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Hydraulische- Lochstanze Hydraulische Lochstanzen mit zwei oder mehreren
Druckkolben und einem besonderen Rückzugkolben, deren Beaufschlagung durch ein gemeinsames
Ventil gesteuert wird und für alle Druckkolben wahlweise gleichzeitig oder einzeln
erfolgen kann, sind an sich bekannt. Diese Lochstanzen geben durch das wahlweise
Schalten die Möglichkeit, bei Voraussetzung eines. gleichen spezifischen Flüssigkeitsdruckes
und beim Vorhandensein von z. B. zwei Druckstufen drei verschiedenartige Stempeldrücke
zu erzeugen. Ebenso sind hydraulische Pressen und Stanzen bekannt geworden, bei
denen mehrere verschiedenartige Stempeldrücke dadurch ermöglicht werden, däß die
Zylinder mit auswechselbaien; im Durchmesser verschiedenen Kolben ausgerüstet sind.
Hier würden aber bei einer Lochstanze mit zwei Druckstufen und z. B. mit einem Satz
(zwei Stück) auswechselbarer Kolben auch nur zwei verschiedenartige Stempeldrücke
zu erzielen sein.
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Sowohl in dem. einen als auch in dem anderen Falle ist also die erzielbare
Anzahl der verschiedenartigen Stempeldrücke noch sehr klein, so daß, um in jedem
Gebrauchsfalle der Stanze eine wirtschaftliche Ausnutzung des Betriebsstoffes (Preßwasser)
zu erzielen, entweder die Grenze zwischen Maximaldruck sehr klein gehalten und das
Gebrauchsgebiet der Stanze- entsprechend eingeschränkt oder aber die Anzahl der
Druckstufen und damit das Gewicht und die Größe der Stanze erhöht werden muß. Letzteres
zeitigt jedoch insbesondere für transportable Lochstanzen wesentliche Nachteile,
da mit zunehmender Größe dieser Lochstanze ihr Transport und ihre Verwendung an
schlecht zugänglichen Stellen zum mindesten erschwert wird.
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Vorliegende Erfindung betrifft nun ebenfalls eine hydraulische Lochstanze
mit zwei oder mehreren Druckkolben und einem besonderen Rückzugkolben, und zwar
verfolgt die vorliegende Erfindung den Zweck, gegenüber den bekannten Lochstanzen
eine größere Anzahl verschiedenartiger Stempeldrücke zu erzielen, um dadurch die
Grenze zwischen Maximaldruck und Minimaldruck, d. h. also die Verwendungsmöglichkeit
ein und derselben Lochstanze zu erweitern, und zwar unter Gewährleistung einer stets
wirtschaftlichen Ausnutzung des Betriebsstoffes.
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Dieser Zweck wird erfindungsgemäß durch gleichzeitige Anwendung der
beiden schon erwähnten, einzeln für sich bei hydraulischen Pressen und Stanzen schon
bekannten Einrichtungen erreicht, ,und zwar derart, daß erstens durch ein Steuerventil
und ein besonders vorgesehenes Wechselventil die Druckkolben in jeder gewünschten
Lage festgehalten und einzeln oder gemeinsam für verschiedene Stempeldrücke und
Stanzgeschwindigkeiten beaufschlagt werden können,
und daß zweitens
dabei zur Erzielung einer höchstmöglichen Anzahl verschiedenartiger Stempeldrücke
die Druckzylinder mit auswechselbaren Einsatzbuchsen und. die Druckkolben mit entsprechenden
Überzugringen versehen sind. Aus dieser gleich@zertigen Anwendung der beiden einzeln
an sich schon bekannten Einrichtungen ergibt sich dann gegenüber den bekannten hydraulischen
Pressen und Stanzen der Vorteil; daß z. R. schon mit zwei Druckstufen und einem
Satz auswechselbarer Zylindereinsätze und Kolbenringe mittels ein und derselben
Stanze acht verschiedenartige Stempeldrücke erzeugt werden können.
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Auf der Zeichnung ist die Lochstanze nach dem Gegenstand der Erfindung
irr zwei Beispielen dargestellt; und zwar in Abb: i ohne die Einsatzstücke in den
Druckzylindern und in Abb. 2 mit den Zylindereinsatzstücken.
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In dem Bügel 33 ist um die Lager 35 schwenkbar der Druckbügel i aufgehäügt.
Dieser kann mittels der Schraubenbolzen 34 entweder ganz fest oder so weit angezogen
werden, daß der bedienende Arbeiter die Maschine der erforderlichen Schmiege entsprechend
leicht einstellen kann.
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In dem Druckbügel i sitzen der Druckzylinder 17 mit dem Kolben 2o,
der kleinere Druckzylinder 18 mit dem Kolben 21, und der Rückzugzylinder i9 mit
dem Kolben 22. Die Kolben 2o, 2i und 22 können aus einem oder mehreren Stücken hergestellt
sein.
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In den Druckkolben 2o ist der Stempel 23
eingesetzt. An dem
anderen Ende des Druckbügels i ist die Matrize 31 angebracht.
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Am Zapfen des Bügels i im Lager 35 ist das Steuerventil a und am Druckzylinder
18
das Wechselventil 13 angeordnet.
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Das Druckwasser tritt durch Leitung 12, Stutzen 8 in das Steuerventil
2. Durch Drehung des Hebels 3 nach vorn gibt die Ventilspindel 4 den Weg nach Stutzen
5 frei; wodurch das Druckwasser durch die Leitung 9
nach dem Wechselventil
13 strömt. Durch entsprechende Stellung der Ventilspindel 14 kann vom Ventil 1,3
dann das Druckwasser entweder über Leitung 16 in den Druckzylinder 17 oder über
Leitung 15 in den Druckzylinder i8 oder gleichzeitig in beide gelangen und so den
Druckstempel 23 .mit den verschiedenen Drücken gegen die Matrize 31 drücken.
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Für den Rückzug wird der Hebel 3 zurückgelegt und dadurch die Leitung
12 abgesperrt und die Leitung 9 mit der Abfluß@ leiturig i i verbunden.
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Das Druckwasser gelangt dann über Stutzen 6; Leitung io, welche stets
unter Druck steht, in den Rückzugzylinder i9 und bewirkt über Kolben 22 den Rückzug
des Stempels 23, wodurch gleichzeitig das in den Druckzylindern 17 und 18
befindliche verbiauehte Preßwasser durch das Wechselventl 13, über Leitung
9 und über das Steuerveritil 2 und .die Rohrleitung i i ins Freie tritt.
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Die Öuerschnitte der Rohrleitungen erhalten solche Abmessungen, daß
bei schnellem Öffnen des Wechselventils durch den Hebel 3 der Drucksterhpel 2'3
mit der gewünschten größten Schnelligkeit bewegt wird.
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Die pendelnde Aufhängung der Maschine und die Leichtgängigkeit des
Steuerventils ermöglichen den beiden sie bedienenden Arheitern eine sichere und
nicht ermüdende Handhabung der Maschine.
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Der eine de-t beiden Arbeitet befindet sich vor dem zu stanzenden
Profil und hat mit beiden Händen den Doppelhebel 32 erfaßt. Der zweite Arbeiter
hat die rechte Hand am Rohr 15 und die linke Hand am Hebel 3 des Steüetventls.
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Die zu stanzenden Löcher sind, in der Regel angekörnt: Zeigt es sich
beim Vorgang des Druckstempels, daß der Stempel den Körner nicht genau treffen wird,
so kann der Arbeiter durch Zurücklegen des Hebels 3 den Stempel entweder zurückziehen
oder in der befindlichen Lage festhalten und im geeigneten Moment wieder nach vorne
drülz,-ken; es- läßt sich somit jegliches Verloch.en vermeien.
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Durch die am Rückzugzylinder i g angeordnete Stellschraube 24 läßt
sich der Stempelhub beliebig einstellen. Zur weiteren Ersparnis an Preßwasser und
Arbeitszeit durch Verkürzung des Hubes ist ein besonderer Schuh 3o auf dem Abstreifer
29 sitzend vorgesehen, welcher z. B. beim Lochen von Bulbeisen 36 Verwendung findet.
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Zur Erzielung weiterer Druckstufen sind die Druckkolben 2a,
21 mit auswechselbaren Ringen 25, 26 und, die Zylinder 17 und. 18
mit .entsprechenden Einsatzbuchsen 27, 28 versehen.
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Der Gegenstand der Erfindung gilt auch sinngemäß für Lochstanzen,
die fest in der Werkstatt aufgebaut sind.