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Einrichtung an Schreibmaschinen zum Umkehren der Bewegungsrichtung
des Papierwagens Die Erfindung bezieht sich auf Schreibmaschinen derjenigen Art,
bei welchen die Typenträger mehrere Schriftzeichenreihen für verschiedene Schriftarten
tragen, deren Schriftzeichenfolgen einander entgegengesetzt sind, wie es z. B. der
Fall ist bei der -Schrift für die deutsche Sprache und bei den Schriften für gewisse
orientalische Sprachen. Für solche Schreibmaschinen, die derartige Schriftzeichensätze
auf ihren Typenträgern vereinigen und bei denen einmal mit einem Satz der einen
Schriftsprache, das andere Mal mit einem Satz einer anderen Schriftsprache mit entgegengesetzt
gerichteter Schriftzeichenfolge geschrieben wird, muß die schrittweise durch den
Zug der Wagentriebfeder veranlaßte Fortschaltungslängsbewegung desPapierwagens einmal
nach der einen, das andere Mal nach der anderen Richtung erfolgen.
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Die Erfindung bezweckt, diesen Notwendigkeiten in einfacher Weise
Rechnung zu tragen, ohne die in Frage kommenden Teile und Getriebe, so wie sie an
den vorhandenen Schreibmaschinenmodellen auch für einsprachige Schreibmaschinen
vorhanden sind, in ihrer Zahl und in ihrer Wirkungsweise zu verändern, und insbesondere
die bei dem Übergang von einer Schriftart auf die andere notwendige Umschaltung
der Bewegungsrichtung in Abhängigkeit zu bringen von der Einstellung,der zusammenarbeitenden
Hauptteile, der Papierwalze und der Typenträger, so daß sie sich selbsttätig und
zwangläufig vollziehen. Im Sinne dieser leitenden Gesichtspunkte wird in an sich
bekannter Weise ein und dieselbe Papierwagentriebfeder ohne Änderung des Richtungssinnes
ihrer wirkenden Federspannung als Kraftquelle für die Fortschaltungslängsbewegung
des Papierwalzenw agens sowohl in der Richtung von links nach rechts, wie in der
anderen, von rechts nach links, benutzt, ebenso eine Umlenkrolle für das Triebfederzugmittel.
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Den bekannten Einrichtungen gegenüberbesteht die Erfindung darin,
daß das Lager der Umkehrrolle einmal am 11apierwalzenwagen festgelegt wird und daher
dessen Bewegungen mitmacht, ohne als Rolle im eigentlichen Sinne zu wirken, während
sie das andere Mal am Maschinengestell festgelegt wird, wobei dann die Rolle in
Wirkung tritt und die Richtung des auf den Papierwalzenwagen wirkenden Zuges umgekehrt
wird. Erfindungsgemäß wird bei Übergang von .der einen zur anderen Schriftart die
Festlegung der Umlenkrolle an dem einen Teil, dem Maschinengestell, und die entsprechende
Wiederauslösung selbsttätig bewirkt. Die Umkehrung der Bewegungsrichtung des Papierwagens
tritt jedoch nur dann ein, wenn aus dem Bereich der einen Schriftart in den Bereich
der anderen übergegangen wird, nicht aber, wenn nur innerhalb der gleichen Schriftart
von einer Typenreihe zur anderen, z. B. von großen zu kleinen oder von kleinen zu
großen Buchstaben, geschaltet wird.
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Weiter wird in Verfolg des Erfindungsgedankens
für
die schrittweise erfolgende Freigabe und Sperrung-der Fortschaltungslängsbewegung
des Papierwalzwagens ein und dasselbe Hemmungsschaltwerk mit laufend im gleichen
Sinne bewegten Hemmungsschaltrade sowohl für die eine Schriftart mit der einen als
auch für die andere Schriftart mit der entgegengesetzten Schriftzeichenfolge benutzt,
wie es an und für sich bekannt ist. Die Möglichkeit dazu wird beispielsweise durch
die ebenfalls bekannte Anordnung von zwei miteinander verbundenen Hemmungszahnstangen
geschaffen, die unverändert in ihrem Abstande voneinander wahlweise jeweils auf
der einen oder auf der anderen diametral gegenüberliegenden Seite des Schaltwerkszahnrades
mit diesem in Eingriff gebracht werden. Die Erfindung sieht Mittel vor, daß die
Einschaltung der einen oder der anderen Zahnstange selbsttätig erfolgt, wenn und
nur wenn von einer Schriftart auf die andere übergegangen wird.
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Bei Schreibmaschinen, welche für Schriften mit entgegengesetzt gerichteter
Schriftzeichenfolge eingerichtet sind, muß auch die Rückführung des Wagens von Hand
denn Fortschaltungszuge entgegen möglich sein, wie jede einsprachige Maschine für
eine Richtung das auch zuläßt. Bei Schreibmaschinen der letzteren Art ist die Vorrichtung
zur Rückführung des Wagens von Hand häufig ein Hebelgriffstück, das bei der Ausführung
der Rückführbewegung einen Winkelausschlag macht und mit Hilfe eines von ihm abzweigenden
Winkelhebelarmes den entstehenden Ausschlag auf ein Glied der Zeilenschaltvorrichtung
an der Papierwalze überträgt. Auf diese Weise. erfolgt also gleichzeitig mit der
Verschiebungsbewegung, die durch den Hobelgriff eingeleitet wird, auch die Weiterschaltung
der Papierwalze um einen einem Zeilenabstand entsprechenden Winkel selbsttätig.
Bei Schreibmaschinen mit zwei Schriftarten, bei denen die Rückführungsbewegung einmal
in der einen Richtung, einmal in der anderen Richtung ausgeführt werden muß, könnte
man die erwähnte Rückführungs- und Zeilenschalthebelvorrichtung auf jeder Seite
des Papierwalzenrahmens wiederholen; man müßte sie dann also doppelt ausführen.
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Diese Doppelausbildung wird erfindungsgemäß dadurch überflüssig gemacht,
daß ein in geeigneter Weise ausgebildeter und zur Wirksamkeit gebrachter Zeilenschalthebel
sowohl im einen als auch im anderen Falle, also zur Rückführung der Papierwalze
von links nach rechts wie von rechts nach links, benutzt wird und doch jedesmal
gleichzeitig das Zeilenschaltgetriebe an der Papierwalze im gleichen Sinne so beeinflußt,
daß die Walze um einen Zeilenabstand gedreht wird.
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Die Schreibmaschine, für welche nachfolgend die Einrichtung und Wirkungsweise
der für die Erfindung in Betracht kommenden Einzelheiten an Hand von Zeichnungen
in beispielsweisen Ausführungen beschrieben werden, enthält die Schriftzeichenreihe,
bei welcher, wie bei der deutschen Schrift, die Fortschaltungslängsbewegung der
Papierwalze von rechts nach links erfolgen muß, oder den Schriftzeichensatz, bei
dem das der Fall ist, beispielsweise zwei Reihen, auf den Typenträgern so angeordnet,
daß diese Typen beim Anschlag unten liegen, die Papierwalze also ihre unterste oder
eine ihrer beiden untersten Lagen dazu einnimmt, während umgekehrt die Schriftzeichenreihe
oder die beiden Schriftzeichenreihen, für die die umgekehrte Fortschaltungsbewegun.gsrichtung
der Schreibwalze notwendig ist, in der Anschlagstellung oberhalb der anderen liegen
und zum Anschlag kommen, wenn die Papierwalze mit dem Rahmen, in dem sie gelagert
ist, gegenüber dem Maschinengestell in den Bereich der obersten Reihe oder der zwei
oberen Reihen von Schriftzeichen gehoben ist.
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Die gedachte Bauart der Schreibmaschine nach dem Beispiel bedingt
also für die Schriftzeichen mit Schriftzeichenfolge von links nach rechts die kraftschlüssige
Anlage des obererwähnten Rollenlagers der Umlenkrolle an seinem Widerlager am Papierwagen,
während für die Schriftart mit entgegengesetzter Schriftzeichenreihenfolge von rechts
nach links das Umlenkrollenlager mit dem Maschinengestell verriegelt sein muß. Dementsprechend
gehen die zeichnerischen Darstellungen auch für die in der allgemeinen Erläuterung
weiter erwähnten Einrichtungen sinngemäß von den gleichen Voraussetzungen aus. Die
Einrichtungen und Vorgänge können naturgemäß aber auch bei Maschinen mit der entgegengesetzten
Grundbedingung durch kinematische Umkehrungen unter Erhaltung des Grundsätzlichen
der Erfindung angewendet werden.
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In den Zeichnungen stellen dar: Abb. i die Vorrichtung zur Umkehrung
der Fortschaltbewegungsricbtung des Papierwagens in Rückansicht, Abb. ia eine Einzelheit
daraus, Abb. 2 eine Seitenansicht dazu, Abb.3 einen Grundriß dazu teilweise im Schnitt,
Abb. q. eine Einzelheit dazu, die sich auf eine zweite Ausführungsform bezieht,
Abb. 5 bis io weitere Einzelheiten dazu, Abb. ii und 12 in Vorder- und Seitenansicht
die Vorrichtung zur Umschaltung des Hemmwerkes,
Abb. 13 bis 16 das
Zeilenschaltwerk, und zwar Abb. 13 eine Seitenansicht, Abb. 14 eine Vorderansicht,
Abb. 15 einen Grundriß, Abb. 16 eine Einzelheit im Grundr iß.
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Die Grundschiene i des Papierwagens trägt die mit ihr fest verbundenen
seitlichen Arme oder Wangen ia. Sie gleitet auf Kugeln oder Rollen im Maschinengeste112.
Die Kraft für die Fortschaltungslängsbew eb ing des Papierwagens liefert die in
dem Federgehäuse 3 in bekannter Weise angeordnete Triebfeder. Auf das als Seiltrommel
ausgebildete Federgehäuse 3 ist das Zugmittel, eine Schnur q., aufgewickelt und
mit einem Ende befestigt. Ihr anderes Ende greift an dem Arm 5 des Wagens an, der
mit diesem ein Stück bildet oder, z. B. mittels Schrauben 6 und 7, daran befestigt
ist (Abb. 3). Der Arm 5 trägt außerdem zwei Stützen 8 und 9, von denen die untere
8 mit einem Schlitz als Durchlaß für die Schnur 4. versehen ist (s. Abb.5 und 6).
Die Feder sucht das Gehäuse im Sinne des eingezeichneten Pfeiles (Abb. i) zu drehen.
Die Schnur q. ist über eine Rolle io geführt, die von dem Rollenlager i i getragen
wird. Das Rollenlager i i wird durch den Zug der Schnur q. gegen die Enden der Stützen
8 und 9 gezogen und auf diese Weise bei dem gezeichneten Zustand an dem durch den
Arm 5 gebildeten Widerlager kraftschlüssig festgehalten. Die Nasen 12 und 13 der
Stütze 8 und die Nase 14 der Stütze 9 (s. Abb. 5, 6 und 7) verhindern das seitliche
Abgleiten des Lagers, indem sie in entsprechende Aussparungen 15, 16 und 17a des
Rollenlagers i i eingreifen.
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Bei der Stellung der Teile zueinander nach Abb. i macht die Rolle
io die Bewegung des Papierwagens mit, die Schnur q. wirkt auf den Papierwagen ein,
als ob die Rolle nicht vorhanden wäre. Der Triebfederzug wird dann eine Fortschaltungsbewegung
des Papierwagens in Richtung der deutschen oder lateinischen Schriftzeichenfolgen
bewirken. Da Abb. i eine Rückansicht der Maschine darstellt, so erscheint der Federzug
umgekehrt - nach rechts - gerichtet, er ruft aber in Wirklichkeit die Fortschaltung
des Wagens von »rechts nach links« hervor.
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Für eine Schrift; deren Schriftzeichenfolge (Schreibrichtung) der
der deutschen und lateinischen entgegengesetzt ist, die also von rechts nach links
geschrieben wird, wie beispielsweise die türkische Schrift, muß der von der Schnur
auf den Papierwagen ausgeübte Zug entgegengesetzt sein und zu der dazu erforderlichen
Umkehrung des Seilzuges wird das Rollenlager i i mit der Rolle i o am Maschinengeste112
befestigt; die Rolle tritt jetzt als Umlenkrolle für die Federschnur 4 in Wirksamkeit.
Die Befestigung des Rollenlagers i i am IVlaschinengestell erfolgt mittels der Öse
17 des Rollenlagers i i in Verbindung mit.der Nase 18 des außen an der Seitenwand
des Maschinengestells angebrachten Schiebers i9. Dieser ist in senkrechter Richtung
am Maschinengestell verschieblich gelagert, er wird durch Schlitze 22 und Stifte
23 daran gehalten und geführt und auch in seinem Hub begrenzt. Die Länge der Stützen
8 und 9 ist so gewählt, daß die Öffnung der Öse 17 genau über der Nase 18 des Schiebers
i9 steht, wenn der Papierwagen in seiner rechten (in der Abbildung wegen Rückansicht
in der linken) Endlage steht. Wird der Papierwagen aus der gezeichneten in seine
rechte Endlage (in Abb. i links, weil Rückansicht) verschoben, so wie es beim Schreiben
geschieht, wenn auf eine neue Zeile übergegangen wird, dann hat die Öse 17 eine
Lage eingenommen, bei der sie im Bereich der Nase 18 des Schiebers i9 liegt und
diese in die Öse 17 eingeführt werden kann.
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Der Schieber oder Riegel i9 steht unter der nach aufwärts gerichteten
Wirkung der Feder 2q.. Die- Öse 17 und die Nase 18 des Schiebers i9 haben sich treffende
und beeinflussende Schrägflächen 27 und 28.
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Die Nase i8 tritt deshalb von selbst in die Öse 17 ein, wenn der Papierwagen
am Schluß seiner Längsbewegung in Richtung auf den Schieber diesen in seiner oberen
Lage vorfindet (s. Abb. ia). Die Verriegelung des Umlenkr ollenlagers i i mit dem
Maschinengestell 2, damit die Umlagerung der Rolle io vom Papierwagen an das Maschinengestell
und die Umkehrung des auf diesen wirkenden Triebfederzuges, geht auf diese Weise
selbsttätig vor sich.
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Soll umgekehrt die jetzt am Maschinengestell feste Rolle wieder an
die Stützen 8 und 9 des Papierwagens zurückverlegt werden, so bringt eine Verschiebung
des Papierwagens in gleicher Richtung in die Endlage die Nasen 12, 13 und 1¢ der
Stützen 8 und 9 in die Aussparung 15, 16 und 17a des Rollenlagers i i und durch
Herabdrücken des Schiebers oder Riegels i9 kommen die Sperrglieder - Nase 18 und
Öse 17 - außer Eingriff. Das Rollenlager i i liegt wieder kraftschlüssig an seinem
Widerla-ger 5 an und macht die Bewegung des Papierwagens wieder mit.
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Die Schreibwalze .3o ist in einem Schreibwalzenrahmen gelagert, dessen
seitliche Endplatten 31 (an jedem Ende der Walze eine) durch die Schiene 32 und
das Längsrahmenblech 33 gegeneinander abgesteift sind. Der Schreibwalzenrahmen ist
mittels der Schwinghebel
34 (an jedem Ende des Rahmens einer) am
Papierwagen an zwei festen Seitenteilen 1,7 (an jedem Ende eines) angelenkt.
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Die nicht gezeichneten Typenhebel tragen Typenreihen verschiedener
Schriftzeichenfolge, die Typen liegen bei der Anschlagstellung der Typenhebel auf
diesen senkrecht übereinander. Die Typen der einen oder der anderen der Typenreihen
kommen zum Abdruck, je nachdem die Schreibwalze 30 gehoben oder gesenkt wird.
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Wenn, wie in folgendem angenommen sei, die unterste Typenreihe kleine
lateinische Buchstaben, die nächstfolgende große lateinische Buchstaben, die dritte
kleine Buchtaben der anderen Schriftart mit entgegengesetzter Scbriftzeichenfolge
und die oberste, die vierte, die zugehörigen großen Buchstaben aufweist, so muß
die Schr,.tbwalze in vier Höhenstellungen zum Maschinengestell und dem darin festen
Typenhebelkorb gebracht werden können. Jeder Höhenlage der Schreibwalze muß eine
bestimmte - Fortschaltbewegungsrichtung der Schreibwalze und damit eine bestimmte
-Richtung des durch das Zugmittel 4 übertragenen Zuges der Wagentriebfeder zugeordnet
sein; für den angenommenen Fall muß -für das untere Typenraihenpaar die -Bewegungsrichtung,
wie für lateinische Schrift erforderlich, von rechts nach links gerichtet sein,
für das obere entgegengesetzt. Von der Verschiebung und Einstellung der Papierwalze
der Höhe nach wird die Umlagerung des Rollenlagers i i mit der Rolle io in der Weise
abhängig gemacht, daß, wenn die Schreibwalze 30 in einer der beiden unteren
Höheneinstellungen sich befindet und sie in ihre rechte Endlage bewegt wird, der
Schieber ig am Schlusse der Bewegung nach abwärts gedrückt und an einer Aufwärtsbebewegung
verhindert wird, solange die Öse 17 des Rollenlagers i i über der Nase 18 des Schiebers
ig liegt. Dazu dient ein Vorsprung am Schreibwalzenrahmen, im Beispiel das Druckstück
36, das an seinem ;unteren Ende eine Schrägfläche 37 trägt und das mittels der Arme
38 und 39 am Längsrahmenblech 33 in Richtung der Schreibwalzenach:se unverschieblich
befestigt ist. Die Feder 4o bringt das Druckstück 36 mit einer Vorspannung, die
größer ist als die Federkraft der Feder 24 des Schiebers ig, in seine tiefste Lage
und ist bestrebt, es darin zu erhalten. Andererseits ist die Feder 4o des Druckstückes
36 so abgestimmt, daß sie das Gewicht der Schreibwalze 30 mit ihren Rahmenteilen
nicht heben kann. Die Lage des Druckstückes 36 zum Schreibwalzenrahmen ist so gewählt,
daß am Schluß der Rechtsbewegung des Papierwalzelirahmens, wenn die Öse 17 des an
den Stützen oder Widerlagern 8 und 9 anliegenden Rollenlagers i i in den Bereich
der Nase 18 des Schiebers ig kommt, das Druckstück 36 auf die obere Fläche 41 des
Schiebers ig gleitet und ihn abwärts drückt, wenn die Schreibwalze und ihr -Rahmen
sich in ihrer tiefsten Stellung befinden. Er bleibt auch in dieser Lage, wenn der
Schreibwalzenwagen um einen Schriftzenchenreihenabstand höher geht. Die Druckstückfeder
4o, die bei der untersten Lage etwas zusammengedrückt war, entspannt sich etwas,
drückt aber unter der Gewichtswirkung der Schreibwalze den Schieber ig immer noch
nach unten, so daß die Nase i8 nacht in die Öse 17 eintreten kann, auch dann nicht,
wenn die Öffnung der Öse 17 genau über der Nase 18 liegt.
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In Abb. ii und 12 ist die Hemmungsvorrichtung (Schaltwerk) für die
schrittweise Förtschaltbewegung,des Papierwagens um je einen Buchstabenabstand veranschaulicht,
die für die mehrsprachige Schreibmaschine mit entgegengesetzten Schriftzeichenfolgen
erfindungsgemäß unter Benutzung ein und desselben Schaltwerks und ohne Änderung
des Drehungssinnes des Schaltrades wirken soll.
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Soweit in den Abb. i i und 12 die gleichen Teile dargestellt sind
wie in Abb. i bis io, tragen sie die gleichen Bezugszeichen. Das Hemmungsschaltwerk
ist von üblicher Art und in der Zeichnung nur durch das mit Sperrzähnen versehene
Rad 43 angedeutet, dessen Drehung, immer gleichbleibend, sich im Sinne des eingezeichneten
Pfeiles vollzieht.
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Das Hemmungsschaltwerk steht mit dem Papierwagen mittels des Zahnrades
44 in Verbindung. Dieses kann wahlweise entweder mit einer Zahnstange 45 oder einer
zweiten 46 in Eingriff gebracht werden. Die beiden Zahnstangen 45 und 46 bilden
mit zwei Verbindungsstücken 47 (an jedem Ende eines) einen starren Rahmen, der durch
mehrere Halte-und Führungsstifte 48 mit dem Papierwagen in senkrechter Richtung
verschiebbar verbunden ist, derart, daß in der oberen Lage des Rahmens die untere
Hemmungszahnstange 45 mit dem Zahnrad 44 in Eingriff steht und in der unteren Lage
die obere Hemmungszahnstange 46. Die Zahnstangen 45 und 46 greifen und somit jeweils
auf diametral einander gegenüberliegenden Stellen in das Zahnrad 44 ein. Der Papierwagen
wird daher trotz ungeänderten Drehsinnes des Schaltwerkes zur Fortschaltung um einen
Buchstabenabstand nach links hin freigegeben und in seiner Bewegung schrittweise
.gehemmt, wenn die untere Zahnstange 45 in Eingriff steht und umgekehrt nach rechts
hin, wenn die obere Zahnstange 46 in Eingriff steht.. -Die Verschiebung des Hemmungszahnstangenrahmens
erfolgt ebenso wie die Ver-und
Entriegelung der Umlenkrolle io
für den Triebfederzug, bei der Schreibmaschine nach der Erfindung inAbhängigkeit
von der Höhenlage .des Schreibwalzenrahmens, in dem die Schreibwalze 30 lagert.
In Abb. i i ist eine linke Hälfte des interessierenden Schreibmaschinenteils von
vorn gesehen dargestellt, Abb. i2 ist eine Seitenansicht von links gesehen. Die
Abhängigkeit der Lage der Zahnstangen 45 und 46 von der Höheneinstellung der Schreibwalze
wird hergestellt durch Winkelhebel 5o, die an den unteren Enden der Seitenarme ja
des Papierwagens schwingbar gelagert sind. Diese Arme ja, an denen zugleich der
Schreibwalzenrahmen und die Schreibwalze mittels der Schwinghebel 34 angelenkt sind,
sind mit dem Papierwagen fest verbunden und machen die seitliche Verschiebung des
Papierwagens, der Zahnstangen 45 und 46, des Papierwalzenrahmens und dei Papierwalze
mit, so daß mit Bezug auf seitliche Verschiebungen diese Teile stets unverändert-ihre
Lage zueinander beibehalten. Der Höhe nach sind der Papierwagen und seine Seitenarme
ja gegenüber dem Maschinengestell nicht verschiebbar; der Schreibwalzenrahmen mit
seinen Seitemvangen 31 und der Schreibwalze sind aber diesen Teilen gegenüber annähernd
senkrecht der Höhe nach verschiebbar. Wird also die Höh enlage der Schreibwalze
30 geändert, so verschieben sich die Seitenwangen 31 des Schreibwalzenrahmens
gegenüber den Armen ja des Papierwagens und infolgedessen auch gegenüber den an
ihnen gelagerten Winkelhebeln 5o.
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Die Winkelhebel 5o tragen an einem Arm Stifte 52, mit denen sie in
Kurvenschlitze 53 in den Seitenwangen 31 des Schreibwalzenrahm,ens eingreifen. Die
Enden der anderen Arme der Winkelhebel 5o greifen mit Schlitzaugen an Vorsprüngen
(Stiften) 54 der Verbindungsstücke 47 an, die die Hemmungszahnstangen .45 und 46
zu einem starren Rahmen verbinden.
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Die Kurvenschlitze 53 bestehen aus drei Teilen. Der obere und untere
gerade Teil liegt parallel zur Höhenbewegungsrichtung der Schreibwalze. Der mittlere
Teil verbindet winklig den oberen und unteren Teil des Schlitzes.
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Steht die Schreibwalze und der Schreibwalzenrahmen in seiner untersten
oder Ausgangsstellung, so steht der Kurvenschlitz 53 in der in Abb. r2 gezeichneten
Stellung. Wird die Schreibwalze in die nächst höhere Stellung gebracht, entsprechend
der gewöhnlichen Schaltung von kleinen auf große Buchstaben, so rückt der Punkt
55 der Kurve 53, d. i. die Übergangsstelle in dem Winkelschlitzteil, in den Mittelpunkt
des Stiftes 52; die Höhenverstellung übt also bis dahin keinen Einfluß auf den Winkelhebel
50 und auf den Zahnstangenrahmen aus. Wird aber die Schreibwalze um zwei
Typenabstände in den Bereich des oberen Schriftzeichenpaares gehoben, so rückt Punkt
56 in den Mittelpunkt des Stiftes ;2. Der Stift 52 wird infolgedessen (in der Abb.
12) nach links gedrängt und der Winkelhebel 5o schwingt um seinen Zapfen am Arm
ja aus. Dadurch wird der andere Winkelhebelarm ausgeschwungen, sein freies Ende
führt durch den Stift 54 die beiden Zahnstangen 45 und 46 nach unten, und zwar in
dem Maße, daß nunmehr die obere Zahnstange 46 mit dem Schaltwerkszahnrad 44 in Eingriff
kommt. Bei nunmehriger Schaltung der Schreibwalze zur vierten Schriftzeichenzeile
rückt Punkt 57 in den Mittelpunkt des Stiftes 52, die Stellung des Hebels
50 und damit der Zahnstangen 45 und 46 bleibt unverändert.
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Durch den Kurvenschlitz 53 und den Winkelhebel 5o werden demnach die
Hemmungszahnstangen 45 und 46 in Abhängigkeit von der Höheneinstellung der Schreibwalze
zwangläufig so geschaltet, daß, solange die beiden unteren der vier Typenreihen
zum Abdruck kommen sollen, die Schreibwalze von rechts nach links fortgeschaltet
und gehemmt werden kann, und daß andererseits bei Einstellung der Schreibwalze für
Abdruck der beiden oberen Typenreihen die umgekehrte Fortschaltung und Hemmung eingestellt
ist.
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Die Vorrichtung zur selbsttätigen Umlagerung der Umlenkrolle io, also
zur Umkehrung des auf den Wagen ausgeübten Zuges und die Vorrichtung zur selbsttätigen
Umschaltung der Hemmung der Fortschaltbewegung müssen im gleichen Sinne und gleichzeitig
wirken und tun das nach der beschriebenen Ausführung, wie aus der textlichen und
#zeichnerischen Darstellung hervorgeht.
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Durch die Abhängigkeit der Umlagerung der Schnürrolle und der Umschaltung
der Zahnstangen von der Höhenlage der Schreibwalze und die wechselseitige Abhängigkeit
zwischen beiden wird der Übergang von der jeweils eingestellten auf die in entgegengesetzter
Richtung geschriebene Schriftart sehr einfach; es ist nur notwendig, die gewünschte
Höhenlage der Schreibwalze einzustellen und den Papierwagen in die zur Umlagerung
der Schnurrolle geeignete Seitenendstellung zu bringen, dann sind alle erforderlichen
Umschaltungen vollzogen und die Maschine ist zum Schreiben der zweiten Schriftart
bereit.
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Wie schon oben erwähnt, können durch Anordnung von Teilen der Umschalteinrichtungen
in entgegengesetzter Lage und durch örtliche oder kinematische Umkehrungen der Vorgänge
die Verhältnisse an der Schreibmaschine der Erfindung auch so geändert werden,
daß,
entgegen der in der vorstehenden Einzelbeschreibung gemachtenVoraussetzung, die
der deutschen und lateinischen Schrift entsprechende Schriftzeichenfolge, von links
nach rechts, für die beiden oberen Typenreihen und den dieser .entsprechenden Höhenstellungen
der Schreibwalze eintritt, dagegen in den beiden unteren Stellungen der Schreibwalze,
für die beiden unteren Typenreihen, die entgegengesetzte Schriftzeichenfolge, von
rechts nach links, eingeschaltet ist und gewissermaßen zur normalen Schreibweise
wird. Das tritt ein, wenn die Feder des Federgehäuses umgekehrt angeordnet wird,
so daß sie dem in Abb. i eingezeichneten Pfeil entgegen das Gehäuse dreht, und wenn
dazu die Verriegelungsschiebereinrichtung auch an die entgegengesetzte Seite des
Maschinengestells verlegt wird. Natürlich wird dann auch die Federschnur umgekehrt
aufgewickelt und das Umlenkrollenlager an die, entgegengesetzte Seite des Widerlagers
verlegt. Das Hemmungsschaltwerk und seine Wirkung wird damit in Einklang gebracht,
indem der Drehsinn und die Zahnstellung des Hemmungsschaltrades auch dem in Abb.
i i eingezeichneten Pfeil entgegengesetzt gewählt werden.
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Auch -kann die Anordnung der Schaltvorrichtungen zur umgekehrten Wirkung
gebracht wenden, wenn, wie in Abb. 4 gezeichnet, die Nase 18 des Schiebers nicht
mehr von unten nach oben in die Öse 17 der Rollenlager eintretend, sondern von oben
nach unten eintretend angeordnet wird. Das auf die obere Fläche4i des Schiebers
19 aufgleitendeDruckstück 36 schiebt dann die Nase i8 bei den unteren Stellungen
der Schreibwalze . des Schreibwalzenrahmen.s nach abwärts in die Öse 17 des Rollenlagers
io hinein, während sie bei der Ausführung nach Abb. i und 2 von unten her in die
Öse 17 eintritt.
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Solange das Rollenlager ii an der Nase i8 festgehalten wird, preßt
der an der Rolle wirkende Seilzug den Schieber i9 fest gegen das Maschinengestell,
und die entstehende Reibung zwischen Schieber und Maschinengestell reicht aus, um
den Schieber i9 in seiner unteren Stellung zu halten, trotz des noch aufwärts wirkenden
Drucks der Feder 2q.. Man könnte aber auch zur Sicherheit das untere Ende der Nase
18 noch mit einer ein wenig vorspringenden Leiste versehen, die hakenartig wirken
würde, aber auch von selbst ausgerückt wird, wenn auf die andere Schreibweise übergegangen
werden soll. An der Hemmschaltwerksvorrichtung kannwieder der Einklang hergestellt
werden durch eine kleine Änderung eines Schaltteils, indem beispielsweise die Schlitze
53 in den Seitenwangen 31 des Schreibwalzenrahmens umgekehrt angeordnet werden.
Die Abb. 13 bis i6 stellen das Z:eilenschaltwerk dar. Der Zeilenschalthebel ist
bei einsprachigen Schreibmaschinen so angeordnet, daß er wirksam wird, wenn die
Schreibwalze mit seiner Hilfe nach rechts geschoben (rückgeführt) wird. Demgegenüber
ist bei der Schreibmaschine nach der Erfindung ein und derselbe, in der Zeichnung
dargestellte Zeilenschalthebel stets wirksam, gleichgültig, ob die Walze mit seiner
Hilfe nach rechts oder nach links geführt wird. Das dargestellte Zeilenschaltwerk
besteht aus einem Zeilenschalthebel 58, der, am Griff 59 erfaßt und aus der Stellung
nach Abb. 15 nach links verschoben, um den Punkt 61 schwingt, wie Abb. 16 in vollen
Linien zeigt, während er bei Verschiebung in entgegengesetzter Richtung um den Punkt
6o schwingt, wie in Abb. 16 strichpunktiert dargestellt ist. In beiden Fällen wird
durch das Ausschwingen des Hebels 58 der Hebel 6a (Abb. 13) des Zeilenschaltwerks,
der im Punkte 63 am Schreibwalzenrahmen 31 drehbar gelagert und mit einem Querhaupt
64 versehen ist, nach der gleichen Richtung hin zum Ausschlagen gebracht. Der Hebel
62 überträgt seine Bewegung vermittels der Druckstangen 65 und des Hebels 66, -der
um die Schr.eibwalzenächse 67 schwingt, auf die Klinke 68. Diese greift in die Zähne
des mit der Schreibwalze fest verbundenen Zahnrades 65 und dreht dieses und die
Schreibwalze bei jeder Betätigung des Hebels 58 um einen einem Zeilenabstand entsprechenden
Winkelbetrag weiter.