-
Vorrichtung zum Besetzen von Bohrlöchern im Grubenbetriebe, in Steinbrüchen
u. dgl. Im Patent ¢94 561 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Besetzen von
Bohrlöchern im Grubenbetriebe, in Steinbrüchen u. dgl. beschrieben, durch welche
es ermöglicht wird, das Besetzen von Bohrlöchern auf mechanischem Wege mit Hilfe
von Preßluft so vorzunehmen, daß vor den Patronen zum Zwecke des sogenannten Hohlraumschießens
ein freier Raum verbleibt, in welchen Besatzmaterial nicht eindringt. Das Besatzmaterial,
welches sich in einem der Tiefe des Bohrloches entsprechenden Besatzrohr befindet,
wird aus demselben mit Hilfe eines unter der Wirkung der Preßluft stehenden beweglichen
Kolbens nach Einschaltung der Preßluft schlagartig herausgepreßt. Das aus dem Besatzrohr
austretende Material füllt sofort nach dem Austritt den ganzen Bohrlochquerschnitt
kurz hinter derjenigen Stelle aus, an welcher das Besatzrohr endet und wird durch
den Gegendruck der im Bohrloch einge; schlossenen Luft am weiteren Vordringen in
dasselbe verhindert. Da somit im Bohrloch in angemessener Entfernung vor den Sprengpatronen
sich ein Pfropfen bildet, welcher im Bohrloch unverrückbar festsitzt, wirkt nunmehr
die Preßluft nach rückwärts gegen das hinten verschlossene Besatzrohr und drückt
letzteres aus dem Bohrloch heraus, wobei der im Besatzrohr entlanggleitende Kolben
das Besatzmaterial aus dem Rohr herausdrückt, so daß dasselbe im Bohrloch zurückbleibt.
Der im Besatzrohr entlanggleitende Kolben ist mit einigen engen Durchbohrungen versehen,
so daß die hinter dem Kolben blefindliche Druckluft in geringem Ausmaße auch vor
den Kolben treten kann. Sie wirkt hier aber nicht durch Druck auf das Besatzmaterial,
sondern durchlüftet dasselbe nur und lockert es auf, damit beim Hinausschieben des
Materials durch den Kolben sich vor demselben keine Verstopfung bilden kann.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung dieser Vorrichtung.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß nach Beendigung des Besatzes die durch die engen
öffnungen des Arbeitskolbens hindurchtretende Luft eine Blaswixkung auf das Besatzmaterial
ausübt, was dazu führt, daß ein wenn auch geringer Teil des Besatzmaterials wieder
aus dem Bohrloch herausgeblasen wird. Es besteht somit das Bedürfnis, unter Aufrechterhaltung
aller sonstigen Vorteile der neuen Einrichtung Vorsorge zu treffen, daß nach dem
Hinausstoßen des Besatzmaterials aus dem Besatzrohr ein weiteres Austreten von Preßluft
in den Arbeitskolben aufhört. Erfindungsgemäß wird daher der Arbeitskolben derart
umgestaltet, daß derselbe während des Ausstoßens des Besatzmaterials in genau der
gleichen
Weise auf das letztere wirkt, wie der Arbeitskolben des Hauptpatents, daß nämlich
durch den Kolben eine gewisse Menge Preßluft hindurchtritt, um das vor dem Kolben
befindliche Besatzmaterial aufzulockern und zu durchlüften, daß aber, nach Beendigung
des Ausstoßhubes der Kolben gegen einen im Besatzrohr angebrachten ringförmigen
Ansatz schlägt und sich hierbei eine in demselben befindliche Ventilspindel unter
dem Einfluß der Preßluft so verschiebt, daß die weitere Luftzufuhr durch die öffnungen
des Kolbens nach vorn sofort unterbrochen wird. Das vor dem Kolben befindliche Besatzmaterial
.kann somit nach Beendigung des Arbeitshubes nicht mehr ausgeblasen werden, sondern
verbleibt an Ort und Stelle.
-
Der neue Kolben wird in der nachstehenden Beschreibung desselben noch
erläutert werden. Hier sei nur darauf hingewies''en; daß nach Entfernung dieses
Kolbens und Einsatz eines feststehenden Kolbens in gleicher Ausführung wie bei dem
Hauptpatent das Besatzrohr ebenfalls zum Leerblasen von Besatzlöchern bei Vergaserschüssen
verwendet werden,kann. Die übrige Ausstattung des Besatzrohres bezüglich des Anschlusses
an,die Preßluftleitung und der Anbringung einer Skala. mit Stellring zur genauen
Feststellung der Einführungstiefe desselben in das Bohrloch bleiben unverändert.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist auf beiliegender Zeichnung in einem
Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i einen Teilquerschnitt
durch das Besatzroh.r sannt Arbeitskolben in der Bereitschaftsstellung, Abb.2 eine
ähnliche Einrichtung wie Abb. i, bei welcher der Kolben sich am Ende des Arbeitshubes
befindet.
-
Wie ersichtlich, ist i das Besatzrohr, 2 ein dasselbe nach rückwärts
verschließender, aufschraubbarer Zylinderdeckel, 3 ein Anscblußstutzen für die Preßluftzufuhr,
4 der Abschlußhahn der Preßluft. Auf dem Besatzrohr i befindet sich die Skala 5
und der mit der Stellschraube 6 versehene Stellring 7. Am Austrittsende des Blasrohres
befindet sich der Anschlag B. Der Arbeitskolben besteht aus einer Hülse 9, in welcher
sich axial beweglich eine Ventilspindel io befindet. Letztere ist am hinteren Teil
hohl ausgeführt und enthält einen Kanal zur Durchführung der Preßluft in das Innere
der Hülse 9, von wo aus dieselbe durch einen Ringkanal nach vorn in das Besatzmaterial
gelangen kann. Zur genauen Einstellung der durch den Ventilschaft io tretenden Preßluft
befindet sich am hinteren Ende desselben die Ventilschraube i i, deren Kopf 12 gleichzeitig
als rückwärtiger Anschlag gegenüber einem entsprechenden Gegenanschlag 13 des Zylinderdeckels
2 wirkt. Auf der Hülse 9 befindet sich ein Ring 14, gegen welchen sich zwei nach
entgegengesetzten Richtungen liegende Ledermanschetten 15 und 16 anlehnen. Die Befestigung
der Ledermanschette 16, welche beim Arbeitshub des Kolbens lediglich dazu dient,
die innere Wandung des Besatzungsrohres von anhaftenden Schmutzteilchen zu befreien,
erfolgt durch einen Schraubring 17. Im Innern der Manschette 15, welche zur eigentlichen
Abdichtung des Kolbens gegenüber der hinter demselben wirkenden Preßluft dient,
erfolgt durch den Schraubring 18, welcher sich jedoch nicht unmittelbar gegen die
Manschette 15 legt, sondern unter Zwischenschaltung eines Gummiringes i9, welcher
beim Zusammenpressen durch den Schraubring 18 radial nach außen einen Druck auf
die Manschette 15 ausübt, so daß diese sich abdichtend gegen die Innenwandung des
Besatzrohres legt. Die Ventilspindel i o ist am unteren Ende durch einen Keil 2o
mit einem auf der Außenseite der Hülse 9 gleitenden Anschlagring 21 fest verbunden.
Zwischen dem Schraubring 17 und denn Anschlagring 21 befindet sich die Druckfeder
22, welche im Ruhezustand --den Gleitring 2 i gegen das Kopfstück 23 der vorn verschlossenen
Hülse ;9 drückt. Da die Hülsetg vorn mit zwei seitlichen Schlitzen 24 :versehen
ist, kann sich demnach, wie aus Abb. 2 ersichtlich ist, unter Zusammenpressen der
Feder 22 die Ventilspindel io in der Hülse:9 axial verschieben. Die Ventilspindel
io besitzt vorn eine Verdickung i o', während die Hülse 9 im Innern an derjenigen
Stelle, an welcher sich die Verdickung i o' beim Zurückdrücken der Ventilspindel
befindet, so verengt ist, daß beim Eintritt der Verdickung i o' ein luftdichter
Abschluß erfolgt. Während demnach, wie aus Abb. i ersichtlich, in der Normalstellung
des Kolbens die Preßluft über die Stellschraube i i in den hohlen Ventilschaft eintreten
kann und @ nach dem seitlichen Austreten aus demselben über den am vorderen Ende
des Arbeitskolbens den Ventilschaft umgebenden freien Ringraum nach vorn vor die
Manschette 16 treten kann, ist dieser Durchfluß bei der in Abb. 2 dargestellten
Stellung durch die Verdickung io' der Ventilspindel io verschlossen.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist durch das in der vorstehenden Beschreibung
eJrläuterte und in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsbeispiel des Arbeitskolbens
nicht erschöpft, sondern umfaßt auch alle übrigen Ausführungsformen, welche auf
dem gleichen Grundgedanken der Erfindung beruhen. Insbesondere kann die Anordnung
des
in normaler Lage geöffneten Durchgang- . ventils für die Preßluft auch in beliebiger,
anderer Art ausgeführt werden.