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Vorrichtung zum Erweichen yon Schuhspitzen, mittels Dampfs Die- Priorität
der Anmeldung in den Vereinigtem Staaten von Aaserika vom 3. November 1924 ist in
Anspruch genommen. Die Schaftspitzen werden vor dem Überholen und auch vor dem Aufzwicken
erwärmt, damit Leder und Steifpappe weich und plastisch werden und sich der Form
des Leistens gut anschließen. Dies geschieht mittels sehr niedrig gespannten Wasserdampfs
oder Wasserdunstes, damit nicht das Werkstück durch übermäßige Hitze beschädigt
wird, und weil das Material sich in feuchtwarmem Zustande am besten verarbeiten
läßt.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine solche Eindämpfvorrichtung,
bei welcher der Wasserdunst durch heißen Dampf erzeugt wird und eine Vorkehrung
getroffen ist, welche das sich in der Vorrichtung bildende Niederschlagwasser zur
Bildung des Wasserdunstes benutzt. Dies geschieht in der Weise, daß mit der Dampfvorrichtung
ein davon getrennter Kondensator verbunden ist, der unter -dem Druck des Heizdampfs
steht und aus dem das Niederschlagwasser herausgehoben wird, um auf die vom Heizdampf
erwärmten Verdunstungsflächen zu treten, wo es rasch verdampft. Dadurch wird erreicht,
daß die Vorrichtung auch bei den höchsten in Betracht kommenden Temperaturen des
Heizdampfs stets genügend mit Wasser versehen ist, um immer feuchte Hitze zu ergeben
und Beschädigung des Werkstückes zu vermeiden. Auch arbeitet die Anordnung sehr
sparsam, da der Niederschlag des Heizdampfs nützlich verwendet wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Abb. r ist eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht,
Abb. 3 eine Einzeldarstellung.
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Die Vorrichtung besteht aus einem gußeisernen Gehäuse ro mit Ansätzen
z2 am Boden, die zur Aufnahme der Beine 14, 16 dienen. Ein Hohlraum 18 des Gehäuses
ist an einem Ende mit dem Dampfzuleitungsrohr 2o und am anderen Ende mit dem Dampfableitungsrohr
22 verbunden. Zutritt und Austritt des Dampfs können durch Ventile 24 bzw. 26 geregelt
werden. Über der oberen Wand 28 der Dampfkammer befindet sich der Verdunstungsraum
34, welcher nach oben durch eine mit Löchern 36 versehene Wand 3o abgegrenzt ist.
Diese Verdunstungskammer 34 wird in unten beschriebener Weise mit Wasser gespeist,
welches darin verdampft und durch die Löcher 36 in Kammern 32 aufsteigt, in welche
die Spitzen der Werkstücke eingeführt werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind vier derartige Dampfkammern
32 angebracht, welche durch Seitenwände 38, eine durchlaufende Rückwand 40 und eine
durchlaufende schräge Deckwand 42 abgegrenzt werden.
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An den Boden des Hohlraumes 18 schließt, und zwar zweckmäßig an einer
vertieften Stelle 56, ein Rohrstutzen 52 an, der in ein Kondensatorrohr 5o einmündet.
Dieses ist unter dem Boden des Gehäuses ro in gewissem Abstande davon angebracht
und wird durch Konsolen 54 gehalten, die an den Versch.lußkappen 58 für die Rohrenden
angreifen:
Unten steht die Kondensatorkammer 5o mit einem Rohr 6o
in Verbindung, welches hinter der Vorrichtung aufsteigt und oben mit einem Ausflußhahn
46 versehen ist. Unter dem Hahn befindet sich ein mit Auffangtrichter 48 versehenes
Rohr q.¢, welches in einen nach hinten sich erstreckenden mittleren For tsatz der
Kammer 34 mündet: Die in der Kammer 18 herrschende Temperatur wird durch Einstellung
des darin herrschenden Dampfdruckes mittels der Ventile 24 und 26 geregelt, und
zwar so, daß die Temperatur der Wandung 28 über dem Siedepunkt liegt. Wenn die Vorrichtung
in Betrieb genommen wird und kalt ist, schlägt sich in der Kammer 18 ziemlich viel
Wasser nieder, und dieses- gelangt durch den Rohrstutzen 52 in das Rohr 5o und von
da in das Rohr 6o. Der in der Kammer herrschende Dampfdruck treibt das Niederschlagwasser
in dem Rohr 6o hoch, so daß es in durch den Hahn 46 regelbarer Menge in das Rohr
44 tropft und in die Verdunstungskammer 34 gelangt. Hier verdampft es rasch, und
der entstehende Wasserdunst tritt in die Dampfkammern 32 ein. Da das Kondensator..
roter 5o von der Heizkammer durch Luft getrennt ist, bleibt es stets so kalt, daß
das in ihn hineingelangende Wasser flüssig bleibt und den Querschnitt des Rohres
6o ausfüllt. Infolgedessen kann kein Dampf in das Rohr 6o eintreten, und es kann
nicht vorkommen, daß die Wasserzufuhr zur Kammer 34. aufhört.
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Um die vier Kammern 32 möglichst gleich-Mäßig mit Wasserdunst zu versorgen,
ist die obere Fläche der Wand 28 mit dachförmig geneigten Flächen 62, 63 versehen.
Das in der Mitte der Kammer 34 eintretende Wasser teilt sich somit in zwei Ströme,
die auf den Flächen 62 niederfließen und dann an den Flächen 63 wieder hochsteigen,
wobei sie vollständig verdampfen. Der Hahn 46 liegt über der oberen Abschlußfläche
42 der Dampfkammern, so daß der vor der Vorrichtung stehende Arbeiter das Fließen
des Wassers beobachten und gegebenenfalls regeln kann. Selbst wenn das Gehäuse i
o bis zur höchsten Temperatur erhitzt wird, bildet sich doch noch innerhalb des
kühl liegenden Kondensatorrohres 5o genügend Niederschlagwasser, so daß die Verdunstungskammer
stets mit Wasser beschickt wird.
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An der Vorderseite des Gehäuses io ist ein Brett 70 mittels
Schrauben 72 und Schlitze ;.4 der Höhe nach einstellbar befestigt, welches vor den
Dampfkammern mit Ausschnitten 76 versehen ist, die zum Einlegen der Werkstückspitzen
dienen. Die hinteren Teile der Werkstücke werden von einem Brett 8o gestützt, welches
mit V-förmigen Ausschnitten 9o zur Aufnahme des Leistenhalses versehen sind. 8o
und 70 sind durch seitliche Schienen 82 verbunden, die am Brett 7o durch
Schraubenbolzen 84 und am Brett 8o durch Klemmschrauben 86 angeschlossen sind, die
durch Schlitze 88 der Schiene 82 hindurchgehen. Mit dieser Einrichtung kann die
Stellung des Brettes 8o gegenüber dem Brett 7o entsprechend der Leistengröße geändert
werden. Auch ist die in Abb. 2 punktiert gezeichnete Stellung des Brettes 8o möglich.
Letztere wird angewandt, wenn das Werkstück mit der Sohle nach unten in die Kammer
eingesetzt werden soll.
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IndenKammern32 sind oben nochWände92 durch Scharniere 94 angebracht,
die gehoben und gesenkt werden können, um die vordere Üffnung der Kammern mehr oder
weniger zu verengern. An einer die vorderen Kanten der Wände 92 verbindenden Stange
96 greift ein Stellbügel 98 an, der durch eine Flügelmutter 95 an einer festen Konsole
97 angeklemmt werden kann, um alle Wände 92 gemeinsam einzustellen und zu sichern.