgesetzt, der um die Achse C-D drehbar ist
und durch den Ring q. bzw. durch einen an diesem angebrachten kleinen Flansch gehalten
wird. Auf den Kopf 5 werden bei 6 und 7' die Okulare aufgeschraubt. Der einfacheren
Darstellung wegen . sind in diesem Beispiel nur zwei Okularanschlüsse gezeichnet
worden, wobei jedoch bemerkt wird, daß auch eine Mehrzahl derartiger Okulare an
dem drehbaren Kopf 5 angebracht werden kann.
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Der Kopf ist mit Teilstrichen versehen, mit deren Hilfe die Okulare
in die gewünschte Richtung eingestellt werden. Es können auch Rasten verwendet werden.
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An seinem unteren Ende besteht das Gehäuse i aus einem zylindrischen
Ansatz 8, in dem eine Hülse 9 in Richtung der Achse E-F verschiebbar angeordnet
ist," die gegen Drehung durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Feder gesichert
ist. Die Verschiebung der Hülse 9 ist nach oben hin durch den Bund io und nach unten
hin durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Stift begrenzt. Am oberen Ende
der Hülse 9 ist das Prisma i i befestigt, das in diesem Fall einen rechtwinklig
gleichschenkligen Querschnitt besitzt. Bei ia befindet sich eine Blende.
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Die Gebrauchsweise des Okularrevol` ers ist folgende: Soll bei annähernd
waagerechter Lage des Fernrohres beobachtet werden, so wird das Prisma i i durch
Auswärtsziehen der Hülse 9 aus dem Strahlengang entfernt. (Diese Stellung der Hülse
9 ist in Abb. i gestrichelt dargestellt.) Es kann nun jedes auf dem Kopf 5 sich
befindende Okular durch Drehung des Kopfes 5 um die Achse C-D in Gebrauchsstellung
gebracht werden. Soll bei annähernd senkrechter Lage des Fernrohres, also in der
Nähe des Zenits, beobachtet «-erden, so wird durch Einwärtsschieben der Hülse 9
das Prisma i i in den Strahlengang gebracht, wodurch die Strahlen abgelenkt werden,
in diesem Beispiel in einem rechten Winkel. Auch jetzt kann wieder jedes auf dem
Kopf 5 sich befindende Okular in Gebrauchsstellung gebracht werden. ,