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Vorrichtung zum schrittweisen Vorwärtsbewegen eines zu bedruckenden
Papierbandes bei Adressendruckmaschinen Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine
Verbesserung und weitere Ausbildung einer Vorrichtung zum schrittweisen Vorwärtsbewegen
eines zu bedruckenden, von einer Rolle ablaufenden Papierbandes beiAdressendruckmaschinen
mit auf und ab bewegtem Druckarm nach Patent 52z 623.
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Nach dem Hauptpatente wird der Lauf eines Papierbandes für Maschinen
zum schrittweisen Bedrucken dadurch gesteuert, daß ein Hebel in entsprechende Löcher
des Papierbandes einfällt und bei dieser Bewegung den Lauf des Bandes mittels eines
Sperrgetriebes stillsetzt. Das Wiederauslösen des Tasthebels erfolgt beim Aufwärtsgehen
des Druckarmes selbsttätig. Diese Einrichtung hat einen gewissen Nachteil insofern,
als sie unter Umständen nicht schnell genug wirkt. Bei der einsetzenden Bewegung
des Tasthebels muß dessen Gang beschleunigt werden, und es könnte vorkommen, daß
diese Beschleunigung nicht schnell genug erfolgt, um das unter dem Tasthebel vorbeigehende
Loch noch zu treffen. Es wäre auch möglich, daß infolge seitlichen Ausweichens des
Papierstreifens der Tasthebel eine Kante des Loches trifft und infolgedessen nicht
einfällt. Weiter hat es sich gezeigt, daß das Einfallen der Sperrklinke zum Stillsetzen
der Antriebsrollen des Papierstreifens stoßweise erfolgt, wodurch ein übermäßiger
Verschleiß der Antriebsteile eintreten kann.
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Diese Machteile sollen durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden.
Zu diesem Zwecke ist statt eines mechanisch wirkenden Tasthebels eine elektrisch
wirkende Tasteinrichtung vorgesehen, die an sich leichter gehalten werden kann und,
da sie aus bürstenartigen Kontaktdrähten besteht, auch bei einem etwaigen seitlichen
Ausweichen -des Papierbandes einen sicheren Kontakt und damit eine sichere Steuerung
der Antriebsrollen des Papierstreifens herbeiführt. An Stelle des ruckweise wirkenden
Gesperres ist eine Reibungskupplung vorgesehen, die, obgleich sie kein ruckweises
Stillsetzen und
Wiederingangsetzen im Gefolge hat, doch schnell
und exakt wirkt. Zum Zwecke des Wiederingangsetzens des Papierlaufes ist ebenfalls
eine elektrische Vorrichtung vorgesehen, derart, daß an dem Druckarm eine federnde
Zunge angebracht ist, die bei der Bewegung des Druckarmes an einer festen Bahn geführt
wird und nach erfolgtem Drucken den Strom durch Öffnen eines Kontaktes ausschaltet.
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In der Zeichnung ist eine Einrichtung in einem Ausführungsbeispiele
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung,
Abb.2 einen Grundriß der am Ende des Druckarmes angebrachten, den Schalthebel steuernden
Zunge, Abb. 3 einen Schnitt durch die Aufwickelvorrichtung und die diese Aufwickelvorr
ichtung steuernden Teile und Abb.4 einen Schnitt durch die Abwickelrolle.
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Der die Adressendruckmaschine antreibende Motor i überträgt seine
Drehbewegung auf eine Antriebsscheibe 2,_die lose auf einem Lagerbock angeordnet
ist. In diesem Lagerbock kann sich eine Welle 56 drehen und in der Längsrichtung
verschieben. Sie trägt an ihrem einen Ende eine Reibscheibe 58 und an ihrem anderen
Ende eine Reibscheibe 55. Zwischen der Reibscheibe 55 und dem Lagerbock ist eine
Schraubenfeder 57 angeordnet derart, daß die Welle mit der Reibscheibe 58 sich gegen
die Antriebsscheibe 2 legt. Von dieser Antriebsscheibe :2 wird die Scheibe 58 abgehoben,
sobald ein Hebel 6o, dessen unteres Ende mit dem Anker eines Elektromagneten 7 verbunden
ist, von diesem mit dem unteren Ende des Hebels 6o nach links bewegt wird (Abb.
3). Das obere Ende des Hebels 6o ist gabelförmig ausgebildet und trägt den Ring
54, der gegen die Scheibe 55 anliegt und die Welle 56 mit der Scheibe 58 entgegen
der Wirkung der Feder 57 von der Antriebsscheibe 2 fortbewegt. Der Hebel 6o ist
zu dem Zwecke in dem festen Zapfen 59 drehbar. Die Welle 56 ist auf der andern Seite
der Scheibe 55 mit einer Bohrung versehen, in die die Welle 8 einer Walze 3 hineinreicht.
Die Mitnahme der Welle 8 durch die Welle 56 erfolgt mit Hilfe eines Stiftes 53,
der in einen entsprechenden Schlitz des Wellenendes 56 eingreift. Die Walze 3 bewirkt
zusammen mit der Walze 4 die Bewegung des Papierbandes. Von der Welle 8 wird eine
Scheibe 9 angetrieben, die auf einem Wellenende 47 drehbar angeordnet ist. Die Welle
47 trägt eine Scheibe 51, die mit Hilfe der Schrauben 48 und 52 und der Feder 49
gegen die Welle 9 gepreßt wird. Zwischen der Feder 49 und dem Ende der Welle 47
ist eine Kugel 50 eingeschaltet. Auf dem andern Ende der Welle 47 ist eine
Scheibe 46 angeordnet, an der sich Mitnehmer befinden, die in entsprechende Aussparungen
des Kernes 45 für die Papierrolle io hineinreichen und diesen dadurch mitnehmen.
Der Kern 45 ist an dem einen Ende auf der Welle 47, an seinem andern Ende auf dem
konischen Stift 44 gelagert. Dieser Stift ruht ebenso wie die Welle 47 in Klemmlagern.
Löst man diese, so ist man imstande, die Papierrolle seitlich zu verschieben, um
dadurch den Lauf des Papierbandes regeln zu können.
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Die Abwickelrolle (Abb. 4) ist mit ihrem Kern auf einem Stift 66 gelagert.
Der Kern wird seitlich gehalten durch zwei Scheiben 64, 65, die mit zylindrischen
Ansätzen seitlich verschiebbar in Klemmlagern ruhen. Nach dem Lösen .dieser Lager
kann die ganze Rolle seitlich etwas verstellt werden. Zum Zwecke des leichten Auswechselns
der Papierrolle kann der Stift 66 seitlich herausgezogen und dadurch die Rolle 42
mit ihrem Kern herausgenommen werden. Der Lauf dieser Abwickelrolle kann mit Hilfe
einer Bremse 43 geregelt werden. Das Papierband 6 läuft von der Abwickelrolle über
eine Ausgleichrolle 14, die in Schlitzen i5 des Gestelles verschiebbar ist, weiter
über eine Rolle 13 und ist über der Druckstelle iS durch Stifte 17, 16 geführt.
Es läuft dann weiter über den Kontakttisch 38, eine Leitrolle 12 nach den Zugwalzen
3,4 und von _ hier auf die Aufwickelrolle io. Neben dem Kontakttisch ist um Bolzen
4a drehbar der Winkelhebel 4o gelagert. Dieser trägt an seinem oberen Ende die Kontaktbürste
37; über seinem unteren Ende sind eine oder zwei mit dem Xontakttisch 38 verbundene
Kontaktfedern 39 so angeordnet, daß der Hebel 4o diesen Kontakt für gewöhnlich nicht
berührt. Nur wenn mit Hilfe des Handrädchens 41 die Kontaktbürste von Hand in Pfeilrichtung
69 geschwenkt wird, wird der Kontakt zwischen 39 und 4o hergestellt. Die Bewegung
der Bürste von Hand ist dann erforderlich, wenn ein neues Papierband eingezogen
werden soll. Von dem Kontakttisch geht eine elektrische Leitung zunächst nach dem
Magneten 7 und von dessen anderem Pol über eine Stromquelle 34 nach dem Kontakt
29. Der Gegenkontakt 29 befindet sich am Ende eines durch Feder 28 gespannten, um
den Zapfen 27 drehbaren Winkelhebels 26. Dieser befindet sich mit seinem Ende in
der Nähe eines rhornbenartigen, fest gelagerten Ablenkstückes 25. An dem Ende des
um die Achse 36 drehbaren Druckarmes 35 ist in einer nach der Seite hin vorspringenden
Gabel 2o eine Zunge 21 um den Punkt 2?-drehbar gelagert und wird durch die Federn
23,
24 in ihrer Mittellage gehalten. Bewegt sich der Druckarm nach unten, so stößt diese
Zunge 21 gegen das Ablenkstück 25 und wird, wie in Abb. i in verschiedenen Stellungen
punktiert angedeutet ist, zur Seite in die Lage 32 gedrückt. Beim weiteren Abwärtsgehen
des Druckarmes schwingt die Zunge unter Wirkung der Feder 23 zurück und überschreitet
die untere Ecke des Ablenkstückes 25. Geht nun nach erfolgtem Drucken der Druckarm
35 wieder nach oben, so fängt sich die Zunge in der zwischen der unteren Ecke des
Ablenkstückes und dem Ende des Hebels 26 gebildeten Ecke 67, so daß die nach der
Lage 33 in Pfeilrichtung 31 aufwärts gehende Zunge den Hebel 26 zur Seite
drücken muß und dadurch den Kontakt 29 löst. Die Bewegung des abwärts gehenden Druckarmes
ist durch den Pfeil i9, die Bewegung der Zunge 21 um das Ablenkstück 25 herum durch
die Pfeile 30, 31 angedeutet.
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Während die Kontaktbürste 37 auf dem laufenden Papierbande schleift,
ist der Strom der Stromquelle 34 unterbrochen, der Anker des Elektromagneten 7 befindet
sich in der in Abb. 3 gezeichneten Stellung, und die Scheibe 58 liegt unter dem
Druck der Feder 57 an der Antriebsscheibe 2 an. Die Zugwalzen 1,4 befinden sich
also in Bewegung und wickeln den Papierstreifen von der Rolle 42 ab und auf die
Rolle io auf. Damit bei veränderlichem Durchmesser der Papierrolle io kein Schlaffwerden
des Papierbandes erfolgt, wird die Scheibe 9 mit einer entsprechenden Voreilung
angetrieben. Um aber ein Zerreissen des Bandes zu verhüten, erfolgt der Antrieb
der Welle 47 von der Scheibe 9 aus nicht unmittelbar, sondern über eine Reibscheibe
5i, die mit Hilfe der Feder 49 gegen die Scheibe 9 angedrückt wird. Der Druck zwischen
beiden ist durch die Schrauben 48 und 52 regelbar. Zwischen die Feder und das Ende
der Welle ist eine Kugel eingeschaltet. Ist die Umfangsgeschwindigkeit der Welle
io größer als die Geschwindigkeit des laufenden Papierbandes, so tritt zwischen
den Scheiben 9 und 51 ein entsprechendes Schlüpfen ein.
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Trifft die Kontaktbürste 37 auf eine Lochmarke des Papierstreifens,
so wird der Strom ,geschlossen, der Anker 61 angezogen und die Scheibe 58 von der
Antriebsscheibe 2 abgehoben, so daß die Aufwickelscheibe io stillgesetzt wird und
das Papierband ruht. Gleichzeitig wird der Druckarm 35 so gesteuert, daß er sich
nach unten bewegt. Nach erfolgtem Drucken schwingt der Arm 35 wieder nach oben,
die Zunge 21 löst dabei den Kontakt 29 und unterbricht somit den Strom, wodurch
der Lauf des Papierbandes wieder in Tätigkeit tritt.
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Eine besonders schnelle Stillsetzung des Papierbandes wird dadurch
bewirkt, daß beim Anziehen des Ankers 61 sich der Ring 54 mit einem der Feder 57
entsprechenden Drucke gegen die Scheibe 55 legt und dadurch die lebendigen Kräfte
der umlaufenden Teile schnell abbremst.