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Vorrichtung zum Aufschneiden, Reinigen und Entgräten von Fischen Das
Patent 503 060 schützt eine Vorrichtung zum Aufschneiden, Reinigen und Entgräten
von Fischen, insbesondere von Heringen, bei welcher der geköpfte Fisch mittels eines
umlaufenden Gestells in den Arbeitsgang geführt wird, in dem der Fisch aufgeschnitten,
gereinigt und entgrätet wird. Das Herausnehmen der Rückengräte erfolgt durch ein
schwingbar gelagertes U-förmiges Messer in Verbindung mit einem winkelförmig zueinander
stehenden Messerpaar. Das U-förinige Messer fällt kurz nach dein Vorbeigang der
Schwanzwurzel in das Fleisch des Fisches ein, fährt beiderseits neben der Rückengräte
entlang, wobei es die Bauchgräten unterkeilt, sie löst und aus der Bauchhöhle herauszieht.
Hierauf wird die Rückengräte von den winklig gestellten Messern durch Unterschneiden
vorn Rückenfleisch gelöst.
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Die Rippengräten sitzen aber oftmals, insbesondere bei gesalzenen
Heringen, sehr fest im Bauchfleisch, so daß die Gefahr besteht, daß das U-förmige
Messer, statt die Rippengräten aus dem Bauchfleisch zu ziehen, den Fisch aus dem
Arbeitsgang heraushebt, weil eine besondere Festhaltevorrichtung für den Fisch,
während er entgrätet wird, nicht vorgesehen ist. Es kommt auch vor, daß die Rippengräten
spröde und brüchig sind, so daß sie beim Herausziehen aus dein Bauchfleisch abbrechen
oder abreißen und dann nur zum Teil oder gar nicht entfernt werden. Es sitzen an
der Rückengräte außer den Rippengräten noch andere feine Gräten, die das Rückenfleisch
durchsetzen und durch die keilförmigen Messer abgeschnitten werden, so daß sie im
Fisch verbleiben.
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Nach der Erfindung erfolgt das Herausnehmen der Rückengräte durch
eine in entgegengesetzter Richtung zu der den Fisch führenden Tellerscheibe umlaufende
Werkzeugscheibe, die an beiden Seiten mit über ihrenUmfang vor stehenden Zahnkränzen
versehen ist. Bei ihrem Umlauf dringen die Zähne der Werkzeugscheibe zu beiden Seiten
neben der Rückengräte in das Rückenfleisch des Fisches ein, wobei die Rippengräten
sich in die Zahnlücken legen und, nachdem das Rückgrat durch ein zwischen den Zahnkränzen
angeordnetes, an seiner vorderen Kante geschärftes Eisen an der Schwanzwurzel durchschnitten
ist, von den Zähnen erfaßt und zusammen mit dem von dem Eisen gelüfteten Rückgrat
und den Baransitzenden Rückengräten aus dem Fleisch herausgezogen werden, während
der Umfang der Werkzeugscheibe sich auf der Innenfläche des Rückgrates abwickelt.
Die Zähne der Werkzeugscheibe üben eine Zugwirkung auf das Rückgrat und die Baransitzenden
Gräten aus,
während die Scheibe selbst eine solche Druckwirkung
ausübt, daß der Fisch durch die obenerwähnte Zugwirkung nicht aus dem Arbeitsgang
entfernt wird..
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Nun zeigt allerdings das Patent 503 oho eine Druckscheibe mit
Zahnkränzen, deren Zähne nur kurz und sägenartig geformt sind und in Verbindung
mit zwei zueinander gleichlaufenden Messern arbeiten.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Darstellung der neuen Fischbearbeitungsmaschine
in ihrer Gesamtheit in Draufsicht, Abb.2 das Werkzeug zum Herausnehmen der Rückengräte
und der Bauchgraten in Seitenansicht vergrößert, Abb.3 dasselbe Werkzeug in Oberansicht
vergrößert, Abb. 4 das Durchschneiden des Rückgrates, Abb. 5 das Herausziehen des
Rückgrates, Abb.6 das Freischneiden des Rückgrates und Abb. 7 das Unterschneiden
des Rückgrates. Die Vorrichtung besteht aus der bei Fischbearbeitungsmaschinen bekannten
waagerecht umlaufenden Tellerscheibe i, deren Ränder flach nach außen gerichtet
sind und stumpfwinklig zueinander stehen, und dem umlaufenden, die Fische einzeln
zuführenden Gestell 3.
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Neben dem Umfang der Scheibe i sind in bekannter Weise die mit den
Bezugszeichen q. bis 16 entsprechend dem Hauptpatent bezeichneten Werkzeuge zum
Aufschneiden, Reinigen, Entgräten und Zerteilen der Fische angebracht.
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Zum Lösen und Herausnehmen des Rückgrates aus dem Fisch dient nach
der Erfindung eine in einem um den Zapfen i9 schwingenden, durch eine Feder 18 belasteten
Arm 2o drehbar gelagerte Zahnscheibe 22, bei der die Zähne 2i, die vorteilhaft spitzbogenförmig
ausgebildet und an der Spitze geschärft sind, kranzförmig beiderseits über den Umfang
der Scheibe 22 vorstehen. Etwa in einer Ebene mit den Spitzen der Zähne 2i ist an
einer fest mit dem Arm 2o verbundenen Schiene 23 ein verstellbares Messer 2,4 angebracht,
dessen Breite dem Zwischenraum zwischen den beiden Zahnkränzen 21: entspricht und
dessen vordere Kante messerartig geschärft ist (Abb. 2, 3, d. und 5). Zwischen den
beiden Zahnkränzen befindet sich ferner ein keilförmiges Eisen 25.
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Die Zahnscheibe 21,22 wird durch eine an dem Umfang der Tellerscheibe
i sitzende Kurvenleiste 26, auf die eine an dem Arm 2o stehbar angebrachte Rolle
27 aufläuft, gesteuert, wodurch die Zahnscheibe 2i, 22 während des Vorbeiganges
des Fischschwanzes von dem Umfang der Tellerscheibe i abgehoben ist, worauf sie
nach dem Vorbeilauf der Kurvenleiste 26 durch die Wirkung der Feder i8 auf den Arm
2o in die Arbeitsstellung zurückfällt, so daß die Zähne 2 1 unmittelbar an der Biegestelle
der Schwanzwurzel in das Rückenfleisch des Fisches beiderseits neben dem Rückgrat
eindringen und die scharfe Schneide des Messers 24 das Rückgrat an der Schwanzwurzel
durchschneidet (Abb. q.). Dabei bleibt, wie bekannt, ein kurzes Stück des Rückgrates
in der Schwanzwurzel sitzen, um eine feste Verbindung zwischen der von einer (in
der Zeichnung nicht dargestellten) Klemme gehaltenen Schwanzflosse und dem weiter
zu bearbeitenden Rumpf zu erhalten, so daß ein Abreißen der Schwanzflosse verhindert
wird.
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Die Zähne 21 dringen mit ihrer scharfen Spitze tief in das Rückenfleisch
des Fisches ein, wobei sich die Bauchgräten oder Rippen sowie auch die übrigen erreichbar
im Rückenfleisch befindlichen feinen Gräten in die Zahnlücken legen (Abb. 6). Der
Antrieb der Zahnscheibe 2i, 22 erfolgt durch Vermittlung einer Gelenkwelle 28 und
der Zahnräder 29, 30 (Abb, z), und ihre Umlaufgeschwindigkeit ist annähernd die
gleiche wie die Umlaufgeschwindigkeit der Tellerscheibe i, aber dieser entgegengesetzt.
Der Umfang der Scheibe 22 wälzt sich bei der Umlaufbewegung des Fisches auf der
Innenfläche seines Rückgrates ab, so daß der Fisch während des Entgrätens, bei dem
verhältnismäßig erhebliche Widerstände zu überwinden sind, weil die Gräten häufig
sehr fest sitzen, mit festem Druck gegen den Umfang der Tellerscheibe i gehalten
und seine Umlaufbewegung dabei gleichzeitig unterstützt wird (Abb. 5). Dadurch,
daß die Scheibe 22 auf dein Rückgrat aufliegt, ist gleichzeitig die .Schnittiefe
der Zähne begrenzt (Abb. q., 5, 6, 7). Wenn das Messer 24 das Rückgrat durchstoßen
hat, befindet es sich zwischen Rückgrat und Rückenfleisch (Abb. 5 und 7). Die Zähne
schneiden, indem sie die Bauchgräten, die härter als das Fleisch sind, ohne sie
zu zerschneiden, in die Zahnlücken hineinschieben, das Rückgrat vom Fleisch frei,
während das Messer 2d. das Rückgrat, das sich zwischen die Zahnkränze klemmt, lüftet,
ohne -eine eigentliche Schneidwirkung auszuüben. Die Zähne 2 1 der Zahnscheibe 21,
22, die bei der Umdrehung der Zahnscheibe die seitlichen Gräten unterfassen, wirken
dadurch ziehend auf das Rückgrat ein (Abb. 5) und heben es zusammen mit den Rippengräten
und den übrigen feinen, mit dem Grätenstrunk verbundenen Gräten aus dem Fleisch
heraus. Der Grätenstrunk befindet sich dann zwischen den Zahnkränzen.
Die
gegen einen am feststehenden 'Maschinengestell angebrachten Anschlag 32 liegende
Stellschraube 31 dient dazu, den Druck der Scheibe 22 auf das Rückgrat für schwächeren
oder stärkeren Druck einzustellen (Abb.3).
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Der herausgeschälte Grätenstrunk, d. h. das Rückgrat mit den Baransitzenden
feinen Bauch- und Rückenfleischgräten, wird von dem Keileisen 25 abgeworfen.