DE481692C - Bremsvorrichtung, insbesondere fuer elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge - Google Patents

Description

• Bremsvorrichtung, insbesondere für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge Das Patent 464 117 betrifft eine Bremseinrichtung für elektrisch betriebene Fahrzeuge, bei der der Bremsdruck in axialer Richtung an senkrecht und quer zur Maschinenachse liegenden Reibungsflächen zur Wirkung gebracht wird. Als Bremsscheibe läßt sich die Rückseite des Lüfters oder eine besondere Bremsscheibe anwenden, an die die Bremsbacken oder der Bremsbelag angedrückt wird. Da bei dieser Einrichtung der Bremsdruck in einer axialen Richtung- verläuft und von den Lagern der Maschine aufgenommen werden muß, so müssen diese Lager mit besonderen Vorrichtungen zur Aufnahme des axialen Druckes ausgerüstet werden, was besonders bei Verwendung von Rollenlagern gewisse Schwierigkeiten bereitet.
• Erfindungsgemäß wird die Einrichtung nach dem Hauptpatent dergestalt vervollkommnet, daß die Bremsflächen in mehrfacher Anordnung vorgesehen sind, wobei die Bremsdrücke dieser Vorrichtungen einander entgegengerichtet sind. Dadurch werden die Wellenlager von Längsdrücken befreit, und es wird außerdem eine verstärkte Bremswirkung erzielt. Die Erfindung läßt sich auf verschiedene Weisen anwenden. So kann man beispielsweise eine Bremsfläche in der im Hauptpatent angegebenen Art am Maschinenlüfter und die andere an einer anderen Stelle, beispielsweise dem Ankerflansch, anordnen. Es kann aber auch der Lüfter mit zwei Reibscheiben verbunden sein, an denen die Bremsbeläge von außen, z. B. zangenförmig, angreifen. Die Lüfterflügel sind in diesem Falle zwischen den Reibscheiben gelagert öder befestigt. An die Stelle des Lüfters kann, wenn genügend Raum vorhanden ist, auch eine besondere Bremsscheibe treten. Ferner ist es beispielsweise möglich, die beiden Bremsbeläge unmittelbar nebeneinander anzuordnen und sie durch eine einzige Vorrichtung auseinander oder gegen die Bremsscheiben zu bewegen. Als Bremsscheiben können auch in diesem Falle ganz oder zum Teil bereits vorhandene, mit der Welle umlaufende Teile verwendet werden.
• In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung dargestellt. Abb. i läßt die Welle w eines Bahnmotors erkennen, auf der der Maschinenlüfter v und der Anker a befestigt sind. Der Anker a besitzt auf der dem Lüfter abgelegenen Seite einen Flansch f, der ebenfalls mit der Welle w umläuft. Der Ankerflansch f und der Maschinenlüfter v sind mit Reibflächen r versehen, die beide entweder auf der dem Anker zugekehrten oder abgekehrten Seite liegen. Mit diesen Reibflächen arbeiten Bremsbeläge b zusammen, die zwecks Einleitung der Bremsung in den durch die Pfeile angedeuteten Richtungen bewegt werden. Wie ersichtlich, sind die Bremsdrücke einander entgegengesetzt, so daß sie sich unter der Voraussetzung, daß die Anpressungskräfte gleich sind, gegenseitig vollkommen aufheben. Dadurch wird aber eine vollständige Entlastung der Lager von Längsdrücken erzielt.
• Bei der Ausführung nach Abb.2 ist der Maschinenlüfter v beiderseits der Flügel mit Reibflächen r versehen, auf die die Bremsbeläge einwirken. Auch hier sind die Richtungen der Bremsdrücke so gewählt, daß sie auf die Welle w keinen Einfluß haben. Die Bremsbacken können bei dieser Einrichtung so angeordnet sein, daß sie von einer einzigen Antriebsvorrichtung bewegt werden und die Einrichtung als Zangenbremse wirkt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHi:: i. Bremsvorrichtung, insbesondere für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge nach Patent 464 117, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Motorgehäuses mehrere auf die Motorwelle (w) einwirkende Bremsflächen (f bzw. y) und Reibungsbeläge (b) angeordnet sind, deren Bremsdrücke gleiche Größe, aber entgegengesetzte Richtung haben, so daß die `Motorwelle (w) durch die Bremsdrücke keine zusätzliche axiale Belastung erfährt. z. Bremsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Bremsfläche (r) durch die Lüfterrückwand, die andere Bremsfläche (f) durch einen Ankerflansch gebildet wird. 3. Bremsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüfter (v) beiderseits der Flügel mit Reibflächen (r) versehen ist, an denen die Bremsbeläge (b) von außen angreifen. 4. Bremsvorrichtung nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbeläge (b) mit ihrer gemeinsamen Antriebsvorrichtung zu einer Zangenbremse ausgebildet sind.