DE50401C

DE50401C - Sicherheits-lCutschersitz für Arbeitswagen

Info

Publication number: DE50401C
Application number: DENDAT50401D
Authority: DE
Original assignee: G. MEHNE-WALLACH in Berlin NO., Greifswalderstr. 61 II
Anticipated expiration: 1909-06-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Langholz- und andere Arbeitswagen, als Müll-, Steine-, landwirtschaftliche und ähnliche Fuhrwerke werden ausnahmslos, entweder im beladenen oder im unbeladenen Zustande, ohne sichere Kutschersitze gefahren. Die dadurch hervorgerufenen Unfallgefahren sind sehr bedeutend; zur Beseitigung derselben soll nachstehend beschriebener Sitz dienen.

Der Sitz ist auf dem Oberwagen befestigt, damit die Lenkfähigkeit des Wagens nicht behindert wird und die Sicherheit und Festigkeit des Sitzes durch die Erschütterungen des Wagens bezw. das Schleudern der Deichsel möglichst wenig beeinträchtigt wird, und ferner der Sitz des Kutschers zur Anspannung in demselben Verhältnisse steht, wie bei arideren Wagen, also dafs die Anspannung um den Kutschersitz herum — nicht etwa die Anspannung mit dem Kutschersitz um den Wagen herum — gelenkt wird.

Zu diesem Zwecke ist ein Ersatz für den Wagenboden geschaffen, auf dem der Kutschersitz seinen natürlichen und geeigneten Stand finden mufs. Die Einrichtung des Sitzes ist in den Fig. 1 bis 3 dargestellt.

Zum Ersatz des Wagenbodens ist ein eiserner Rahmen angeordnet, der über den Vorderwagen, den Lenkschemel, gelegt ist; derselbe besteht:

1. aus zwei eisernen Schienen A, die ganz oder theilweise in den Lenkschemel eingelassen sind und die nach vorn bis kurz vor die Anspannung, nach hinten bis kurz vor die Lenkschiene reichen;

2. aus zwei Stegen- D und B, welche vorn und hinten die Schienen A mit einander verbinden. Der hintere Steg B ist in der Mitte zu einem Ringe C mit der in einander vernieteten Stütze B ^J gebogen. Durch den Ring C wird der Langbaum b geführt, wodurch der Eisenrahmen stets im Gleichgewicht und waagrecht gehalten wird; auch ist durch diese Verbindung der Lenkschemel zum Hinterwagen in seiner Lage festgestellt.

Ein Stück Holzboden E, am besten mit einem Eisenrahmen umkleidet, die Seitenränder in der Form den Schienen A eingepafst, wird von vorn in den Eisenrahmen A-D-B eingeschoben. Auf diesem Holzboden ist der Sitz mit eisernen Ständern, sowie .ein Schlagbrett befestigt. Man kann den Boden mit Sitz und Allem also beliebig aufstellen oder abnehmen, vor- oder zurückstellen. In seiner Lage wird der Boden entweder durch zwei Bolzen durch die Schienen A oder durch einen Bolzen H vorn in der Mitte gehalten, indem man denselben durch den Steg D und den Boden steckt und ihn durch eine Mutter festhält. Als sicherer Aufstieg dient eine über die Deichselarme gelegte feste Bracke K, welche quer vor den Vorderrädern von einem Rade zum anderen reicht und mit dem Oberwagen nicht in Berührung steht, k ist die zur Anspannung gehörige bewegliche Bracke. Die Construction läfst sich an jedem alten Wagen anbringen.

Auf einem so hergerichteten Wagen kann ebensogut Langholz gefahren werden, als auch Boden und Leitern oder Seitenbretter und Schützen aufgelegt werden. Mit dem Boden zugleich abnehmbar kann an diesen eine Bremsvorrichtung angebracht werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Sicherheits - Kutschersitz für Arbeitswagen, gekennzeichnet durch die Anordnung eines eisernen Rahmens, bestehend aus zwei in den Lenkschemel eingelassenen Schienen A und diese verbindenden Stegen D und B, von denen der hintere, B, in seiner Mitte nach unten mit einer Stütze B¹ und einem zum Durchstecken des Langbaumes bestimmten Ringe G versehen ist, während der vordere Theil des Rahmens mit einem darin ein- bezw. verschiebbaren und mit Bolzen in seiner Lage festzuhaltenden Holzboden ausgerüstet wird, auf welchem Kutschersitz und Schlagbrett angebracht sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.