DE526343C

DE526343C - Mehrteiliges, die ganze Tiefe der Fluegelspitze einnehmendes Querruder fuer Flugzeuge

Info

Publication number: DE526343C
Application number: DEB145336D
Authority: DE
Original assignee: Bayerische Flugzeugwerke A G; WILLY MESSERSCHMITT DIPL ING
Current assignee: Bayerische Flugzeugwerke A G; WILLY MESSERSCHMITT DIPL ING
Publication date: 1931-06-05

Description

526 34B

Die Querruder wurden bisher fast durchweg am rückwärtigen äußeren Teil der Flügel angeordnet. Sie nahmen meistens einen nur geringen Teil der Flügeltiefe ein. Die Folge davon S war, daß beim stark überzogenen Fluge die Strömung schon vor dem Querruder abriß, das Querruder also unwirksam wurde. Das Fehlen der Steuerwirkung bringt aber bekanntlich die größten Gefahren für das Flugzeug und seine ίο Insassen mit sich. Bei stark gewölbten Profilen reißt die Strömung nicht so schnell ab, diese Profile sind aber für Flügel- und Steuerflächen nicht verwendbar, weil sie einen viel größeren Widerstand besitzen als die üblichen Profile. Die Vorteile stark gewölbter Profile sind bereits für Querruder ausgenutzt worden, und zwar dadurch, daß vor und hinter dem mittleren starren Teil der Flügelenden hintereinander einige verstellbare Klappen angeordnet wurden, denen man durch umständliche Hebel- und Gestängeführungen eine mehr oder weniger große Wölbung geben konnte. Die Konstruktion ist schwierig, kostspielig und schwer, die Bedienung der Ruder erfordert viel Steuerarbeit. Andererseits sind bei schwanzlosen Flugzeugen Steuerflächen bekannt geworden, die die ganze Profiltiefe der Flügelspitze einnehmen, aber in einem starren Stück ausgeführt sind. Die Vorteile veränderlicher Profilwölbung fehlen also diesen Steuerflächen.

Die Erfindung beseitigt die Nachteile der bisherigen Querruderbauten, besitzt aber alle Vorteile derselben. Das erfindungsgemäße Querruder nimmt die ganze Profiltiefe des Flügels ein und besteht aus zwei oder mehreren Teilen, die einen flügelprofilähnlichen Querschnitt haben und hintereinander je mit einer Querachse im oder am Flügel derart gelagert sind, daß sie zusammen ein geschlossenes Profil ergeben, dessen Wölbung während des Fluges beliebig geändert werden kann. Beim Fluge mit großen Anstellwinkeln kann man also dem Querruder eine stärkere Wölbung geben, die sich auf die ganze Flügeltiefe erstreckt, so daß auch bei sehr großem Ausschlag des Querruders die Strömung nicht abreißt, das Ruder also wirksam bleibt. Das Auftriebsmaximum wird das erfindungsgemäße Ruder bedeutend vergrößern.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Abb. 1 zeigt ein aus zwei Teilen bestehendes Querruder, von oben gesehen. Die beiden Teile sind durch je eine Achse im Flügel gelagert und nehmen die ganze Profiltiefe ein. In Abb. 2 ist die Querruderstellung beim normalen Flug im Querschnitt dargestellt. ,Die Abb. 3 und 4 zeigen den Verlauf der Luftströmungen bei verschiedenen Stellungen des erfindungsgemäßen Querruders.

Statt aus zwei Teilen kann das Querruder auch aus mehreren bestehen, besonders wenn die Profiltiefe groß ist. Außerdem können alle oder mehrere Querruderteile über oder unter dem Flügel gelagert sein. Vielfach wird sich aus aerodynamischen Gründen ein großer Abstand vom Flügel empfehlen.

Claims

Patentansprüche:

1. Mehrteiliges, die ganze Tiefe der Flügelspitze einnehmendes Querruder für Flug- zeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem flügelprofilähnlichen Querschnitt versehenen einzelnen Teile hintereinander je mit einer Querachse derart im oder am Flügel gelagert sind, daß sie zusammen ein geschlossenes Profil ergeben, dessen Wölbung während des Fluges beliebig geändert werden kann.

2. Querruder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen der einzelnen Querruderteile über oder unter dem Flügel gelagert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen