DE4407974A1 - Automatisches Bypass-Ventil - Google Patents
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
automatisches Bypass-Ventil.
Dieses findet besonders, jedoch nicht ausschließlich, eine
nützliche Anwendung in Anlagen, die die Abgabe von
Flüssigkeiten unter hohem Druck steuern, wie z. B. die, die
in Waschanlagen benützt werden.
Insbesonders reiht sich die vorliegende Erfindung in den
Bereich der "unloader" Ventile ein, die im Fall der
Schließung oder Einteilung der Abgabe an den Benutzer,
nebst dem automatischen Umleiten der gepumpten
Flüssigkeit, auch für die Beibehaltung eines relativ
niedrigen Druckes der Zuleitung zum Benutzer sorgen. Dies
erlaubt dem Pumpsystem, bei der Wiederöffnung der
Zuleitung, keinen, durch die Anwesenheit einer erhöhten
Druckdifferenz gebotenen Widerstand, lokalisiert im Ventil
und unterhalb diesem im flexiblen Druckleitungsrohr
anzutreffen, und an dessen äußersten Ende z. B. eine
Ausfluß-Lanze oder -Pistole, ausgestattet mit einem
Abfanghahn, angebracht ist.
In den Konstruktionsformen der bekannten Technik bestehen
die Ventile dieser Art im wesentlichen aus einem Dreiweg-
Ventilkörper (Eingang von der Pumpe her, Zuleitung zum
Benutzer, Entleerung zum Tank der Pumpe), der im Innern
mit einem Verschluß des Abflusses ausgestattet ist, der
normalerweise bei offener Zuleitung geschlossen und bei
geschlossener Zuleitung offen ist. Das schließen des
Verschlusses wird automatisch durch die Differenz des
Druckes zwischen den beiden Oberflächen eines Kolbens, der
mit dem Stock des Verschlusses verbunden ist, realisiert.
Diese Differenz des Druckes ist nur im Fall des Abfließens
der Flüssigkeit über die Zuleitung des Ventiles
vorhanden. Dies wird durch die besondere Form der
Zuleitungskammer des Ventiles ermöglicht, da in ihrem
Innern, aufgrund des Venturi-Effektes, eine
Depressionszone geschaffen wird, die durch ein schräges
Rohr mit einer der Kammern, in denen sich der Kolben
befindet, verbunden ist. Das Öffnen des Verschlusses
erfolgt automatisch beim Einstellen des Abfließens zur
Zuleitung, da die obenerwähnte Differenz des Druckes
ausbleibt.
Solche Ventile weisen einige Nachteile auf.
Erstens wird ein Teil der vorrätigen Energie durch die
Flüssigkeit verschwendet, und dies mit dem einzigen Zweck,
eine Depressionszone zu erzeugen, mit der die Verschiebung
des Verschlusses automatisch gesteuert wird.
Zweitens sind die Kräfte, die für die automatische
Verschiebung des Verschlusses im Spiel stehen, von geringem
Umfang und veränderlich in Funktion der
Flüssigkeitsführung. Demzufolge ist es notwendig, die
Ventile durch äußerst präzise und sorgfältige
Bearbeitungen herzustellen. Hinzu kommt noch die Tatsache,
daß die Düse, die den genannten Venturi-Effekt erzeugt,
immer dem Ausmaß der Anlage angepaßt werden muß. Dies
führt zu der Notwendigkeit, daß die gleiche Anzahl von
Düsen entsprechend der Anzahl der benützbaren Zuflüssen zur
Verfügung stehen muß. Überdies resultiert das Verhalten
des Ablauf-Verschlusses auch als außerordentlich sensibel
in Bezug auf kleinste Veränderungen der
Haltungsbedingungen des Kolbens. Eine geringe Steigerung
der Reibung zwischen Kolben und Zylinder, die z. B. auf die
Kalkablagerung oder Sand-Infiltration zurückzuführen ist,
kann das Festfressen des Mechanismus verursachen. Die
Abnützung der Kupplung oder das Abfließen von warmen
Wasser kann übermäßige seitliche Sickerverluste erzeugen
und somit den wirksamen Schub auf den Kolben abschwächen.
Ein weiterer Nachteil besteht in der hohen Ansprechzeit,
die der Verschluß benötigt, um sich bei der Wiederöffnung
der Zuleitung zu schließen. Dieser Nachteil kann umgangen
werden, indem ein Gegendruck in der Ablaufkammer erzeugt
wird, z. B. durch eine regulierbare Membrane oder andere Art
von Verengung, die jedoch immer eine konstruktive
Komplikation darstellt. In gewissen Fällen, um die
Schließbewegung des Verschlusses zu erleichtern, und dies
durch weiteres verringern der Verspätungen im
Schließvorgang des Bypasses, ist die Anwendung einer Feder
unerläßlich.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der
vorgehend beschriebenen Nachteile, indem ein automatisches
Bypass-Ventil angeboten wird, das sich unter jeglichen
Funktionsbedingungen als leistungsfähig und zuverlässig
erweist.
Ein weiterer Zweck der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein promptes Ansprechen des Bypass-Verschlusses zu
garantieren, und dies sowohl beim Öffnen als auch beim
Schließen der Zuleitung.
Ein Vorteil, der die vorliegende Erfindung bietet, besteht
darin, die lokalisierten Verluste der Flüssigkeitsenergie
während dem Abfluß im Ventil auf ein Minimum zu
verringern.
Zur Verdeutlichung weiterer Eigenschaften und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden nachstehend zwei bevorzugte
Konstruktionsformen ausführlich beschrieben, die in den
Zeichnungen nur als Beispiel und nicht
einschränkend dargestellt sind:
- - die Fig. 1 zeigt einen schematischen Querschnitt in vertikaler Erhebung eines, entsprechend der bekannten Technik realisierten Bypass-Ventiles;
- - die Fig. 2 zeigt einen schematischen Querschnitt in vertikaler Erhebung einer ersten Konstruktionsform der vorliegenden Erfindung;
- - die Fig. 3 zeigt einen abgebrochenen, schematischen Querschnitt einer zweiten Konstruktionsform der vorliegenden Erfindung.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 werden mit A, B und T
respektiv die Eingangsöffnung, Ablauföffnung und
Bypassöffnung eines herkömmlichen "unloader" Ventiles
bezeichnet, in welchem das Zuleitungsrohr zum Benutzer,
beim Schließen der Zuleitung selbst, unter relativ
niedrigem Druck gehalten wird. Dieses Ventil enthält einen
Verschluß O, der auf eine, zwischen der Eingangsöffnung A
und der Bypassöffnung T vorgesehenen Öffnung S einwirkt.
Der Verschluß O ist durch einen Stock G mit einem Kolben P
verbunden, der von einer Feder M beeinflußt wird. Der
obere Teil des Kolbens P grenzt an eine Kammer C an, die
durch ein Rohr V mit einer Kammer U, die in die
Ablauföffnung B mündet, verbunden ist. Die besondere Form
der Kammer U löst, wenn die Flüssigkeit durch den Ablauf B
fließt, in der Zone der Kammer U, die mit der Kammer C
verbunden ist, eine Depression aufgrund des Venturi-
Effektes aus. Somit wird ein Aufwärtsschub des Kolbens P
durch die Wirkung der Druckdifferenz zwischen den beiden
Oberflächen des Kolbens erzeugt. Dieser Schub hält den
Verschluß O gegen seinen eigenen Sitz S fest. Die
Unterbrechung der Strömung durch den Ablauf B führt zur
Beendigung der Haltetätigkeit des Verschlusses O, der die
Öffnung S freigibt und somit die Eingangsöffnung A mit der
Bypassöffnung T in Verbindung bringt. Die Flüssigkeit wird
durch die Pumpe über den Bypass T in Rezirkulation
gebracht, ohne daß übrigens die Verbindung mit dem Ablauf
B geschlossen wird.
In der Fig. 2 ist ein automatisches Bypass-Ventil
entsprechend der vorliegenden Erfindung dargestellt, das
einen Ventilkörper 1 aufweist, der mit einem Eingangsweg
2, einem Ausgangsweg 3 und einem Rückflußweg 4
ausgestattet ist.
Ein Verschluß 5, der den Rückflußweg verschließt, ist über
einen Stock 6 mit einem Kolben 7 verbunden, der seitlich
mit ringförmigen Haltedichtungen 28, die sich im Innern
eines Zylinders 31 befinden, ausgestattet ist. Die obere
Seite des Kolbens 7 steht über ein schräges Rohr 9 mit dem
Ausgangsweg 3 in Verbindung.
Eine antagonistische Feder 8 ist zwischen den Ventilköper
1 und eine Scheibe 29, die mit dem Stock 6 solidarisch
ist, gedrückt.
Ein Verschluß 10, gedrückt durch eine Feder 11, wirkt auf
den Ausgangsweg 3. Der Verschluß 10 besteht aus einer
Hülse, die an den Seitenwänden peripherische Öffnungen 22
aufweist und längs eines zylindrischen Bettes gleitbar
ist. Eine wulstartige Dichtung 20, die an der blinden
Spitze der Hülse des Verschlusses 10 vorgesehen ist, macht
Halt auf einen konischen Stammsitz.
Ein Rezirkulationsrohr 12 bringt den Ausgangsweg 3 mit
einer Rezirkulationskammer 13 in Verbindung, die über
einen Rezirkulationszwischenraum 14 mit dem Rückflußweg 4
verbunden ist. Ein kugelförmiger Verschluß 15 wird auf den
Rezirkulationszwischenraum 14 gedrückt gehalten, und dies
durch eine Feder 16, die mit einem Ende eine Scheibe 24,
die den kugelförmigen Verschluß 15 aufnimmt, beeinflußt.
Der Vordruckgrad der Kontrastfeder 16 des Verschlusses 15
des Rezirkulationszwischenraumes 14 kann von außen axial
registriert werden, und zwar durch einen Deckel 30, der
auf den Ventilköper 1, der von der Feder 16 angestoßen
wird, geschraubt ist.
Der Verschluß 15 des Rezirkulationszwischenraumes 14 wirkt
koaxial zum Stock 6 des Verschlusses 5 des Rückflußweges 4.
Der Stock 6 weist koaxial zu einem seiner Enden eine
Stange 18 auf, die dafür vorgesehen ist, koaxial auf den
Verschluß 15 des Rezirkulationszwischenraumes 14 zu wirken
und sein Öffnen zu veranlassen.
Die Fig. 3 zeigt eine zweite Konstruktionsform der
vorliegenden Erfindung, in der ein Drosselungsventil 17
auf dem Rezirkulationsrohr 12 vorgesehen ist. Dieses
eichbare Drosselungsventil 17 besteht aus einem
Nadelverschluß 25, der auf einen Sitz 26 wirkt, und dies
durch eine Feder 19 mit Vordruckgrad, der von außen durch
einen Schraubdeckel 27 axial registrierbar ist.
Bei offener Zuleitung fließt die Flüssigkeit unter Druck
durch den Eingangsweg 2 in den Ventilkörper 1; drückt auf
die Stirnseite der Hülse 21 und entfernt diese vom Sitz
23; fließt durch die peripherischen Öffnungen 22 und tritt
durch den Ausgangsweg 3 gegen die Zuleitung zum Benutzer
aus. Die Feder 8 hält den Verschluß 5 gegen den eigenen
Sitz gedrückt und verschließt somit den Rückflußweg 4. Der
Rezirkulationszwischenraum 14 ist durch den Verschluß 15,
dank der Wirkung der Feder 16, verschlossen.
Wenn die Zuleitung geschlossen wird, ergibt sich eine
plötzliche Zunahme des Druckes im Zuleitungsrohr, der das
Schließen des Verschlusses 10, der als Rückhalteventil
fungiert, bewirkt.
Die Erhöhung des Druckes betrifft auch das schräge Rohr 9
und die obere Kammer des Zylinders, in dem der Kolben
gleiten kann, und verursacht somit das Abgleiten desselben
und die Öffnung des Rückflußweges 4.
Die Stange 18 tritt gemeinsam mit dem Kolben 7 mit dem
kugelförmigen Verschluß 15 in Kontakt, indem sie diesen
aus seinen Sitz entfernt und somit den
Rezirkulationszwischenraum 14 freigibt, durch den der
Ausgangsweg 3 mit dem Rückflußweg 4 in Verbindung kommt.
Im Zuleitungsrohr, welches mit dem Ausgangsweg 3 verbunden
ist, ergibt sich demzufolge ein Druckabfall bis zur
Erreichung einer Gleichgewichtslage.
In der zweiten Konstruktionsform, abgebildet in Fig. 3,
erfolgt die Regulierung des Druckes der Zuleitung durch
die Eichung des Drosselungsventiles 17, d. h. durch fest-
oder losschrauben des Schraubdeckels 27.
Das Ventil 17 fungiert auch als Sicherheitsventil für die
Ausgangsbahn 3, so daß es beim schließen des Verschlusses 10
nicht notwendig ist, auf dem, unten am Ausgangsweg 3
angebrachten Rohr ein weiteres, unterschiedliches
Sicherheitsventil für den Überdruck vorzusehen und das
Vorhandensein eines solchen ist jedoch in Anlagen, die mit
Warmwassergenerator ausgestattet sind, unentbehrlich.
An der vorliegenden Erfindung können zahlreiche Änderungen
der praktischen Anwendungsart von Konstruktionsdetails
vorgenommen werden, ohne jedoch dadurch den Schutzbereich
der Erfindung gemäß den nachfolgenden Patentansprüchen zu
verlassen.
Claims (4)
1. Automatisches Bypass-Ventil, bestehend aus:
- - einem Dreiweg-Ventilkörper (1) [Eingang (2), Ausgang (3) und Rückfluß (4)], in dem ein Verschluß (5), der den Rückflußweg (4) verschließt, durch einen Stock (6) mit einem Kolben (7) verbunden ist, der in einem Zylinders (31) untergebracht ist, d. h. eine Kammer, die über ein Rohr (9) mit dem genannten Ausgangsweg (3) in Verbindung steht;
- - einem Verschluß (10), geeignet zum Verschließen des genannten Ausgangsweges (3), dem eine Feder (11) entgegenwirkt, und gleichzeitig zur Beibehaltung einer offenen Verbindung zwischen dem genannten Ausgangsweg (3) und dem genannten Rohr (9);
dadurch gekennzeichnet, daß folgende Elemente vorhanden
sind:
- - ein Rezirkulationsrohr (12), das den genannten Ausgangsweg (3) mit einer Rezirkulationskammer (13) verbindet, die mit dem genannten Rückflußweg (4) über einen Rezirkulationszwischenraum (14) in Verbindung steht, auf den ein Verschluß (15) einwirkt, der durch eine Feder (16) in Verschlußposition gehalten wird;
- - eine Stange (18), die am genannten Verschluß (5) angebracht und dazu bestimmt ist, den Verschluß (15) des Rezirkulationszwischenraumes (14) zu beeinflussen, und dies mit entgegengesetzter Tätigkeit zu der, die die genannte Feder (16) ausübt.
2. Ventil gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der genannte Rezirkulationszwischenraum (14) mit der
Achse der genannten Stange (18), die längs der eigenen
Achse gemeinsam mit dem Verschluß (5) des Rückflußweges
(4) beweglich ist, ausgerichtet ist.
3. Ventil gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Drosselungsventil (17) einschließt, das auf dem
genannten Rezirkulationsrohr (12) vorgesehen und von außen
zu eichen ist.
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