DE47219C - Apparat zur Herstellung von Trinkwasser auf Seeschiffen - Google Patents

Description

PATENTSCHRIFT

KLASSE 12: Chemische Apparate und Processe.

: WILLIAM FREDERIC PAMPHLETT in PORTSED

■ (Grafsch. Hants, England).

F*atentirt im Deutschen Reiche vom 11. October 1888 ab.

Die Herstellung des Trinkwassers erfolgt durch Verdampfung von Seewasser unter vermindertem Druck urid Condensirung des entwickelten Dampfes, wobei als Wärmequelle für die Verdampfung frischer Kesseldampf und eventuell Abdampf der auf'dem Schiffe vorhandenen Kraftmaschinen benutzt wird.

Der Apparat besteht nach Fig. 1 aus einem ringförmigen, oben und unten geschlossenen Kessel E, in welchen ein cylindrischer, gleichfalls oben und unten geschlossener Kessel C eingesetzt ist. Beide Kessel werden von Röhren e bezw. e¹ durchzogen, welche in horizontale Rohrwände ausmünden, die in einigem Abstande von Boden und Decke angebracht sind. Kessel Έ fungirt als Verdampfer . und Kessel C als Gondensator. Das zu verdampfende Wasser wird durch das mittelst Hahnes abschliefsbare Rohr J in den ring-, förmigen Verdampfer eingeführt, und zwar in solcher Menge, dafs das Wasser die Röhren e¹ anfüllt, die obere Rohrwand bedeckt und die Mündung des Rohres J abschliefst. Die Zu-Igitung des Kesseldampfes in den Raum zwischen den beiden Rohrwänden geschieht durch das Rohr A und die Ableitung durch Rohr D.

Der aus dem Seewasser entwickelte Dampf strömt durch die Rohrverbindung B in den oberen Theil des Condensators C und wird unter der Wirkung einer Luftpumpe, deren Saugerohr F in den Scheitel des Bodens des: Kessels C einmündet,; durch die Röhren e hin durchgezogen. Es findet somit die Verdampfung des Seewassers unter vermindertem Druck statt. Um die Condensirung des Dampfes zu beschleunigen, wird in den Kessel durch Rohr L Kühlwasser eingeführt,: welches die Röhren e umspült und in erwärmtem Zustande durch Rohr L¹ oben abgeführt wird. Rohr J zweigt sich von Rohr L¹ ab, so dafs, wenn der Apparat im Garige ist, das Seewasser bereits erwärmt in den Verdampfer gelangt. Zur Abführung des Condensationswassers aus diesem dient Rohr Q.

Die Luftpumpe förSert das condensirte Wasser in den durch Fig. 4 dargestellten Filtrir- und Luftzuführungsapparat. Derselbe besteht aus einem Kessel, der in ähnlicher Weise wie der beschriebene Apparat von Röhren N und N^l durchzogen ist, die oben und unten in horizontalen Rohrwänden gelagert sind. Der Raum zwischen der Decke des Apparates und der oberen Rohrwand ist durch eine Querwand in zwei Theile O und O¹ zerlegt. In, den Theil O mündet das.Rohr M ein, welches das von der Luftpumpe kommende Wässer einleitet. In dieses Rohr ist conaxial ein Röhrchen m eingesetzt, welches mit der Aufsenluft communicirt und unter der saugenden Wirkung des um dasselbe fliefsenden Wasserstrahles Luft in den Raum O einführt. Die Röhren JViV¹ sind mit Holzkohlenkiein oder einem anderen geeigneten Filtrirmaterial angefüllt. Zur besseren Vertheilung des Wassers über die Röhren dient ein siebartig durchbrochener Boden η, welcher über .der Rohrwand in geringem Abstande angebracht ist. Das durch die Leitung M einströmende und durch das Röhrchen m mit

Luft gemischte Wasser durchfliefst die Filter-; röhren Λ^Γ, sammelt sich dann im unteren; Raum des Apparates und steigt durch die Filterröhren ZV¹ wieder nach oben, um -durch; die Leitung T nach einem Sammelbehälter ab-i zuströmen. In die Aufsenwand des Apparates^; münden Rohre 5 und S¹ ein, welche zur Ein-j und Abführung von Kühlwasser dienen, das; die Filterröhren NN¹ umspült. i

Bei der Abänderung Fig. 2 wird der aus; dem Seewasser entwickelte Dampf durch das Rohr B in den die Röhren e umgebenden Raum des Condensators C eingeführt. Das, Kühlwasser wird hier durch die Leitung L in' den unteren Theil des Condensators eingeleitet; und strömt von hier aus durch die Röhren e nach oben, um durch die Leitung L¹ abgeführt zu werden. Die Saugeleitung F der Luftpumpe ist durch den ringförmigen Verdampfer E hin-, durchgeführt, bis sie in den Raum zwischen! den beiden Rohrwänden des Condensators C einmündet. |

Um den in Fig. 2 dargestellten Apparat in seiner Gesammtheit lediglich als Condensator benutzen zu können, ist die Leitung L mittelst eines durch ein Ventil verschliefsbaren Stutzens P mit dem Boden des ringförmigen Kessels E und die Leitung L¹ mittelst eines durch ein Ventil verschliefsbaren Stutzens P¹ mit der; Decke des Kessels E, verbunden. Werden sämmtliche Ventile PP¹R geöffnet, so durchströmt das Kühlwasser sowohl den Kessel C wie den Kessel E, um aus beiden Kesseln durch Rohr L¹ abzufliefsen* . Es ist alsdann' der in beiden Kesseln die Röhren e e^l umgebende Raum für die Condensation von Dampf disponibel.

Der in Fig. 1 dargestellte Apparat la'fst sich dahin abändern, dafs die Kessel C und E ihre Funktionen gegen einander austauschen, so dafs der erstere als Verdampfer und der letztere als Condensator dient. Fig. 3 veranschaulicht diese Abänderung. Rohrleitung J mündet hier in den cylindrischen Kessel E und füllt denselben soweit mit Seewasser an, dafs dieses die obere Rohrwand bedeckt. Das Rohr A, welches den als Wärmequelle dienenden Dampf einleitet, ist durch den ringförmigen Kessel C bis in den Verdampfer E hineingeführt. Die Rohre L und L¹ für das Kühlwasser münden jetzt in den ringförmigen Aufsenkessel C ein. Rohr D mündet nun anstatt in den Raum oberhalb der Rohrwand in den Raum zwischen den Rohrwänden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   . Eine Vorrichtung zur Herstellung von Trinkwasser durch Condensirung von verdampftem Seewasser, bestehend aus einem ringförmigen Kessel E mit Röhren e¹ zwischen Rohrwänden und einem in die Ringöffnung eingesetzten Kessel C .mit Röhren e zwischen Rohrwanden, von welchen Kesseln der eine als Verdampfer und der andere als Condensator dient, und ferner aus einem Behälter, der mit Filterröhren N' und iV¹ zwischen Rohrboden versehen ist, wobei der Raum über dem oberen Rohrboden durch eine Scheidewand in. zwei Theile O und O¹ getheilt und das Wassereinführungsrohr M . conaxial mit einem -Luftansaugungsröhrchen m versehen ist,, um das Trinkwasser mit Luft zu mischen und dasselbe zu nöthigen, die Röhren iV und ΛΓ¹ in entgegengesetzter Richtung zu durchströmen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen. "'