DE209336C - - Google Patents

Description

bet.

&'wiae¥iiqb be-z. oti-iiMUMmn
(ί 'w- *2l/n-tc-tfl fa-joc .■..'■_

KAISERLICHES

PATENTAMT.

^TENTSCHRIFT

- Jig 209336 KLASSE 77a. GRUPPE

ADOLPHE ZÜND in PARIS.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. September 1907 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stärkung der Muskeln, insbesondere der Atmungsmuskeln, bei der ein Zugorgan der Wirkung einer Feder entgegen von einer Rolle abgewickelt und beim Nachlassen des Zuges durch die Feder wieder aufgewickelt wird. Es sind bereits Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei denen es möglich ist, den Anfangswiderstand durch Regelung der Federspannung und durch Einstellen einer Bremse zu verändern. Die Wirkung dieser Vorrichtungen ist aber unvollkommen, weir sie sich nicht während der Übung in jedem Augenblick dem wechselnden physiologischen Zustand der Muskeln anpassen läßt, sondern die

Unterbrechung der Übung erfordert, wenn man den Widerstand der Feder oder den

■- Bremswiderstand ändern will, und darin liegt vom physiologischen und praktischen Standpunkt aus ein sehr großer Nachteil.

Gemäß der Erfindung ist mit der unter Federwirkung stehenden Seilrolle eine Bremsvorrichtung verbunden, mittels welcher man den Widerstand in jedem Augenblick durch einen einfachen Druck mit dem Finger dem wechselnden Zustand und der physiologischen Beanspruchung der Muskeln genau anpassen kann, ohne die Übung zu unterbrechen.

Auf der Zeichnung ist in den Fig. 1 und 2 eine Ausführungsform der Erfindung in zwei normal zueinander ausgeführten Schnitten dargestellt.

Eine Federtrommel α enthält in bekannter Weise eine Feder r, die mit Hilfe eines Schlüssels oder einer anderen geeigneten Vorrichtung mehr oder weniger gespannt werden kann. Die Federtrommel steht in Verbindung mit einer Rolle b, auf die ein dünnes Seil c aufgewickelt ist. Die Federtrommel und die Rolle können aus einem einzigen Stück bestehen. Eine besondere, an sich bekannte, von außen zur Wirkung zu bringende Bremse wirkt entweder auf die Rolle oder auf die Federtrommel oder auf beide. Die ganze Einrichtung ist in eine Dose e eingeschlossen, die zweckmäßig der bequemen Handhabung wegen die Form und die Abmessung eines großen Eies hat.

Nimmt man diese Vorrichtung in die eine Hand und zieht mit der anderen an dem freien Ende des Seiles c, dessen anderes Ende an der Rolle b befestigt ist, so wickelt sich das Seil c von der Rolle ab und erteilt dieser und der Federtrommel α eine Drehung. Die in der Federtrommel enthaltene Spiralfeder r wickelt sich um so mehr um ihre Achse auf, je länger der Zug an dem Seil dauert. Indem die Feder sich spannt, setzt sie dem Zug einen Widerstand entgegen, der indessen infolge der Länge der Spiralfeder im wesentliehen während der ganzen Dauer der Seilabwicklung gleich bleibt. Diesen- Widerstand, den man in bekannter Weise durch Spannen und Entspannen der Feder verändern kann, kann man als den Anfangswiderstand der Vorrichtung bezeichnen.

Der Widerstand kann aber auch jederzeit den Anforderungen des dynamischen Zustan-

Claims (2)

des der in Wirkung befindlichen Muskeln entsprechend durch Vermittlung der besonderen Bremse d vergrößert werden. Zu diesem Zwecke muß der Benutzer der Vorrichtung mehr oder weniger stark auf das an einer geeigneten Stelle aus der Vorrichtung nach außen tretende Ende der Bremse drücken. Um die Wirkung dieser Bremse beliebig zu regeln, genügt es, die Mutter h auf der Spindel i entsprechend einzustellen. Die Spindel i verbindet den Drücker / der Bremse mit dem Ende des Bremsbandes d, und die Schraube h dient beim Einwärtsdrücken als Anschlag, der die Bewegung des Drückers / je nach seiner Stellung früher oder später begrenzt. Der Benutzer der Vorrichtung kann also die Bremswirkung durch Einstellen des Anschlages h ein für allemal derart regeln, daß er bei der Benutzung die Bremse nur bis zum Anschlag zu drücken hat, um stets eine bestimmte Bremswirkung zu erzielen. Durch Ziehen an dem Seil c, das sich unter dem Einfluß eines darauf ausgeübten Zuges abwickelt und sich unter dem Einfluß der Spiralfeder selbsttätig wieder aufwickelt, kann man mit den Armen die verschiedensten Bewegungen ausüben und somit auf die verschiedensten Atmungsmuskeln einwirken. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Seil c mit dem freien Ende an einen Ball oder eine Kugel k angeschlossen und wickelt sich mit dem anderen Ende auf die Rolle b, die in diesem Falle direkt durch die Wandung der Federtrommel gebildet wird. Das eine Ende der Spiralfeder r ist an der Federtrommel α und das andere Ende an der Achse g befestigt, um die sich die Trommel dreht und die in der Wandung der Dose e befestigt ist. Vor dem Austritt aus der Dose e geht das Seil über eine Führungsrolle I. Zu beiden Seiten trägt die Federtrommel Rillenscheiben m, die von den Bremsbändern d umgeben sind. Das eine Ende der Bremsbänder d ist an der Dose β in dem von dieser gebildeten freien Raum η befestigt, während die anderen Enden der Bremsbänder miteinander vereinigt und in eine Gabel 0 am Ende der Spindel i eingelegt sind, die frei durch die Wandung der Dose β hindurchgehen. Die Spindel i ist mit dem den Drücker bildenden biegsamen Stück / verbunden, das an der Außenwand der Dose e befestigt ist und das Bestreben hat, die Bremse zu lösen. Pa ten τ -Ansprüche:

1. Muskelstärker, bei welchem beim Abwickeln eines Seiles von einer unter Feder-

' wirkung stehenden Rolle der Widerstand durch eine besondere Bremsvorrichtung geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkung der Bremse in jedem Augenblick während der Benutzung der Vorrichtung von dem Übenden ohne Unterbrechung der Übung durch Druck mit dem Finger auf einen Anschlag (j) beliebig verändert werden kann.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anspannung des Bremsbandes (d) durch eine verstellbare Mutter (h) begrenzt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.