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lnjektor mit regelbarem Schlabberventil Bei Injektoren mit sich selbsttätig
öffnenden und unter dem Druck in der Förderkammer schließenden Schlabberventilen
besteht der Übelstand, daß die fast augenblicklich einsetzende Druckentwicklung
in der Förderkammer einen ganz plötzlichen Abschluß des oder der Schlabberventile
begünstigt. Ein plötzlicher Abschluß des vom Förderdruck belasteten Schlabberventils
erzeugt aber einen Rückschlagdruck des Wassers in der Förderkammer, der je nach
dem Grade der Plötzlichkeit des Abschlusses bis weit über die doppelte Druckhöhe
des Treibdampfes emporschnellen und damit ein Abspringen des Injektors verursachen
kann.
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Eine Abschwächung dieses Übelstandes wurde bisher dadurch angestrebt,
daß man die Geschwindigkeit der Schließbewegung der vom Förderdruck belasteten und
unter dessen Einwirkung sich selbsttätig schließenden Schlabberventile durch selbsttätig
wirkende Abbremsung zu verzögern suchte. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß trotz
der Abbremsung noch vorzeitiges und plötzliches Schließen der Schlabberventile eintreten
kann; denn die - selbsttätig wirkende Abbremsung steht in einem bestimmten oder
bestenfalls auch in kleinen Grenzen schwankendem Verhältnis zum Dampfdruck und zur
Temperatur des Wassers. Wenn aber der Arbeitsdruck und die Vorwärmung des Speisewassers
in großen Grenzen wechseln, wie das bei dem jetzigen und in Zukunft zu erwartenden
Injektorbetrieb notwendig ist, so reicht die selbsttätige Abbremsung nicht aus.
Die Erfindung beseitigt nun diesen Übelstand grundsätzlich und vollkommen unabhängig
von allen Schwankungen in den Betriebsverhältnissen des Injektors, und zwar dadurch,
daß die bisher durch den Förderdruck verursachte selbsttätige Schließbewegung des
Schlabberventils durch Einbau einer von Hand zu betätigenden Regelungsspindelin
eine zwangsläufige Schließbewegung umgewandelt wird, so daß der Druck in der Förderkammer
das Schlabberventil nur nach Maßgabe der Stellungsveränderung der' Regelungsspindel
zudrücken kann. Dabei wird durch, den Einbau oder die Benutzung der Regelungsspindel
die selbsttätige Öffnungsbewegung des vom Förderdruck belasteten Schlabberventils
nicht unterbunden.
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Um durch den Einbau der Regelungsspindel die Symmetrie des Injektorgehäuses
nicht zu verlieren, empfiehlt es sich, gegebenenfalls die Regelungsspindel durch
den Wasserzuleitungsstutzen oder andere im Wege befindliche Anschlußstutzen des
Injektorgehäuses hindurchzuleiten.
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Durch die Anwendung der Regelungsspindel ergibt sich noch der Vorteil,
daß die Belastungshöhe des der Einwirkung des Förderdruckes ausgesetzten Schlabberventils
durch dessen Belastungsflächenabmessung oder durch Verwendung von Druckübersetzungen,
z. B. Hebelübertragung o. dgl., unbedenklich bis an die Grenze heran gesteigert
werden kann, bei der noch das selbsttätige Öffnen des Schlabberventils möglich bleibt.
Damit hat man dann das
Schlabberventil unter dem angestrebten höchst
möglichen Druckverschluß, ohne daß das sonst dadurch gesteigerte Bestreben zum schnellen
und plötzlichen Abschluß sich noch auswirken kann. Das Aufsetzen des druckbelasteten
Schlabberventils auf seinen Sitz kann zugleich durch die Anwendung der Regelungsspindel
ganz sanft, also ohne Schlag erfolgen, woraus sich längeres Dichthalten als weitere
erwünschte Folge ergibt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung im Längsschnitt
dargestellt. Es ist darin i das Injektorgehäuse, 2 die Dampfdüse, 3 die Wasserdüse,
4 die Dampfeinlaßspindel, 5 der Schlabberraum des Injektorgehäuses, 6 der Förderraum
des Injektorgehäuses, 7 der Wasserzuleitungsraum des Injektorgehäuses, 8 der Dampfraum
des Injektorgehäuses. 9 ist ein Sehlabberventil, das den Schlabberraum 5 entwässert,
und io ein Schlabberventil, das den Förderraum 6 entwässert und vom Druck in der
Förderkammer 6 belastet wird. ri ist die der Erfindung gemäß eingebaute Regelungsspindel,
die den vorzeitigen und plötzlichen Abschluß des vom Druck in der Förderkammer 6
belasteten Schlabberventils zo zu verhindern hat, ohne daß die selbsttätige Eröffnung
unterbunden wird.
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Die Regelungsspindel ist in der Zeichnung als Schraubspindel dargestellt,
und zwar so, daß sie nur mittelbar auf das vom Förderdruck belastete Schlabberventil
io einwirkt, indem sie unmittelbar gegen das im Ausführungsbeispiel angewendete
und an sich bekannte zweite Schlabberventil9 wirkt, das sich seinerseits gegen das
Schlabberventil io legt.
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Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß die Regelungsspindel
ix unmittelbar auf das Schlabberventil io wirkt. Die hier als Sehraubspindel gezeichnete
Regelungsspindel ii kann ebenfalls anders ausgebildet werden, solange sich der damit
angestrebte Zweck erreichen läßt, z. B. als glatte Spindel ohne Gewinde, die durch
einen Hebel sehr schnell bewegt werden kann. Kurz, es kann jede Ausführung gewählt
werden, die es zuläßt, die Abschließbewegung des vom Förderdruck belasteten Schlabberventils
io von Hand zu regeln, ohne die selbsttätige Eröffnungsmöglichkeit zu unterbinden.
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Man kann auch die Regelungsspindel ii mit der Dampfeinlaßspindel 4
kuppeln, so daß sich durch die Öffnungsbewegung der Dampfeinlaßspindel4 ein damit
im Verhältnis stehendes Ausweichen der Regelungsspindel ii und eine entsprechende
Abschließbewegung des Schlabberventils io ergibt, während sich bei derSchließbewegung
der Dampfeinlaßspindel4. dann zugleich ein Eröffnen des Schlabberventils io einstellt,
wobei in jedem Falle die selbsttätige Eröffnungsmöglichkeit des oder der Schlabberventile
gewahrt bleibt, wie es vor Einbau der Regelungsspindel zi der Fall war.
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Würde nämlich, auch die freie Eröffnungsmöglichkeit des oder der Schlabberventile
unterbunden, so würde ein Absetzen des Injektors nach außen hin nicht bemerkbar
werden, und damit könnte der Betriebsdampf unbemerkt in den Wasservorratsbehälter
durch die Wasserzuführungsleitung hindurch eindringen und das Wasser derart hoch
anwärmen, daß jedes Ingangsetzen des Injektors mit dem zu heiß gewordenen Wasser
unmöglich wäre. In Fällen, wo der Ersatz von dadurch zu heiß gewordenem Speisewasser
nicht sogleich möglich ist, kann der gekennzeichnete Übelstand betriebsgefährdend
wirken, z. B. bei Lokomotiven, Dampfkraftwagen usw.
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Durch die Kupplung der Dampfeinlaßspinde14 mit der Regelungsspindel
ii wird auch noch der Vorteil erreicht, daß beim Abstellen des Injektors und mithin
beim Zudrehen der Dampfeinlaßspindel4 zugleich die Regelungsspindel ii das vom Förderdruck
belastete Scblabberventil io öffnet und offen hält. Damit können Leckdämpfe und
Leckwasser unbehindert entweichen, und das Anspringen beim späteren Wiederanstellen
des Injektors ist erleichtert. Darüber hinaus bringt die Kupplung der beiden Spindeln
den Vorteil, daß man bei der Betätigung des Injektors nur einen gemeinsamen Handgriff
zu bedienen hat.
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12 ist der Dampfanschlußstutzen, 13 der Wasserzuleitungsstutzen,
14 der Schlabberwasserausflußstutzen, 15 der Druckwasseranschlußstutzen, 16 der
Handgriff, mit dem in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Regelungsspindel
ii betätigt wird. Die beiden Schlabberventile 9 und io sind hier so dargestellt,
daß sie sich gegenseitig in. an sich bekannter Weise steuern, indem dem Schlabberventil
9 die Eröffnungsarbeit und dem Schlabberventilio die Abschließarbeit zufällt. Man
kann die Erfindung aber auch bei Anwendung nur eines die Schlabberkammer 5 entwässernden
und vom Förderdruckraum 6 aus durch den Förderdruck belasteten Schlabberventils
mit gleichem Erfolge anwenden.