DE534190C - Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff

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DE534190C
DE534190C DE1930534190D DE534190DD DE534190C DE 534190 C DE534190 C DE 534190C DE 1930534190 D DE1930534190 D DE 1930534190D DE 534190D D DE534190D D DE 534190DD DE 534190 C DE534190 C DE 534190C
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hydrogen
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DE1930534190D
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Dr Johannes Brode
Dr Max Gruber
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/012Preparation of hydrogen chloride from the elements

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff Es ist bekannt, Chlorwasserstoff in der Weise herzustellen, daß man Chlor mit Wasserstoff und Kohlenwasserstoff enthaltenden Gasen in einer an der Luft brennenden Flamme verbrennt. Hierbei wird jedoch neben Chlorwasserstoff in beträchtlicher Menge Ruß gebildet.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich aus Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gasen leicht ein Chlorwasserstoff erzeugen läßt, der frei von Ruß und nahezu frei von organischen Substanzen ist, wenn man den Gasen Wasserdampf, und zwar in zur Umsetzung der Kohlenwasserstoffe zu Kohlenoxyd mindestens ausreichender Menge, zusetzt. Der Wasserdampf kann den Gasen vor der Verbrennung beigemischt oder in geeigneter Weise in die Flamme eingeblasen werden. Man kann z. B. von billigen Industriegasen ausgehen, dienebengrößeren oder geringeren Mengen inerter Gase Wasserstoff und schwankende Mengen Kohlenwasserstoffe, z. B. Methan, enthalten. Besondere Vorteile können sich bei Verwendung mehr oder weniger gereinigter Gase ergeben. So können mit besonderem Erfolg entschwefelte Gase verwandt werden, die im Gegensatz zu ungereinigten Gasen, z. B. ungereinigtem Leuchtgas, eine von Schwefelverbindungen freie Salzsäure ergeben. Bei Verwendung eines solchen kohlenwasserstoffhaltigen, mit Wasserdampf versetzten Gases mit Chlor wird die Bildung von Ruß, chlorierten Kohlenwasserstoffen oder anderen leicht flüchtigen oder schwer kondensierbaren Substanzen vollkommen oder fast vollständig vermieden.
  • Als besonders vorteilhaft hat es sich für die Durchführung des Verfahrens erwiesen, die Gase in einer von oben nach unten brennenden Flamme in einem mit Gasabführungsleitungen versehenen Flammenraum zu verbrennen. Der Flammenraum kann. z. B. aus einem Quarzrohr oder aus einem mit Quarzsteinen ausgekleideten Metallgefäß bestehen, in das die Gase z. B. mittels eines Daniellschen Hahns eingeleitet werden. Die Reaktionskammer wird zweckmäßig so eng gewählt, daß die Querschnittbelastung mehr als 300 cm3 Reaktionsgase pro cm2 Querschnitt und Minute, bezogen auf Normalzustand, beträgt. Die sich bei der Verbrennung in geringer Menge bildenden hochkondensierten, chlorhaltigen Substanzen werden zweckmäßig in einer Kammer niedergeschlagen, die durch die umgesetzten Reaktionsgase auf einer solchen Temperatur gehalten wird, daß die Kondensation des den Gasen beigemischten, nicht umgesetzten Wasserdampfes unter Bildung wäßriger Salzsäure unterbleibt.
  • Aus der bekannten Tatsache, daß bei der Verbrennung von mit Wasserdampf beladenem Wassergas mit Chlor das darin enthaltene Kohlenoxyd sich zu Kohlensäure und Chlorwasserstoff umsetzt, konnte nicht geschlossen werden, daß sich die Kohlenwasserstoffverbindungen analog verhalten. Die der Chlorwasserstoffbüdung aus Kohlenoxyd zugrunde liegende Reaktion ist im Falle des Wassergases nach C O -1- H20 = CO2 + H2 -f- io Kal exotherm,- während mit z: B. 'Methan als Begleitgas gemäß vorliegendem Verfahren die CH, +H20 > CO +3H2-5o Kal stark endotherm ist. Es war aber nicht zu erwarten, daß diese stark endotherme, eine hohe Temperatur voraussetzende Reaktion quantitativ im Sinne der obigen Gleichung verlaufen würde. Auch die bekannte Tatsache der starken Rußbildung beim Verbrennen von Kohlenwasserstoffen in Chlor sowie die erst bei iooo° erfolgende Umsetzung z. B. von Methan mit Wasserdampf zu Kohlenoxyd, Kohlendioxyd und Wasserstoff unter gleichzeitiger Abscheidung von Kohlenstoff mußte das beschriebene-Verfahren zunächst als ungeeignet für-die--Ge=-winnung von reinem Chlorwasserstoff erscheinen lassen. -Beispiel Ein Gas mit einem Gehalt von 6o bis 7o°/0 Wasserstoff und etwa 5°/o Methan neben Stickstoff wird in einem Verdampfer bei -etwa 7o° mit Wasserdampf beladen: Das so behandelte Gas wird zusammen mit Chlor einem Daniellschen Hahn zugeführt. - - Der Brenner ist in einem senkrechten Flammenränm, -der beispielsweise aus einem mit Quarz ausgekleideten Eisenrohr besteht, eingepaßt; "die Gase, von denen das Chlor zweckmäßig durch das innere Rohr des Brenners strömt, werden in geeigneter Weise, z. B. durch ein Schauloch, zur Entzündung gebracht. Es ist zweckmäßig,- die Gasströme so zu regeln, daß ein geringer Uberschuß des wasserstoffliefernden Gases .über die theoretisch erforderliche Menge zur Anwendung gelangt; im vorliegenden Falle werden z. B. 6,o bis 7,5 cbm wasserstoffhaltiges- Gas mit 5 cbm Chlor verbrannt. Der Flammenraum hat einen solchen Durchmesser, daß die Gesamtmenge, die den Flammenraum pro Minute passiert, pro cm2 Flammenraumquerschnitt etwa 500 cm3 im Normalzustand beträgt.
  • Das Zufügen des Wasserdampfes kann selbstverständlich auch in der Weise erfolgen, daß dieser in die Ausgangsgase oder auch, -etwa mit Hilfe eines dritten konaxialen Rohres, direkt in die Flamme eingeblasen wird. Es empfiehlt sich, im Flammenraum noch. eine gesonderte Zündflamme etwa in der Weise anzubringen, wie es z. B. in der Patentschrift 364 516 beschrieben ist. Auch ist es zweckmäßig, die umgesetzten Gase nach der in -der genannten PatentschriftbeschriebenenWeise über Kontaktmassen zu leiten. Die abziehenden, chlorwasserstoffhaltigen Gase treten nach der Umsetzung in einen Abscheider, der durch die heißen Gase auf eine solche Temperatur erhitzt wird, daß die Kondensation wä riger Salzsäure noch unterbleibt. In dem Abscheider werden die in dem Gas vorhandenen- geringen Mengen chlorhaltiger Substanzen in Form eines weißlichen, hochkondensierten, schwer flüchtigen Produktes niedergeschlagen. Es ist u. U. von Vorteil, den Abscheider, der zweckmäßig mit Füllkörpern, z. B. solchen aus Ton, gefüllt ist, durch eine Isolierschicht vor Wärmeverlusten zu schützen. Die Gase passieren nach dem Austritt aus dem Abscheider mit Wasser gefüllte Behälter, wobei eine Salzsäure erhalten wird, die frei von Ruß und organischer Substanz ist. Die nach der Absorption des Chlorwasserstoffs verbleibenden Gase enthalten -einen hohen Prozentsatz an inerten Gasen (6o°io und mehr), so daß die Gefahr der Bildung explosibler Gasmischungen in der Absorptionsanlage, etwa durch Ansaugen von-Luft, im Gegensatz zu der bekannten Verbrennung unter Verwendung reinen Wasserstoffgases wesentlich herabgemindert wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Chlorwasserstoff durch Verbrennung von Chlor mit Gasen, die neben Wasserstoff Kohlenwasserstoffe enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart einer zur Umwandlung der Kohlenwasserstoffe zu Kohlenoxyd mindestens ausreichenden Menge Wasserdampf erfolgt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß -die -Verbrennung in einer von oben nach unten gerichteten, in einer Reaktionskammer brennenden Flamme stattfindet. 3. Verfahren nach -Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung in-einem Flammenraum von solchen Dimensionen durchgeführt wird, daß die Querschnittsbelastung des Flammenraums mit den sich umsetzenden Gasen mehr als 300 cm3 Reaktionsgase pro- cm' Querschnitt und Minute, - bezogen auf Normalzustand, beträgt. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsgase durch einen Abscheider bei einer solchen Temperatur geleitet werden, daß unter Vermeidung der Kondensation von wäßriger Salzsäure die in -den Gasen enthaltenen organischen Substanzen niedergeschlagen werden.
DE1930534190D 1930-06-28 1930-06-28 Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff Expired DE534190C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1119832B (de) * 1960-07-22 1961-12-21 Knapsack Ag Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1119832B (de) * 1960-07-22 1961-12-21 Knapsack Ag Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff

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