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Herstellung von Schlittschuhlaufeisen Die Erfindung bezieht sich auf
die Herstellung von Schlittschuhlaufeisen mit verbreiterter Laufkante. Bei dem bekannten
Verfahren zur Herstellung solcher Laufeisen durch Hochkantstauchen des die Laufkante
ergebenden Längsrandes des Laufwerkstücks erhält die verstärkte Kante auf ihrer
ganzen Länge eine übereinstimmende Breite. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß
es für den Eissport vorteilhafter ist,wenn die Laufkante des Schlittschuhs sich
nach den Enden, insbesondere nach dem hinteren Ende hin, verjüngt. Bei der bisherigen
Art der Herstellung von Schlittschuhen mit verbreiterter Laufkante erfordert diese
Gestaltung einen zusätzlichen Arbeitsgang, welcher darin besteht, daß an den Enden
des Laufs auf beiden Seiten gelegene - Teile der durch Stauchen verbreiterten Laufkante
nachträglich durch Schleifen wieder entfernt werden. Diese Arbeit ist umständlich
und zeitraubend, und sie erfordert eine große Geschicklichkeit, da leicht auf der
einen oder anderen Seite zuviel Werkstoff abgenommen werden kann und der Lauf dann
unsymmetrisch wird.
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Bei dem den Erfindungsgegenstand bildenden Verfahren zur Herstellung
von Schlittschuhlaufeisen mit verbreiterter, nach den Enden sich verjüngender Laufkante
ist die Umfangreiche Nacharbeit zur Verjüngung -der Enden der Laufkante dadurch
entbehrlich gemacht, daß die Laufkante beim Stauchen oder Pressen der Verbreiterung
derart geformt wird, daß sie. nach den Enden hin sich verjüngt. Dadurch wird die
Herstellung von Laufeisen mit verbreiterter, aber nach den Enden verjüngter Laufkante
wesentlich vereinfacht und verbilligt. Die verbreiterte Laufkante kann, wie an sich
bekannt, dadurch erzeugt werden, daß der Längsrand des Laufwerkstücks in einem Gesenk
auf kaltem Wege hochkant gestaucht wird. Dabei kann zur Erzielung einer nach den
Enden sich verjüngenden Laufkante erfindungsgemäß in der Weise verfahren werden,
daß als Ausgangswerkstück ein Laufeisen verwendet wird, dessen zu stauchender Längsrand
eine nach den Enden hin abnehmende Höhe besitzt, und daß die seitliche Ausbreitung
des Werkstoffs beim Stauchvorgang durch eine Gesenkrinne begrenzt wird, deren Breite
sich nach den Rinnenenden hin verringert.
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Beim Stauchen kann die Laufkante in bekannter Weise gleichzeitig ihre
gekrümmte Form erhalten.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens
in Verbindung mit einem zu seiner Ausführung dienenden Gesenk. Dabei zeigen Fig.
i einen Längsschnitt durch das Gesenk mit Seitenansicht des darin gehaltenen Laufwerkstücks,
wobei dieses auf der linken Hälfte im ungestaüchten, auf der rechten Hälfte dagegen
im gestauchten Zustand dargestellt ist, Fig. 2 eine Draufsicht auf Gesenk und Werkstück,
wobei letzteres wiederum zum Teil ungestaucht, zum Teil gestaucht gezeichnet ist,
Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie' g-3 der Fig. i, Fig. 4 einen Querschnitt
nach der Linie 4-4 der Fig. i, Fig. $ eine Ansicht des Schlittschuhlaufeisens vom
hinteren Ende und
Fig. 6 eine Ansicht des Laufeisens, vom vorderen
Ende her gesehen.
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a, b sind die beiden Hälften des Stauchgesenks. Dieses Gesenk
enthält zur Aufnahme des rohen Laufeisens x einen Schlitz c, der an der Oberfläche
des Gesenks zu einer als Stauchform dienenden Rinne d erweitert ist. Die Rinne d
besitzt einen der verbreiterten Laufkante des herzustellenden Laufeisens entsprechenden
Querschnitt, ihre Breite ist auf dem mittleren Teil des Gesenks am größten, sie
nimmt in einiger Entfernung von der Mitte nach den Enden hin ab, und zwar im Beispiel
derart, daß die Rinne d sich nach dem hinteren Ende hin auf einer größeren Länge
allmählich verjüngt, während die Verjüngung nach dem vorderen Ende hin auf einer
geringeren Länge stattfindet. Die Oberfläche des Gesenks a, b und damit die
Oberkanten der Rinne d besitzen einen der gewünschten Krümmung der Laufkante entsprechenden,
in der Längsrichtung der Rinne d gekrümmten Verlauf.
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Das zur Herstellung des Schlittschuhlaufeisens dienende Werkstück
x ist höher als der Schlitz c und die Rinne d im Gesenk, so daß sein die Laufkante
ergebender Längsrand y aus dem Gesenk .nach oben herausragt. Der Längsrand y des
Werkstücks x besitzt ebenfalls einen gekrümmten Verlauf, jedoch ist seine Krümmung
stärker als diejenige der Oberkanten der Rinne d, und zwar so, daß. der Betrag,
um welchen das Werkstück mit seinem Längsrand y aus dem Gesenk ra, b herausragt,
auf dem mittleren Teil des Werkstücks am größten ist, nach den Enden hin jedoch
allmählich kleiner wird. Es steht mithin entsprechend der Breite der im Gesenk ausgesparten
Rinne d in der Mitte eine größere und nach den Enden hin eine immer kleiner werdende
Werkstoffmenge zur Bildung der verbreiterten Laufkante zur Verfügung.
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Die Stauchung der Laufkante kann, wie bekannt, mittels eines Federhammers
o. dgl. unter absatzweiser Längsverschiebung des Gesenks a, b
durch einen
jeweils nur einen Teil des Werkstückrandes bearbeitenden Stempel in der Weise geschehen,
daß der vorstehende Längsrand y des Werkstücks, am einen Ende beginnend, schrittweise
niedergestaucht wird. Dabei wird durch die eigenartige Vorform des rohen Werkstücks
und durch die Form der die seitliche Ausbreitung des gestauchten Werkstoffs begrenzenden
Rinne d erreicht, daß die verbreiterte Laufkante z unmittelbar beim Stauchen die
gewünschte Endform erhält, also nur auf dem mittleren Teil des Laufes die volle
Breite besitzt, nach den Enden hin dagegen sich verjüngt. Entsprechend dem gekrümmten
Verlauf der Oberkante von Gesenk und Werkstück wird der das Gesenk a, b tragende
Schlitten zweckmäßig, statt, wie bisher üblich, geradlinig, auf einer der Krümmung
des fertigen Schlittschuhlaufs angepaßten bogenförmigen Bahn verschoben.
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Statt unter einem Federhammer und mittels eines jeweils nur einen
Teil der Werkstücklänge bearbeitenden Stempels könnte die Stauchung der Laufkante
z gegebenenfalls auch unter einer zur Erzeugung eines ausreichenden Druckes geeigneten
Schmiedepresse durch einen über die ganze Länge des Laufeisens x sich erstreckenden
'Stempel geschehen, wobei dann die ganze Laufkante z auf einmal gestaucht wird.
Ferner könnte der Schlittschuh mit verbreiterter Laufkante statt durch Hochkantstauchen
des Längsrandes des rohen Werkstücks auch dadurch hergestellt werden, daß ein entsprechender
Rohling zwischen zwei der Endform des Laufeisens entsprechend ausgesparten Gesenkhälften
oder Preßbacken von den Breitseiten her gepreßt wird. Hierbei erhält erfindungsgemäß
die Laufkante ebenfalls schon beim Pressen eine solche Gestaltung, daß ihre Breite
sich nach den Enden hin allmählich verringert. Endlich kann die verstärkte Laufkante
einen vom gezeichneten Beispiel abweichenden Querschnitt erhalten.