DE4443763A1

DE4443763A1 - Kontinuierlich arbeitende Presse zum Herstellen von Holzwerkstoffplatten

Info

Publication number: DE4443763A1
Application number: DE4443763A
Authority: DE
Inventors: Werner Pankoke
Original assignee: Theodor Hymmen KG
Current assignee: Theodor Hymmen KG
Priority date: 1994-12-08
Filing date: 1994-12-08
Publication date: 1996-06-13
Also published as: US5695599A; ES1032967U; GB9520990D0; GB2295793A; CN1135400A; GB2295793B; ES1032967Y; IT239301Y1; ITGE950053V0; ITGE950053U1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte, insbesondere einer Span-, Faserplatte o. dgl., wobei die Holzwerkstoffteilchen zu einem Vlies auf ein Förderband gestreut wer den und das Vlies in einer kontinuierlich arbeitenden Doppelbandpresse verdichtet und zum Plattenstrang verpreßt wird.

Es ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt (DE 36 39 061 A1), die eine Doppelbandpresse mit vertikal verlaufender Preßzone aufweist und die mit einer keilförmigen Einlaufzone versehen ist. In diese Einlaufzone greift ein Verdichtungskolben ein, der im Betrieb eine Oszillationsbewegung aus führt, die mittels zweier synchron geführter Exzenter erzeugt wird.

Der Verdichtungskolben beeinträchtigt die Qualität des Endprodukts, da er die Späne parallel zum Kolben und damit im rechten Winkel zur Platten oberfläche ausrichtet. Damit wird die Biegefestigkeit der Fertigplatten entscheidend reduziert. Die bekannte Doppelbandpresse kann nur in gerin ger Baulänge ausgeführt werden und ist damit in der Kapazität erheblich begrenzt. Durch den in die keilförmige Einlaufzone eingreifenden Verdich tungskolben besteht nur die Möglichkeit, zwei Lagen Streugut dem Einlauf der Presse zuzuführen. Die Holzwerkstoffplatten können nicht mit einer Mittelschicht aus Spänen, die in der Struktur von den Deckschichtspänen abweichen, ausgestattet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierlich arbeitende Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß die aufge zeigten Nachteile vermieden werden.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Eine gedrängte Gesamtkonstruktion ergibt sich dadurch, daß ein horizonta les oder annähernd horizontales Bandteil der Vorpresse mit den zugeordne ten Aggregaten sich oberhalb der Hauptpresse und in ihren Bereich er streckt.

Die Vorpresse kann mit jeder beliebigen Doppelbandpresse für die Ferti gung von Holzplatten kombiniert werden.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü chen.

Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Zeich nungen dargestellt und werden im folgenden beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine aus einer Vorpresse und einer horizontal angeordneten Haupt presse bestehende Vorrichtung, bei der aus Streueinrichtungen der Vorpresse Holzwerkstoffteilchen zugeführt werden, die mit einem Bindemittel beleimt sind, und

Fig. 2 eine Vorrichtung, bei der aus Streueinrichtungen der Vorpresse bindemittelfreie, trockene Holzwerkstoffteilchen zugeführt wer den.

Die in der Fig. 1 aufgezeigte Vorrichtung besteht aus einer Vorpresse 1 und einer horizontal angeordneten Hauptpresse 2. Sowohl die Vorpresse als auch die Hauptpresse sind als Doppelbandpressen ausgebildet, wobei die Vorpresse eine Preßzone aufweist, die sich aus einem vertikal verlau fenden Teil 3 und einem bogenförmig sich erstreckenden Teil 4 zusammen setzt. Der bogenförmige Teil der Preßzone mündet in den Einlauf 5 der horizontalen Doppelbandpresse 2 ein.

Die Vorpresse weist zwei endlose Preßbänder 6, 7 auf, die im oberen Bereich um Rollen 8 geführt werden, die in der gleichen Höhenlage oder annähernd in der gleichen Höhenlage liegen wie die Führungsrollen 9, die dem Einlauf 10 der der Preßzone der Vorpresse 1 zugeordnet sind. Durch diese Anordnung der Führungsrollen 8 und 9 und durch einen gewählten relativ großen Abstand zwischen diesen Führungsrollen ergeben sich zum Einlauf 10 hinführende obere, horizontale oder annähernd horizontale Bandteile 11, 12 der endlosen Preßbänder 6, 7, auf die aus Streueinrichtun gen 13, 14 eine Lage Streugut aufgebracht wird. Dieses Streugut besteht bei der Vorrichtung nach der Fig. 1 aus mit einem Bindemittel beleimten Holzwerkstoffteilchen.

Oberhalb des Einlaufs 10 der Vorpresse 1 kann eine Einrichtung 15 zum Zuführen eines Härters angeordnet sein.

Es besteht auch die Möglichkeit, im Bereich und oberhalb des mittigen Einlaufs der Vorpresse eine Einrichtung zum Zuführen von Dampf oder Heißluft vorzusehen, mit dem oder mit der die Streugutteilchen vor dem Verbund in der Preßzone 3, 4 der Vorpresse beaufschlagt werden.

Sofern die Holzwerkstoffplatten mit einer Mittelschicht aus Spänen verse hen werden sollen, die in der Struktur von den Deckschichtspänen, kann oberhalb des mittigen Einlaufs 10 der Vorpresse 1 eine Streueinrichtung für Holzwerkstoffteilchen zur Bildung dieser Vliesmittelschicht vorgese hen werden.

Aus der Fig. 1 ergibt sich ferner, daß zwischen dem Abgabeende 16 der Vorpresse 1 und dem Einlauf 5 der Hauptpresse 2 Einrichtungen 17 zur Be aufschlagung des Materialstrangs 18 mit Heißluft, Heißwasser oder Dampf vorgesehen sein können.

Sowohl bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 als auch bei dem nach der Fig. 2 ist die die Hauptpresse 2 bildende Doppelbandpresse mit hori zontaler Preßzone 19 so gestaltet, daß das vordere Ende des Unterbandes 20 das vordere Ende des Oberbandes 21 ein wenig überragt. Bei der Ausfüh rung nach der Fig. 2 ist das Abgabeende 22 der Vorpresse 1 oberhalb des vorderen Endes des Unterbandes 20 der Hauptpresse 2 angeordnet. Die Um lenkung des Preßbandes 6 im Bereich des Abgabeendes 22 erfolgt über eine Führungsrolle mit kleinem Durchmesser oder über einen Formkörper 23.

Der oberhalb des Abgabeendes 22 freiliegende Materialstrang kann aus einer Einrichtung 17 mit Heißluft, Heißwasser oder Dampf beaufschlagt werden.

Zur Einstellung des Einlaufs 10 der Vorpresse 1 können die Führungsrollen für die endlosen Preßbänder 6, 7 horizontal verstellbar und arretierbar ausgebildet sein.

Die Führungsrollen 9 im Einlaufbereich der Vorpresse 1 können auch an treibbar und/oder aufheizbar ausgebildet sein.

Über die gesamte Preßzone ist die Vorpresse mit Führungsrollen 24 ausge stattet, die in einem geringen Abstand voneinander angeordnet sind.

Bei der Vorpresse nach der Fig. 2 ist in gestrichelten Linien die Führung der Preßbänder 6 und 7 aufgezeigt wie sie bei der Ausführung nach der Fig. 1 vorhanden ist. Die in ausgezogenen Linien dargestellte Führung des Leertrums um Rollen 25, die in der Nähe der Führungsrollen 9 liegen, er gibt eine gedrängtere Bauweise zwischen der Vorpresse und der Hauptpresse als die nach der Fig. 1.

Bei beiden Ausführungsformen erstreckt sich die Vorpresse 1 teilweise in den Bereich oberhalb der Hauptpresse 2.

Die Preßbänder 6 und 7 können aus Gummi gefertigt sein.

Bei der Vorrichtung nach der Fig. 2 werden aus den Streueinrichtungen 26, die benachbart den äußeren Enden der oberen, horizontalen oder nahezu horizontalen Bandteilen 11, 12 angeordnet sind, bindemittelfreie, trockene Holzwerkstoffteilchen bzw. Holzwerkstoffspäne zugeführt. Diese zu einem Vlies gestreuten Holzwerkstoffteilchen werden von den Bändern 6 und 7, die in Richtung der Pfeile 27 umlaufen, zu einem Leimgießaggregat 28 ge fördert, von dem aus die Holzwerkstoffteilchen mit einem Leimharz beauf schlagt werden. Anschließend wird das Vlies in einer Heizzone 29, die z. B. durch IR-Strahler gebildet werden kann, erwärmt.

Unterhalb des oberen Bandtrums des Bandteils 11 bzw. 12 kann eine Vor wärmzone 30 vorgesehen werden, die sich im dargestellten Ausführungsbei spiel von der Streueinrichtung 26 über das Leimgießaggregat 28 hinaus erstreckt.

Da das Spänevlies von beiden Seiten dem Einlauf der Vorpresse zugeführt wird, ergibt sich ein symmetrischer Plattenaufbau, wobei durch eine Streueinrichtung 31 oberhalb und im Bereich des Einlaufs Späne für eine Mittelschicht oder andere Zusatzstoffe zugegeben werden.

Auf das Spänevlies, das aus bindemittelfreien, trockenen Spänen besteht, kann auch Flüssigwachs aufgegossen oder Pulverharz aufgestreut werden.

Bezugszeichenliste

1 Vorpresse
2 Hauptpresse
3 Teil
4 Teil
5 Einlauf
6 Preßband
7 Preßband
8 Rolle
9 Führungsrolle
10 Einlauf
11 Bandteil
12 Bandteil
13 Streueinrichtung
14 Streueinrichtung
15 Einrichtung
16 Abgabeende
17 Einrichtung
18 Materialstrang
19 Preßzone
20 Unterband
21 Oberband
23 Formkörper
24 Führungsrolle
25 Rolle
26 Streueinrichtung
27 Pfeil
28 Leimgießaggregat
29 Heizzone
30 Vorwärmzone
31 Streueinrichtung

Claims

1. Vorrichtung zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte, insbesondere einer Span-, Faserplatte od. dgl., wobei die Holzwerkstoffteilchen zu einem Vlies auf ein Förderband gestreut werden und das Vlies in einer kontinuierlich arbeitenden Doppelbandpresse verdichtet und zum Platten strang verpreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einlauf (5) der horizontal angeordneten Doppelbandpresse (2) eine mit zwei endlosen Preßbändern (6, 7) und einer 90°-Umlenkung der Preßzone ausgerüstete Vorpresse (1) vorgesehen ist, in der die Preßzone zunächst vertikal, dann bogenförmig verläuft und in den Einlauf (5) der horizontalen Doppelbandpresse (2) einmündet und die Vorpresse (1) mit zwei zu ihrem Einlauf (10) hinführenden, oberen, horizontalen oder annähernd horizontalen Bandteilen (11, 12) der endlosen Preßbänder (6, 7) versehen ist, auf die aus Streueinrichtungen (13, 14, 26) eine Lage Streu gut aufgebracht und dem Einlauf der Vorpresse zugeführt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart den äußeren Enden der oberen horizontalen oder annähernd horizontalen Bandteile (11, 12) der endlosen Preßbänder (6, 7) der Vorpresse (1) die Streueinrichtungen (13, 14, 26) für Holzwerkstoffteilchen vorgesehen sind, die bindemittelfrei oder mit einem Bindemittel beleimt dem jeweiligen Band zuführbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Streu einrichtung (26) für bindemittelfreie, trockene Holzwerkstoffteilchen ein Leimgießaggregat (28) in Bewegungsrichtung des Bandes nachgeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des oberen Bandtrums der oberen horizontalen oder annähernd horizontalen Bandteile (11, 12) der Vorpresse zwischen Streueinrichtung (26) und dem Leimgießaggregat (28) bzw. über das Leimgießaggregat (28) hinaus eine Vorwärmzone (30) vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ober halb des oberen Bandtrums der oberen horizontalen oder annähernd horizon talen Bandteile (11, 12) der Vorpresse (1) zwischen dem Leimgießaggregat (28) und dem mittigen Einlauf Heizzone (29) angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich und oberhalb des mittigen Einlaufs (10) der Vorpresse (1) eine Streueinrichtung für Holzwerkstoffteilchen zur Bildung einer Vliesmittelschicht vorgesehen ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich und oberhalb des mittigen Einlaufs (10) der Vorpresse (1) eine Einrichtung zum Zuführen eines Härters angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich und oberhalb des mittigen Einlaufs (10) der Vorpresse (1) eine Einrichtung zum Zuführen von Dampf oder Heißluft vorgesehen ist, mit dem oder mit der die Streugutteilchen vor dem Verbund in der Preßzone der Vorpresse (1) beaufschlagt werden.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgabeende (22) der Vorpresse oberhalb des vorderen Endes des Unterbandes (20) der Hauptpresse angeordnet ist, das das vordere Ende des Oberbandes der Hauptpresse ein wenig überragt.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Vorpresse (1) und der Hauptpresse (2) Einrichtungen (17) zur Beaufschlagung des Materialstrangs (18) mit Heißluft, Heißwasser oder Dampf vorgesehen sind.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich net, daß im Einlaufbereich der Vorpresse Führungsrollen (9) für die endlosen Preßbänder (6, 7) vorgesehen sind, die zur Einstellung des Einlaufspalts horizontal verstellbar und arretierbar sind.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Füh rungsrollen (9) im Einlaufbereich der Vorpresse antreibbar und/oder auf heizbar sind.

13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die gesamte, mit einer 90°-Umlenkung ausgestattete Preßzone der Vorpresse (1) in geringem Abstand voneinander angeordnete Führungsrollen (24) vor gesehen sind.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die endlosen Preßbänder (6, 7) der Vorpresse (1) aus Gummi gefertigt sind.