DE593296C - Verfahren zur Herstellung von reinem Isocholesterin aus Wollfett - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem Isocholesterin aus Wollfett

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DE593296C
DE593296C DE1930593296D DE593296DD DE593296C DE 593296 C DE593296 C DE 593296C DE 1930593296 D DE1930593296 D DE 1930593296D DE 593296D D DE593296D D DE 593296DD DE 593296 C DE593296 C DE 593296C
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isocholesterol
wool fat
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cholesterol
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DE1930593296D
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E A Mauersberger
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OLIERAFFINADERIJ ZUILEN NV
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OLIERAFFINADERIJ ZUILEN NV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B11/00Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes

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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 10. MÄRZ 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
ΛΙ 593296 KLASSE 12 ο GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. November 1930 ab
Isocholesterin wird als das optische Isomere des Cholesterins angesehen. Während letzteres hauptsächlich aus den Gehirnbestandteilen und Gallensteinen gewonnen wird, kann das Isocholesterin aus den unverseifbaren Bestandteilen des Wollfettes gewonnen werden. Durch die Arbeiten von Hartmann, Schulze, Darmstädter, Lifschütz und anderer wurde zuerst festgestellt, daß in den in großer Menge
im Wollfett vorkommenden unverseifbaren Bestandteilen beträchtliche Mengen Cholesterin vorhanden sind. Die von den genannten Forschern angegebenen Verfahren, um daraus Cholesterin zu gewinnen, waren jedoch sehr umständlich, teuer und zeitraubend, so daß sie lediglich für analytische Zwecke in Betracht kamen. Auch die Endprodukte entsprachen nicht den Anforderungen reiner Präparate. Wohl wurden nach dem Verfahren der Patentschrift 163 245 oxycholesterinhaMge Bestandteile aus dem Wollfett durch Behandeln des letzteren mit geglühter Kohle, die dann mit Alkohol extrahiert wurde, als eine gelbe schmierige Masse gewonnen, doch sind alle technischen Versuche, rein weiße Kristalle der Cholesterinkörper zu gewinnen, an technisch unüberwindlichen Schwierigkeiten gescheitert.
In der amerikanischen Patentschrift 991 874 ist zwar bereits ein Verfahren zur Gewinnung von Wollfettalkoholen vorgeschlagen worden, wobei man von einer Wollfettseife, die noch annähernd i5°/0 Neutralwollfett enthält, ausgeht und diese der Destillation unter möglichst hohem Vakuum unterwirft. Hierbei werden die Gesamtalkohole des Wollfettes als solche gewonnen, jedoch kann auf diese Weise kein reines Isocholesterin erhalten werden, da die Siedepunkte der Cholesterinkörper, nämlich Isocholesterin, Cholesterin, Oxycholesterin, Metacholesterin sowie der entsprechenden Ketone bzw. Äther, die bei der Destillation der seifenreichen Mischung stets entstehen, um nur wenige Grade auseinanderliegen, man aber auch aus dem großen Seifenballast nicht fraktionieren kann. '
t Es hat sich nun gezeigt, daß im Wollfett bzw. dessen unverseifbaren Bestandteilen überhaupt kein Cholesterin, sondern dessen optisches Isomere, Isocholesterin, enthalten ist. Die positive Liebermannsche Cholesterinreaktion, welche die unverseifbaren Bestandteile des Wollfettes geben, wird nicht durch Cholesterin, sondern durch flüssige, wahrscheinlich oxydische Bestandteile hervorgerufen. Außerdem sind be-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
E. A. Mauersberger in Amsterdam.
trächtliche Mengen Karnaubylalkohol und strukturisomere Verbindungen vorhanden, die mit demlsocholesterinMischkristalle bilden. Letztere sind nur sehr schwierig zu trennen. Es wurde gefunden, daß man durch vorsichtiges Fraktionieren des gesamten Unverseifbaren des Wollfettes bestimmte Fraktionen gewinnen kann, die frei von diesen Karnaubylalkoholen sind.und sich dann relativ leicht auf ίο reines Isocholesterin verarbeiten lassen. Man verfährt in der Weise, daß man die durch Extraktion oder Destillation der Wollfettseife erhaltenen unverseifbaren Bestandteile unter Hochvakuum, zweckmäßig unter Hindurchleiten von gegebenenfalls überhitztem Dampf oder Gas, fraktioniert destilliert. Bei dieser Fraktionierung gehen zunächst Kohlenwasserstoffe mit Cetylalkohol über, dann folgen höhere Kohlenwasserstoffe mit Karnaubylalkohol und dessen Zersetzungsprodukten oxydischer Natur. Schließlich läßt sich eine Fraktion abscheiden, die etwa 40°/0 Isocholesterin neben oxydischen stark klebenden Stoffen enthält.
Reines oder auch rohes Isocholesterin läßt sich auf diese Weise nicht gewinnen. Diese sogenannte Isocholesterinfraktion läßt sich aber erfindungsgemäß zu reinem Isocholesterin aufarbeiten, indem man sie zunächst heiß unter ständigem Rühren in die mehrfache Menge einer Mischung von Cholesterinlösungsmitteln einlaufen läßt, durch Abkühlung unter Rühren das Isoeholesterin auskristallisieren läßt, von der Lösung trennt und auswäscht. Das ausgeschiedene Isocholesterin kristallisiert in feinen Nadeln, die durch nochmaliges Umkristallisieren sehr rein erhalten werden können. Die Trennung vom Lösungsmittelgemisch kann in üblicher Weise, z. B. durch Ausschleudern, Abnutschen oder Filterpressen, stattfinden. Als Lösungsmittelgemisch verwendet man zweckmäßig Mischungen von etwa gleichen Teilen Aceton mit einem Kohlenwasserstoff (z. B. Benzol oder Benzin) oder mit einem oder mehreren Essigsäureestern von niederen aliphatischen Alkoholen. Der Kohlenwasserstoff, Ester oder das Estergemisch kann auch teilweise oder ganz durch Methylalkohol ersetzt werden.
An Stelle dieser Lösungsmittelgemische kann auch eine Mischung von einem chlorierten Kohlenwasserstoff, z. B. Methylenchlorid, und einem niederen Alkohol, z. B. Methylalkohol oder Äthylalkohol, oder eine Mischung von Essigsäure und Aceton benutzt werden. Die Verwendung letzterer Lösungsmittel gibt aber schlechtere Ausbeuten, während gleichzeitig das ausgeschiedene Isocholesterin einen etwas grauen Farbton annimmt.
Beispiel
Als Ausgangsmaterial wurde englisches WoIlfett mit folgenden Analysenzahlen verwandt: Säurezahl 58, Verseifungszahl 133, Unverseifbares 33%. In einer Fraktionierblase von 5000 bis 7000 Liter Inhalt werden Chargen von 2500 bis 3500 kg unverseifbarer Bestandteile des Wollfettes der fraktionierten Destillation unter Hochvakuum unterworfen. Zunächst geht Karnaubylalkohol über. Die nun folgenden Destillate werden getrennt aufgefangen. Sie bestehen aus zwei Produkten: Isocholesterin und einem Äther, wahrscheinlich entstanden durch Zusammenlagerung von 2 Molekülen hochmolekularer Alkohole unter Austreten von ι Molekül Wasser. Diese Fraktion wird zur Isolierung des Isocholesterins in gleichen Teilen heißem Benzol oder Benzin bzw. in 3 Teilen heißem Aceton gelöst und mit 3 Teilen bzw. ι Teil heißem Methylalkohol oder Mythylacetat versetzt. Beim Erkalten kristallisiert das Isocholesterin in guter Ausbeute aus, während die klebende oxydische Verbindung in Lösung bleibt. Durch Nutschen und nochmaliges Umkristallisieren wird das Isocholesterin als rein weißer Kristallkuchen (verfilzte Nadeln) gewonnen. Durch Schmelzen der genutschten Kristalle, wobei das zurückgehaltene Lösungsmittel zugleich wiedergewonnen wird, »kann man das Isocholesterin in farbloser, durchsichtiger, spröder Blattform erhalten. Ausbeute: Auf Rohwollfett berechnet ungefähr 5%, auf die verarbeiteten Alkohole berechnet ungefähr 35 °/0.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Isocholesterin'aus Wollfett, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch Extraktion oder Destillation der Wollfettseife erhaltenen unverseifbaren Bestandteile unter Hochvakuum, zweckmäßig unter Hindurchleiten von gegebenenfalls überhitztem Dampf oder Gas, fraktioniert destilliert, die erhaltene noch heiße Cholesterinfraktion unter ständigem Rühren in die mehrfache Menge einer Mischung von Cholesterinlösungsmitteln einlaufen läßt und durch Abkühlung, zweckmäßig unter Rühren, das Isocholesterin kristallinisch ausscheidet, von der Lösung trennt und auswäscht.
DE1930593296D 1930-11-04 1930-11-25 Verfahren zur Herstellung von reinem Isocholesterin aus Wollfett Expired DE593296C (de)

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