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Maschine zum Schleifen und Weiterbearbeiten mit Drahtzähnen bekleideter
Walzen o. dgl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1928 ab Walzen und
Rollen, die mit sägezahnförmigem Draht bekleidet sind, sind in der Textilindustrie
allgemein bekannt. Es ist allgemein üblich, nach längerem Gebrauch einer solchen-
Walze den Draht auf getrennten Maschinen wieder in die richtige Form zu bringen
oder abzugleichen, also den Drahtbelag zu schleifen und ihn- dann zu glätten oder
zu polieren oder sonst weiterzübearbeiten.
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Die Erfindung betrifft eine Maschine, mit der sowohl das Schleifen
wie auch das Weiterbearbeiten der mit Drahtzähnen bekleideten Walzen o. dgl. ausgeführt
werden kann. Das Wesentliche ist hierbei, daß die beiden verschiedenartigen umlaufenden
Werkzeuge um eine gemeinsame Achse an Armen schwingbar angeordnet sind und in bezug
auf eine Scheibe festgestellt werden können, die auf der gleichen Achse sitzt und
von Hand in ihrer Winkelstellung eingestellt werden kann. Hierdurch können die beiden
Werkzeuge nacheinander mit dem Werkstück in Eingriff gebracht und der Abstand ihrer
Achsen vom Werkstück geregelt werden. Infolge dieser Einstellbarkeit der beiden
Werkzeuge unabhängig voneinander kann das zu schleifende und zu bearbeitende Werkstück
leicht in die Maschine eingesetzt und nachher wieder leicht herausgenommen werden.
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dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist Abb. z ein Endaufriß der
Maschine von der linken Seite, Abb. 2 von der rechten Seite, Abb. 3 ist ein Vorderaufriß,
teilweise abgebrochen, und Abb. q. ist eine Einzelheit im Schnitt und zeigt eine
der kreisförmigen Scheiben, die Art ihrer Zentrierung und die beweglichen und einstellbaren
Lager, die die Polierbürste tragen.
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Die Ständer a, a1 der Maschine tragen eine Hauptquerschiene, auf der
Lager b angeordnet sind mit leicht entfernbaren Kappen b1 zur Aufnahme der Achse
r1 der mit sägezahnförmigem Draht bekleideten Walze y. Diese wird durch einen Riemen
r2 von einer Scheibe y3 angetrieben, die ihrerseits durch eine Kette und ein Kettenradgetriebe
y4, y5, ra angetrieben wird, wobei das Kettenrad y6 auf der Hauptantriebswalze s
sitzt. Naturgemäß kann die Walze r auch in irgendeiner anderen geeigneten Weise
angetrieben werden.
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Auf den Ständern a, a1 sind Traglager c angeordnet, und diese tragen
an gebogenen Flanschen cl die kreisförmigen Scheiben oder großen Räder c2 der Einstellvorrichtung.
Diese drehen sich teilweise um Zapfen oder Mittelpunkte c3, die in den. Lagern c
befestigt sind. Diese Scheiben c2 besitzen eine kurze Verzahnung c4 auf der Rückseite,
in die die Zähne der Zahnräder c5 eintreten, die von einer Längswelle c s getragen
werden. Ferner ist ein Zahnquadrant 07 angeordnet, der von einem Schraubengewinde
oder einer Schnecke es auf der Welle Ca bewegt wird.
Auf dieser
Welle sitzt ein Handgriff c10, ganz ähnlich wie bei den Einstellvorrichtungen zum
Schleifen von Carden. Wenn das Handrad clo in der einen oder anderen Richtung gedreht
wird, wird also eine Drehbewegung der Scheiben c2 hervorgerufen, so daß hierdurch
die damit in Verbindung stehenden Teile eingestellt werden können.
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Diese kreisförmigen Scheiben oder großen Räder c2 tragen Lagerarme
oder herabhängende Lagerplatten d, die eine kleine Winkeleinstellung durch die daran
angebrachte Vorrichtung (s. besonders Abb. 2) erfahren können. Die Lagerarme d sind
an den Scheiben e2 mittels der Bolzen dl befestigt und besitzen geschlitzte Enden
d2 für die Lager der Welle e1 der Schleifvorrichtung e mit geschlitztem 'Rohr und
Schraube usw. und dem Differential e2 bekannter Art. Wenn die Scheiben c2 im einen
oder anderen Sinne gedreht werden, so bewegen sie die Schleifvorrichtung e zu der
mit sägezahnförmigem Draht bekleideten Walze r oder entfernen sich aus der Berührung
mit ihr.
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Wenn eine mit Drahtzähnen bekleidete Bürste oder Walze g in Verbindung
mit den Scheiben c2 in einem geeigneten Winkel getragen wird zu dem Winkel, in welchem
die Schleifvorrichtung e getragen wird, so wird die Bewegung, die die letztere außer
Berührung mit der Walze bringt, die erste in Berührung mit ihr bringen und umgekehrt.
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Diese grundsätzliche Anordnung wird dazu verwendet, zuerst die Schleifvorrichtung
e und dann die Polierbürste g in Tätigkeit zu setzen, wobei zusätzlich dafür Sorge
getragen ist, daß die Polierbürste in einem Winkel so weit gedreht werden kann,
daß sie eine ungehinderte Entfernung der Walze y und ein leichtes Einsetzen derselben
gestattet. Demgemäß sind auf den Zapfen c3 und auf der Rückseite der Räder c2 Lager
h, hl angeordnet; deren Drehpunkt in den Drehzapfen liegt. Das eine dieser
Lager h ist eben mit einem Schlitz für das Lager g1 für das eine Ende der Achse
der Polierbürste g, während das andere Lager hl eine Brücke h2 aufnimmt, die seitlich
über die Scheibe c2 an der Seite herausragt, auf der der Arbeiter steht. Diese Brücke
h2 besitzt einen gekrümmten Schlitz kg, der außerhalb der Mitte der Scheibe c2 liegt,
und zwar in einer Ebene parallel zu der Oberfläche der letzteren.
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Die Lager h und hl sind nicht nur an den festen Zapfen oder Mittelpunkten
c3; sondern auch an einer unabhängigen Welle j 2 angebracht, deren beide Enden teilweise
durch die Naben der Lager h und hl hindurchragen (s. Abb. q.). Die Teile der Naben,
in welche die Enden der Welle j 2 nicht hindurchdringen, bilden naturgemäß Lager,
um genau zu den entsprechend geformten inneren Enden der 'Zapfen c3 zu passen. Diese
Verbindung sichert eine starre Vereinigung zwischen den Lagern h, hl und eine Versteifung
der Konstruktion in dieser axialen Linie.
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Im folgenden wird auf die Brücke h2 und den darin angebrachten Schlitz
h3 zurückgegriffen. Ein Stift oder Zapfen h4 tritt von der ringförmigen Scheibe
oder dem großen Rade durch den Schlitz h3 hindurch; ferner ist eine Festklemmvorrichtung
vorgesehen in der Form einer Schraubenmutter h6 mit einer Verlängerungsstange h6,
durch welche die Brücke h2 und das Lager hl jederzeit angeklemmt werden können,
so daß die relative Lage der Polierbürste g zu dem hin und her beweglichen Schleifer
e festgelegt werden kann; ebenso erlaubt das Lösen der Festklernmutter h5, daß die
Brücke h2 und die damit verbundenen Lager h, hl um ein Stück beweglich sind, das
von der Länge des Schlitzes h3 abhängt. Damit eine bestimmte Abwärtsbewegung der
Polierbürste g mit Sicherheit herbeigeführt wird, ist eine Einstellschraube h7 mit
gerändeltem Kopfe in der Brücke h2 vorgesehen; die mit ihrem unteren Ende in bezug
auf den Stift h4 im gekrümmten Schlitz h3 eingestellt werden kann, so daß, wenn
die Festklemmutter h5 gelöst ist, die Polierbürste g nicht über den eingestellten
Betrag hinaus herabfallen kann. Auf diese Weise kann die Einstellung der Polierbürste
g in bezug auf die Einstellung der Schleifvorrichtung e geregelt werden. Dies geschieht
trotz der Tatsache, daß beim Lösen der Mutter h5 die Polierbürste g durch Ergreifen
des Handgriffes h$ um den vollen übrigen Betrag des Schlitzes h3 angehoben werden
kann, um die Herausnahme oder Eiüführung der mit sägezahnförmigem Draht bekleideten
Walze y zu ermöglichen.
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Die Anhebung der .Polierbürste g gibt eine unbehinderte Möglichkeit
für die Entfernung oder Einführung der Walze x, und die Bürste g kann. durch die
Feststellmutter h5 in dieser offenen oder angehobenen Stellung festgehalten werden.
Wenn die Walze y sich an ihrem Platze befindet, kann die Bürste g in die gewünschte,
von der Einstellschraube h7 angegebene Lage gesetzt werden. Auf diese Weise ist
die relative Lage der Poliervorrichtung und der Schleifvorrichtung jederzeit gegeben
und bekannt. Wenn das Handrad c1° nach der einen Richtung gedreht wird, kommt die
Schleifvorrichtung e mit der Walze y in Berührung. Wenn nach Beendigung des Schleifens
das Handrad clo in der anderen Richtung gedreht wird, kommt die Schleifvorrichtung
außer Tätigkeit, und die Polierbürste g gelangt- in Tätigkeit. Diese Bürste besitzt
eine kombinierte Bewegung oder einen kombinierten Antrieb, wie beispielsweise 15
den an sich bekannten kombinierten Antrieb z; bei dem eine Gelenkstange il mit einer
Öse an
dem anderen Lager g2 für die Welle der Polierbürste g verbunden
ist.
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Zweckmäßig ist eine gekrümmte Blechplatte j als Schutz für die Polierbürste
g angeordnet, die von Armen il getragen wird, wobei die Naben der letzteren die
Welle j 2 umfassen. Wenn die Lager k, k1 die Polierbürste aufwärts oder abwärts
tragen, so bewegt sich der Schutz y mit, wobei er von der Welle j 2 getragen wird,
die sich mit den Lagern k, Al bewegt.
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An dem beweglichen Lager hl ist auf der Arbeitsseite der Einstellvorrichtung
ein Handgriff h$ vorgesehen, durch den die Polierbürste gehoben oder gesenkt wird,
wenn die Festklemmvorrichtung ks gelöst ist.
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Die Art des Antriebes der Schleifvorrichtung e und der Poliervorrichtung
g kann naturgemäß in anderer Weise herbeigeführt werden, aber der Erfinder schlägt
die Verwendung eines doppelten ledernen Gelenkriemens vor, der mit k bezeichnet
ist. Dieser läuft von der gekehlten Riemenscheibe k1 auf der Hauptwelle s aufwärts-
über eine Riemenscheibe k4 an einem mit Gewicht versehenen Spannlager k5, welches
bei k s drehbar gelagert ist, dann teilweise über eine Riemenscheibe k3 auf der
Achse der Polierbürste g und dann um einen Teil des Umfanges einer Riemenscheibe
auf der Achse e1 der Schleifvorrichtung und dann wieder abwärts zu der Scheibe k1
auf der Hauptwelle s. Ein solcher Antrieb gleicht die erforderlichen Einstellungen
der Schleifvorrichtung e und der Poliervorrichtung g aus.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist derartig daß die Schleifvorrichtung
e von der Spitze zu der Rückseite der Zähne hin schleift und daher die Spitze der
wirksamen Schneidkante nicht beschädigt und jeden Grat auf der Rück-Seite der Zähne
läßt und daher die Polierbürste diesen Grat auf den langen Kanten der Zähne entfernen
kann. Dieser Grat kann, wie festgestellt, von den langen Kanten der Zähne durch
die Polierbürste g leicht entfernt werden. Die Walzen r können durch die neue Maschine
sehr wirksam und schnell geschliffen und poliert bzw. geglättet und weiterbearbeitet
werden.
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Die mit D bezeichnete Einrichtung ist die bekannte Zurichte- oder
Bearbeitungsvorrichtung, welche quer verschoben werden kann, um den sägezahnförmigen
Drahtbelag durch Berührung mit den Zurichte- bzw. Bearbeitungswerkzeugen oder -stählen
zu bearbeiten.
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Es ist noch zu bemerken, daß Walzen oder Rollen oder Zylinder, die
mit sägezahnförmigem Draht bekleidet sind, bearbeitet werden können, auch wenn sie
-verschiedene Durchmesser und Längen besitzen, und zwar durch Einstellung der Lager
und ihrer Träger in Verbindung mit dem Bett der Maschine.