-
Dampf-Strahlapparat für Vakuumbremsen Die kombinierten Strahlapparate
für automatische Vakuumbremsen sollen ein ungefähr konstantes Vakuum in der Hauptleitung
und in den Bremsapparaten der Fahrzeuge aufrechterhalten. Zu diesem Zwecke haben
die Anlagen neben dem Hauptstrahlapparat einen kleinen Strahlapparat, dessen Dampfspeisung
eine dauernde ist und der das vom Hauptstrahlapparat hervorgerufene Vakuum aufrechterhalten
soll, und einen oder mehrere kleine Hilfsstrahlapparate, die arbeiten, falls der
erste Strahlapparat nicht genügt, besonders wenn Undichtigkeiten in der Hauptleitung
vorhanden sind. Die Anordnung der kleinen Strahlapparate ist von großer Wichtigkeit;
eine fehlerhafte Zusammenstellung der Auslaßdüsen kann zu Wirbelungen Veranlassung
geben und dadurch Energieverluste herbeiführen, so daß einer Erhöhung des Dampfverbrauches
bei Inbetriebsetzung eines Hilfsstrahlapparates nur eine unbedeutende Erhöhung des
Vakuums entsprechen kann.
-
Es sind Kombinationen bekannt, bei denen der Haupstrahlapparat und
ein Hilfsstrahlapparat symmetrisch mit Bezug auf die Austrittsöffnung angeordnet
sind. Diese Anordnung ist aber fehlerhaft, weil ein Mißverhältnis zwischen den lebendigen
Kräften der Dampfstrahlen vorliegt. Bei anderen bekannten Konstruktionen sind der
kleine Strahlapparat mit Dauerbetrieb und der kleine Hilfsstrahlapparat auf ein
und derselben Seite des Hauptstrahlapparates angeordnet. Bei dieser Anordnung können
günstige Ergebnisse nicht erzielt werden, weil durch die unsymmetrische Lage der
kleinen Strahlapparate Wirbelungen in der Austrittsöffnung hervorgerufen werden.
-
Bei der Konstruktion nach vorliegender Erfindung sind einerseits der
kleine Strahlapparat mit Dauerbetrieb und der kleine Hilfsstrahlapparat symmetrisch
mit Bezug auf den Hauptstrahlapparat angeordnet und bilden andererseits mit diesem
einen nur sehr kleinen Winkel. Dadurch werden gegenüber den vorbekannten Konstruktionen
wesentliche Vorteile erreicht. Weil die symmetrisch angeordneten kleinen Strahlapparate
Strahlkräfte gleicher Größenordnung besitzen, werden die Wirbelungen außerordentlich
vermindert gegenüber den Fällen, wo entweder die Anordnung unsymmetrisch oder die
Kräfteverhältnisse ungleich sind. Außerdem können bei der symmetrischen Lage diebeiden
kleinen Strahlapparate den günstigsten Neigungswinkel erhalten. Man erzielt also
Wirbelungsverminderung und günstigsteAusnutzung hinsichtlich des Vakuums. Dadurch,
daß Ventile angeordnet werden, welche den Dampfeinlaß in den zentralen Dampfdüsen
der kleinen Strahlapparate beherrschen, ist eine Regelung des Vakuums ermöglicht,
neben und unabhängig von der Regelung, die durch die Handhabung des Hauptstrahlapparates
erreicht wird.
-
Der Luftsammler kann bei vorliegender Erfindung in sehr einfacher
Weise mit der Atmosphäre
in und außer Verbindung gesetzt werden;
ohne daß umständliche Anordnungen von Kurvenscheiben und Hebeln notwendig sind:
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt Abb. i zeigt
einen Schnitt in der Ebene; welche durch die Achsen der Ventilkegel des Hauptapparates,
des kleinen Apparates und des Hilfsapparates gemeinsam hindurchgeht. Der Hauptapparat
hat einen ringförmigen- Daxnpfeinlaßkanal a und eine zentrale kleine Dampfdüse d.
Der kleine, dauernd arbeitende Apparat hat einen ringförmigen Dampfeinlaßkanal,
b; der kleine Hilfsstrahlapparat ebenfalls einen ringförmigen Einlaßkanal c. Außerdem
haben beide eine zentrale Dampfdüse i, die in Abb. i nicht dargestellt ist, wohl
aber in Abb. 2. Der Hauptstrahlapparat a, b dient dazu, die Hauptleitung
des Fahrzeuges nach einer Bremsung zu leeren; der kleine Strahlapparat b, mit dauerndem
Betriebe, ist dazu bestimmt, das Vakuum in der Hauptleitung aufrechtzuerhalten.
Der kleine Hilfsapparat c wird in Betrieb gesetzt, wenn der erste kleine Apparat
ungenügend ist, insbesondere um die Wirkungen der Undichtigkeiten der Hauptleitung
auszugleichen. Die Strahldüsen e und f der beiden kleinen Apparate sind symmetrisch
zur Achse x -y des Hauptapparates angeordnet und bilden mit dieser einen
sehr kleinen Winkel. Sie münden in. den Ringraum, der zwischen der Düse g des Hauptapparates
und dem Austrittsrohr h vorhanden ist. Die Dampfstrahlen der beiden kleinen Apparate
erfahren also auf ihrem Wege nur eine sehr kleine Ablenkung, so däß die Vereinigung
um g herum zu keiner Wirbelung Veranlassung gibt.
-
Die kleinen Strahldüsen b und c haben volle Strahlung; außerdem ist
aber der Dampfeintritt in die Düsen i mittels der Ventile y regelbar.
Diese Anordnung. gestattet, ein verstärktes Vakuum zu. erreichen, wenn die Ventile
offen sind, oder eine große Dampfersparnis, wenn sie geschlossen sind. Der Strahlapparat
kann also dem Bedarf entsprechend und in günstigster Weise arbeiten.
-
Bekanntlich vollzieht sich die Luftabsaugung aus- der Hauptleitung
durch Vermittlung eines Luftsammlers, welcher bei 0 in Abb. 3 dargestellt ist. 'Sperrt
man die Dampfspeisung der kleinen Strahlapparate ab, so muß verhindert werden, daß
das Vakuum in dem Luftsammler bleibt; denn bei Undichtigkeit der Sperrventile entsteht
in dem Luftsammler eine Anhäufung von Wasser, das in die Hauptleitung mitgerissen
werden und dadurch die Gummiteile, insbesondere die Dichtungsringe der Bremszylinder,
angreifen kann.
-
Nach der Erfindung ist ein automatischer Schutz -hiergegen durch entsprechende
Ausbildung des Antriebsorganes vorgesehen. Dreht man den Handgriff 1, um
das Einlaßventil k zu den kleinen Apparaten zu schließen, so setzt die Einschnürung
s der Stange m-n zwei Leitungen q und r miteinander in Verbindung, von denen
die eine in einen mit der Atmosphäre in Verbindung stehenden Raum b mündet und die
andere in den Luftsammler 0 ; der Luftsammler füllt sich also mit Luft. Öffnet man
das Ventil k, so unterbricht .die Stange ln -n beim Zurückgehen die Verbindung zwischen
den Leitungen q und y. ; Gummiringe t, die beiderseits der Einschnürung
s in Rillen eingesetzt sind, verhindern das Entweichen von Luft.