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Glaszylinder für Flüssigkeitsmeßgefäße Es sind Drosselvorrichtungen
bekannt, die in den kopfartigen Aufsatz der Meßzylinder eingebaut sind, um den weiteren
Zustrom von Flüssigkeit in den gefüllten oder nahezu gefüllten Meßzylinder stark
zu hemmen und dadurch den alsbald einsetzenden Überlauf der Flüssigkeit gering zu
halten, ohne den notwendigen Luftaustausch im ganzen Meßzylinder zu behindern. Die
Bauart der bekannten Drosselvorrichtungen ist in der Regel so gehalten, daß sich
die Drosselstelle innerhalb des kopfartigen Glasaufsatzes in nächster Nähe des Eichstriches
befindet. In einem. besonderen Falle ist die Mündung des überlaufrohres innerhalb
des kopfartigen Glasaufsatzes durch eine eigenartige Metallkappe mit verschlungenen
labyrinthartigen Kanälen und Kammern abgedeckt und soll dadurch die Drosselung des
Flüssigkeitszustromes bewirken. In einem anderen Fall, in dem das überlaufrohr den
eigentlichen Hauptmeßzylinder gar nicht berührt, sind in die metallene Trennwand
zwischen Hauptmeßzylinder und kopfartigem Glasaufsatz ein oder mehrere besondere
Kugelventile eingeschaltet, die sich beim Aufsteigen der Flüssigkeit in den Glasaufsatz
schließen, sich beim Leerlaufen der Meßzylinder aber durch die vordringende Luft
bzw. die zurückströmende Flüssigkeit wieder öffnen.
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Durch die vorliegende Neuerung soll eine besonders einfache Drosselstelle
geschaffen werden, die eine billige Herstellung sowie für jedes Meßgefäß eine schnelle,
einfache Justierung ermöglicht. Die Neuerung besteht darin, daß die Drosselung des
Flüssigkeitszulaufes durch den Hals des Meßzylinders erfolgt, der das überlaufrohr
bis auf einen schmalen Ringkanal umfaß.t.
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Wesentlich ist es bei dieser Neuerung, daß hierbei gerade die obere
Mündung des Überlaufrohres vollkommen frei bleibt, so daß der sieh ergebende Überlauf
stets sofort und restlos von dem überlaufrohr aufgenommen werden kann, das zu dem
gleichen Zweck noch mit einem überreichlich bemessenen großen lichten Durchmesser
ausgestattet ist. Infolge dieser besonderen Anordnung ist es unmöglich, daß sich
trotz der Flüssigkeitsdrosselung über der oberen Mündung des Überlaufrohres noch
Flüssigkeit ansammeln kann, weil sie im Überlaufrohr nicht so schnell einen Abfluß
findet, und daß dann diese überschüssigen Flüssigkeitsmengen bei der Entleerung
des Meß-zylinders mitgezapft werden und die Meßgenauigkeit verfälschen.
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Die Neuerung ist durch die beiden Abbildungen an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Längsmittelschnitt durch eine Zwillingsmeßvorrichtung
mit zwei Meßzylindern der neuen Ausführung. Der Schnitt ist in Richtung der Linie
-C-D von Abb. 2 erfolgt.
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Abb. 2 dagegen veranschaulicht einen Querschnitt durch die gleiche
Vorrichtung in Richtung der Schnittlinie A-B von Abb. i.
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Die gemeinsame Grundplatte a für die beiden Meßzylinder
b, b aus Glas ist im Längsschnitt nur teilweise wiedergegeben. Sie hat
entsprechende
kreisförmige Vertiefungen, in welche die Meßzylinder b, b unter Zwischenlage
je eines Dichtungsringes mit ihren unteren breiten gläsernen Flanschen c, c eingesetzt
sind. Außen auf diese Flanschen ist je ein starker Gummiring,e, e aufgelegt und
auf diesen je ein zweiteiliger Metallring d, d. Die beiden zweiteiligen Metallringe
d, d werden durch je sechs Schraubenbolzen J fest mit der Grundplatte
a verbunden und gewährleisten eine dichte, starken Beanspruchungen gewachsene Verbindung
der Meßzylinder b, b
mit der gemeinsamen Grundplatte a.
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Die Glaszylinder b, b lassen sich ohne Schwierigkeit so stark
und widerstandsfähig ausführen, daß sie einem inneren Flüssigkeitsdruck von mehreren
Atmosphären gewachsen sind. Der Flüssigkeitszu- und -ablauf für die beiden Meßzylinder
b, b erfolgt in bekannter Weise durch die beiden Kanäle 1, L,
die in gleichfalls
bekannter Weise durch den Vier wegehahn m gesteuert werden. Der überlauf aus jedem
1Vleßzylinder wird durch die besonders weiten Rohre i, i nach zwei innerhalb
der Grundplatte a liegenden Kanälen geleitet, die sich bei k vereinigen, wo die
nach dem Vorratsbehälter zurückführende Leitung (Rücklaufleitung) angeflanscht ist.
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Etwa für die genaue Eichung der Meßzylinder erforderliche Verdrängerkörper
r werden in Form von mehreren übereinanderliegenden Ringen auf die überlaufrohre
i aufgeschoben. Der obere Teil jedes Meßzylinders enthält die Drosselstelle und
den Luftausgleich. Für letzteren sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel die
beiden Meßzylinder in bekannter Weise durch ein Luftrohr o verbunden, das den Luftaustausch
zwischen den beiden Zylindern besorgt und ein Lufteinlaßventil p besitzt, um beim
Leerlauf des letzten Zylinders frische Außenluft eintreten zu lassen.
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Der möglichst klein und niedrig gehaltene Kopf ft, h der beiden
Meßzylinder ist in der vorschriftsmäßigen Weise mit dem Eichstrich it., jt versehen
und besitzt endlich an seinem unteren Ende, also an der Verbindungsstelle zwischen
Hauptmeßzylinder und Kopfaufsatz, oder - um bei dem Vergleich mit einem menschlichen
Körper zu bleiben -an seinem Halse die neue Drosselstelle. Diese kann, wie das aus
der Zeichnung hervorgeht, durch eine enge Einschnürung des Halses g gebildet sein,
der innerlich so ausgeschliffen ist, daß er einige wenige Zehntel Millimeter Abstand
von der glatten äußeren Wand des Rohres! einhält und dadurch um das Rohr herum einen
engen ringförmigen Kanal bildet.