DE622199C - Tragbares Koerperuebungsgeraet - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein zur körperlichen Ertüchtigung dienendes Kraftgerät, das auch in der Heilgymnastik zur Behandlung von Verunstaltungen und Verkrümmungen des menschlichen Körpers Verwendung finden kann. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß auf einer Fußplatte ein lotrecht spielendes Hebelgestänge angeordnet ist, das aus einem durch ein Joch mit Kraftfedern verbundenen, an der Verbindungsstelle geradlinig auf und ab geführten Lasthebel und aus einem Krafthebel zusammengesetzt ist, der als einarmiger Hebel in einem auf der Fußplatte verschwenkbaren Lagerbock drehbar ist und zwei von. dem Lasthebel durchdrungene Augen hat, von denen das am freien Ende des Krafthebels befindliche Auge je nach der Einstellung des Lagerbocks den Kraftangriffspunkt am Lasthebel und damit das Übersetzungsverhältnis zwischen Krafthebel und Lasthebel bestimmt, wobei die Kraftbetätigung, die für die körperliche Ertüchtigung und für die Heilgymnastik zweckdienlich ist, an einer mit einem Handgriff, mit einer mit beiden Händen zu erfassenden Querstange, mit einem Leibgürtel oder mit einem Schulter- bzw. Nackengürtel zu verbindenden Zugkette zu äußern ist, welche den Krafthebel angreift und zur Einstellung der Hebelübersetzung an dem Krafthebel verstellbar ist.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.

Abb. ι zeigt das neuartige Kraftgerät zur körperlichen Ertüchtigung und für die Heilgymnastik in Seitenansicht.

Abb. 2 ist ein Querschnitt an dem die Kraftfedern aufweisenden Ende des Gerätes.

Abb. 3 ist eine Stirnansicht vom anderen ^₀ Ende des Gerätes.

Abb. 4 zeigt im Grundriß den auf der Fußplatte befestigten Sockel des Gerätes.

Abb. S zeigt einen Handgriff mit einem Hakenglied zur Zugverbindung mit dem Gerät.

Abb. 6 ist eine Seitenansicht des Handgriffs mit dem Zugglied nach Abb. 5.

Abb. 7 zeigt eine von beiden Händen zu erfassende Querstange mit einem Hakenglied zur Zugverbindung mit dem Gerät.

Abb. 8 zeigt eine andere Ausführungsform der Querstange nach Abb. 7.

Abb. 9 zeigt im Schaubild einen Leibgürtel zur Zugverbindung mit dem Gerät.

Auf einer zweckmäßig aus Holz verfertigten Fußplatte 10 ist in mittlerer Anordnung der aus Abb. 4 ersichtliche Sockel 1 i befestigt, so daß zu dessen beiden Seiten Raum verbleibt, um mit beiden Füßen auf die Platte 10 treten zu können.

Der Sockel π trägt an dem in dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung mit der Fußplatte 10 abschließenden Ende eine über die

Fußplatte hinausragende starre Schiene 12, die in einer Höhlung des Sockels verschiebbar und einstellbar angebracht sein kann. Am anderen Ende des Sockels 10 sin'd die Augen 13 vorgesehen, in denen ein Lagerbock 14 mit dem Gelenkbolzen 15 begrenzt verschwenkbar ist.

Der Lagerbock 14 trägt am oberen Ende in

dem durch die Augen 16 und den Bolzen 17 gebildeten Gelenk einen einarmigen Hebel 18, . der am freien Ende und zwischen diesem und der durch den Gelenkbolzen 17 gebildeten Drehachse je ein Auge 19 bzw. 20 hat.

Die beiden unter dem einarmigen Hebel 18 gleichgerichteten Augen 19 und 20 werden von einem durch eine Rundstange gebildeten Hebel 21 durchdrungen, der durch ein Joch 22 mit Kraftfedern 23 verbunden ist. Die Kraftfedern 23 sind als kräftige Schraubenfedern gleicher Stärke mit ösen 24 an ihrem oberen Ende an den hakenförmig gestalteten Ausläufern des Joches 22 aufgehängt und mit Ösen 25 an ihrem unteren Ende an den hakenförmig gestalteten Ausläufern eines dem Joch 22 entsprechenden Quer-hauptes 26 festgelegt, so daß· sie parallel zueinanderstelien.

Das Ouerhaupt 26 sitzt an einer Muffe 27, die auf der Schiene 12 verschoben und eingestellt werden kann. Zur Begrenzung der Verschiebung nach außen trägt die Schiene 12 ein Abschlußstück 28 mit einem unteren Fortsatz 29, der in der aus Abb. 1 ersichtlichen Anordnung einen Fuß bildet, so daß die Fuß-■ platte 10 an dem die Schiene 12 aufweisenden Ende nicht aufkippen kann. Die bei der Verschiebung der Muffe 27 gewünschte Einstellung wird durch eine federnde Klinke 30 geregelt, die in Rasten des Sockels 11 eingreift. Die Rasten 31 sind zahnförmig gestaltet, so daß bei der Verschiebung der Muffe 27 in Richtung auf das Abschlußstück 28 die federnde Klinke 30 von Zahn zu Zahn ratscht, während bei der Verschiebung in der entgegengesetzten Richtung die federnde Klinke 30 aus den Rasten 31 auszuheben ist und mit einer oder der anderen dieser Rasten erst wieder in Eingriff zu bringen ist, wenn die gewünschte Einstellung der Muffe 27 auf der Schiene 12 herbeigeführt worden ist. Von der Muffe 27 steigt die Stange 32 auf, die durch den Lagerbock 33 aufrecht gestützt wird. Die Stange 32 durchdringt ein Loch in dem Joch 22 und endigt in solcher Höhe, daß die Kraftfedern 23 auf das zulässig weiteste Maß ausgezogen- werden können. An ihrem oberen Ende ist die Stange 32 von einer geeignet befestigten Pufferfeder 34 umwickelt, die beim Ausziehen der Kraftfedern 23 den Anprall des Joches 22 dämpft. Eine zweite Pufferfeder 35 umwickelt die Stange 32 über dem Lagerbock 23 und dämpft die unter dem Zug der Kraftfedern 23 veranlaßte Abwärtsbewegung des Joches 22.

Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Joch 22 und dem. Hebel 21 wird durch eine Rohrhülse 36 vermittelt, die unter dem Joch 22 auf der Stange 32 gleitbar ist und den Hebel 21 in dem Gelenk 37 drehbar trägt. Der Hebel 21 kommt als Lasthebel zur Geltung, dessen Drehung nach oben vermittels des als Krafthebel wirkenden einarmigen Hebels 18 entgegen dem Zug der Federn 23 herbeizuführen ist. Der Hebe! 21 empfängt bei dieser Drehung die Kraftäußerung des Hebels 18 in dem Auge 19, während das Auge 20 seinen labilen Drehpunkt bildet.

Das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Krafthebel 18 und dem Lasthebel 21 wird durch den Abstand zwischen dem Auge 19 des Krafthebels und dem Gelenk 37 des Lasthebeis bestimmt, d. h. es ist abhängig von der Einstellung der Muffe 27 auf der Schiene 12. Diese Einstellung kann nach einer Skala auf dem Sockel 11 geregelt werden.

Der das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Krafthebel 18 und dem Lasthebel 21 bestimmende Abstand¹ zwischen dem Auge 19 des Krafthebels und dem Gelenk 37 des Lasthebels kann aber nicht nur durch die Einstellung der Muffe 27 auf der Schiene 12 geregelt werden, die Regelung ist auch dadurch möglich, daß der Lagerbock 14 begrenzt verschwenkbar ist, so daß bei dieser Verschwenkung das Auge 19 dem Gelenk 37 genähert oder von ihm weiter entfernt werden kann.

Eine weitere Möglichkeit, das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Krafthebel 18 und dem Lasthebel 21 verändern zu können, besteht dadurch, daß der Kraftangriffspunkt an dem Hebel 18 einstellbar ist. Die Veränderlichkeit des Kraftangriffspunktes an dem Hebel 18 ist durch die Rasten 38 geschaffen, die für die die Kraftäußerung vermittelnde Zugkette 39 vorgesehen sind.

Die erwähnten drei Möglichkeiten zurVeränderung des Übersetzungsverhältnisses zwischen dem Krafthebel 18 und dem Lasthebel 21 tragen allen Anforderungen Rechnung, die beim Gebrauch des Geräts für die Zwecke der körperlichen Ertüchtigung lind der Heilgymnastik in Betracht kommen. Das Gerät läßt sich in wenigen Augenblicken für körperlich schwache und für körperlich starke Menschen je nach Bedarf, einstellen.

Zur Kraftäußerung kann mit der Zugkette der Handgriff 40 nach Abb. 5, die Griffstange 41 nach Abb. 7, die Griff stange 42 nach Abb. 8 oder der Gürtel 43 nach Abb. 9 in Verbindung gebracht werden. Zur lösbaren Verbindung mit der Zugkette 39 sind die die Kraftäußerung ermöglichenden Teile 40, 41, 42,43 mit offenen Haken 44 (Abb. 5), mit

Karabinerhaken 45 (Abb. 7), mit Haken und Knebeln 46, 47 (Abb. 8) oder mit Ringgliedern 48 (Abb. 9) versehen.

Während der Handgriff 40 nach Abb. S für die einarmige Kraftäußerung dient, ermöglichen die Griffstangen 41, 42 nach Abb. 7 und 8 die beidarmige Kraftbetätigung. Dabei besteht zwischen den Griffstangen nach Abb. 7 und 8 der Unterschied, daß die Stange 41 in einer öse drehbar ist, die Stange 42 dagegen undrehbar mit dem den Anschluß an die Zugkette 39 vermittelnden Glied verbunden ist. Die drehbar angeordnete Griffstange 41 läßt Kraftäußerungen bis in Schulterhöhe und darüber zu, ohne den Griff an der Stange lockern zu müssen.

Die undrehbare Griffstange ist besonders vorteilhaft dann, wenn die Kraftäußerung nicht durch die geschlossenen Hände, sondern bei offenen Händen durch die Finger geschehen soll. Die Griff stange 42 behält ihre Lage auf den Fingern unverändert bei, ganz gleich, bis zu welcher Höhe sie emporgezogen wird.

Der Gürtel nach Abb. 9, der auch als Riemen eingerichtet sein kann, kommt für die Kraftäußerung über den Hüften, dem Rücken, den Schultern und am Nacken in Betracht.

Alle Körperpartien können nach Erfordernis mit Hilfe der verschiedenen Kraftäußerungsmittel ertüchtigt werden. Im Haushalt sowohl als auch in Turn- und Sportvereinen sowie in orthopädischen Anstalten ist dem beschriebenen Gerät das breiteste Anwendungsgebiet erschlossen, zumal es infolge seiner verhältnismäßig einfachen Konstruktion wohlfeil in den Handel gebracht werden kann und infolge seiner konstruktiven Einrichtung für die erforderlichen Einstellungen keine besonderen Anforderungen an die Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit stellt.

Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß gegenüber dem Darstellungsbeispiel der Zeichnung Abänderungen in der Ausführung und in den Maßverhältnissen der einzelnen Teile · nach Wunsch oder Bedarf vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung überschreiten zu müssen.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   ι. Tragbares Körperübungsgerät mit einem entgegen Federwirkung durch Kettenzug hochschwenkbaren Krafthebel und mit einem mit diesem verbundenen Lasthebel, dadurch gekennzeichnet, daß der einarmige, in einem auf der Trittplatte (io) angeordneten Lagerbock (14) drehbar angeordnete Krafthebel (18) mit zwei Augen (19, 20) versehen ist, in denen der Lasthebel (21) gleitbar lagert und von denen das am freien Ende des Krafthebels (18) befindliche Auge (19) den Kraftangriffspunkt am Lasthebel (21) und damit das Übersetzungsverhältnis zwischen Krafthebel und Lasthebel bestimmt, wenn die Kraftbetätigung in an sich bekannter Weise an einer mit einem Handgriff (40), mit einer von beiden Händen zu erfassenden Griffstange (41 bzw. 32), mit einem Leibgürtel oder mit einem Schulter- bzw. Nackengürtel (43) zu verbindenden Zugkette (39) einwirkt.
2. 2. Körperübungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lasthebel (21) in einem Gelenk (37) an eine Rohrhülse (36) angeschlossen ist, die durch ein die Verbindung mit den Kraftfedern (23) vermittelndes Joch (22) belastet ist und die zusammen mit dem Joch (22) gleitbar auf einer am oberen und am unteren Ende mit Pufferfedern (34, 35) versehenen Stange (32) sitzt, welche in dem Lagerbock (33), gestützt von einer Muffe (27), getragen wird, deren Verschiebbarkeit auf einer Tragschiene (12) ihren Abstand* von dem Lagerbock (14) und damit das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Lasthebel (21) und dem Krafthebel (18) einzustellen ermöglicht.
3. 3. Körperübungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Krafthebel (18) und dem Lasthebel (21) durch die Einstellbarkeit des Zugkraftangriffspunktes am Hebel (18) einstellbar ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen