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Einrichtung zur Aufnahme von photographischen oder kinematographischen Bildern mit stereosko- pischer Wirkung.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Erzeugung von photographischen oder kinematographischen Bildern, welche durch besondere Tiefenwirkung ausgezeichnet sind und auf welchen alle Objekte ohne Verschwommenheit klar abgebildet sind, unabhängig von ihrem Abstande von der Kamera bei der Bildaufnahme.
Dies wird der Erfindung gemäss dadurch erreicht, dass die Aufnahmekamera mit einer Objektivoptik ausgerüstet wird, bei welcher ein Teil gegenüber den übrigen optischen Elementen des Objektivs in der Achsenrichtung verstellbar ist, wobei dieser Teil des Objektivs die Eigenart hat, dass seine Verschiebung nur bewirkt, dass andere Objekte, d. h. Objekte, die sich in einem andern Abstande von der Kamera befinden, scharf zur Abbildung gelangen, ohne dass die Bildgrösse der Objekte eine Änderung erfährt, oder anders ausgedrückt, dass durch die Umstellung des Objektivteils nur die Äquivalenzbrennweite, nicht aber die Hauptebene des Objektivs eine Verlagerung erfährt.
Wenn die Verstellung eines solchen Objektivteils während der Exposition vorgenommen wird, dann hat das zur Folge, dass auf der Platte genau registerhaltige Bilder in Übereinanderlagerung erzeugt werden, so dass für die Nähe und die Ferne gleiche Bildschärfe zustande kommt, welche die Tiefenwirkung des Bildes in ähnlicher Weise günstig beeinflusst wie die Übereinanderlagerung zweier identischer, von seitlich versetzt zueinanderliegenden Standorten aufgenommenen Bildern in Stereoskopapparaten.
Die axiale Verstellung des ganzen Objektivs und auch von Objektivbestandteilen während der Aufnahme ist zwar an sich nicht neu, aber bisher nur benutzt, um Schärfenunterschiede auszugleichen, ohne dass die Natur des zu verschiebenden Objektivteils dem Zweck der Konstanterhaltung der Bildgrosse angepasst worden wäre, wie es für die vorliegende Erfindung Bedingung ist.
Die gleichmässige Behandlung der Ferne und der Nähe, die sich als Folge der Verstellung eines Objektivteils bei der Aufnahme ergibt, macht es wünschenswert, bei der Einstellung auf Schärfenebenen in zunehmendem Abstand auch den Lichtzutritt zur empfindlichen Schicht zu verstärken, d. h. den verstellbaren Objektivteil derart mit der Blende zu kuppeln, dass diese um so mehr geöffnet wird, je weiter die Schärfenebene von der Kamera abrückt.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die beigefügten Zeichnungen. Fig. 1 zeigt ein Bruchstück einer Vorderansicht einer Kinokamera, deren Objektiv einen gemäss der Erfindung bei der Aufnahme verstellbaren Teil aufweist. Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1, wobei das Kameragehäuse abgebrochen dargestellt ist. Fig. 3 zeigt gewisse Teile der Kamera von oben gesehen. Fig. 4 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Kinokamera in kleinerem Massstabe. Fig. 5 ist eine Darstellung eines Objektivtyps, wie er gemäss der Erfindung Anwendung finden kann, nebst zugehörigem Strahlengang.
Da die Erreichung der Erfindungszwecke von der Verwendung eines geeigneten Objektivsystems abhängt, sollen zunächst im Anschluss an Fig. 5 der Zeichnung die Charakteristika eines solchen in Gestalt eines Objektivs vom Typus eines sogenannten Unars"festgestellt werden. Bei diesem Objektiv handelt es sich um ein Vierlinsenobjektiv, dessen Linsen bei der üblichen Objektivform sich in fester Lage zueinander befinden und bei dem eine Veränderung des Brennpunktes des Systems durch Bewegung des Systems als Ganzes gegen den Film hin oder von ihm fort erzielt wird. Die vier Linsen sind mit 26, 27, 28, 29 bezeichnet, auch ist
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in der Figur der Strahlengang für von einem gewissen Punkt 155 ausgehende Strahlen angedeutet.
Die erste Linsengruppe, welche aus den Linsen 26 und 27 besteht, ist die hilderzeugende Gruppe, während die zweite Linsengruppe, bestehend aus den Linsen 28, 29, von Linsen gebildet wird, die im wesentlichen den Zweck haben, Fehler der bilderzeugenden Linsengruppe zu korrigieren, weshalb die Linsen 28, 29 als Korrektionslinsen bezeichnet werden mögen. Das Objektivsystem könnte indessen eine beliebige, geeignete Zahl von Linsengruppen aufweisen. Ein solches Linsensystem besitzt einen für dasselbe charakteristischen Punkt, der als erster Hauptpunkt bezeichnet wird und der in Fig. 5 bei 150 angedeutet ist. Der sogenannte zweite Hauptpunkt des Linsensystems mag als bei 151 liegend angenommen werden. Das Linsensystem besitzt ferner eine sogenannte erste Hauptebene und eine zweite Hauptebene. Diese beiden Hauptebenen sind bei 152 und 153 angedeutet.
Die Bildebene oder die Ebene, in welcher sich die lichtempfindliche Schicht befindet, wird als konjugierte Fokalebene bezeichnet und ist bei 154 angedeutet.
Um diese Charakteristika eines Objektivsystems in ihrer Bedeutung etwas klarer zu machen, soll ihre Beziehung zu dem Objektpunkt 155 im Bildfeld der Kamera betrachtet werden. Ein vom Objektpunkt 155 ausgehender Lichtstrahl ist mit 156 bezeichnet. Derselbe geht durch den ersten Hauptpunkt 150 und ändert bei Erreichung der ersten Hauptebene 152
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Ein anderer Lichtstrahl 158 geht direkt durch die Linsen auf einem parallel zur Objektivachse liegenden Wege und gelangt zur zweiten Hauptebene 153 und von dieser in der durch Linie 158a angedeuteten abgeänderten Richtung durch den zweiten Hauptpunkt 151 des Systems und trifft die Bildebene 154 in dem gleichen Punkt 157 wie der durch den ersten Hauptpunkt 150 gegangene Strahl. Bei 157 entsteht ein Bild des Objektpunktes 155.
Der Abstand A zwischen dem ersten Hauptpunkt 150 und der ersten Hauptebene 152 wird die erste Äquivalentbrennweite genannt ; der Abstand B zwischen dem zweiten Hauptpunkt 151 und der zweiten Hauptebene 153 heisst die zweite Äquivalentbrennweite. Der Abstand C zwischen der zweiten Hauptebene und der Bildebene heisst die zweite konjugierte Brennweite.
Der Abstand E zwischen dem hintersten Punkt der hintersten Linse 29 des Systems und der Bildebene 154 heisst die hintere Brennweite.
Wenn eine Kamera nun auf ein Objekt oder, richtiger ausgedrückt, auf eine bestimmte Ebene in der gegenwärtig üblichen Weise fokussiert wird, dann befinden sich die Linsen des Objektivs, die fest zueinander angeordnet sind, in einer bestimmten Lage zu der lichtempfind- lichen Schicht in der Kamera, und die oben erwähnten Brennweiten haben ganz bestimmte Werte. Wenn nun das Objektivsystem in der üblichen Weise eingestellt wird, indem man es als Ganzes passend in axialer Richtung gegenüber der Bildebene 154 verstellt, so dass lediglich der Brennpunkt der Kamera geändert wird, dann verändern sich die Bilder der zur aufgenommenen Szene gehörigen Objekte, welche in der Bildebene 154 erscheinen, in ihrer Grösse.
Die Verstellung des Objektivs zur Veränderung seines Brennpunktes in bekannter Weise verursachen gewisse Änderungen der oben namhaft gemachten Brennweitenwerte, auf welche hier nicht näher eingegangen zu werden braucht.
Das Objektiv hat nun die Eigenart, dass eine Verstellung der Linse 27 allein die Lage der zweiten Hauptebene 153 gegenüber der Bildebene 154 unverändert lässt, während die zweite Äquivalentbrennweite. B verändert wird. In Verbindung hiemit gelangen bei Verstellung der Linse 27 Objekte zur scharfen Abbildung auf der lichtempfindlichen Schicht, welche sich in verschiedenen Abständen von der Kamera befinden, ohne dass eine Änderung in der Grösse der Objekte eintritt. Es kann also auf diese Weise vermittels eines solchen Objektivs tatsächlich eine Aufnahme einer Szene erzielt werden, bei welcher alle in verschiedener Entfernung vom Objektiv befindlichen Objekte ungefähr gleich scharf erscheinen.
Wie ein Objektiv der beschriebenen Art bei einer Kinokamera Anwendung finden kann, ist an einem Ausführungsbeispiel in den Fig. 1-3 dargestellt. Bevor indessen in eine Beschreibung der durch diese Figuren dargestellten Einrichtung eingetreten wird, soll die allgemeine Einrichtung der Kamera an Hand der schematischen Fig. 4 kurz erläutert werden.
Das Kameragehäuse 10 sitzt auf einem üblichen Stativ 11. Der in punktierten Linien dargestellte Film 12 läuft von einer Spule 13 durch die Kamera zu einer Aufwickelspule 14. Seitlich vom Kameragehäuse befindet sich eine Kurbel 15, mit deren Hilfe die Kamera betätigt wird. Durch diese Kurbel wird neben sonstigen Mechanismen der Filmtransportmechanismus und der Verschluss betätigt, wobei zum Verschluss eine in punktierten Linien bei 16 angedeutete Welle gehört, auf welche später noch näher Bezug genommen werden wird.
Der Mechanismus für den Filmtransport ist nicht im einzelnen veranschaulicht, da er beliebig bekannter Art sein kann und für die Erfindung keine besondere Rolle spielt. Es mag jedoch erwähnt werden, dass bei der in der erwähnten Figur schematisch dargestellten Kamera der Film 12 zwei Schleifen 17 und 18 bildet und dass die Belichtung in dem zwischen den
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beiden Schleifen 17 und 18 liegenden Teil erfolgt. welcher unterbrechungsweise bewegt wird. Der Teil des Films, welcher sich der Schleife 18 nähert, und der Teil, welcher die Schleife 17 verlässt, bewegen sich ununterbrochen und die Schleifen im Film geben die Möglichkeit, den zwischen den Schleifen gelegenen Teil intermittierend fortzuschalten. Die intermittierende Bewegung des Films in dem zwischen den Schleifen 17 und 18 liegenden Abschnitt kann z.
B. durch einen von der Welle 16 angetriebenen Schieber erzeugt werden. Der Film wird während eines bestimmten Zeitabschnittes im Bildfenster festgehalten und während dies Intervalles, währenddessen der Verschluss geöffnet ist, belichtet. Darauf wird der Verschluss wieder geschlossen und der nächste Filmabschnitt gelangt ins Bildfenster, wo auch er wieder belichtet wird.
Nach dieser kurzen Erläuterung der Gesamtwirkungsweise einer Kinokamera mag deren Einrichtung im einzelnen an Hand der Fig. 1-3 erläutert werden. In Fig. 2 ist der Schiebermechanismus für den unterbrechungsweisen Transport des Films 12 mit 19 bezeichnet. Der Antrieb des Transportschiebers erfolgt z. B. durch einen Nocken 20 auf der Verschlusswelle 16, der auf den Transportschieher durch ein geeignetes Zwischenorgan 21 wirkt.
An dem vorderen Ende des Kameragehäuse befindet sich ein vorspringender, zylindrischer Gehäuseteil 10a, welcher auf der linken Seite über das Kameragehäuse herüberragt. Der Ge- häuseteill0 a besitzt eine Vorderwand 22, welche von der Verschlusswelle 16 durchsetzt wird, und auf der Verschlusswelle unmittelbar vor der Wand 22 sitzt der Verschluss 23. Der Verschluss 23 besitzt die Form einer kreisrunden Platte, die auf'der Welle 16 befestigt ist und sich mit der Welle zu drehen vermag und in welcher ein bogenförmiger Schlitz 24 vorgesehen ist, durch den die Lichtstrahlen, welche durch das Objektiv hindurchgegangen sind, zum Film gelangen. In der Wand 22 befindet sich im Strahlengang eine Öffnung 25.
Wie oben kurz angegeben wurde, gibt der Verschluss 23 den Film jedesmal, wenn dieser stillgesetzt ist, für die Belichtung frei und schirmt ihn zwischen zwei aufeinanderfolgenden Belichtungen, während der Film vorgeschaltet wird, gegen Zutritt von Licht ab.
Das Objektivsystem ist das bereits im Anschluss an Fig. 5 erläuterte und ist auf einer vorderen Abschlussplatte 30 befestigt. Diese Platte stützt sich gegen eine Platte 31, mit der sie z. B. durch Schrauben 32 fest verbunden ist. Die Platte 31 ! besitzt kreisförmige Umrisslinie und passt in einen Ringflansch lOb des Gehäuseteils 10a. Die Platte 31 ist um die Verschlusswelle 16 drehbar und trägt an ihrem Umfange einen sich nach rückwärts erstreckenden Flansch 31a, der sich bis zur Aussenfläche der Wand 22 erstreckt. Der Teil 16a der Verschlusswelle ist mit Schraubengewinde versehen und trägt eine Mutter 33. welche eine schwach federnde Unterlegeplatte 34 gegen die Platte 30 drückt.
Die Platte 31 nebst der mit ihr verbundenen Platte 30 drehen sich zusammen mit dem von ihnen getragenen Mechanismus, der später beschrieben werden wird, um die Welle 16. Die federnde Uuterlegescheibe 34 hält die Platte 31 mit ihrem Flansch 31 a in Anlage mit der Wand 22, gestattet dabei aber, dass die Platte von Hand gedreht wird. Die drehbare Lagerung der Platten ermöglicht eine Drehbewegung des Linsensystems von Hand um die Verschlusswelle 16, so dass das Linsensystem vor die Filmöffnung 25 gebracht werden kann und auch aus dieser wirksamen Stellung wieder herausbewegt werden kann. In Fig. 2 ist das Objektivsystem in seiner wirksamen Lage vor dem Film 12 veranschaulicht.
Die Platte 31 wird in dieser Lage durch einen unter Federdruck stehenden Kolben 35 gehalten, welcher auf der Platte 30 gelagert ist und in eine Öffnung 36 der festen Wand 22 eingreift. Der Kolben 35 kann gegen die Wirkung der Feder vorgezogen werden, worauf die Platten 30 und 31, an denen das Objektiv sitzt, gedreht werden können, um das Objektiv in eine beliebige Winkelstellung zur Welle 16 zu bringen. Die das Objektiv tragenden Platten können z. B. so weit gedreht werden, bis sich das Objektiv vor einer Öffnung 37 befindet. welche in der Wand 22 diametral zur Öffnung 25 angeordnet ist. Wenn die Linsen in eine solche Lage gedreht werden, dann kann die Bedienungsperson durch eine bei 38 angedeutete Öffnung hindurchsehen und durch das Objektiv die zu photographierende Szene. z.
B. in Gestalt eines auf eine Mattscheibe geworfenen Bildes, beobachten. Eine Anzahl Öffnungen, welche den Öffnungen 36 ähnlich sind, sind in der Wand 22 vorgesehen, um den Kolbenzapfen 35 aufzunehmen, so dass das Objektiv in verschiedenen Lagen um die Welle 16 herum, insbesondere gegenüber der vor dem Film liegenden Öffnung 25 und der Öffnung 37, festgestellt werden kann.
Die das Objektiv bildenden Linsen sitzen in einem Rohr 39, welches aus der Vorderseite der Platte 30 hervorragt. Das Rohr ist vermittels eines geeigneten Flansches 40 an der Platte befestigt und ragt mit seinem hinteren Ende ineinander deckende Öffnungen der Platten 30 und 31 hinein, welche bei der auf der Zeichnung dargestellten wirksamen Lage sich in Deckung mit der Öffnung 25 befinden. hinter welcher der Film steht. Die Vorderlinse 26 des Objektivs sitzt in einem Fassungsring 41, welcher von vorn in das Rohr 26 hineingeschraubt ist. Die beiden hinteren Linsen 28 und 29 sitzen ebenfalls in einem Fassungsring 42, welcher in das Rohr 39 von hinten her eingeschraubt ist. Diese drei Linsen sind somit starr mit dem
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Rohr 39 verbunden, sind also in fester Lage sowohl zueinander als auch zu dem zu belichtenden Filmabschnitt.
Die Linse 27 ist axial zum Linsensystem und zum Film verschiebbar. Die Linse 27 sitzt vorzugsweise in einer Fassung 43, die mit einem Tragarm 44 verbunden ist, welcher einen Längsschlitz 45 in der Rohrwandung 39 durchsetzt, der auf der Seite der Verschlusswelle 16 liegt. Vermittels des Armes 44 kann die Linse 27 axial verschoben werden.
Die bewegliche Linse 27 hat die kennzeichnende Eigentümlichkeit, dass ihre axiale Verschiebung zwar eine Änderung des Objektivbrennpunktes zur Folge hat, aber nicht eine Änderung der Bildgrösse der Objekte, welche von dem Objektivsystem in der Bildebene, d. h. auf dem Film, erzeugt werden.
Die der Linse 27 gegebene Bewegung kann so bemessen werden, dass in dem sich ergebenden Bilde Gegenstände scharf abgebildet werden, welche zwischen zwei beliebig gewählten Ebenen in der Szene liegen. Vorzugsweise wird der Linse für gewöhnliche Photographie eine solche Bewegung gegeben, dass im Bilde Schärfenebenen zur Wirkung gelangen, welche zwischen einer Ebene, die sich nahe der Kamera befindet, und einer in unendlicher Entfernung befindlichen Ebene liegen. Unabhängig von den Grenzen der Linsenbewegung werden alle Ebenen (deren Zahl unendlich ist), welche zwischen den beiden Grenzen nahe der Kamera und der am weitesten abliegenden Ebene sich befinden, in dem auf dem Film erzeugten Bilde scharf zur Abbildung gebracht.
Es erscheinen daher alle Gegenstände, welche photographiert sind, auf dem resultierenden Film mit im wesentlichen gleicher Schärfe, und es wird gleichzeitig Tiefe und Relief des Bildes erzielt.
Gemäss Fig. 2 ist der Arm 44 mit seinem äusseren Ende beispielsweise durch Schrauben 46 starr an einer Büchse 47 befestigt, welche auf einem Zapfen 48 verschiebbar ist. Der Zapfen 48 ist seinerseits fest auf die Platte 30 aufgesetzt und ragt nach vorne aus derselben hervor, u. zw. in einer Richtung, dass seine Achse parallel der Objektivachse ist. An der Büchse 47 sitzt ein Halter 49, welcher starr daran, z. B. durch Schrauben 50, befestigt ist. Aus dem Halter 49 ragt gegen die Verschlusswelle 16 hin ein geschlitzter Lappen 51 hervor, in dem eine einstellbare Schraube 52 sitzt, welche in ihrem Gewinde durch eine Klemmschraube 53 eingeklemmt werden kann.
Auf das vordere Ende 16b der Verschlusswelle 16 ist ein Nocken 54 fest aufgesetzt, dessen Vorderseite von einer Kurvenfläche 55 gebildet wird, welche sich gegen das Ende der Schraube 52 legt. Auf dem Ende des Zapfens 48 sitzt eine Schraubenfeder 56, welche sich mit ihrem einen Ende gegen das Ende der Büchse 47 und mit dem andern Ende gegen eine Einstellmutter 57 legt, welche auf das Zapfenende aufgeschraubt ist. Die Feder 56 hält die Schraube 52 in Anlage mit der Kurvenfläche 55, so dass diese die axiale Einstellung der Linse 27 bestimmt. Der Nocken 54, welcher mit der Verschlusswelle 16 umläuft, erteilt der Linse 27 bei jeder Umdrehung der Verschlusswelle eine hin und her gehende axiale Verschiebung.
Das Bewegungsausmass der Linse kann vermittels der Einstellschraube 52 geregelt werden, welche nach jedesmaliger Einstellung durch die Klemmschraube 53 festgestellt wird.
Von der Büchse 47 erstreckt sich, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ein Arm 58 nach abwärts, welcher mit einer bearbeiteten Fläche 59 an einer Fläche 60 eines Zapfens 61 anliegt. Der Zapfen 61 sitzt an einem Halter 62, welcher mit der Platte 30, z. B. durch Schrauben 60, starr verbunden ist. Eine Feder 64, welche das Ende des Armes 58 mit einem aus der Platte 30 herausragenden Zapfen 65 verbindet, hält die Fläche 60 in Anlage mit der Fläche 59. Durch das Zusammenwirken des Armes 58 mit dem Zapfen 61 wird die Büchse 47 daran verhindert, sich um den Zapfen 48 zu drehen und die Büchse erhält dadurch zugleich Führung während ihrer Versohiebungsbewegung auf ihrem Zapfen.
Die Fläche 60 des Zapfens 61 ist parallel zur Objektivachse, so dass die Linse 27 bei ihrer Verschiebung genau koaxial zu den andern Linsen des Objektivs gehalten wird. Eine kleine Verdrehung oder sonstige Verlagerung der Linse 27 aus ihrer Achsenlage heraus würde zu einer Verschlechterung des Bildes führen.
Während jeder Drehung der Verschlusswelle 16 mit dem Nocken 54 bleibt der Verschluss für eine gewisse Zeit offen. Im Anschluss an die Belichtung erfolgt die Filmschaltung. Vorzugsweise wird für ein solches Zusammenwirken der Nockenfläche 55 mit dem Verschluss 23 auf der Verschlusswelle 16 gesorgt, dass die Linse 27 in einer Richtung bewegt wird, während die Exposition des Films erfolgt und dass die Bewegung der Linse in der entgegengesetzten Richtung vor sich geht, während der Verschluss geschlossen ist.
Der Nocken 54 weist ausser der Kurvenfläche noch eine periphere Nockenfläche 66 auf.
Diese Nockenfläche 66 befindet sich in Anlage mit einer gehärteten Platte 67, die an einem Hebel 68 vorgesehen ist, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist. Der Hebel 68 sitzt drehbar auf einem Zapfen 69, der aus der Platte 30 nach aussen hervorragt, und wird gegen die Nockenflache 66 vermittels einer Feder 70 gehalten, welche sich gegen das Ende 68a des Hebels legt. In das Ende 68 a des Hebels 68 ist eine gehärtete Platte 7j ! eingelassen, welche sich
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gegen eitlen Zapfen 72 legt, der aus einem Schlitten 73 hervorragt. Der Schlitten 73 sitzt, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, in einem Klotz 74, welcher oberhalb des Objektivs an der Vorderseite der Platte 30 befestigt ist.
An dem Schlitten 73 ist mit Hilfe von Schrauben 75 ein flacher messerartiger Teil 76 befestigt, welcher nach abwärts gerichtet ist und sich vor die rohrartige Objektivfassung 39 zu schieben vermag. Unterhalb des Objektivs befindet sich ein Schlitten 77, welcher dem Schlitten 73 ähnlich ist und der in einem Klotz 78, ähnlich dem Klotz 74 eingelassen ist. Der Schlitten 77 trägt einen messerartigen Teil 79 ähnlich dem Teil 76, welcher an dem Schlitten 77 durch Schrauben 80 befestigt ist. Die Messer 76 und 79 liegen im wesentlichen in der gleichen Ebene, welche dem Vorderende der Objektivfassung 39 benachbart ist.
An dem Schlitten 73 ist durch Schrauben 81 ein Querbalken 82 befestigt, Gegen den im Sinne der Fig. 1 rechtsseitigen Arm desselben legt sich das eine Ende einer Kuppelstange 83, deren anderes Ende an einem Hebel 84 angreift. Der Hebel 84 ist drehbar auf einen Zapfen 85 aufgesetzt, der aus der Platte 30 heraustritt und besitzt ein gehärtetes Einsatzstück 86, welches sich gegen einen Zapfen 87 legt, der an dem Schlitten 77 sitzt. Eine Feder 88 drückt von oben her gegen einen Zapfen 89 am Schlitten 77 und sucht so den Hebel 84 entgegen der Richtung der Uhrzeigerbewegung zu drehen, so dass die Kuppelstange 83 zwischen den Hebeln 84 und dem rechtsseitigen Arm des Balkens 82 eingespannt gehalten wird.
Wenn der Nocken 66 sich dreht, dann wird der Hebel 68 um seinen Zapfen 69 geschwungen, so dass das rechtsseitige Hebelende sich im Sinne der Fig. 1 auf und ab bewegt.
Diese Bewegung des Hebels 68 verursacht infolge der soeben beschriebenen Gestängever- bindungen eine Auf. und Abwärtsbewegung der Schlitten 73 und 77, wobei sich die Schlitten gegeneinander und voneinander fortbewegen, so dass der Abstand zwischen den einander zugekehrten Kanten der Messer 76 und 79 abwechselnd verringert und vergrössert wird. Um diese Bewegung regelmässig zu machen und einem Festsetzen des Schlittens 73 vorzubeugen. ist eine Feder 90 vorgesehen, welche an das rechtsseitige Ende des Balkens 82 angreift und der Feder 70 entgegenwirkt. Das rechtsseitige Ende des Balkens 82 ist mit einem gehärteten Einsatzstück 91 versehen, welches mit einem knopfartigen Vorsprung 92 eines Winkelhebels 93 in Anlage steht.
Der Hebel 93 ist auf einen Zapfen 94 aufgesetzt, der aus einer Platte 30 hervorragt, und wird mit dem knopfartigen Vorsprung 92 durch eine Feder 95 in Anlage mit dem Einsatzstück 91 gehalten. An dem ändern Ende des Winkelhebels 93 befindet sich eine messerartige Platte 96, welche lose an dem Hebel durch eine einzige Schraube 97 befestigt ist. Aus dem rückseitigen Ende der Messerplatte 96 ragt ein Ansatz 98 hervor, der mit einem vorspringenden Zapfen 99 versehen ist. Der Zapfen 99 gleitet in einer Öffnung eines Halters 100, welcher an der Platte 30 vermittels Schrauben 101 befestigt ist.
Auch das linksseitige Ende des Balkens 82 ist mit einem gehärteten Einsatzstück 102 versehen, welches dem Einsatzstück 91 ähnlich ist. Dieses gehärtete Einsatzstück 102 befindet sich in Anlage mit einem knopfartigen Vorsprung 103 eines Winkelhebels 104, welcher drehbar auf einen Zapfen 105 aufgesetzt ist, der aus der Platte 30 hervorragt. Der Eingriff zwischen dem Vorsprung 103 und dem Einsatzstück 102 wird durch eine Feder 106 gesichert. Am andern Ende des Winkelhebels 104 ist eine messerartige Platte 108 ähnlich wie die Platte 96 durch eine einzige Schraube 107 lose befestigt.
Die Platte 108 überdeckt die beiden Platten 76 und 79 und kehrt ihre Innenkante der Innenkante der Platte 96 zu, wobei beide Platten 108 und 96 in der gleichen Ebene liegen. Nahe ihren oberen Rändern sind die Platten 96 und 108 durch eine Feder 109 verbunden, welche zwischen zwei Zapfen 110 und 111 ausgespannt ist. Nahe ihren unteren Rändern sind die beiden Platten durch eine zwischen den Zapfen 113 und 114 ausgespannte Feder 112 miteinander verbunden. Die Platten 96 und 108 können um die Befestigungsschrauben 97 und 107 pendeln und die Federn 109 und 112 suchen die einander zugekehrten Kanten der Platten dauernd parallel zu halten.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, bilden die vier Platten 76,79, 96 und 108 zwischen
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eckig und besitzt daher im wesentlichen die gleiche Form wie das jeweilig zur Belichtung gelangende Bildfeld. Wenn die Verschlusswelle 16 rotiert, dann bewirkt der Nocken 66 eine Bewegung der Platten 76 und 79 gegeneinander hin und voneinander fort. Wenn der Schlitten 73 hin und her geht, dann schwingt der Balken 82,-welcher sich zugleich mit dem Schlitten bewegt, die beiden Winkelhebel 93 und 104 um ihre Drehzapfen, und die beiden Platten 96 und 108 werden gegeneinander hin und voneinander fortbewegt.
Alle Platten bewegen sich gleichzeitig nach innen gegen die Objektivachse hin und ebenso gleichzeitig nach aussen, so dass die Grosse der Öffnung 1J'-5 während der Drehbewegung derVersehlusswelle 16
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abwechselnd kleiner wird oder zunimmt. Die Teile sind so aufeinander abgestimmt, dass sich jede der vier Platten für eine bestimmte Schwingbewegung des Hebels 68 um den gleichen Betrag verschiebt, so dass die rechteckige Form der Öffnung 115 dauernd erhalten bleibt.
Die Grösse der Öffnung 115 bestimmt die Menge des durch das Objektiv zum Film gelangenden Lichtes. Die Nockenfläche 66 ist so auf die Kurvenfläche 55 abgestimmt, dass die Linse 27 bei ihrer Bewegung Ebenen, die sich in zunehmendem Abstande von der Kamera befinden, zur Scharfeinstellung bringt. Die Platten 76, 79, 96 und 108 werden dabei so bewegt, dass die Grösse der Öffnung 115 zunimmt. Es wird also, während Gegenstände, die sich in wechselndem Abstande von der Kamera befinden, zur Scharfeinstellung auf dem Film gebracht werden, die Menge des Lichtes, das zum Film tritt, verändert, u. zw. vermehrt für Gegenstände, die verhältnismässig weit abliegen, und verringert für näher liegende Gegenstände.
Auf diese Weise wird die richtige Bildwirkung auf dem Film während der ganzen Verschiebungsbewegung der Linse 27 gesichert.
Die Sicherung der beweglichen Linse 27 in koaxialer Lage zu den übrigen Linsen des Objektivs ist gewährleistet, so dass dauernd gute Abbildung erzielt wird. Der Mechanismus gestattet auch eine bequeme Einstellung des Ausmasses der Bewegung der beweglichen Linse behufs Anpassung an wechselnde Bedingungen. Der Mechanismus kann zuverlässig bei beliebiger Geschwindigkeit arbeiten. Die auf dem Film erzeugten Bilder haben natürliche und sichtbare Tiefe. Die Negativfilme können in der üblichen Weise entwickelt oder sonst behandelt werden, und wenn Positive oder Abdrücke in üblicher Weise davon gemacht werden, dann besitzen diese die Tiefe oder das Relief des Originals oder Negativs.
Bei der Anwendung der Erfindung in Verbindung mit einer kinematographischen Kamera, wie sie oben beschrieben wurde, werden die Positive, welche von dem Original oder Negativfilm erzeugt werden, in der üblichen kinematographischen Kamera projiziert, und die Bilder besitzen Tiefe und Relief als Folge der besonderen Art ihrer Erzeugung bei der ursprünglichen Aufnahme.
Zusätzlich hiezu mag auch noch auf einen besonderen durch die Erfindung erzielten Vorteil hingewiesen werden. Bei der Kinematographie wie sie gegenwärtig geübt wird, wird die Kamera, wenn ein in Bewegung befindliches Objekt aufgenommen werden soll, besonders wenn die Bewegung des Objekts quer durch das Bildfeld der Kamera erfolgt, auf das bewegte Objekt fokussiert und die Bewegung, welche während der Belichtung eines einzigen Filmabschnittes eintritt, erzeugt auf diesem Filmabschnitt eine Reihe von gegeneinander versetzten, einander überlagerten, nicht registerhaltigen Bildern des bewegten Objekts, wobei alle Bilder im wesentlichen die gleiche Schärfe besitzen, weil sich der Gegenstand in der Schärfenebene bewegt, woraus sich eine ziemliche Verschwommenheit ergibt.
Dieser Mangel ist dann besonders ausgesprochen, wenn sich das Objekt quer durch das Bildfeld in ziemlicher Nähe der Kamera bewegt. Wenn die Aufnahme unter Benutzung der vorliegenden Erfindung erfolgt, dann fällt die Verschwommenheit des Bildes fort, da das bewegte Objekt nur in einem Augenblick scharf photographiert wird, während sich die bewegte Linse in einer Lage befindet, bei der die Schärfenebene mit dem bewegten Objekt zusammenfällt. In jedem Zeitpunkt, der vor oder nach diesem Augenblick liegt, ist das Objektiv nicht auf das bewegte Objekt fokussiert, sondern auf eine Schärfenebene, welche sich zunehmend von dem bewegten Objekt entfernt. Demgemäss werden die verschobenen Objektstellungen, wenn sie auf dem Film überhaupt abgebildet werden, mit steigend verringerter Klarheit und Schärfe zur Abbildung gebracht.
Auf diese Weise wird die Verschwommenheit des Bildes von quer durch das Bildfeld sich bewegenden Objekten vermieden, was bisher nicht für möglich gehalten worden ist, und es wird einer der gegenwärtig am meisten als störend empfundenen Mängel der Photographie bewegter Objekte beseitigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Aufnahme von photographischen oder kinematographischen Bildern mit stereoskopischer Wirkung, dadurch gekennzeichnet, dass ein solcher Teil der Objektivoptik mit Bezug auf die andern optischen Elemente des Objektivs beweglich ist, dass durch seine Bewegung während einer Aufnahme die Äquivalenzbrennweite bei gleichbleibender Hauptebene verändert wird, so dass die Bilder von in verschiedenen Tiefebenen liegenden Objekten wohl in verschiedener Schärfe, aber in stets gleicher Bildgrösse auf die lichtempfindliche Schicht geworfen werden.
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