DE509879C - Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern mit Tiefenwirkung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern mit Tiefenwirkung

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DE509879C
DE509879C DED53746D DED0053746D DE509879C DE 509879 C DE509879 C DE 509879C DE D53746 D DED53746 D DE D53746D DE D0053746 D DED0053746 D DE D0053746D DE 509879 C DE509879 C DE 509879C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03BAPPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
    • G03B21/00Projectors or projection-type viewers; Accessories therefor
    • G03B21/54Accessories
    • G03B21/56Projection screens
    • G03B21/60Projection screens characterised by the nature of the surface

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
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Description

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von photographischen Bildern mit besonderer Tiefenwirkung.
Nach der Erfindung werden auf einer einzigen photographischen Schicht beliebiger Art (Film, Platte usw.) Bilder sowohl von ruhenden als auch von bewegten Objekten erzielt, die sich auf derselben als Raumbilder darstellen, wobei alle im Gesichtsfeld des Objektivs der Aufnahmekamera liegenden Objekte im wesentlichen die gleiche Klarheit und Schärfe erhalten, gleichviel in welchem Abstande sie sich von der Kamera befinden. Das neue Verfahren besteht darin, daß auf einer lichtempfindlichen Schicht mehrere gleich große, sich deckende Bilder eines Objekts oder einer Szene erzeugt werden, deren jedes einer Aufnahme bei Einstellung der Kamera auf eine besondere Bildschärfenebene entspricht.
Die Durchführung der Erfindung kann ohne Anwendung einer komplizierten Apparatur erfolgen und verlangt für die Projektion von nach der Natur aufgenommenen Kinobildern nur die Verwendung der üblichen kinematographischen Projektionsapparate.
Außer dem Verfahren zur Herstellung von Raumbildern der erwähnten Art hat die Erfindung auch solche Bilder selbst zum Gegenstande, welche im Beschauer den Eindruck der Raumperspektive erwecken.
Die Erfindung wird nachstehend näher erläutert, wobei auf die beiliegende zeichnerische Darstellung eines photographischen Objektivs mit zugehörigem, schematisch angedeutetem Strahlengang Bezug genommen wird.
Photographische Bilder, wie sie gewöhnlich erzeugt werden, entbehren der wünschenswerten Perspektive, da die Gegenstände in der Photographic flach erscheinen, so, als ob alle auf dem Bilde wiedergegebenen Gegenstände in einer einzigen Ebene lägen und sich nur in zwei Dimensionen erstreckten.
Im Gegensatz zu der bisher erstrebten Illusion einer in Wirklichkeit nicht vorhandenen Raumtiefe soll nach der Erfindung diese Tiefenwirkung verbessert werden.
Zur Erleichterung des Verständnisses der Erfindung mag daran erinnert werden, daß bei der Aufnahme eines Bildes in der gegenwärtig üblichen Art die Kamera auf die Gegenstände, welche im Bilde besonders scharf erscheinen sollen, eingestellt werden muß. Diese Gegenstände werden auf dem Film oder auf der Platte in dem sich ergebenden Bild im wesentlichen klar und deutlich hervortreten, während Gegenstände oder Teile von Gegenständen, welche vor oder hinter dieser Ebene liegen, mehr oder weniger unscharf abgebildet werden.
Zur Vereinfachung der Ausdrucksweise soll im folgenden die soeben erwähnte Ebene, auf welche die Kamera eingestellt wird, als Schärfenebene bezeichnet werden.
In einer lichtempfindlichen Schicht erscheinen die Bilder derjenigen Gegenstände,
welche in der Schärfenebene lagen, in einer Größe, welche z. B. von den besonderen Daten des benutzten Objektivsystems, von der Größe des Objekts selbst, von dem Abstand der Platte, von der Schärfenebene und von anderen Umständen abhängt. "Wenn nun Einstellbewegungen gemacht werden, wodurch lediglich der Brennpunkt der Kamera verlagert wird entsprechend einer Einstellung ίο der Kamera auf eine neue Schärfenebene, und wenn dann eine zweite Belichtung der bereits belichteten lichtempfindlichen Schicht in der Kamera vorgenommen wird, indem die Kamera auf die gleichen Gegenstände gerichtet wird, die bereits einmal photographiert wurden, dann werden bei dieser Aufnahme die Gegenstände, welche jetzt in der neuen Schärfenebene sich befinden, auf der lichtempfindlichen Schicht in der Kamera besonders scharf und deutlich erscheinen, und es entsteht auf der Bildschicht ein neues Bild, wobei jedoch die Gegenstände bei der zweiten Aufnahme in anderer Größe abgebildet werden, als es bei der ersten Aufnahme der Fall war. Es würde daher die Verschwommenheit des Bildes gesteigert werden, weil die Änderung des Brennpunktes eine Änderung der Bildgröße aller Gegenstände herbeiführt, so daß bei mehrfacher Exposition der gleichen lichtempfindlichen Schicht eine Überlagerung von Bildern der gleichen Objekte in verschiedener Größe zustande kommen würde.
Die vorliegende Erfindung beruht darauf, daß man durch Bewegung von Teilen des .Objektivsystems gegeneinander in der Bildebene der Kamera durch eine zweite oder weitere Belichtung bei Einstellung auf eine Schärfenebene, die verschieden von der Schärfenebene der ersten Belichtung ist, Bilder der gleichen Gegenstände erzeugen kann, welche mit den durch die erste Belichtung erzeugten Bildern registerhaltig sind. Indem man in dieser Weise zwei derartige registerhaltige Bilder (vorzugsweise durch aufeinanderfolgende Belichtungen der gleichen lichtempfindlichen Schicht) einander überlagert, kann man ein einziges photographisches Negativ erzeugen, in welchem die BiI-der die Klarheit und Schärfe besitzen, welche sich aus der Einstellung auf zwei verschiedene Schärfenebenen ergibt. Auf diese Weise wird für das entstehende Bild, gleichviel ob es sich um das in der Kamera erzeugte Negativ oder um ein von diesem gewonnenes Positiv handelt, Tiefe gewonnen, da Gegenstände, welche sich in zwei verschiedenen Abständen von der Bildebene der Kamera befinden, (entsprechend den beiden Schärfenebenen), in dem Bilde mit im wesentlichen gleicher Schärfe und Deutlichkeit erscheinen.
Bei der Ausführung der Erfindung empfiehlt es sich jedoch, auf der lichtempfindlichen Schicht in der Kamera mehr als zwei registerhaltige Bilder der photographierten Gegenstände einander zu überlagern, von denen jedes einer Aufnahme bei Einstellung der Kamera auf eine verschiedene Schärfenebene entspricht. Wenn man so auf einer lichtempfindlichen Schicht in der Kamera eine unendliche Zahl von registerhaltigen Bildern einander überlagert, denen eine unendlich große Zahl verschiedener Schärfenebenen entspricht, werden die Bilder aller Gegenstände, unabhängig von deren Abstand von der lichtempfindlichen Schicht der Kamera, in Deckung miteinander mit im wesentlichen gleicher Klarheit und Schärfe erscheinen. Wenn man von einem solchen Negativ Positive oder Kopien herstellt, dann werden auch diese die Raumtiefe des Originals oder des Negativs wiedergeben.
Die theoretischen Grundlagen der Erfindung sollen an Hand der Abbildung erläutert werden. Die Erfindung ist jedoch in keiner Weise an die Verwendung gerade dieses Objektivsystems gebunden. Das in der Zeichnung dargestellte Objektivsystem besteht aus einer Bikonvexlinse 1, die einer Bikonkavlinse 2 zugeordnet ist, welche beiden Linsen zusammen den einen Bestandteil eines zweiteiligen Objektivs bilden. Der zweite Bestandteil, der in einem Abstande von dem ersten angeordnet ist, besteht nach der Darstellung der Zeichnung aus einer Bikonvexlinse 3 und einer Plankonkavlinse 4 und hat die Aufgabe, gewisse Bildfehler der ersten Linsengruppe zu korrigieren. Das auf der Zeichnung dargestellte Linsensystem kann als typisch für die bekannten oder üblichen Objektivsysteme für photographische Kameras betrachtet werden. Ein derartiges Linsensystem besitzt eine erste Hauptbrennebene, welche auf der Zeichnung bei 5 angedeutet ist, und eine zweite Hauptbrennebene, welche mit 6 bezeichnet ist. Das Linsensystem besitzt ferner eine erste und eine zweite Hauptebene. Diese beiden Hauptebenen sind mit 7 und 8 bezeichnet. Die Bildebene oder konjugierte Brennebene, in welcher sich die lichtempfindliehe Schicht in der Kamera befindet, z. B. eine Platte oder ein Film, ist bei 9 angedeutet.
Um die Bedeutung der erwähnten Merkmale des Linsensystems deutlicher zu machen, soll ihre Beziehung zu einem Punkt oder einem Objekt im Gesichtsfeld der Kamera betrachtet werden. Ein solcher Punkt ist bei 10 angedeutet. Von diesem Punkt gehen Lichtstrahlen aus und fallen nach dem Durchgang durch das Linsensystem auf die in der Ebene 9 befindliche lichtempfindliche
Schicht. Ein vom Punkt io ausgehender Lichtstrahl ist bei 11 angedeutet. Derselbe geht durch den ersten Hauptbrennpunkt 5 und verändert nach Erreichung der ersten Hauptebene 7 seine Richtung, wie durch die Linie 11" angedeutet ist, und trifft bei 12 auf die Bildebene 9 auf. Ein anderer Lichtstrahl 13 geht direkt durch die Linsen parallel zur Mittellinie des Linsensystems hindurch bis to /.ur zweiten Hauptebene 8, von der aus er in geänderter Richtung, wie sie durch die Linie 13« dargestellt ist, durch den zweiten Hauptbrennpurikt 6 geht und auf die Bildebene 9 in dem gleichen Punkt 12 auf triff t wie der Lichtstrahl 11, in welchem Punkt demnach ein Bild des Objekts bzw. des Punktes 10 erzeugt wird.
Es mag hierbei bemerkt werden, daß die Strahlen durch die Linien hindurchgehen, und ao daß lediglich im Interesse erhöhter Deutlichkeit die Lichtwege so schematisch auf der Zeichnung dargestellt sind, wie es geschehen ist.
Der Abstand A zwischen dem ersten Hauptbrennpunkt 5 und der ersten Hauptebene 7 wird die erste Äquivalentbrennweite genannt; der Abstand B zwischen dem zweiten Hauptbrennpunkt 6 und der zweiten Hauptebene 8 wird die zweite Äquivalentbrennweite genannt. Der Abstand C zwischen der zweiten Hauptebene und der Bildebene wird als zweite konjugierte Brennweite bezeichnet. Der Abstand E zwischen der hinteren Fläche der Linse 4 des Objektivs und der Bildebene 9 heißt die hintere Brennweite.
Wenn eine Kamera auf eine bestimmte Ebene eingestellt wird, dann befinden sich die Linsen des Objektivsystems der Kamera in bestimmten Stellungen zueinander und in einer bestimmten Lage gegenüber der Bildschicht in der Kamera, und die obengenannten Brennweiten besitzen ganz bestimmte Werte. Wenn, wie oben erläutert wurde, die Einstellung des Objektivsystems in bekannter Weise vorgenommen wird, nämlich durch geeignete Verstellung des Linsensystems als Ganzes in axialer Richtung gegenüber der Bildebene 9, wodurch nur eine Einstellung auf ■ eine andere Schärfenebene bewirkt wird, dann ergibt sich eine Änderung der Bildgröße der Objekte auf der Bildschicht. Diese Wirkung der Objektivverstellung als Ganzes, nämlich die Größenänderung der in der Bildebene entstehenden Bilder, ist eine bekannte Tatsache, und sie hat es unmöglich gemacht, eine registerhaltige Übereinanderlagerung von aufeinanderfolgenden Bildern vorzunehmen, von denen jedes der Einstellung der Kamera auf eine verschiedene Schärfenebene entspricht.
Gemäß der Erfindung wird nun eine Einstellung der Kamera auf verschiedene Schärfenebenen vorgenommen, indem gleichzeitig die Bildgröße der auf der photographischen Schicht zur Abbildung gelangenden Objekte unverändert erhalten wird, auch wenn die Schärfenebenen, auf welche die Kamera eingestellt wird, sehr weit auseinanderliegen. Auf diese Weise kann auf ein und derselben in die Kamera eingesetzten Bildschicht eine beliebige Zahl von registerhaltigen Bildern übereinander erzeugt werden, welche sämtlich verschiedenen Schärfenebenen entsprechen, wobei zu jeder Schärfenebene eine ganz bestimmte Einstellung des Objektivsystems gehört. Wenn man das oben kurz erläuterte und auf der Zeichnung dargestellte Objektiv-System als gegeben voraussetzt und wenn man mit diesem den Erfindungszweck zu erreichen wünscht, dann genügt es, eine oder mehrere Linsen des Linsensystems in axialer Richtung zu den übrigen Linsen des Systems verschiebbar zu machen und dabei entweder die bewegliche Linse in später näher angegebener Weise besonders auszubilden oder die bewegliche Linse gegenüber den übrigen Linsen und gleichzeitig auch das ganze Linsensystem gegenüber der lichtempfindlichen Schicht in bestimmter Weise zu bewegen. Man kann so die Brennweite des ganzen go Linsensystems ändern, ohne daß gleichzeitig eine Änderung der Bildgröße eintritt.
Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Objektiv ist die Linse 2 des ersten Objektivbestandteils als axial beweglich vorausgesetzt, was durch den Pfeil 14 angedeutet ist. Wenn daher nach Vornahme einer Belichtung und demgemäß nach Erzeugung eines Bildes auf der Bildschicht die Lage der Linsen mit Bezug aufeinander und/oder mit Bezug auf die lichtempfindliche Schicht in der Kamera, z. B. durch Bewegung der Linse 2, so geändert wird, daß eine Verlagerung des Brennpunktes eintritt und daß das neue Bild des gleichen Gegenstandes einer abweichend gelegenen Schärfenebene entspricht, dann wird die Größe des durch die folgende Belichtung erzeugten neuen Bildes nicht geändert. Die auf der Bildschicht durch derartige aufeinanderfolgende Belichtungen erzeugten Bilder werden daher im wesentlichen registerhaltig sein und können, wie die Erfahrung gezeigt hat, mit ausgezeichnetem Endergebnis einander überlagert werden.
Es tritt hierbei vermutlich eine Änderung der zweiten Äquivalentbrennweite B ohne gleichzeitige Verlagerung der zweiten Hauptebene 8 gegenüber den feststehenden Linsen (z. B. i, 3 und 4) des Systems und gegenüber der Bildebene 9 ein.
Die Vorteile der Erfindung können in .der Praxis auf verschiedene Art erreicht werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird eine photographische Kamera benutzt, welche mit einem Linsensystem ausgerüstet ist, das als Ganzes gegen die Ebene des in die Kamera eingesetzten lichtempfindlichen Schichtträgers einstellbar ist und von dem gewisse (vorzugsweise ein) Linsenelemente gegenüber den anderen Linsen des Systems beweglich sind. Eine solche Kamera wird auf ■ ίο eine bestimmte Schärfenebene eingestellt, was durch entsprechende Einstellung des Linsensystems als Ganzes gegenüber dem lichtempfindlichen Schichtträger geschieht, wobei der beweglichen Linse ebenfalls gegenüber dem Schichtträger eine bestimmte Lage gegeben wird. Der Kameraverschluß wird dann für eine zur Belichtung ausreichende Zeit geöffnet, so daß ein Bild auf dem lichtempfindlichen Schichtträger entsteht. Nach erfolgter Schließung des Verschlusses wird das Objektivsystem als Ganzes so verstellt, daß die Kamera auf eine zweite Schärfenebene eingestellt ist, welche in geringerem oder größerem Abstand als die erste Schärfenebene lieas gen kann. Dann wird die bewegliche Linse in eine solche Lage gebracht, daß sie die Bildgröße so weit korrigiert, daß das durch die zweite Belichtung entstehende Bild die gleiche Größe besitzt wie das durch die erste Belichtung hervorgerufene Bild, so daß auf dem lichtempfindlichen Schichtträger zwei registerhaltige Bilder einander überlagert werden, wenn der Kameraverschluß für eine zweite Belichtung wieder geöffnet wird. Dieses Verfahren kann so oft wiederholt werden, wie man wünscht, indem die Kamera jedesmal auf eine neue Schärfenebene eingestellt und jedesmal auch die bewegliche Linse in eine Stellung gebracht wird, welche die BiIdgröße unverändert läßt, wobei sich dann das oben erläuterte Resultat ergibt.
Anstatt zunächst das Linsensystem als Ganzes zu bewegen und dann die bewegliche Linse gegenüber den übrigen Linsen des Systems zu verstellen, wie oben erläutert wurde, empfiehlt es sich in der Praxis, diese Bewegungen gleichzeitig vorzunehmen. Es empfiehlt sich auch, die gleichzeitigen Bewegungen stetig innerhalb der in Frage kommenden Bewegungsgrenzen auszuführen, während der Verschluß geöffnet und demgemäß der lichtempfindliche Schichtträger belichtet wird, anstatt die Bewegungen schrittweise zwischen aufeinanderfolgenden Belichtungen vorzunehmen. Bei der stetigen Linsenbewegung bei geöffnetem Verschluß erfolgt während der ganzen Belichtungszeit eine ununterbrochene Einstellung der Kamera auf immer neue Schärfenebenen, während gleichzeitig die Brennweitenänderung des Objektivs und die dadurch verursachte Bildgrößenänderung durch die gleichzeitig vorgenommene Linsenverstellung ausgeglichen wird, so daß die auf der lichtempfindlichen Schicht einander überlagerten Bilder registerhaltig ausfallen. Es entsteht auf diese Weise auf der lichtempfindlichen Schicht in der Kamera ein einziges Bild, welches aus einer unendlich großen Zahl von einander überdeckenden, registerhaltigen Bildern zusammengesetzt ist, von denen jedes einer bestimmten Schärfenebene entspricht.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die bewegliche Linse von besonderer Form und hat in ihrer Beziehung zu den übrigen Linsen des"Systems die Eigentümlichkeit, daß ihre Bewegung in axialer Richtung den Brennpunkt ändert, also eine Verlagerung der Schärfenebene bewirkt, daß aber dabei keine Änderung der Größe der auf der lichtempfindlichen Schicht, welche sich in der konjugierten Fokalebene oder Bildebene 9 befindet, entstehenden Bilder eintritt. Die Verstellung der Linse wird so vorgenommen, daß die Verlagerung der Schärfenebene von einer Endstellung in die andere in gleichbleibender Richtung ohne Umkehrbewegung erfolgt. Jede Brennpunktsänderung geht auf diese Weise Hand in Hand mit einem selbsttätigen Festhalten der Bildgröße.
Beispielsweise mag erwähnt werden, daß die zweite Linse eines Linsensystems, von dem Unar-Typ, wenn sie mit den anderen Linsen des Systems zusammenwirkt, die obenerwähnten Eigentümlichkeiten aufweist. Das Unar ist ein unsymmetrisches Objektiv und kann mit Vorteil zur Ausführung der Erfindung Anwendung finden. Auch ein Tessar kann mit Vorteil benutzt werden. Es mag aber besonders hervorgehoben werden, daß besonders das Unar wie auch das Tessar nur als Beispiele für geeignete Objektivformen genannt sind, mit denen die Erfindung praktisch durchgeführt werden kann.
Wenn man kinematographische Aufnahmen macht, wobei der Film in rascher Aufeinanderfolge bewegt wird, dann werden während jeder Stillstandsperiode des Films die soeben erläuterten Linsenbewegungen in dem Aufnahmeobjektiv vorgenommen, wobei auf jedem Filmbildchen oder Negativ (und demgemäß auch auf jedem Positiv, davon für Projektionszwecke hergestellt) eine unendlich große Zahl von registerhaltigen Bildern entsteht, deren jedes einer verschiedenen Schärfenebene entspricht. Auf diese Weise erzielt man auf einem kinematographischen Film Schärfe und Klarheit und demgemäß Raumliefe. Die gleiche Tiefe entsteht auch bei der Projektion der lebenden Bilder auf dem Projektionsschirm. Zur Herstellung von lebenden Bildern mit Tiefenwirkung bewegt man
den Negativfilm unterbrechungsweise durch die Kamera und öffnet bei jeder Stillstandsperiode des Films den Verschluß, so daß ein Bildfeld des Films belichtet wird. Während der Belichtung bewegt man die bewegliche Linse des Objektivsystems, welche die oben auseinandergesetzten Eigentümlichkeiten besitzt, über eine solche Strecke, daß die Schärfenebene nacheinander über ein Gebiet
to verlagert wird, das zwischen einer vorzugsweise nahe der Kamera liegenden Ebene und einer vorzugsweise in unendlichem Abstande von der Kamera befindlichen Ebene liegt.
Anstatt die bewegliche Linse während einer Öffnung des Verschlusses, d. h. während einer einzigen Belichtung des lichtempfindlichen Schichtträgers, nur in einer Richtung zu bewegen, könnte man sie auch hin und her bewegen, so daß die Schärfenebenen, auf welche während der Belichtung eingestellt wird, sich von einer Endstellung bis zur anderen und darauf wieder zurück zur Ausgangsstellung bewegen. Man kann ferner auch unabhängig davon, ob die Verlagerung der Schärfenebene während einer Belichtung nur in einer oder entgegengesetzten Richtungen erfolgt, die Linsenverstellung sowohl gleichförmig wie auch ungleichförmig machen, je nach dem jeweilig gewünschten photographischen Effekt.
Durch eine derartige ungleichförmige Linsenbewegung ist man in der Lage, die Expositionszeit des Schichtträgers für verschiedene Schärfenebenen zu beherrschen.
Durch die Erfindung werden sehr wichdge Ergebnisse besonders für kinematographische Bilder erzielt, wodurch einer der schwerwiegendsten Mängel der gegenwärtigen Kinematographie beseitigt wird. Wenn sich bei einer kinematographischen Aufnahme ein Gegenstand im Gesichtsfeld der Kamera quer zur Bildebene bewegt, dann ergibt die Bewegung, welche während einer einzigen Belichtung vor sich geht, eine Reihe von einander überlagernden, aber nicht registerhaltigen BiI-dem des Objekts, wobei alle Bilder im wesentlichen mit der gleichen Schärfe erscheinen und auf diese Weise einen hohen Grad von Verschwommenheit hervorrufen. Dieser Mangel ist besonders hervortretend, wenn sich das Objekt in verhältnismäßig großer Nähe der Kamera bewegt. Bei Anwendung des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung wird eine solche Verschwommenheit des Bildes aus der erwähnten Ursache völlig vermieden, da sich der sich bewegende Gegenstand nur in dem einen Augenblick scharf und deutlich abzeichnen wird, wenn die während der Aufnahme sich verlagernde Schärfenebene gerade durch das sich bewegende Objekt selbst hindurchgeht. Bei jeder folgenden Orts veränderung des Objekts im Bildfeld der Kamera ist diese nicht auf das bewegte Objekt eingestellt, wie es bei den gegenwärtig üblichen Methoden der Fall ist, sondern auf eine zunehmend weiter von dem Objekt entfernte Ebene. Demgemäß werden die verschiedenen Stellungen des bewegten Objekts auf der photographischen Schicht mit einer Intensität abgezeichnet, die in dem Maße abnimmt, als sich die Schärfenebene von dem Objekt selbst entfernt. Auf diese Weise wird die Verschwommenheit in der Abbildung vun quer zum Gesichtsfeld sich bewegenden Gegenständen, wie sie bisher unvermeidlich war, beseitigt.

Claims (12)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern mit Tiefenwirkung, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer lichtempfindlichen Schicht mehrere gleich große, sich deckende Bilder eines Objekts oder einer Szene erzeugt werden, deren jedes einer Aufnahme bei Einstellung der Kamera auf eine besondere Bildschärfenebene entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilder in rascher Aufeinanderfolge aufgenommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den beiden Grenzbildschärfenebenen bei den Aufnahmen wesentlich stetig durchmessen wird, entsprechend einer unendlich großen Zahl einander überlagerter Bilder.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden Grenzbildschärfenebenen die eine nahe der Kamera und die andere in unendlichem Abstande von derselben liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen gleich großen und sich überdeckenden Bilder auf der Bildschicht in einer photographischen Kamera durch Bewegung von Teilen des Objektivsystems gegeneinander erzeugt werden.
6. Verfahren nach Anspruch S, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung des Objektivteils während einer Belichtung in stetiger Bewegung erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung des Objektivteils bei der Aufnahme durch Bewegung in einer einzigen Richtung erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Objektivverstellung die zweite Äquivalentbrennweite des Objektivsystems bei Festhaltung der Lage der zweiten Hauptbrennebene
gegenüber der Bildschicht in der Kamera geändert wird.
9. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch ι auf die Herstellung von Filmaufnahmen in der Art, daß der Film unterbrechungsweise durch das Bildfeld der Kamera bewegt wird und daß während der Stillstandsperioden aus seinen einzelnen Bildabschnitten mehrere einander überlagerte, gleich große und verschiedenen Schärfenebenen entsprechende Bilder erzeugt werden.
10. Negative oder positive Photographie, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere einander überlagerte, gleich große Bilder einer Szene oder eines Objekts aufweist, welche verschiedenen Schärfenebenen entsprechen.
11. Photographie nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die den überlagerten Bildern entsprechenden Schärfenebenen verhältnismäßig dicht nebeneinander in einem Gebiet liegen, welches sich von einem Punkt in der Nähe der Bildfläche bis zu großem Abstande von derselben erstreckt.
12. Kinofilm, dessen Bildfelder mehrere einander überlagerte, registerhaltige, verschiedenen Schärfenebenen entsprechende Bilder aufweisen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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