DE523095C - Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs

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DE523095C
DE523095C DER70787D DER0070787D DE523095C DE 523095 C DE523095 C DE 523095C DE R70787 D DER70787 D DE R70787D DE R0070787 D DER0070787 D DE R0070787D DE 523095 C DE523095 C DE 523095C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs Die bisher übliche Extraktion des Montanwachses aus Braunkohle unter atmosphärischem Druck ist mit mancherlei Nachteilen verbunden. So kann man, wenn bei höheren Temperaturen ,gearbeitet werden soll, nur verhältnismäßig hochsiedende Lösungsmittel verwenden. Diese lassen sich aber aus der extrahierten Kohle wie auch aus dem Extrakt nur schwer und unter erheblichem Wärmeaufwand entfernen, wodurch das Verfahren teuer wird und große Lösungsmittelverluste entstehen. Verwendet man dagegen niedriger siedende Lösungsmittel, wie Benzol, so ist man auf das Arbeiten bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen beschränkt. Da die Löslichkeit des Montanwachses in niedrigsiedend'en Lösungsmitteln bei gewöhnlicher Temperatur gering ist, beansprucht die Extraktion, will man das lösliche Wachs vollkommen aus der Kohle gewinnen, verhältnismäßig lange Zeit und einen erheblichen Aufwand an Lösungsmitteln. Im allgemeinen zieht man deshalb vor, unter Vernachlässigung der letzten Bitumenanteile die Extraktion abzubrechen, wodurch man natürlich eine geringere Ausbeute an lblontanwachs erhält.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich all diese Nachteile vollkommen oder nahezu vollkommen beseitigen lassen, wenn man die Extraktion der grubenfeuchten oder vorgetrockneten Kohle mit leicht siedenden Lösungsmitteln unter geringem, durch entsprechende Erhöhung der Temperatur des Lösungsmittels erzeugten Überdruck bis zu r Atm. ausführt. Die .genaue Höhe der Temperatur und damit des Druckes sind auch hierbei von der Art des anzuwendenden U-sungsmitt@els ,abhängig. Der durch das neue Verfahren erzielte Vorteil besteht u. a. darin, daß bei der höheren Temperatur die Löslichkeit des Montanwachses und ebenso die Extraktionsgeschwindigkeit stark zunimmt. Dadurch wird eine ganz bedeutende Vergrößerung des Durchsatzes ,erzielt. Außerdem wird bei ;gleicher Extraktionsdauer das Montanwachs viel weitgehender aus der Kohle extrahiert als bei dem Arbeiten ohne Druck. Während z. B. bei der Benzolextraktion nach der bisher üblichen Arbeitsweise die extrahierte Kohle noch 3, 5 °a, in heißem Benzol lösliches Bitumen enthält, geht dieser Anteil bei der Extraktion mit Benzol bei etwa go°, d. h. bei einem überdruck von etwa o, 5 Atm., ohne Verlängerung der Extraktionsdauer auf o,50lo zurück. Das bedeutet, auf Extrakt berechnet, eine Mehrausbeute von etwa 2o bis z 5 010.
  • Bei der Extraktion unter diesem geringen überdruck lassen sich niedriger siedende Lösungsmittel gefahrlos verwenden. Diese Lösungsmittel haben ferner den Vorzug, daß sie sich leichter und vollständiger aus dem Extrakt und besonders aus der extrahierten Kohle austreiben lassen. Dadurch werden die Verluste an Lösungsmittel wie auch der Dampfverbrauch erheblich herabgesetzt. Der Wärmeaufwand ist bei dem vorliegenden Verfahren niedriger als bei der bisher üblichen Arbeitsweise, was teilweise darauf zurückzuführen ist, daB die Wärmemenge, welche nach vorliegendem Verfahren dem Lösungsmittel vor der Extraktion zugeführt wird, die oben geschilderten Vorteile bei der Extraktion bedingt und besser ausgenutzt wird als diejenige Wärmemenge, die beim Extrabieren bei gewöhnlichem Druck und bei niedriger Temperatur nach der Extraktion beim Ab- destillieren des Lösungsmittels vom Extrakt sowie beim Ausdampfen der extrahierten hohle zugeführt werden muß-.
  • Das neue Verfahren kann in der bisher für die kontinuierliche Extraktion bei gewöhnlichem Druck üblichen Apparatur benutzt werden. Es ist hierbei nur erforderlich, an Stelle der zur Scheidung der wiedergewonnenen Lösungs- und Wasserkondensate üblichen Florentiner Flasche ein Gefäß zu verwenden, welches z. B. mit einem automatisch wirkenden, durch Schwimmer betätigten Doppelsitzventil versehen ist. Außerdem ist in der Apparatur ein Sicherheitsdruckregler üblicher Konstruktion einzuschalten.
  • Beispiele i. Eine mitteldeutsche Braunkohle, welche bei der laboratoriumsmäßigen Extraktion mit einer Holzgeistölfraktion vom Siedebeginn 7¢° in der Extraktionsvorrichtung nach G r a e f e 13,8 0o Bitumen lieferte, wurde im Betriebe in bekannter Weise bei 69° mit dem obengenannten Holzgeistöl 2 Stunden lang extrahiert. Es wurden dabei, berechnet auf die angewandte Kohle, i o,q. °,o Rohmontanwachs= .-5,360!o der Laboratoriumsausbeute erhalten. Nach istündiger Nachextraktion unter den gleichen Bedingungen mit frischem Lösungsmittel wurden weitere 2,5#'o Rohmontanwachs gewonnen. Die Gesamtausbeute an Extrakt betrug demnach bei 3stündiger Extraktion i 2, 9 #l0.
  • Dieselbe Kohle lieferte in der gemäß: obiger Beschreibung abgeänderten Apparatur bei 2stündiger Extraktionsdauer und bei einer Temperatur des Lösungsmittels von $2° unter einem Überdruck von o,6 Atm. 13,20,'o Rohmontanwachs=95,65oto der Laboratoriumsausbeute von gleicher Qualität.
  • Die Mehrausbeute an Rohmontanwachs betrug demnach bei Anwendung des neuen Verfahrens im Vergleich zu der bisher bekannten Extraktionsmethode bei gleicher Extraktionsdauer und bei Anwendung der gleichen Lösungsmittelmenge 26,92!o.
  • a. Bitumenhaltige Braunkohle, welche in einer Montanwichsextraktionsanlage bei 2stündiger Behandlung mit einem Gemisch aus 6 Teilen Benzol, 2 Teilen Alkohol, 2 Teilen Aceton bei 55° nur ä,6oö Rohmontanwachs lieferte, wurde bei einer Temperatur von 7 i ° und einem I I her druck von i Atm. unter sonst gleichen Bedingungen nach dem vorliegenden Verfahren extrahiert. Es wurden dabei 10,7#,o Rohmontanwachs erhalten. Die bei. Anwendung des neuen Verfahrens erzielte Mehrausbeute betrug demnach 2¢,.l @@.
  • Franz F i s c h e r und seineMitarbeiter haben Braunkohle auch bereits bei hohen Temperaturen und unter hohen Drucken ( z. B. bei 141 ° C und 5 Atm., bei i 5 0° C und i o bis i i Atm. Druck sowie bei 25o' C und 6o Atm. Druck) extrahiert und dadurch größere Ausbeuten erhalten. Zur Durchführung dieses Verfahrens sindaber .einerseits besondereDruckapparatur en notwendig, anderseits entsprechen die Produkte nicht dem handelsüblichen Montanwachs. Dagegen sind die bei dem vorliegenden Verfahren angewandten Temperaturen und Drücke gegenüber der technisch bisher üblichen Arbeitsweise unter Atm.-Druck nur wenig (bis zu i Atm.) erhöht. Dadurch wird bei dem vorliegenden Verfahren eine möglichst quantitative Gewinnung des laboratoriumsmäßig bei gewöhnlichem Druck löslichen Bitumens erreicht, welche betrieblich bisher nicht mit Vorteil durchführbar war. Bei ;gleichbleibender Qualität des Produktes wird demnach eine Steigerung der Ausbeute ermöglicht, wobei ferner teure Druckapparate vollkommen vermieden werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs aus Braunkohle durch Extraktion mit leicht siedenden Lösungsmitteln unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steigerung der Ausbeute bei gleichbleibender Qualität unter einem durch Temperatursteigerung erzeugten überdruck bis zu i Atm. gearbeitet wird. .
DER70787D 1927-04-05 1927-04-05 Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs Expired DE523095C (de)

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