DE451179C - Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsaeure

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DE451179C
DE451179C DES68468D DES0068468D DE451179C DE 451179 C DE451179 C DE 451179C DE S68468 D DES68468 D DE S68468D DE S0068468 D DES0068468 D DE S0068468D DE 451179 C DE451179 C DE 451179C
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acetic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/43Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation
    • C07C51/44Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation by distillation

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Description

  • Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsäure. Es ist bekannt, daß man durch Extraktion von verdünnten wässerigen Essigsäurelösungen mit in Wasser schwer oder unlöslichen" für Essigsäure aber .ein großes Lösungsvermögen besitzenden flüssigen Lösungsmitteln die Essigsäure in mehr oder minder vollkommener Weise extrahieren und sie nach geeigneter Trennung von dem Lösungsmittel in gegenüber Wasser konzentrierterer Form, als sie im Ausgangsmaterial vorhanden war, gewinnen kann.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Extraktion von Essigsäure aus verdünnten, wässerigen Essigsäurelösungen in unerwartet günstiger Weise und mit einem unvergleichlich besseren Erfolg durchführen läßt, wenn die Essigsäure dem beispielsweise auf Temnperaturen bis zu i So' überhitzten Gemisch von Essigsäure- und Wasserdampf unter Anwendung derselben Extraktionsmittel entzogen wird, welche der Erfinder schon früher zu dem gleichen Zwecke empfohlen hat. Dies sind Lösungsmittel, welche bei geringer oder verschwindender Löslichkeit in Wasser und einem hohen Lösungsvermögen für Essigsäure einen über i 5o' liegenden, also wesentlich höheren Siedepunkt als reine Essigsäure besitzen. Als derartige Lösungsmitte. kommen hauptsächlich in Betracht: hydroxylgruppenhaltige, aromatische Verbindungen, also hauptsächlich der Phenolgruppe angehörige Körperoder auch Gemische derselben, wie etwa einwertige Phenole (mit Auss chluß der Karbolsäure), z. B. Kresole, mehrwertige Phenole, insbesondere in Form ihrer Äther (Guajacol und Homologe), hydrierte Phenole, wie z. B. Hexahydrokresole und Derivate der obengenannten Verbindungen, schließlich alle natürlichen oder künstlichen Gemische, welche die obenerwähnten Verbindungen enthalten, insbesondere schwere phenolische Holzte,eröle (Kreosote), Braunkohlenteerkreo:s,obeundSteinkohlenteerkreosote, ferner flüssige Fettsäuren mit einem Siedepunkt über 15o°, wie z. B. die höheren Homologen der Essigsäure oder auch. ölsäure. Die Überhitzung des Gemisches von Essigsäure- und Wasserdampf kann auf zweierlei Art erfolgen: entweder man führt dem Extraktionsapparat, der in geeigneter Weise als Kolonne ausgebildet ist, von unten überhitztes Essigsäure-Wasserdampf-Gemisch zu und schickt diesem überhitzten Dampfstrom das vorgewärmte Extraktionsmittel entgegen, wobei der von Essigsäure befreite Wasserdampf am .oberen. Ende der Kolonne entweicht, während am unteren. Ende der Kolonne das Extraktionsmittel, gesättigt mit konzentrierter Essigsäure, abfließt. Oder man führt den Prozeß derartig durch, daß man nicht überhitztes Essigsäure-Wasserdampf-Gemisch unten in die Kolonne einführt, dagegen die Kolonne auf solche Temperaturen beheizt, daß die Essigsäure-Wasserdämpfe in der Kolonne überhitzt werden.
  • Bekanntlich verbalten sich gesättigte Dämpfe ganz anders als überhitzte. In dem vorliegenden Falle nimmt das Lösungsmittel viel größere Mengen an konzentrierter -Essigsäure im Vergleich zum Eigengewicht auf, als wenn die Extraktion mit :nicht überhitzten Dämpfen erfolgt. Gleichzeitig ist die in. dem Extraktionsmittel enthaltene Essigsäure von- viel höherer Konzentration, als wenn die Extraktion mit dem gleichen Extraktionsmittel aus dem kalten oder warmen flüssigen Essigsäure-Wasser-Gemisch oder aus dem Gemisich der gesättigten Essiigsiäure-Wasserdämpfe erfolgt. Dies ist auch -ohne werteres erklärlich, da die Löslichkeit des überhitzten Wasserdampfes in den Extraktionsmittel. eine verschwindende ist, während die Löslichkeit des überhitzten Essigsäuredampfes eine sehr bedeutende ist. Durch die Dampfdruckverminderung, welche die Essigsäure über dem Extraktionsanittel erfährt, wird .ihr Siedepunkt ganz wesentlich erhöht, also über i i9° gehoben, während bei dieser Temperatur der auf i i9° überhitzte Wasserdampf mangels jeglicher Dampfdruckverminderung über dem Extraktionsmittelentweichen kann. Es spielt sich also der Extraktions- und Anreicherungsprozeß bei Temperaturen zwischen ioi° bis 130° ab, also über der Temperatur des gesättigten Essigsäune-W asserdampf-Gemisches, weiches -dem Prozeß zugeführt wurde, sofern es sich um verdünnte Essigsäure von etwa io Prozent handelt.
  • Im Patent 281 o93 wird zwar ebenfalls ein Verfahren beschrieben, bei welchem Essigsäure aus einem Wasserdampf-Essigsäure-Gemisch in überhitztem Zustande entzogen wird. In diesem Verfahren arbeitet man jedoch mit einem festen Absorptionsmittel (Holzkohle), in welchem die Essigsäure eantsprechend der höheren Siedetemperatur und dem höheren Molekulargewicht zwar in stärkerem Maße absorbiert wird als das Wasser, dieses jedoch gleichfalls von Holzkohle absorbiert wird; man kann daher bei dem bekannten Verfahren nur ,ein Absorptionsgleichgewicht zwischen Wasser und Essigsäure erreichen" während in. dem 'Verfahren gemäß der Erfindung das flüssige Extraktionsmittel ein hohes Lösungsvermögen für Essigsäure, für Wasser aber fast gar kein Aufnahnevermögen besitzt, so daßeine bedeutend weitergehende Trennung von Essigsäure und Wasser erzielt wird. Überdies muß bei dem genannten Absorptionsverfahren periodisch gearbeitet werden, während nach dem den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahren im kontinuierlichen Betrieb gearbeitet wird. Das Absorptionsmittel (Holzkdhle) wird abwechselnd mit Essigsäure zu beladen und hernach meiner anderen Betriebsphase die Essigsäure durch Erhitzen auf höhere Temperatur wieder auszutreiben sein. Überdies gelingt es nicht, die Essigsäure -durdh bloßes Erhitzen ebies solchen Absorptionsmittels vollständig aus demselben zu entfernen, sondern es ist :eine solche Entfernung vollständig nur mit Hilfe eines Verdrängungsmittels durchzuführen. Ans allen diesen Grüniden kommt die praktische technische Anwendung ,eines Absorptionsverfa;hrens mit Kohle gar nicht in Frage. ' In der Zeichnung sind in Abb. i und Abb. 2 beispielsweise Aus£ührungsform:en von zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens dienenden Vorrichtungen schematisch teilweise im Längsschnitt dargestellt.
  • Nach Abb. i wird z. B. ioprozentige Essigsäure durch ein Rohr i in eine Blase 2 geleitet und mittels eines Schlangenrohres 3 verdampft. Die Dämpfe strömen durch das Röhr q. in eine mit Füllkörpern, wie z. B. Ringen o. dgl., gefüllte Kolonne 5, durch welche ein Heizrohr 6 achsial hindurchgeht. Durch das Rohr 7 fließt beständig, und zwar in gleicher Menge wie das zugeführte Essigsäure: Wasserdampf-Gemisch, Rohkresol zu. Durch das Heizrohr 6 wird von unten erwärmte Luft geleitet, so daß die Temperatur der Kolonne am oberen Ende nicht wesentlich mehr als ioo° beträgt, während weiter unten die Temperatur entsprechend höher liegt, so daß bei der Eintrittsstelle des Essigsäure -Was:s@erdampfröhres q. diese eintretenden Dämpfe überhitzt werden. Am unteren Ende der Kolonne fließt durch den Siphon 8 heißes Kresol, welches mit einer Essigsäure von 8o bis go Prozent beladen ist, ununterbrochen ab und kann in einem anschließenden Deistillationsapparat, am geeignetsten im Vakuum, ebenfalls ununterbrochen in seine beiden Bestandteile Rohkresol und hochkonzentrierte Essigsäure (von 8o bis go Prozent) zerlegt werden. Durch das Rohr i i am oberen Ende der Kolonne entweicht der Wasserdampf. Die Beheizung der Kolonne kann ebensogut durch einen Heizmantel oder ve=rmittels einer durch die Kolonne führenden Heizschlange für den Heißwasser- oder Dampfbetrieb erfolgen. Arbeitet man in sonst gleicher Weise, aber ohne Überhitzung der Dämpfe, so läuft aus der Kolonne ein Kresol ab, welches mit Essigsäure von nur 3o Prozent beladen ist.
  • Abb. 2 zeigt ,eine Ausführungsform des Kolonnenapparates, bei der das etwa ioprozentige Essigsäure-Wasserdampf-Gemisch vor seinem Ein=tritt in .die Kolonne überhitzt wird. Hier zieht das Dampfgemisch aus der Blase 2 zunächst durch ein Schlangenrohr g, das in einem Gefäß i o liegt, welches mit einer 9eeigneten Heizflüssigkeit gefüllt ist, und tritt in überhitztem Zustande in die Kolonne 5 über, deren Füllkörper aus dem Rohr 7, das in eine Brause i o endet, Rohkre:sol o. dgl. rieselt. Auch hier .entweicht durch das Rohr i i der Wasserdampf, während durch den Sli-. phon 8 ununterbrochen eine Lösung von 8o bis go Prozent Essigsäure in Kresol abfließt. Die Heizung der Kolonne erfolgt hier durch das überhitzte Essigsäure-Wasserdampf-Gemisch.
  • In den vorausgehenden Beispielen ist nur von Rohkresol als Lösungsmittel für die Essigsäure die Rede. Es versteht sich aber von selbst, daß ebensogut die anderen früher angeführten Flüssigkeiten verwendet werden können, ohne daß die Arbeitsweisie und die Apparatur einer Abänderung bedürfte.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsäure aus verdünnter Essigsäure, darin bestehend, daß die Essigsäure aus einem überhitzten Essigsäure-Wasserdampf-Gemis-ch durch in Wasser schwer oder unlösliche öle, deren Si=edepunkt wesentlich höher liegt als jener der Essigsäiure, extrahiert wird und die in dem. Extraktionsöl -enthaltene konzentrierte Essigsäure auf bekannte Weise durch Destillation in geeigneten Apparaten von dem Lösungsmittel getrennt wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahr-ens nach Artspruch i, darin bestehend, daß man im Falle der Durchführung der Extraktion im Kolonnenapparat im Gegenstrom das Essigsäure - Wasserdampf - Gemisch vor Eintritt in den Extraktionsapparat auf geeignete Weise überhitzt.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, darin bestehend, daß man die Überhitzung des Essigsäure-Wasserdampf-Gemisches in dem Extraktionsapparat, z. B. einem Kolonnenapparat, selbst durch Beheizung desselben auf geeignete Weise vornimmt.
DES68468D 1924-03-08 1925-01-17 Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsaeure Expired DE451179C (de)

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