DE461242C - Bohrwerkzeug mit umlaufenden Schneidscheiben - Google Patents
Bohrwerkzeug mit umlaufenden SchneidscheibenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Bohrwerkzeuge mit schneidenden Rollen, insbesondere
zum Bohren von Erde, Sand, Felsen, Gesteinschichten u. dgl. Das Bohrloch kann senkrecht,
wagerecht oder schräg stehen und zur Herstellung von Brunnen oder Schächten, Tunneln oder anderen Bauarbeiten dienen.
Mit dem Bohrwerkzeug wirkt eine Pumpvorrichtung zusammen, welche eine geeignete'
Flüssigkeit, beispielsweise genügend dichten Schmand, unter hohem Druck an die Bohrstelle
drückt, um den Bohrschmand beim Vorrücken des Werkzeuges abzuspülen. Diese
Spülflüssigkeit hat auch in vielen Amvendungsfällen die Wirkung, die zu bohrende
Masse zu erweichen und zu lösen. Das Bohrwerkzeug kann ein System von in geeigneter
Weise angeordneten drehbaren, scheibenförmigen Messern oder Schneidwerkzeugen be-
ao sitzen, welche so am Bohrkopf angebracht sind, daß sie nicht nur mit diesem zusammen
umlaufen, sondern sich auch durch Berührung mit der zu bohrenden Masse um ihre Achsen
drehen, wobei sie die Masse scherend oder schabend ablösen, während sie umlaufen. Derartige
Werkzeuge können so angeordnet wer- I den, daß die Schneidscheiben außen an einer
abgestuften Fläche eines verlängerten, nach unten konischen Bohrkopfes angeordnet sind,
so daü die aufeinanderfolgenden Schnitte allmählich zunehmenden Durchmesser haben
und das Werkstück vom Scheitel eines umgekehrten Kegels nach der Basis hin wirkt
und das Entstehen eines Bohrkerns im Innern des Werkzeuges verhütet. Es ist auch vorgeschlagen
worden, die Scheibenmesser innerhalb des Mantels des Bohrkopfes anzubringen, anstatt an der Außenseite und in der
Längsrichtung, und in diesem Falle entsteht ein innerer Bohrkern.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung derartiger Einrichtungen, welche
eine maximale Wirksamkeit, Dauerhaftigkeit und Sparsamkeit im Betriebe ergibt. Dies
wird erreicht, indem eine geeignete Schale oder ein hohler Bohrkopf mit innen angebrachten
umlaufenden Schneidscheiben versehen ist, welche in sich der Achse des Bohrkopfes
vom Bohrende nach dem anderen Ende hin nähernden Stellungen angeordnet sind, so daß zunächst ein Bohrkern entsteht, welcher
dann allmählich zerkleinert wird, so daß der Bohrer gegen Abweichungen gesichert
wird, welche eintreten würden, sobald eine der Schneidscheiben gegen einen Steinblock
oder anderen runden oder harten Ablenkungsgegenstand trifft. Ferner ist ein in axialer Richtung laufender Kanal vorgesehen,
urn die Abführung fremder, harter Stoffe zu ermöglichen, gegen welche eine der Schneid-Scheiben
treffen kann, beispielsweise abgebrochene Werkzeugteile oder andere Metallstücke,
ohne daß die folgenden Schneidscheiben damit in Berührung treten und sich beschädigen
können.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Abb. ι ist eine Seitenansicht,
Abb. 2 eine Ansicht von unten gesehen,
Abb. 3 ein Querschnitt nach Linie 3-3 der Abb. i.
Abb. 4 ist ein vergrößerter Längsschnitt durch eine Hälfte des hohlen Teils des Bohrkopfes.
Die Bohrung und der darin entstehende Kern sind so dargestellt, wie sie sich bilden,
wenn die aufeinanderfolgenden Bohrwerkzeuge in derselben vertikalen Ebene ankommen,
abweichend von der wirklichen Anordnung.
Abb. 5 ist ein Teil eines Querschnitts durch den unteren Teil des Bohrkopfes und zeigt
die Winkellage einer der umlaufenden Schneidscheiben gegenüber dem Bohrkern.
Abb. 6 ist ein Schnitt etwa senkrecht zur Abb. 5. · ·
Der Bohrkopf umfaßt einen hohlen Unterteil 7, welcher zylindrisch und an beiden
Enden offen sein kann. Bei kleineren Größen kann das obere Ende dieses Unterteils geschlossen
und mit Durchgängen versehen sein. Durch Zwischenarme 8, zwischen denen Öffnungen
vorhanden sind, ist der Unterteil mit dem Oberteil 9 verbunden, der im wesentlichen
massiv ist und an die Bohrstange in bekannter Weise angeschlossen wird. Der Zwischenteil hat bei der dargestellten Ausführungsform
die Gestalt eines Armkreuzes, zwischen dessen Armen seitliche Durchgänge 10 vorhanden sind.
Das in dieser Weise gebildete Gerippe kann als einziges Gußstück ausgebildet sein, wobei
der Unterteil einen größeren Durchmesser als der obere Teil hat. Letzterer ist mit einem
Gewindeteil 24 zum Anschluß an die Bohrstange versehen. Das Ganze hat etwa die Form einer Glocke mit einem größeren
Durchmesser an dem von der Bohrstange abgelegenen Ende, mag dies nun das untere oder das vordere sein, je nach der Bohrrichtung.
In dem Gewindeanschluß 24 ist eine Bohrung 25 angebracht, die bis in den Oberteil
9 hineinreicht und mit einem Zuleitungsrohr für die Spülflüssigkeit verbunden wird.
Das untere Ende der hohlen Basis 7 kann mit einer Zuschärfung^ 26 versehen sein,
welche in eine Bohrung 28 übergeht. In dem Oberteil 9 ist noch eine Zweigbohrung 29 angeordnet,
welche bei 30 mit der Mittelbohrung 25 Verbindung hat. Die Bohrungen 28 und 29 sind durch ein Rohr 31 verbunden. Es
können auch mehrere derartige Abzweigungsleitungen vorhanden sein, beispielsweise, wie
in Abb. 3 angedeutet, drei. Die Verbindungsrohre 31 liegen zweckmäßig an den hinteren
Flächen der Arme 8 an, in Richtung der Bohrerdrehung gerechnet, so daß jeder Arm als
Schutz für eines der Rohre 31 dient, um diese gegen den Anstoß an Steinen zu sichern.
Zwei Rippen oder Kratzer 32 sind an der Außenfläche des Unterteils 7 in der Längsrichtung
einander gegenüber angeordnet. Es kann jedoch auch eine andere Anzahl solcher Rippen Anwendung finden. Diese Rippen
können beispielsweise die Form rechteckiger Vorsprünge haben und dazu dienen, lose,
harte Hindernisse, wenn möglich, in die Wand des Bohrloches hineinzudrücken, beispielsweise
abgebrochene Metallstücke, welche durch die Spülflüssigkeit nicht herausgeführt werden. Die unteren Enden der Arme 8 können
in die offene Mündung 33 des Unterteils rippenförmig hineinragen (Abb. 4, 34), um
die Konstruktion zu verstärken. Das Bohrwerkzeug bildet eine Bohrung 35 (s. Abb. 4),
in welcher ein säulenförmiger Kern 36 entsteht, welcher bis in den Raum zwischen den
Armen 8 hineinragt.
An dem Bohrkopf sind scheibenähnliche Schneidmesser 17 bis 23 angebracht, und
zwar in der aus Abb. 5 und 6 ersichtlichen Weise. Diese Abbildungen zeigen auch, wie
die Messer, beispielsweise das Messer 18, drehbar befestigt sind.
Außerdem sind noch andere Messer 11 bis 16
vorhanden. Die Messer 11 bis 18 sind an dem
Basisteil 7 angebracht und längs des Umfanges in geeigneten Abständen verteilt. Die
Messer 20 bis 23 sind an den Armen 8 gleichfalls längs des Umfanges vex"teilt angeordnet.
Die Arme können an den Anschlußstellen der Messer Verbreiterungen besitzen. Das Messer
19 kann entweder am Basisteil oder an der Verlängerung 34 einer der Arme 8 befestigt
sein. Die Zahl der Messer in der einen oder anderen Gruppe kann verschieden gewählt
werden. Wesentlich ist, daß eine Reihe solcher Messer in allmählich abnehmendem Abstand
von der Drehachse vorgesehen ist, und zwar ioo in geeignetem Abstande voneinander. Dadurch
entstehen aufeinanderfolgende ringförmige Schnitte von allmählich vermindertem Durchmesser, so daß die Belastung und
die Drehbeanspruchung des Werkzeuges vermindert wird. Die auf den Umfang verteilten
Messerscheiben gleichen die seitlichen Drücke aus, so daß der Bohrer zentriert bleibt.
Jedes Schneidmesser hat etwa die Form eines Kegelstumpfes, dessen Basis zusammen
mit der Mantelfläche 37 eine scharfe Messerkante 38 ergibt. An der kleineren Basis ist
ein zylindrischer Stiel 39 angebracht, dessen verjüngtes Ende mit Schraubengewinde zur
Aufnahme einer Mutter 40 versehen ist.
Die zum Anschluß des Messers dienende Wand des Basisteils oder der Arme 8 ist mit
einer Bohrung 41 versehen, die bei 42 versenkt ist und eine Buchse 43 aufnimmt, in
welcher der Stiel 39 gelagert ist. Die Ver-Senkung dient zur Aufnahme eines Ringes 44
und der Mutter 40. Der Ring 44 preßt gegen
die ringförmige Schulter zwischen dem Stiel und dessen verjüngtem Ende und läßt einen
geringen, ringförmigen Spielraum 45 frei, so daß das Bohrmesser sich um ein kleines Stück
in der Buchse 43 axial bewegen und frei rotieren kann, aber durch Ring und Mutter
gehalten wird.
Die Winkelstellung der Schneidscheibe 18 gegenüber dem Kern 36 ist derart, daß die
Basisfläche einen spitzen Winkel mit dem Umfang des Kerns bildet, und zwar nicht nur
in der tangenten Richtung, sondern auch in der Längsrichtung, so daß der nichtschneidende
Teil des Messers von dem Kern frei ist (s. Abb. 4, 5 und 6). Infolge dieses
scharfen Anstellwinkels schneidet die Kante 38 in den Kern 36 ein und trennt vom Umfang
und in der axialen Richtung Stücke davon ab. Dies gilt von den Schneidmessern 17 bis 23. Die Schneidmesser 11 bis 16 wirken
in ähnlicher Weise, aber ihr Anstellwinkel ist gegenüber der Fläche quer zum Bohrwerkzeug
gewählt in geringem Abstand von der Außenkante der Abschrägung 26. Die aufeinanderfolgenden
Messer 12 bis 16 sind etwa nach innen treppenförmig angeordnet, und
ihre Basisfläche nähert sich allmählich der Parallelität mit der Drehachse des Bohrwerkzeuges,
wie aus Abb. 4 ersichtlich ist.
Die Wirkung der Schneidmesser 17 bis 23 besteht darin, den Kern 36 zu zerschneiden,
und zwar in der Winkelrichtung und der Längsrichtung, während die Messer 11 bis 16
im wesentlichen nach demselben Prinzip arbeiten, aber in nach außen gerichteter, querstehender Richtung neben ihrer Wirkung in
der Winkelrichtung und der Längsrichtung. Die Anordnung der Messer kann geändert
werden; es ist beispielsweise möglich, die aufeinanderfolgenden Messer längs einer nach
innen konvergierenden Schraubenlinie anzuordnen. In der Zeichnung sind zur besseren
Klarstellung einige von den Messern als paarweise einander gegenüberstehend abgebildet.
Das Messer 11 ragt über die Basis 7 nach
unten und außen vor und kann auch über die Außenkante der Rippe 32 vorspringen. Das
Messer 12, welches dem Messer 11 diametral
gegenüberliegen kann, ragt gleichfalls etwas über die Basis des Bohrwerkzeuges vor, aber
sowohl in der Längsrichtung als in der radialen Richtung zurückgesetzt. In ähnlicher
Weise sind die Messer 13 und 14 stufenförmig zurückgesetzt und in der Winkelstellung
etwa rechtwinklig zu den Messern 11 und 12 angeordnet. Die Messer 15 und 16
sind ähnlich angeordnet, aber das Messer 16 liegt ganz innerhalb der Basis 7. In gleicher
Weise sind die Messer 17 und 18, diametral gegenübergestellt, innerhalb der Basis 7 angeordnet.
Die drei Messer 21, 22, 23 sind in einem Dreieck angeordnet, und zwar innerhalb
des von den Armen 8 umgebenen Raumes. Die Basislinien aller Messer sind der Achse des Werkzeuges zugekehrt, und zwar
mit wechselnden Winkeln, während die oberen Flächen von der Achse entfernt liegen.
Im Betriebe schabt die umlaufende Scheibe 11 zunächst einen ringförmigen Schnitt aus,
welcher einen flachen, kegligen Basisteil für den Kern bildet, der seinerseits durch die aufeinanderfolgenden
Messer 12 bis 16 allmählich im Durchmesser vermindert wird. Die Messer
11 bis 16 bilden eine Höhlung unmittelbar vor
dem vorangehenden scharfen Rand 26 des Basisteils 7. Der in das Innere des Werkzeuges
hineinragende Rand des Kerns 26 wird durch die Messer 17 bis 23 in beschriebener
Weise beseitigt. Während diese Messer wirken, wird die Spülflüssigkeit unter verhältnismäßig
hohem Druck durch die Leitungen 25, 30, 29, 31, 28 eingedrückt und tritt bei 2y an
dem bohrenden Ende des Werkzeuges aus. Dadurch wird der Bohrschmand in dem entstehenden
Loch weggespült. Der größere Teil des Bohrschmands und der Spülflüssigkeit steigt im Innern des Bohrwerkzeuges zwischen
den Schneidmessern hoch und tritt dann durch die seitlichen Öffnungen zwischen den
Armen 8 heraus, während ein kleinerer Teil zwischen der Außenwand des Unterteils 7 und
der Wand des Bohrloches hochsteigt. Bei kleineren Bohrergrößen, bei welchen der obere Teil der Basis geschlossen ist, kann der
ganze Schmand unterhalb der Unterkante und zwischen der letzteren und der Bohrwand
abgeführt werden. Der Bohrkopf kann zeitweise aus dem Bohrloch herausgehoben werden, um es zu entleeren.
Die Schneidmesser schleifen sich an dem erdigen oder felsigen Kern 36 stets ab, so
daß sie immer scharf bleiben. Die seitlichen Drücke gleichen sich aus, so daß der Bohrkopf
immer zentriert wird. Wenn beispielsweise das Messer 11 gegen einen Steinknollen
trifft, liegt das Streben vor, den Lauf des Bohrkopfes zu ändern, aber alle anderen
Schneidmesser wirken diesem Streben mit viel größerer Kraft entgegen.
Claims (4)
1. Bohrwerkzeug mit umlaufenden Schneidscheiben, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidscheiben ähnlich einer Schraubenlinie unterhalb und innerhalb des Bohrkopfes angeordnet sind und durch
ringförmige Schnitte die Basis und den Kern des Bohrloches angreifen.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innersten
Scheibenmesser ungefähr parallel der Drehachse des Bohrers stehen.
3· Bohrwerkzeug nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkopf
an der Außenwandung eine oder mehrere Rippen in der Längsrichtung des Kopfes
besitzt.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der' Bohrkopf aus einem Unterteil, einem Oberteil und
dazwischen angeordneten Armen besteht, wobei ein Teil der Schneidmesser innerhalb
des von den Armen umschlossenen Raumes liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
wutu». GiomjcKY in der
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1926
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