DE524531C

DE524531C - Aus einem Paar von Hanteln bestehendes Turngeraet

Info

Publication number: DE524531C
Application number: DEL75102D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-05-15
Filing date: 1929-05-15
Publication date: 1931-05-08

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
8. MAI 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 524531 KLASSE 77 a GRUPPE

Karl Lanz in Eferding, Ober Österreich

Aus einem Paar von Hanteln bestehendes Turngerät

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1929 ab

Turngeräte mit zwei miteinander verbundenen Hanteln, die sich nach Auseinanderziehen derselben selbsttätig einander nähern, sind bereits bekannt. Es sind dies die unter dem Namen Muskel stärker im Handel befindlichen Geräte, bei welchen die beiden Hanteln durch Gummischnüre oder Zugfedern miteinander verbunden sind, die sich beim Auseinanderziehen der Hanteln spannen und sodann wieder in ihre Ruhelage zurückkehren. Es ist ferner ein Hantelturngerät bekannt geworden, welches aus einer einzelnen Hantel besteht, die in ihrem Innern eine drehbare Welle besitzt, auf welche Transmissionsorgane aufgewickelt sind. Das freie Ende dieser Transmissionsorgane ist an einem Fixpunkt, z. B. in der Mauer, befestigt, so daß die Welle der Hantel in Umdrehung versetzt wird, wenn die Hantel von der Mauer wegbewegt wird. Zum Wiederaufwickeln der Transmissionsorgane sind bei diesen bekannten Anordnungen im Innern der Hantel eigene Zurückholfedern vorgesehen. Ferner wurden bereits Hanteln mit in ihrem Innern angeordneten rotierbaren Schwungmassen verwendet, welche durch eine besondere Drehvorrichtung von außen her in besondere Umdrehungen versetzt werden. Es ist auch bekannt geworden, die Hantelgewichtsfüllungen mittels Kugelschrotballastes zu regeln. Alle diese Turngeräte haben jedoch den Nachteil, daß die elastischen Verbindungsmittel bei längerem Gebrauch an Elastizität einbüßen und auch ihre Länge im Ruhezustande ändern, so daß die Kraft, welche zum Auseinanderziehen erforderlich ist, sich mit der Zeit verringert. Die bekannt gewordenen Einrichtungen erlauben auch keine solche symmetrische beida-rmige Betätigung der beiden miteinander verbundenen Hanteln wie der Erfindungsgegenstand.

Gegenstand der Erfindung ist ein Turngerät der angeführten Art, welches die obenerwähnten Nachteile vermeidet. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß in einem Hantelpaare auf einer je in den Hanteln drehbaren Welle Schwungmassen derart angeordnet sind, daß sie mittels eines auf die Wellen aufwickelbaren Transmissionsorganes durch das Auseinanderziehen der Hanteln in Rotation versetzt werden können.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 das Turngerät in Seitenansicht, teilweise geschnitten, Abb. 2 ist eine Teilansicht einer zweiten Ausführungsform.

Das Turngerät besteht aus den beiden Hanteln 1 und 2, welche durch eine Schnur 3 miteinander verbunden sind. Jede der beiden Hanteln weist eine Hülse 4 auf, in welcher eine Welle 5 mittels der Kugellager 6, 6' drehbar gelagert ist. Die Welle 5 trägt an ihren beiden Enden je eine Hohlkugel 8, welche als Schwungmasse wirkt und nach bekanntem Muster durch eine mittels einer Schraube 9 verschließbare Füllöffnung mit Tariergewichten, z. B. Schrotköi'nern 10, ge-

füllt werden kann. Die beiden Enden der Schnur 3 sind durch je eine Bohrung 12 der Welle 5 hindurchgesteckt und an dieser befestigt. Um diese Befestigung der Schnur zu ermöglichen, ist die Hülse 4 mit einer Ausnehmung 14 versehen, durch welche die Schnur 3 hindurchgeführt ist.

Die Handhabung des Gerätes ist folgende: Zunächst wird bei festgehaltener Hülse 4 durch Drehung der Schwungmasse 8 auf jede Welle 5 der beiden Hanteln je ungefähr die halbe Länge der Schnur 3 aufgewickelt, so daß die beiden Hanteln I und 2 aneinanderzuliegen kommen.

Nun werden die Hanteln an den als Handgriff dienenden Hülsen 4 mit beiden Händen erfaßt und rasch auseinandergezogen. Dabei werden durch den auf die Schnur ausgeübten Zug die Wellen 5 in rasche Rotation versetzt, und die Schnur wickelt sich von den Wellen ab. Ist die Schnur ganz abgewickelt, so wickelt sie sich infolge der Beharrung der in Rotation befindlichen Schwungmassen in der anderen Richtung wieder auf, und die beiden Hanteln werden kräftig zusammengezogen. Bis sie auf diese Weise ganz zusammengekommen sind, werden sie von Hand aus wieder auseinandergezogen und so fort.

Um den beim Zusammengehen der Hanteln ausgeübten Zug in gewünschter Stärke zu erhalten, kann man in die Hohlkörper 8 mehr oder weniger Tariergewichte einfüllen.

Für die Verwendung des Gerätes als Kinderspielzeug können anstatt der als Hohlkugeln 8 ausgebildeten Schwungmassen auch Tierköpfe 15, wie in Abb. 2 dargestellt, die bei Benutzung des Gerätes aneinanderstoßen oder irgendwie sonst geformte und bemalte Schwungmassen verwendet werden.

Claims

Patentansprüche:

■i. Aus einem Paar von Hanteln bestehendes Turngerät, dadurch gekennzeichnet, daß die auf einer je in einem Hantel (i, 2) drehbaren Welle (5) angeordneten Schwungmassen (8) mittels eines auf beide Wellen (5) aufwickelbaren Transmissionsorganes (3) durch beidarmiges Auseinanderziehen der Hanteln in Rotation versetzt werden können.
2. Aus einem Paar von Hanteln bestehendes Turngerät nach Anspruch r für die Verwendung als Kinderspielzeug, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwungmassen figural (z.B. als Tierköpfe 15) ausgebildet sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen