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Kettenstichnähmaschine, bei der unter Zuhilfenahme eines oder mehrerer
Greifer die Nadelfadenschleife derart gespreizt wird, daß ein quer liegender Fadenschleifenteil
entsteht Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine zur Herstellung eines Kettensticlhes.
und zwar mit Hilfe nur eines Nadelfadens, also unter Ausschaltung eines Unterfadens,
wobei jedoch die Möglichkeit gegeben ist, bei -einem Vorschub des Werkstückes von
Hand nach allen Seiten hin einwandfrei zu ketteln.
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Erfindungsgemäß wird der Querteil.- der von einer Nadel ausgeworfenen
Nadelfadenschleife, die in bekannter Weise erfaßt und quer ausgebreitet wird, aufgefangen,
dann unter das Stichloch gebracht und dort so lange gehalten, bis endlich beim Abwärtsgang
der Nadel diese in. die so gebildete Schleife eintritt. Zum Auffangen der Nadelfadenschleife
dient ein Schleifenhalter, der die Nadelfadenschleife so lange unter dem Stichloch
und der Nadel hält, bis der Vorschub erfolgt und die Nadel in die Fadenschleife
eingetreten ist.
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Hierbei hat der die Nadelfadenschleife auffangende Schleifenhalter
eine hülsenartige Form. Außerdem wird zum besseren Auffangen der Nadelfadenschleife
durch den hülsenförmigen Schleifenhalter die Nadelfadenschleife vorher mit Hilfe
einer Spreizeinrichtung gespreizt, die beispxalswfzise aus einem oder mehreren.
Spreizgreifern besteht, welche die Nadelfadenschleife spreizen. Zweckmäßigerweise
werden zum Spreizen der Nadelfadenschleife zwei getrennt gesteuerte Spreizgreifer
verwendet, die bei ihrem Vorwärtsgang die Fadenschleife für den Eintritt des hülsenfärmigen
Schleifenhalters spreizen, dagegen bei ihrem Rückwärtsgang die Schleifenschenkel
so zusammenlegen, daß die Schleife rings tun den Schleifenhalter zu liegen kommt,
so daß sich dieselbe nach jeder Vorschwbrichtung hin einstellen läßt. Dabei empfiehlt
es sich, mindestens eine der beiden Greiferdrehachsen in bekannter Weise schräg
zu lagern, so daß alsdann dieser Greäfer eine etwas geneigte Bewegungsbahn beschreibt.
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An Stelle von zwei getrennten Spreizgreifern kann zuxn Spreizen der
Nadelfadenschleife auch ein gabelförmiger Spreizgreifer verwendet werden, dessen
Spreizer parallel zur Nadel in deren Fadenschleife eintreten und alsdann in die
waagerechte Lage gedreht werden. In diesen Gabelgreifer tritt alsdann ein hülsenförmiger
Schleifenhalter ein, der den vom Gabelgreifer quer gehaltenen Nadelfadenschleifenteil
erfaßt und mitnimmt.
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Bei Verwendung eines Gabelgreifers ist noch ein Hakengreifer vorgesehen,
der in die durch den Gabelgreifer gebildeten Schleifen
des Nadelfadens
eintritt und beim Rückgang des Gabelgreifers diese Schleifen zunächst hält und beim
Weitergang des Hakengreifers die beiden Schleifen seitlich vom hülsenförmigen Schleifenhalter
legt.
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Außerdem ist der Schleifenhalter so gehalten und angeordnet, daß er
nicht nur zum Erfassen, Halten und Zubringen der Fadenschleife dient, sondern auch
als Stichplatte für die Nadel, indem der Schleifenhalter als Unterlage für das Werkstück,
z. B. f:ir den Stoff, dient, so daß beim Durchgang der Nadel durch den Stoff die
Nadel in den hülsenförmigen Schleifenhalter eintritt und so letzterer als Stichplatte
wirkt.
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Endlich ist als Antrieb für den Gabelgreifer eine Malteserkreuzsteuerung
vorgesehen, die eine sichere Arbeitsweise, d. h. eine rasche Drehbewegung und genaue
Endstellungen des Gabelgreifers gewährleistet.
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Die neue Maschine eignet sich ganz besonders da, wo nur ein Vorschub
des Werkstücks von Hand in Frage kommt, d. h. wo die Möglichkeit, nach allen Seiten
zu ketteln, Bedingung ist, z. B. zum Stopfen von Säcken, Aufnähen von Etiketten,
bei Heftarbeiten für die Konfektion usw.
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Auf den Zeichnungen ist die neue Maschine in zwei Ausführungsbeispielen
zur Darstellung gebracht.
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Abb. i zeigt in geschnittener Vorderansicht eine mit der Neuerung
versehene Nähmaschine.
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Abb. 2 und 3 zeigen in größerem Maßstabe in geschnittener Vorderansicht
und geschnittener Draufsicht die Anfangslage der verschiedenen Werkzeuge.
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Abb.4 un)d 5 zeigen gleiche Ansichten, jedoch beim Eintreten des einen
Greifers in die Nadelfadenschleife.
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Abb.6 und 7 zeigen gleiche Ansichten, jedoch bei Endstellung des Greifers
nach den Abb. 4 und 5.
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Abb. 8 und 9 zeigen gleiche Ansichten, jedoch beim Eintreten des andern
Greifers in die Nadelfadenschleife.
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Abb. i o und i i zeigen gleiche Ansichten, jedoch bei Endstellung
des Greifers nach den Abb.8 und 9, außerdem zeigen die Abb. io und i i auch den
Beginn des Vorganges des hülsenförmigen Schleifanhalters.
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Abb. 12 und 13 zeigen die Stellungen der Werkzeuge nach beendigtem
Vorgang des Schleifanhalters.
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Abb. 14 und 15 deuten den Rückgang der beiden Greifer an, während
der SChleifenhalter noch in seiner Stellung verharrt.
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Abb.16 zeigt in geschnittener Seitenansicht eine etwas andere Anordnung
eines der Greifer gemäß den Abb. i bis 15. Die Abb. 17 bis 3 i zeigen ein anderes
Ausfährungsbeispzel einer Kettenstichuähmaschine zur Ausübung des Verfahrens nach
der Erfindung.
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Abb. 17 und 18 zeigen in größerem Maßstabe in geschnittener Vorderansicht
und Draufsicht die Anfangslage der Werkzeuge, wobei jedoch der Gabelgreifer bereits
im Vorwärtsgange ist.
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Abb. i9 zeigt die linksseitige Endstellung des Gabelgreifers gemäß
Abb. 17.
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Abb. 2o und 21 zeigen ähnliche Ansichten wie die Abb. 17 und 18 bzw.
i9, jedoch bei umgelegtem Gabelgreifer und Beginn des Vorganges des Schleifenhalters.
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Abb.22 zeigt ü1 Draufsicht die Lage der Nadelfadenschleife nach beendetem
Vorgang des Schleifenhalters.
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Abb.23 ist eine Draufsicht und läßt das Zurückgehen des Gabelgreifers
in seine Anfangsstellung und das Eintreten des Hakengreifers in die Nadelfadenschleife
erkennen.
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Abb.24 ist eine Teildraufsicht und Teigt, wie der Hakengreifer die
Schleifenschenkel zusammenlegt und seitlich vom hülsenförmigen Schleifenhalter legt.
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Abb.25 zeigt in geschnittener Vorderansicht diejenige Stellung, in
welcher die Nadelfadenschleife um den Schleifenhalter liegt und dieser als Stichplatte
dient.
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Abb.26, 27 und 28 zeigen in Draufsichten schematisch die Drehung der
Nadelfadenschleife um den Schleifenhalter beim Ziehen an den Fadenenden, d. h. beim
Vorschub des Stoffes.
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Abb.29 zeigt in geschnittener Vorderansicht die Mittel zum Drehen
des Gabelgreifers. Abb. 3o ist eine Seitenansicht der Abb. 29, während Abb. 31 in
größerem Maßstab einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. 29 darstellt.
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Gemäß den Abb. i bis 15 werden drei Werkzeuge verwendet, nämlich zwei
Hakengreifer und ein hülsenförmiger Schleifenhalter.
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Nach Abb. i ist in dem Nähmaschinengestell i eine Hauptantriebsachse
2 gelagert, auf der eine Anzahl Exzenter sitzen, die mit Hilfe von Exzenterstangen
die Steuermittel für die verschiedenen Greiferbewegungen beieinflusser1. Der Hakengreifer
3 schwingt um einen Zapfen 4, auf dem ein Hebel 5 sitzt, der durch ein Gelenk 6
mit einer Schubstange 7 in Verbindung steht. Das Ende der Schubstange 7 ist mit
einem bei 8 gelagerten Doppelhebel s verbunden, der durch einen Lenker io mit einem
bei i i gelagerten Doppelhebel 12 in Verbindung steht; an letzterem ist eine Exzenterstange
13 angeschlossen. Die Exzenterstange 13 wird von einem auf der Antriebsachse 2 sitzenden
Exzenter aus angetrieben,
so daß also die Schubstange 7 hin und
her schwingt und dadurch dem Greifer 3 eine bogenförmige Vor- und Rückwärtsbewegung
erteilt. Die Ruhe an der Umkehrstelle der Bewegungsrichtung des Greifers wird in
bekannter Weise durch Einschaltung des Lenkers io und durch bestimmte Wahl der Hebelübersetzungen
erreicht.
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Der Hakengreifer 14 schwingt um einen Zapfen 15, auf dem ein Hebel
16 sitzt, der durch ein Gelenk 17 mit einer Schubstange 18 in Verbindung steht.
Das Ende der Schubstange 18 ist mit einem bei i 9 gelagerten Doppelhebe12o verbunden,
der durch einen Lenker 21 mit einem bei i i gelagerten Doppelhebe122 in Verbindung
steht; an letzterem ist eine Exzenterstange 23 angeschlossen. Die Exzenterstange
23 wird von dem auf der Antriebsachse 2 sitzenden Exzenter aus angetrieben, so daß
also die Schubstange 18 hin und her schwingt und dadurch dem Greifer 14 eine bogenförmige
Vor- und Rückwärtsbewegung erteilt. Die Ruhe an der Umkehrstelle der Bewegungsrichtung
des Greifers wird in bekannter Weise durch Einschaltung des Lenkers 21 und bestimmte
Wahl der Hebelübersetzung :erreicht.
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Der hülsenfü:rmige Schleifenhalter 24 sitzt auf dem Ende einer Stang:
25, die ihrerseits einesteils von .einem Lenker 26 und andernteils von einem bei
27 gelagerten Doppelhebel 28 getragen wird. Dieser Doppelhebiel28 greift die Stange
25 bei 29 an und ist bei 3o mit einer Exzenterstange 31 verbunden, die von einem
auf der Hauptantriebsachse 2 sitzenden Exzenter aus angetrieben wird. Dieser Antrieb
veranlaßt eine I ängsverschiebung des Schleifenhalters 24.
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Das die Schleifenhalterstange 25 tragende Gelenkstück 26 steht mit
einem bei 32 gelagerten Doppelhebel 33 in Verbindung, der von einer Exzenterstange
34 eines auf der Hauptantriebsachse 2 sitzenden Exzenters aus angetrieben wird.
Durch diesen Antrieb. :erfolgt ein Heben und Senken des S:chl:eifenhalters 24. Die
beiden vereinigten Antriebe erteilen demnach dem Schleifenhalter eine Längs- und
Höhenbewegung.
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Die beschriebenen Antriebe für die verschiedenen Greiferarten stellen
nur eine-Möglichkeit dar; es könnten jedoch die Antriebie auch anderer Art sein,
ohne das Wesen der Erfindung zu beeinflussen.
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Die Abb. 2 und 3 zeigen in Vorderansicht und Draufsicht die Ruhestellungen
der Werkzeuge, d. h. ihre Anfangsstellungen. Nach Abb.2 ist die Nadel 35 niedergegangen
und ist gerade im Begriff, umzukehren, d. h. sich nach aufwärts zu bewegen. Dabei.
wirft die Nadel 35 eine Nadelfadenschleife 36 aus, in die nunmehr der Hakengreifer
3 @einschwingt (Abb.4 und 5). Dieser erfaßt die Schleife 36 und nimmt sie
mit, bis der Greifer 3 die Stellung nach Abb. 6 und 7 erreicht hat. Nunmehr bewegt
sich der andere Hakengreifer 14 in Richtung des Pfeiles (Abb.6 und 7), dabei gelangt
er in die Nadelfadenschleife 36 (Abt. 8 und 9) und nimmt die Schleife 36 mit, wie
aus Abb, i i zu ersehen ist. Es entsteht dadurch ein quer liegender Fadenteil 37,
gegen den sich der hülsenförmige Schleifenhalter 24 in Richtung des Pfeiles (Abt:.
i i) bewegt, der alsdann dien Fadenteil 37 mitnimmt, so daß sich die Fadenschleife
36 um den Schleifenhalter 24 legt, wie aus der Abb. 13 zu ersehen ist.
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Nunmehr beginnen die Greifer 3 und 14 ihre Rückwärtsbewegungen, wobei
einesteils der Greifer 14 seine Schleife 38 mitnimmt und andernteils durch den Rückgang
des anderen Greifers 3 dessen Schleife 39 nachfolgt, d. h. nach rechts ein Stück
um den Schleifenhalter 24 herumgleiten kann (Abt. 15). Schließlich gelangen die
Greifer 3 und 14 aus den Schleifen 38 und 39, und es legt sich nunmehr bei einem
Vorschub. von Hand die Nadelfadenschleife 36 so um den Scbleifenhalter 24, wie in
den Abb. 26 bis 28 dargestellt. Sobald zum Zwecke des Vorschubes die Kette 40 angezogen
wird, legen sich die Schleifenumkehrstellen etwa so, wie in Abb..26 dargestellt.
Die mit x bezeichnete Schleifenmitte hat sich durch den Zug an den Fadenenden (durch
Drehen der Schleife auf dem Schleifenhalber) etwas verschoben. Bei weiterem Zug
an der Kette dreht sich die Schleife immer mehr und mehr um den Schleifenhalter,
so daß die Schleifenmitt2n x, x1 sowie x= und x3 nach und nach die Stellungen. nach
den Abb. 27 und 28 einnehmen, so daß die Fadenschleife zuletzt diejenige Lage einnimmt,
wie in Abb. 28 strichpunktiert angedeutet ist, d. h. der Vorschub ist erfolgt. Auf
diese Art und Weise kann nach jeder bieliebigen Richtung ein ungestörter Handvorschub
erfolgen.
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Wie die Abb. 16 (Blatt i) zeigt, kann die Drehachse 15 für den Greifer
14 schräg gelagert sein, so daß in diesem Falle die Bewegungsbahn des Greifers 14
etwas geneigt verläuft, wodurch erreicht wird, daß die quer liegende Fadenstrecke
37 (Abt. io und i i) waagerecht verlauft, da durch. die Schrägbewegung des Greifers
14 ein Höhenunterschied, der sonst vorhanden ist (vgl. Abb. io), alsdann ausgeglichen
wird..
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Abb. 17 bis 31 zur Darstellung
gebracht. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel geschieht das Erfassen und Spreizen der
Nadelfadenschleife 36 mit Hilfe eines gabelförmigen Spreizers, in nachfolgendem
Gabelgreifer 43
genannt, welcher die Nadelfadenschleife in senkrechter
Lage aufnimmt und sich dann um 9o° in die waagerechte Lage dreht, und zwar dann,
wenn die Nadel 3 5 sich über ihn gehoben hat. Der Augenblick des Eintrittes des
Gabelgreifers 43 ist in den Abb. 17 und 18 dargestellt, während der hülsenförmige
Schleifenhalter 24 und ein besonderer Hakengreifer 44 in Ruhestellung verharren.
Der Hakengreifer 44 ist nur in den Draufsichten der Zeichnungen enthalten, während
er in den Vorderansichten der Deutlichkeit halber fortgelassen ist.
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Bewegt sich nun der Gabelgreifiex 43 weiter in Richtung des Pfeiles
(Abt. 17), so gelangt er schließlich in seine linksseitige Endstellung, dabei die
Nadelfadenschleife 36 mitnehmend, wie aus Abb. i9 zu @ersiehen ist. Nunmehr dreht
sich der Gabelgreifer 43 in seine waagerechte Lage (Abb.2o und 21) mittels einer
Einrichtung, die weiter unten beschrieben ist. Hierauf bewegt sich der Schleifenhalter
24 in Richtung des Pfeiles (Abt. 21) und tritt in den Gabelgreifer 43 ein, wie aus
Abb. 22 ersichtlich ist, die auch die nunmehrige Fadenlegung der Nadelfadenschleife
erkennen läßt.
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In der Stellung nach Abb.22 haben die beiden Werkzeuge, d. h. der
Gabelgreifer 43 und der Schleifenhalter 24, ihre Umkehrstellungen erreicht. Zuerst
bewegt sich der Gabelgreifer 43 in seine rechtsseitge En.d:stiellung (Anfangsstellung)
zurück, während jedoch vor dieser Rückbewegung der waagerecht schwingende Hakengreifer
44 die getrennt auf dem Gabelgreifer 43 liegenden Fadenschleifen 38 und 39 erfaßt
(Abt. 23) und diese hinter den Schleifenhalter 24 fuhrt (Abt. 24). Um in diese Stellung
zu gelangen, macht der Schleifenhalter nicht nur eine Bewegung in Richtung des waagerechten
Pfeiles (Abt. 2o), sondern. auch in Richtung des senkrecht eingezeichneten PfeUles,
wobei jedoch zwednuaßigerweise -eine bogenförmig verlaufende Bewegungsbahn gewählt
wird.
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Sobald nun die Fadenschleifen hinter dem bzw. seitlich vom Schleifenhalter
liegen, wie in Abb. 24. dargestellt, beginnt der Schleifen. haltet sich weiter nach
aufwärts zu bewegen, und zwar so lange, bis er über die Stichplatte 42 hinaustritt
(Abt-. 25). Inzwischen ist der Hakengreifer 44 wieder zurückgetreten. In dem Augenblick,
wo der Schleifenhalter 24 über der Stichplatte 42 erscheint, beginnt auch der Drückerfvß)
41 sich zu heben. Mit dem Heben des Dnückerfußes wird der Stoff frei. und folgt
dem Zug der Hand nach einer beliebigen. Richtung, worauf sich die Schleife 36 auf
dem hülsenförmigen Schleifenhalter 24 nach der jeweils gewählten Vorschgbrichtung.einschwingt.
Das Hervortreten des Schleifenhalters über die Stichplatte verhindert das Abgleiten
der Schleife vom Schleifenhalter, wenn am Stoff gezogen wird. Das Einschwingen der
Fadenschleife, d. h. die Drehung derselben um den Schleifenha.lter 24 ist in den
Abb. 26« bis 28 schematisch dargestellt. Angenommen, der Handvorschub soll
in Richtung des Pfeiles (Abt. 28) erfolgen, - und die ursprüngliche Lage der Schleife
ist diejenige, wie in Abb. 24 dargestellt, so legt sich die Schleäfenurcnkehrstelle
x etwa so, wie in Abb. 26 dargestellt, sobald die Kette 40 angezogen wird. Der weitere
Vorgang ist bereits bei dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Nach dem Vorschub erfolgt die Umkehrbewegung vom Drückerfuß 41 und
Schleifenhalter 24. Der Drückerfuß beginnt etwas früher zurückzugehen und preBt
den Stoff dabei auf den Schleifenhalter 24 und hält ihn dort fest (vgl. die strichpunktierte
Lage in Abb. 25). Die Nadel 35 beginnt im. diesem Augenblick durch den Stoff und
in den hülsenförmigen Schleifenhalter 24 einzudringen, worauf den' Nadelfaden durch
das Abwärtsgehen der Nadel angezogen wird und dadurch die auf dem Schleifenhalter
liegende Schleife aufwärts an die Stoff-Räche zieht. Hieraus ist auch zu ersehen,
daß der Schleifenhalter 24 gleichzeitig als Stichplatte wirkt.
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Während des Abwrärtsganges der Nadel 35 geht auch der Scheibenhalter
24 abwärts, und der Stoff wird jetzt nur noch vom Dräkkerfuß 41 und der Stichplatte
festgehalten., so daß das Anziehen der Fadenschleife an die untere Stofffläche bei
dem weiterem Abwärtsgang der Nadel ohne jede Fadenhemmung erfolgen kann. Die Nadel
geht nun wieder aufwärts, worauf die Bedung einer neuen Schleife erfolgt in der
Wise, wxe vorbin beschrieben.
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Wenn auch bei denn ersten Ausführungsbeispiel nach den Abb. i bis
15 der Schleifenhalter 24 nicht !über die Stichplatte 42 hinaustritt, so ist .es
doch möglich, auch bei dieser Ausführung den Schleifenhalter 24 so zu steuern, daß
er ebenfalls -wie bei denn: Ausführungsbeispiel nach den Abb.17 bis 31 über die
Stichplatte 42 hinaustritt und derart mit dem Drückerfuß 41 zusammenarbeitet, daß
der Schleifenhalter 24 gleichzeitig als Stichplatte dient.
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Bei. diesem zweiten Ausführungsbeispiel zur Herstellung eines Kettenstiches
finden demnach drei Werkzeuge Vierwendung: -erstens der Gabelgreifer 43, zweitens
der Schleifenhaltet 24- und drittens der Hakengreifer 44. Die Antriebe dieser Greifer
sind wie folgt: Die Drehung des Gabelgreifers 43 um 90'
erfolgt
in einem kurzen Teil seiner waagerechten Hinundherbewegung; letztere erfolgt beispielsweise
von der Hauptantriebsachs#--2 der Nähmaschine i aufs und ist, weil nebensächlicher
Natur und auch ohne weiteres ver# ständlich, zeichnerisch nicht dargestellt, während
die Mittel zur Drehbewegung des Gabelgreifers 43 in den Abb. 29 bis 3 i zur Darstellung
gebracht sind. Der Gahelgreifer 43 ist mit einer Welle 45 verbwunden, die ein sogenanntes
Malteserkreuz 46 trägt, das von einem Bolzen 47 gesteuert wird. Letzterer wird von
einem auf einer Achse 48 sitzenden Steuersegment 49 getragen, so daß, bei einer
Schwingung der Achse 48 das Steuersegment 49 mit Bolzen 47 mitgeschwungen wird,
wobei der Bolzen 47 in den Schlitz 5o des Malteserkreuzes 46 eintritt und bei einer
Weiterschwingung eine Drehung des Malteserkreuzes 46 und somit auch der Gabelgreiferachse
45 veranlaßt. Zum Festhalten der jeweiligen Stellung des Gabelgreifers 43 sind das
Malteserkneuz 46 und das Segment 49 mit gleichlaufenden bogenförmigen Flächen 51
versehen. Wenn das Steuersegment 49 von der linksseitigen Stellung (Abb.3o) in die
rechtsseitige Stellung gelangt ist, dann liegt auch der Schlitz 5o des Malteserkreuzes
46 rechts, so daß bei einer Umkehrung des Segments 49 in die ursprüngliche rechtsseitige
Lage das Malteserkreuz 46 wieder mitgenommen, d. h. zurückgedreht wird. Auf diese
Art erhält der Gabelgreifer 43 einmal die Stellung nach Abb. 17 und das andere Mal
eine solche nach Abb..2o.
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Die Steuerung des Segments 49 selbst kann auf verschiedene Art und-
Weise erfolgen; wie die Abb-.29 rund 3o zeigen, sitzt auf der Hauptantriebsachse
2 ein Exzenter 52, dessen Gestänge 53 mit einem auf der Segmentachse 48 sitzenden
Hebel 54 verbunden ist, so daß also durch den Exzenterantrieb 52 das Steuersegment
49 nach rechts bzw. links geschwungen wird.
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Um die Längsverschiebung und Drehb-ewegung der Gabelgreiferachse 45
zu erreichen, ist diese mit einer Längsnut 5 5 versehen, in die -eine Feder 56 hineinragt,
welche von der Nabenhülse 57 des Malteserkreuzes 46 erfaßt und mit Hilfe einer Klemme
58 festgeklemmt wird (vgl. die Abb.. 29 und 31).
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Der Hülsengreifer 24 wird von einer Stange 25 getragen, die mit Hilfeeines
Lenkers 26 mit - einer zweiten Stange 33 verbunden ist; beide Stangen können ähnlich
gesteuert werden wie der Schleifenhalter 24 gemäß, dem zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel
nach den Abb, i bis 15, so daß es sich hier erübrigt, die Steuerung näher zu beschreiben.
Dasselbe gilt auch von dem Hakengreifer 44; dieser wird ähnlich wie die Greifer
in den Abb. i bis 16 angetrieben, weshalb auf die dort beschriebene Antriebsart
verwiesen wird.