DE4428364A1 - Vorrichtung zur Vermessung von Werkstücken - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vermessung von
Werkstücken, insbesondere stangenförmigen Werkstücken, mit
einer Auflageeinrichtung zur Abstützung und groben Aus
richtung des Werkstücks, zumindest einer Meßeinrichtung
zur Erfassung des Abstands einer Stirnfläche des Werk
stücks von einem Referenzpunkt und einer Steuerungseinheit
mit einer Speichereinrichtung zum Abspeichern der Meßwer
te.
Aus der DE 33 18 420 ist eine herkömmliche Vorrichtung zum
Vermessen der Länge von Stangen bekannt, die im Rahmen ei
ner automatisierten Lagerverwaltung eingelagert werden,
wobei die jeweilige Länge der Stangen in einem Lagerver
waltungsrechner abgespeichert wird, um für einen späteren
Fertigungsauftrag, beispielsweise für eine Sägemaschine,
durch den Lagerverwaltungsrechner selbsttätig ein geeigne
tes Werkstück auswählen zu können, welches in seiner Ge
samtlänge den herzustellenden Einzelstücken entspricht.
Dabei erfolgt die Längenermittlung der Stange durch eine
Längenmeßvorrichtung zum Erfassen des Abstands der Stirn
seiten des Werkstücks. Diese Längenmeßvorrichtung weist
einen Anschlag und einen diesem mit Abstand gegenüberlie
genden und relativ zu ihm verfahrbaren Schieber auf, durch
den die zu vermessende Stange an den Anschlag geschoben
wird. Der sich ergebende Abstand des Schiebers vom An
schlag entspricht der Länge des zu vermessenden Werkstücks
und wird dem jeweiligen Werkstück zugeordnet im Lagerver
waltungsrechner abgespeichert.
Hierbei ist es jedoch von Nachteil, daß die Stange zur
Vermessung in eine definierte Position gebracht werden
muß, nämlich in Anlage mit dem festen Anschlag, wodurch
eine Auflageeinrichtung, auf der die Stange aufliegt, zu
mindest eine Verschiebung der Stange in Längsrichtung er
möglichen und dementsprechend ausgebildet sein muß. Darü
ber hinaus bietet diese Vorrichtung keine Möglichkeit zur
Querschnittmessung der Stange, so daß die automatisierte
Lagerverwaltung nicht zwischen Stangen aus Vollmaterial,
Hohlprofilen oder eckigen und runden Querschnitten un
terscheiden kann.
Ferner ist eine Vorrichtung bekannt, bei der eine Meßrolle
auf die Stange gedrückt und zur Ermittlung der Länge der
Stange auf dieser abgerollt wird. Gleichzeitig wird dabei
über eine NC-Achse die Anstellhöhe der Meßrolle erfaßt
und damit die Dicke des Materials ermittelt. Diese Vor
richtung weist jedoch den Nachteil auf, daß nur die Höhe,
nicht jedoch Form und Breite der Stange ermittelt werden
können, und daß die Länge der Stange nur mit großer Tole
ranz ermittelbar ist, bedingt durch unterschiedliche Mate
rialoberflächen, wie zum Beispiel runde oder flache, glat
te oder verzunderte Oberflächen, und auch bedingt durch
ein Abrollen der Meßrolle am Stangenende beim Übergang von
horizontaler in vertikale Bewegung. Darüber hinaus ist
auch bei dieser Vorrichtung die Stange einseitig gegen ei
nen Anschlag zu schieben, so daß dieser Vorrichtung eben
falls die oben erwähnten Nachteile anhaften.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der eingangs genannten Art zu verbessern, derart,
daß zur Vermessung des Werkstücks, insbesondere zur Erfas
sung der Werkstücklänge, das Werkstück lediglich grob in
seiner Orientierung auszurichten ist und auf eine exakte
Umpositionierung verzichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine erste
und eine zweite Meßeinrichtung zur Erfassung des Abstands
einer ersten und einer gegenüberliegenden zweiten Stirn
fläche des auf der Auflageeinrichtung aufliegenden Werk
stücks von einem Referenzpunkt vorgesehen sind.
Die erfindungsgemaße Vorrichtung zeichnet sich demzufolge
insbesondere dadurch aus, daß keine exakte Positionierung
des Werkstücks nötig ist, was insbesondere bei sperrigen
und schweren Werkstücken von Vorteil ist und die Auflage
einrichtung lediglich zur groben Ausrichtung des Werk
stücks ausgelegt sein muß.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung ist da
durch gegeben, daß zumindest die erste Meßeinrichtung eine
Sensoreinrichtung zur Erfassung der Querschnittsmaße des
Werkstücks aufweist. Dadurch sind die einzulagernden Werk
stücke nicht nur nach ihrer Länge klassifizierbar, sondern
können auch nach ihrem Querschnitt unterschieden werden.
Für eine automatisierte Lagerverwaltung bedeutet dies, daß
Fertigungsaufträge weitgehend selbständig abgearbeitet
werden können, da die in der Speichereinrichtung zusätz
lich zur Länge abgespeicherten Meßwerte wie Höhe, Breite,
runder oder quadratischer Querschnitt sowie bei Hohlkör
pern auch Wandstärke die Steuerungseinheit in die Lage
versetzen, ein geeignetes Werkstück aus dem Lager auszu
wählen und der Bearbeitungsmaschine zuzuführen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Sensorein
richtung eine Lasermeßeinrichtung auf, wobei ein Meßkopf
der Lasermeßeinrichtung auf einem Meßwagen angeordnet ist,
der verschieblich auf einer ersten Führung gelagert und
durch eine erste Antriebseinrichtung verfahrbar ist und
eine erste Wegmeßvorrichtung zur Erfassung der Position
des Meßkopfes während eines Laserabtastvorgangs der Stirn
fläche des Werkstücks vorgesehen ist. Dieser Meßkopf wird
dabei an der Werkstückstirnfläche vorbeigeführt. Beim Auf
treffen des Laserstrahls auf das Material erfolgt ein
erster Signalwechsel. Dieser wird wie die weiteren von der
Meßeinrichtung beziehungsweise der Steuerungslogik ausge
wertet, so daß beim weiteren Vorbeifahren an der Stirn
seite des Materials der Abstand der Materialstirnfläche
von einem Referenzpunkt ermittelt und die Querschnittsmaße
des Werkstücks erfaßt werden.
Vorzugsweise ist dabei die erste Führung um eine Achse
schwenkbar, die im wesentlichen parallel zur Schnittachse
einer Auflagefläche und einer Anlagefläche der Auflageein
richtung ist, derart, daß in einer ersten Position der
Führung der Meßwagen parallel zu einer Stirnflächendiago
nalen des auf der Auflageeinrichtung aufliegenden Werk
stücks und in einer zweiten Position der Führung parallel
zu der Auflagefläche der Auflageeinrichtung verfahrbar
ist. Der erste Abtastvorgang entlang der Stirnflächendia
gonalen ermöglicht es dabei der Steuerungseinheit, zwi
schen Rund- und Flachmaterial zu unterscheiden. Im Unter
schied zu Flachmaterial sind nämlich bei Rundmaterial auf
die Auflage- und Anlagefläche der Auflageeinrichtung bezo
gen die Ecken nicht mit Material ausgefüllt. Dies bedeu
tet, daß ein erster Signalwechsel während des Vorbeifüh
rens des Meßkopfes in der ersten Position der Führung erst
in einem gewissen Abstand von der Schnittachse der Auf
lagefläche und der Anlagefläche der Auflageeinrichtung
erfolgt. Dieser Umstand wird von der Steuerungseinheit
genutzt, Rund- und Flachmaterial zu unterscheiden.
In der zweiten Position der ersten Führung parallel zu der
Auflagefläche der Auflageeinrichtung wird der Meßwagen mit
dem Lasermeßkopf an der Stirnfläche vorbeigeführt, um
Breite und eventuell Wandstärke des Werkstücks zu ermit
teln. Bei Hohl- und Profilmaterial können die Meßwerte mit
Mustern in einer Profilmaterialdatenbank in der Speicher
einrichtung durch die Steuerungseinheit verglichen und
damit das Profil exakt definiert werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die erste Führung an einer zweiten Führung
verschieblich gelagert und durch eine zweite Antriebsein
richtung verfahrbar, derart, daß der Meßwagen in verschie
denen Positionen der ersten Führung in verschiedenen
Abständen von und parallel zu einer Auflagefläche der Auf
lageeinrichtung verfahrbar ist. Ein erster Abtastvorgang
entlang der Auflagefläche erfolgt dabei in einem vorbe
stimmten Abstand zur Auflagefläche der unabhängig von den
Maßen des Werkstücks einen Signalwechsel zwischen dem Meß
kopf der Lasermeßeinrichtung und der Stirnfläche des Werk
stücks ermöglicht. Unabhängig vom Querschnitt des Werk
stücks kann die Steuerungseinheit auf der Grundlage des
ersten und letzten Signalwechsels, der während des Vorbei
führens des Meßkopfes erfolgt, die Mittelsenkrechte der
Werkstückstirnfläche ermitteln.
Durch ein Verschieben der ersten Führung entlang der zwei
ten Führung ist der Meßwagen auch senkrecht zur Auflage
fläche verfahrbar. Dadurch kann in einem zweiten Abtast
vorgang, insbesondere entlang der zuvor ermittelten
Mittelsenkrechten, die Höhe des Werkstücks erfaßt werden.
Dieses Maß entspricht bei Rundmaterial dem Durchmesser.
Ein Vergleich zwischen den Meßergebnissen des ersten und
zweiten Abtastvorganges gestattet es darüber hinaus der
Steuereinheit, zwischen Rund- und Flachmaterial zu unter
scheiden. Ist der Abstand der Meßpunkte, an denen während
des ersten Abtastvorganges der erste und letzte Signal
wechsel erfolgt, größer oder gleich der Höhe, handelt es
sich um Flachmaterial, da Flachmaterial immer mit der
Breitseite auf der Auflagefläche aufgelegt wird.
Bei komplizierten Werkstückgeometrien wird der Meßkopf
mehrmals in verschiedenen Abständen parallel zur Auflage
fläche und in dazu senkrechten Richtungen an der Werk
stückstirnfläche entlanggeführt, so daß die Meßwerte mit
Mustern in einer Profilmaterial-Datenbank in der Speicher
einrichtung durch die Steuerungseinheit verglichen und
damit das Profil exakt definiert werden kann.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
eine zweite Wegmeßvorrichtung zur Erfassung der Position
der ersten Führung relativ zur zweiten Führung vorgesehen,
um die Positionen des Meßwagens, an denen ein Signalwech
sel erfolgt, exakt bestimmen zu können.
Vorzugsweise weist die Steuerungseinheit eine Auswerteein
heit zur Verknüpfung von Wegmeßdaten der ersten und/oder
zweiten Wegmeßvorrichtung mit Lasermeßstrahlsignalen der
Lasermeßeinrichtung zur Bestimmung der Querschnittsmaße
des Werkstücks auf. Dadurch sind Änderungen im Signal
niveau während des Signalwechsels beim Auftreffen des
Lasermeßstrahls auf das Material in Verknüpfung mit den
Wegmeßdaten der Wegmeßvorrichtung lokalisierbar, wodurch
die Querschnitterkennung der Werkstücke gemäß der oben
genannten Bedingungen ausführbar ist.
In vorteilhafter Weise weist die erste und/oder zweite
Antriebseinrichtung zur exakten Ermittlung von Wegmeßdaten
einen Zahnriementrieb auf, an dem ein Encoder zur Wegmes
sung angekoppelt ist. Die Wegmeßdaten werden dadurch mit
sehr hoher Genauigkeit bestimmt, wodurch die Querschnitts
erkennung von hoher Zuverlässigkeit und Qualität ist.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
weist die Sensoreinrichtung eine Lasermeßeinrichtung und eine
Ablenkvorrichtung zur Ablenkung eines Lasermeßstrahls auf, um
die Stirnfläche des Werkstücks abzutasten. Es ist daher nicht
nötig, die Lasermeßeinrichtung auf einer Führung verschieblich
gelagert anzuordnen, sondern es ist ausreichend, die Lasermeß
einrichtung feststehend anzuordnen, da eine Abtastung der
Stirnfläche des Werkstücks durch Ablenkung des Lasermeßstrahls
erfolgt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht auch da
rin, daß die zweite Meßeinrichtung einen Tastsensor aufweist,
der auf einem Meßwagen angeordnet ist, wobei der Meßwagen ver
schieblich im wesentlichen parallel zur Schnittachse der Aufla
gefläche und der Anlagefläche der Auflageeinrichtung gelagert
ist, eine Antriebseinrichtung zur Verschiebung des Meßwagens zu
der Stirnfläche des Werkstücks hin und eine Wegmeßeinrichtung
zur Erfassung der Position des Meßwagens vorgesehen sind. Der
Meßwagen mit dem darauf angeordneten Tastsensor, der zum Bei
spiel ein mechanischer Taster in Verbindung mit einem Schalt
element oder eine Lichtschranke sein kann, wird soweit bis auf
die zweite Stirnfläche des Werkstücks hinbewegt, bis beim Auf
treffen auf die zweite Stirnfläche ein Signalwechsel erfolgt.
Durch die Wegmeßeinrichtung ist die Position des Meßwagens und
dadurch der Abstand der zweiten Stirnfläche des Werkstücks von
einem Referenzpunkt erfaßbar.
Vorzugsweise umfaßt die Antriebseinrichtung einen Zahnriemen
trieb, an dem ein Encoder zur Wegmessung angekoppelt ist. Ähn
lich wie bereits oben erläutert, erfolgt die Wegmessung dadurch
mit sehr hoher Genauigkeit, infolge derer die Bestimmung der
Lange des Werkstücks ebenfalls sehr exakt ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht auch
darin, daß die zweite Meßeinrichtung ein Lasermeßgerät
oder Ultraschallmeßgerät mit einem Laser- oder Ultra
schallmeßkopf aufweist, der in einem festen Abstand zu ei
nem Referenzpunkt angeordnet ist. Dies ist von Vorteil, da
dadurch die Vorrichtung sehr einfach und infolgedessen
auch billig auszuführen ist.
In vorteilhafter Weise umfaßt die zweite Meßeinrichtung
eine Fuhrung, auf der der Laser- oder Ultraschallmeßkopf
zur Abtastung der Stirnfläche des Werkstücks senkrecht zur
Schnittachse der Auflagefläche und Anlagefläche der Auf
lageeinrichtung verschieblich gelagert ist. Bei einem Ver
fahren des Meßkopfes erfolgt ein Signalwechsel mit der
Stirnfläche des Werkstücks, wodurch durch die Steuerungs
einheit der Abstand der Stirnfläche zu einem Referenzpunkt
ermittelt wird.
Ebenso ist es jedoch möglich, das Abtasten der Stirnfläche des
Werkstücks durch den Lasermeßstrahl mit einer Ablenkvorrichtung
zu bewerkstelligen, ähnlich der vorgehend erläuterten Ablenk-
Vorrichtung für die Lasermeßeinrichtung der ersten Meßeinrich
tung.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch
gegeben, daß die Auflageeinrichtung eine Transporteinrich
tung zum Quertransport der Werkstücke ist, wobei die
Transporteinrichtung Kettenförderstränge mit daran befe
stigten Mitnehmerbolzen aufweist, wobei die Kettenförder
stränge die Auflagefläche und die Mitnehmerbolzen die An
lagefläche bilden. Dies ist besonders von Vorteil, da
die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Vermessen von Werk
stücken direkt in den Förderprozeß der Stangen zwischen
Lager und Bearbeitungsmaschine integriert ist. Zur Vermes
sung der Werkstücke ist infolgedessen kein eigener Förder
schritt notwendig, so daß die Ein- und Auslagerung der
stangenförmigen Werkstücke schnell und wirtschaftlich er
folgen kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen und zugehörigen Zeichnungen naher erläutert. In
diesen zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht einer Vorrichtung zur Vermessung von
Werkstücken in einer Gesamtansicht nach einem Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht A einer ersten Meßeinrichtung mit ei
ner zugehörigen Sensoreinrichtung nach dem Ausführungs
beispiel gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht A der ersten Meßeinrichtung in drei
unterschiedlich geschwenkten Positionen gemäß dem Aus
führungsbeispiel nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Detaildarstellung einer Transporteinrichtung mit
einem Kettenstrang und Mitnehmerbolzen in einer Seiten
ansicht B nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1,
wobei ein Werkstück auf dem Kettenstrang in Anlage mit
einem Mitnehmerbolzen aufliegt,
Fig. 5 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen
einem Lasermeßstrahlsignalniveau eines Lasermeßgeräts
und der Position des Lasermeßgeräts relativ zu einer
Stirnfläche eines Werkstücks für unterschiedliche Werk
stückquerschnitte und zwei verschiedenen Schwenkpositio
nen der ersten Meßeinrichtung nach dem Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 1,
Fig. 6 eine Draufsicht einer Vorrichtung zur Vermessung von
Werkstücken in einer Gesamtansicht nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 7 eine Seitenansicht A einer ersten Meßeinrichtung mit
einer zugehörigen Sensoreinrichtung sowie einer ersten
und zweiten Führung nach dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 6,
Fig. 8 eine Seitenansicht A der ersten und zweiten Führung in
einer Detaildarstellung nach dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 6 und 7,
Fig. 9 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen
einem Lasermeßstrahl-Signalniveau eines Lasermeßgerätes
und der Position des Lasermeßgerätes relativ zu einer
Stirnfläche eines Werkstücks für unterschiedliche Werk
stückquerschnitte und verschiedenen Positionen der
ersten Führung nach dem Ausführungsbeispiel entsprechend
den Fig. 6 bis 8,
Fig. 10 eine Teildarstellung einer Vorrichtung zum Vermessen von
Werkstücken in einer Draufsicht nach einem weiteren Aus
führungsbeispiel der Erfindung, wobei eine zweite Meß
einrichtung alternativ ein Ultraschallmeßgerät oder ein
Lasermeßgerät aufweist,
Fig. 11 eine Detaildarstellung einer Transporteinrichtung mit
einem Kettenstrang und Mitnehmerbolzen und einer zweiten
Meßeinrichtung in einer Seitenansicht B nach dem Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 10, wobei ein Werkstück in An
lage mit einem Mitnehmerbolzen auf dem Kettenstrang auf
liegt,
Fig. 12 eine Seitenansicht einer zweiten Meßeinrichtung in
unterschiedlichen Schwenkpositionen nach dem Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 10 und 11, wobei die Meßein
richtung in einer Position parallel zu einer Auflage
fläche in einer mittleren Position parallel zu einer
Stirnflächendiagonalen des Werkstücks und in einer
dritten Position parallel zu einer Anlagefläche darge
stellt ist.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Vermessung von Werkstücken. Eine Aufla
geeinrichtung 12 ist Teil einer Quertransporteinrichtung, die
hier nicht weiter dargestellt ist. Wie aus Fig. 4 ersichtlich,
umfaßt diese Quertransporteinrichtung Kettenförderstränge 23,
die durch ein Ritzel 28 und einen nicht dargestellten Antrieb
angetrieben werden und eine Auflagefläche 11 bilden, auf der
ein Werkstück 5 aufliegt. An den Kettenfördersträngen 23 sind
Mitnehmerbolzen 25 befestigt, die eine Anlagefläche 26 bil
den, an der sich die Werkstücke 5 während des Quertransports
auf der Quertransporteinrichtung grob ausrichten. Die Ketten
förderstränge 23 und die Mitnehmerbolzen 25 sind dabei zu einer
Seite der Quertransporteinrichtung hin dicht angeordnet für
kurze Werkstücke wie kurze Stangen oder Reststangen, und haben
zum anderen Ende der Quertransporteinrichtung hin einen zuneh
menden Abstand.
Die Quertransporteinrichtung ist Teil eines Fördersystems,
durch das die Werkstücke, insbesondere die Stangen, von einem
Lager zu einer Bearbeitungsmaschine, insbesondere einer Säge,
transportiert werden und nach erfolgter Bearbeitung zumindest
teilweise, nämlich die Reststücke, die abgetrennt wurden, wie
der ins Lager zurücktransportiert werden.
Auf den Seiten der Auflageeinrichtung 12 ist außerhalb des Auf
lagebereichs eine erste Meßeinrichtung 1 und eine zweite Meß
einrichtung 2 angeordnet. Die erste Meßeinrichtung 1 ist in be
zug auf die Längsachse des Werkstücks 5 unverschieblich, wäh
rend die zweite Meßeinrichtung 2 auf einem Meßwagen 14 angeord
net ist, der auf einer Meßwagenführung 27 im wesentlichen par
allel zur Längsachse des Werkstücks 5 verschieblich ist.
Die erste Meßeinrichtung 1 und die zweite Meßeinrichtung 2 er
fassen jeweils den Abstand einer Stirnfläche 3 beziehungsweise
einer Stirnfläche 4 des Werkstücks 5 zu einem Referenzpunkt.
Diese Abstände werden in einer Steuerungseinheit verarbeitet,
wodurch die Lange L des Werkstücks 5 berechnet wird. Zur Erfas
sung des Abstands der Stirnfläche 3 beziehungsweise der Stirn
fläche 4 von einem Referenzpunkt muß das Werkstück 5 nicht
gegen einen festen Anschlag oder dergleichen geschoben werden,
so daß die Längsposition des Werkstücks 5 auf der Auflageein
richtung 12 beliebig ist und lediglich eine grobe Ausrichtung
an den Mitnehmerbolzen 25 erfolgt.
Die erste Meßeinrichtung 1 umfaßt eine Sensoreinrichtung 6, die
auf einer ersten Führung 9 verschieblich gelagert ist. Wie in
Fig. 2 und Fig. 3 gezeigt, ist die Sensoreinrichtung 6 eine
Lasermeßeinrichtung, deren Meßkopf 7 auf einem Meßwagen 8 ange
ordnet ist, der an einem Zahnriementrieb 17 befestigt ist. Der
Zahnriementrieb 17 ist Teil einer ersten Antriebseinrichtung
13, durch die der Meßkopf 7 der Lasermeßeinrichtung entlang der
ersten Fürung 9 verfahrbar ist. Die Führung 9 ist im wesent
lichen in einem rechten Winkel zur Ausrichtung der Mitnehmer
bolzen 25 der Auflageeinrichtung 12 angeordnet, so daß der Meß
kopf 7 der Lasermeßeinrichtung parallel zur Stirnfläche 3 des
Werkstücks 5 verfahrbar ist. Zur Erfassung des Abstands der
Stirnfläche 3 von dem Referenzpunkt wird der Meßkopf 7 derart
an der Stirnfläche 3 vorbeigeführt, daß beim Auftreffen eines
Lasermeßstrahls auf das Werkstück 5 ein erster Signalwechsel
erfolgt, der von der Steuerungseinheit ausgewertet wird. Wäh
rend des Vorbeifahrens des Meßkopfes 7 an der Stirnfläche 3 des
Werkstücks 5 wird der Abstand der Stirnfläche 3 vom Referenz
punkt durch die Steuerungseinheit ermittelt.
Ein sehr wichtiger Aspekt für eine automatisierte Ein- und Aus
lagerung der Werkstücke ist es, die Querschnittsmaße des Werk
stücks 5 zu erfassen. Dazu ist die erste Führung 9, entlang
derer der Meßwagen 8 mit dem daran befestigten Meßkopf 7 ver
fahrbar ist, nach dem ersten Ausführungsbeispiel, wie in
Fig. 2 und 3 zu sehen, schwenkbar an einem Rahmen 29 der Vor
richtung gelagert. Die Führung 9 ist derart um eine Achse
schwenkbar, die im wesentlichen parallel ist zur Schnittachse
der Auflagefläche 11, die durch die Kettenstränge 23 gebildet
wird und der Anlagefläche 26, die durch die Mitnehmerbolzen 25
definiert ist, daß der Meßkopf 7 in einer ersten Winkelein
stellung der schwenkbaren Führung 9 entlang einer Stirnflächen
diagonalen des auf der Auflageeinrichtung 12 aufliegenden Werk
stücks 5, das heißt im wesentlichen in einem 45°-Winkel zur
Auflagefläche 11 verfahrbar ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich
ist. Der Lasermeßstrahl überstreicht bei einem Verfahren des
Meßkopfes 7 in dieser Winkelstellung der Fürung 9 auch den
Eckbereich zwischen der Auflagefläche 11 und der Anlagefläche
26, wodurch die Steuerungseinheit entsprechend einer in der
Speichereinrichtung abgespeicherten Auswertelogik, wie in Fig.
5 gezeigt, bei dem Werkstück zwischen Rund- und Flachmaterial
unterscheiden kann. Im Unterschied zu Flachmaterial sind bei
Rundmaterial, auf die Auflagefläche 11 und die Anlagefläche 26
bezogen, die Eckbereiche nicht mit Material ausgefüllt.
Um erfassen zu können, an welcher Stelle eine Werkstückkontur
liegt, bei der beim Auftreffen des Lasermeßstrahls auf das
Werkstück ein erster oder letzter Signalwechsel erfolgt, oder
allgemein eine Änderung im Signalniveau erfolgt, ist die erste
Antriebseinrichtung 13, die das Verfahren des Meßwagens 8 mit
dem daran befestigten Meßkopf 7 bewirkt, mit einer ersten Weg
meßeinrichtung 10 versehen. Ein Encoder ist zur numerischen
Wegmessung an den Zahnriementrieb 17 angekoppelt, so daß in der
Steuerungseinheit die Wegmeßdaten, die durch die Wegmeßeinrich
tung 10 erfaßt werden, mit den Lasermeßstrahlsignalen der
Lasermeßeinrichtung zur Bestimmung der Querschnittsmaße des
Werkstücks 5 verknüpfbar sind.
Wie in Fig. 5 gezeigt, ist eine Strecke a zwischen der
Schnittachse der Auflagefläche 11 und der Anlagefläche 26 der
Auflageeinrichtung 12, während der kein Signalwechsel zwischen
dem Meßkopf 7 und der Stirnfläche 3 des Werkstücks 5 erfolgt,
ein Indikator, auf der Grundlage dessen die Auswertelogik der
Steuerungseinheit erkennen kann, ob das Werkstück 5 Rund- oder
Flachmaterial ist. Handelt es sich bei dem Werkstück 5 um Rund
material, dann ist die Strecke a größer Null. Bei Flachmaterial
hingegen erfolgt der erste Signalwechsel direkt oder entspre
chend zulässiger Materialkrummheit wenig oberhalb der Auflage
fläche 11. Die erste Wegmeßeinrichtung 10 erfaßt dann eine
Strecke a, die ungefähr Null ist. Die Verfahrstrecke L, die
durch die Wegmeßeinrichtung 10 erfaßt wird, bis zum nächsten
Signalwechsel ergibt bei Vollmaterial nach Umrechnung entspre
chender Winkellage, die wie vorher gesagt ungefähr 45° zur
Auflagefläche 11 ist, die Materialhöhe H und die Wandstärke t.
Für den Fall, daß es sich bei dem Werkstück 5 um Flachmaterial
handelt, wird die erste Führung 9 zur Ermittlung der Werkstück
breite W in eine zur Auflagefläche 11 parallele zweite Winkel
lage geschwenkt, in der der Meßkopf 7 der Lasermeßeinrichtung
parallel zur Auflagefläche 11 der Auflageeinrichtung 12 ver
fahrbar ist. Die Verfahrstrecke des Meßwagens 8, während der
ein Signalwechsel zwischen dem Meßkopf 7 und dem Werkstück 5
erfolgt, wird von der Wegmeßeinrichtung 10 erfaßt und durch die
Steuerungseinheit als Werkstückbreite W bestimmt.
Ebenso ist es möglich, die erste Führung 9 in eine dritte, zur
Anlagefläche 26 im wesentlichen parallele Winkellage zu schwen
ken, um die Werkstückhöhe H in entsprechender Weise direkt zu
messen, beziehungsweise die Berechnung auf der Grundlage der
Meßdaten, die während eines Verfahrens des Meßwagens 8 in einer
ersten Stellung der Fürung 9 erfaßt wurden, zu überprüfen.
Handelt es sich bei dem Werkstück 5 um Hohl- und Profilmate
rial, werden die Lasermeßstrahlsignale in Verbindung mit den
Wegmeßdaten mit Musterdaten, die in der Speichereinrichtung in
Form einer Profilmaterialdatenbank abgespeichert sind, durch
die Steuerungseinheit verglichen. Das jeweilige Profil des
Werkstücks 5 kann dadurch exakt definiert werden.
Besteht das Werkstück 5 aus Rundmaterial, so ist im Normalfall
ein einmaliges Vorbeiführen des Meßkopfes 7 an der Stirnfläche
3 in der ersten Position der ersten Führung 9 parallel zu einer
Stirnflächendiagonalen ausreichend. Sollte aufgrund besonderer
Umstände wie zum Beispiel ein zu krummes Werkstück 5 oder eine
nicht korrekte Auflage des Werkstücks 5 auf der Auflagefläche
11 oder ein ungenügendes Ausrichten des Werkstücks 5 an der
Anlagefläche 26, die Steuerungseinheit fälschlicherweise von
Flachmaterial ausgehen und eine weitere Messung der Werkstück
breite W durch ein Verfahren des Meßwagens 8 in der zweiten
Position der ersten Führung 9 parallel zur Auflagefläche 11
veranlassen, führt diese weitere Messung gegebenenfalls zu
einer Korrektur.
Die Fig. 6 bis 8 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei dem wesentliche Teile dem ersten Ausführungs
beispiel ähnlich sind und entsprechend mit denselben Bezugs
zeichen versehen sind.
Die Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel weist
eine zweite Führung 34 auf, entlang derer die erste Führung 9
verschieblich gelagert und verfahrbar ist. Die zweite Führung
34 ist dabei im wesentlichen ein Vierkant-Profil mit daran aus
gebildeten Führungsvorsprüngen bzw. -nuten, wobei ein
U-förmiger Schlitten 37, der mit der ersten Führung 9 starr
verbunden ist, die zweite Führung 34 umfaßt und daran ver
schieblich gelagert ist.
Dadurch kann der Meßkopf 7, wie in Fig. 7 zu sehen ist, ent
sprechend verschiedenen Stellungen der ersten Führung 9 in
unterschiedlichen Abständen von und parallel zu der Auflage
fläche 11 an der Stirnfläche 3 des Werkstücks 5 vorbeigeführt
werden. Zum anderen kann durch ein Verschieben der ersten Füh
rung 9 entlang der zweiten Führung 34 der Meßkopf 7 senkrecht
zur Auflagefläche 11 und parallel zur Anlagefläche 26 an der
Stirnfläche 3 vorbeigeführt werden.
Zur Erfassung der Querschnittsmaße des Werkstücks 5 wird in
einer ersten Stellung der ersten Führung 9 der Meßkopf 7 in
geringem Abstand von der Auflagefläche 11 verfahren, so daß der
Lasermeßstrahl die Stirnfläche 3 des Werkstücks 5 im wesentli
chen horizontal überstreicht. Die erste Wegmeßeinrichtung 10
erfaßt dabei exakt, an welcher Stelle eine Werkstück-Kontur
liegt, bei der beim Auftreffen des Lasermeßstrahls auf das
Werkstück 5 ein erster oder letzter Signalwechsel, oder allge
mein eine Änderung im Signalniveau erfolgt. Die Steuerungsein
heit verknüpft die Wegmeßdaten, die durch die erste Wegmeßein
richtung 10 erfaßt werden mit den Lasermeßstrahlsignalen der
Lasermeßeinrichtung und bestimmt dadurch die Mitte zwischen dem
Meßpunkt des ersten und letzten Signalwechsels, die einer
Mittelsenkrechten entspricht.
Für einen zweiten Abtastvorgang wird der Meßkopf 7 auf der
zuvor ermittelten Mitte positioniert, so daß ein Lasermeßstrahl
durch ein Verfahren der ersten Führung 9 entlang der zweiten
Führung 34 entlang der Mittelsenkrechten über die Stirnfläche 3
des Werkstücks 5 geführt wird.
Um während des zweiten Abtastvorgangs erfassen zu -können, an
welcher Stelle eine Werkstückkontur liegt, bei der beim Auf
treffen des Lasermeßstrahls auf das Werkstücks ein erster oder
letzter Signalwechsel erfolgt, ist eine zweite Antriebseinrich
tung 35, die das Verfahren der ersten Führung 9 entlang der
zweiten Führung 34 bewirkt, mit einer zweiten Wegmeßeinrichtung
36 versehen. Der dadurch ermittelte Verfahrweg der ersten Füh
rung 9 entspricht der Höhe H des Werkstücks 5, die bei Rund
material zugleich der Durchmesser D ist.
Wie in Fig. 9 gezeigt, kann durch einen Vergleich der ermit
telten Höhe H mit dem Abstand der Meßpunkte, an denen während
des ersten Abtastvorganges parallel zur Auflagefläche 11 der
erste und letzte Signalwechsel erfolgt, zwischen Flach- und
Rundmaterial unterschieden werden. Ist der Abstand der Meß
punkte des ersten und letzten Signalwechsels während des ersten
Abtastvorganges größer oder gleich der Höhe H, so handelt es
sich um Flachmaterial, da Flachmaterial immer mit der Breit
seite auf der Auflagefläche 11 aufliegt.
Zur Erhöhung der Meßgenauigkeit ist es ebenso möglich, die Füh
rung 9 derart zu positionieren, daß der Meßkopf 7 auf halber
Höhe 1/2 H parallel zur Auflagefläche 11 verfahrbar ist.
Dadurch kann bei Flachmaterial eine Ungenauigkeit der Breiten
messung während des ersten Abtastvorganges, die eventuell durch
abgerundete Kanten des Werkstücks 5 entstehen kann, beseitigt
werden oder im Falle von Rundmaterial kann der Durchmesser D
durch einen Mittelwert zwischen der Höhe H und der Breite, die
während des dritten Abtastvorganges auf halber Höhe 1/2 H
erfaßt wird, mit erhöhter Genauigkeit bestimmt werden.
Besitzt das Werkstück 5 eine komplizierte und unregelmäßige
Geometrie, so kann durch eine Vielzahl von Abtastvorgängen
parallel zur Auflagefläche 11 bzw. parallel zur Anlagefläche 26
eine Vielzahl von Meßdaten erhalten werden, die durch einen
Vergleich mit Musterdaten, die in der Speichereinrichtung in
Form einer Profilmaterial-Datenbank abgespeichert sind, eine
exakte Bestimmung des jeweiligen Profils des Werkstücks 5
ermöglichen.
Die auf der der ersten Meßeinrichtung 1 gegenüberliegenden Sei
te angeordnete zweite Meßeinrichtung 2 weist einen Tastsensor 18
auf, der auf einem Meßwagen 14 angeordnet ist, wie in Fig.
1 zu sehen ist. Der Meßwagen 14 umfaßt einen Schlitten 30, der
auf einer Meßwagenführung 27 verschieblich gelagert ist und ei
nen Arm 31, der mit seinem einen Ende starr an dem Schlitten 30
befestigt ist und an dessen anderen Ende der Tastsensor 18 an
gebracht ist. Die Meßwagenführung 27 erstreckt sich parallel
zur Schnittachse der Auflagefläche 11 und der Anlagefläche 26
der Auflageeinrichtung 12, so daß der Meßwagen 14 der zweiten
Meßeinrichtung 2 parallel zur Langsachse des Werkstücks 5, das
auf der Auflageeinrichtung 12 aufliegt, verfahrbar ist. Zur
Verschiebung des Meßwagens 14 ist eine Antriebseinrichtung 15
vorgesehen, wobei die jeweilige Position des Meßwagens 14 durch
eine Wegmeßeinrichtung 16 erfaßbar ist. Die Antriebseinrichtung
15 weist einen Zahnriementrieb auf, an dem ein Encoder zur di
rekten Wegmessung angekoppelt ist. Der Meßwagen 14 ist dadurch
sehr exakt verfahrbar und seine jeweilige Position sehr genau
erfaßbar.
Zur Erfassung des Abstands der Stirnfläche 4 von einem Refe
renzpunkt, der durch die Steuerungseinheit zusammen mit dem Ab
stand der Stirnfläche 3 vom Referenzpunkt, der derselbe wie der
Referenzpunkt für die zweite Meßeinrichtung 2 sein kann oder
auch ein davon unterschiedlich festgelegter Referenzpunkt, zur
Berechnung der Länge 1 des Werkstücks 5 verwandt wird, wird der
Meßwagen 14 entlang der Meßwagenführung 27 auf die Stirnfläche
4 des Werkstücks 5 hinbewegt, bis der Tastsensor 18 beim Auf
treffen auf die Stirnfläche 4 ein Signal abgibt.
Damit der Tastsensor 18 auch bei unterschiedlichen Werkstück
größen und -positionen auf der Auflageeinrichtung 12 auf die
Stirnfläche 4 des Werkstücks 5 auftrifft, ist zwischen dem
Tastsensor 18 und dem Bereich, in dem das Werkstück 5 aufliegt,
eine Kontaktplatte 32 vorgesehen, die am Arm 31 des Meßwagens
14 verschieblich gelagert ist, derart, daß beim Auftreffen auf
die Stirnfläche 4 des Werkstücks 5 die Kontaktplatte 32 auf den
Arm 31 und den daran befestigten Tastsensor 18 gedrückt
wird, so daß der Tastsensor 18 ein Signal abgibt. Zwischen der
Kontaktplatte 32 und dem Arm 31 ist ein Federelement 33 vorge
sehen, das die Kontaktplatte 32 in eine Position vorspannt, in
der der Tastsensor 18 kein Signal abgibt. Das Federelement 33
spannt dabei die Kontaktplatte 32 mit einer nur sehr geringen
Kraft vor, so daß beim Auftreffen der Kontaktplatte 32 auf die
Stirnfläche 4 des Werkstücks 5 das Werkstück 5 nicht verschoben
wird.
Der Tastsensor 18 ist entsprechend diesem Ausführungsbeispiel
als mechanischer Taster in Verbindung mit einem Schaltelement
ausgeführt, jedoch ist auch eine Lichtschranke oder ähnliches
möglich.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführungsform der Erfindung
ist der sehr große Meßbereich. So können Stangenlängen von zum
Beispiel 400 mm bis zum Beispiel 16 000 mm erfaßt werden.
Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem wesentliche Teile dem ersten oder zweiten Ausführungs
beispiel ähnlich sind. Entsprechend sind die Bauteile, die dem
ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel gleichen, mit denselben
Bezugszeichen versehen.
So weist die Vorrichtung gemäß dem weiteren Ausführungsbeispiel
eine Auflageeinrichtung 12 auf, die Teil einer Quertransport
einrichtung ist, mit Kettensträngen 23, die eine Auflagefläche
11 bilden und Mitnehmerbolzen 25, die eine Anlagefläche 26 bil
den. Beidseitig der Auflageeinrichtung 12 ist außerhalb des
Auflagebereichs, in dem das Werkstück 5 aufliegt, eine erste
Meßeinrichtung 1 und eine zweite Meßeinrichtung 2 vorgesehen.
Die erste Meßeinrichtung 1 entspricht dabei der ersten Meßein
richtung der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele und dient
der Messung des Abstands der Stirnfläche 3 des Werkstücks 5 von
einem Referenzpunkt und der Erfassung der Querschnittsmaße des
Werkstücks 5.
Die zweite Meßeinrichtung 2 weist ein Lasermeßgerät 19 mit ei
nem Lasermeßkopf 20 auf, der in einer Ebene mit festem Abstand
zu einem Referenzpunkt angeordnet ist. Der Lasermeßkopf 20 der
zweiten Meßeinrichtung 2 ist dabei ähnlich der Lasermeßeinrich
tung der ersten Meßeinrichtung 1 verschieblich auf einer Füh
rung 21 angeordnet, die in einem rechten Winkel zur Anlageflä
che 26, die durch die Mitnehmerbolzen 25 definiert ist, ausge
richtet ist, so daß der Lasermeßkopf 20 des Lasermeßgeräts 19
parallel zur Stirnfläche 4 des Werkstücks 5 verschieblich ist.
Wie in Fig. 11 zu sehen ist, wird der Lasermeßkopf 20 der
zweiten Meßeinrichtung 2 senkrecht zur Längsachse des Werk
stücks 5 an der Stirnfläche 4 des Werkstücks 5 vorbeigeführt,
wobei zwischen dem Lasermeßgerät 19 durch den Lasermeßstrahl
ein Signalwechsel mit dem Werkstück 5 erfolgt, wodurch der
Abstand der Stirnfläche 4 vom Referenzpunkt erfaßt wird.
Anstelle des Lasermeßgeräts 19 kann auch ein Ultraschallmeßge
rät 22 (Sonarbero) mit einem Ultraschallmeßkopf 24 verwendet
werden.
Die Führung 21 kann, wie in Fig. 12 ersichtlich ist, um eine
Achse schwenkbar sein, die im wesentlichen parallel ist zur
Schnittachse der Anlagefläche 26 mit der Auflagefläche 11 der
Auflageeinrichtung 12, derart, daß ein Abtasten der Stirnfläche
4 des Werkstücks 5 ähnlich wie durch die erste Meßeinrichtung 1
in verschiedenen Positionen erfolgen kann, und eine Erfassung
der Querschnittsmaße des Werkstücks 5 durch die zweite Meßein
richtung 2 möglich ist. Dadurch kann in bezug auf die Erfassung
der Querschnittsmaße des Werkstücks 5 das Ergebnis, das auf der
Grundlage der Meßdaten durch die erste Meßeinrichtung 1 be
stimmt wird, überprüft werden beziehungsweise ein Mittelwert
gebildet werden zwischen den Ergebnissen, die auf der Grundlage
der Meßdaten durch die erste und zweite Meßeinrichtung bestimmt
werden.
Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist
die erste Meßeinrichtung 1 und/oder zweite Meßeinrichtung 2 ei
ne Lasermeßeinrichtung auf, deren Meßköpfe relativ zur Auflage
einrichtung feststehend angeordnet sind. Zur Abtastung der
Stirnfläche 3 oder der Stirnfläche 4 des Werkstücks 5 ist eine
Ablenkvorrichtung zur Ablenkung des Lasermeßstrahls vorgesehen,
so daß die Stirnseite durch Scannern erfaßt und die Kontur
abgebildet und hieraus die Querschnittsmaße des Werkstücks 5
ermittelt, sowie der Abstand der Stirnfläche 3 und 4 von einem
Referenzpunkt gemessen werden kann. Die Ablenkvorrichtung zur
Ablenkung des Lasermeßstrahls kann zum Beispiel gesteuerte
Spiegel aufweisen.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Vermessung von stan
genförmigen Werkstücken ist die Lange der Werkstücke erfaßbar,
ohne diese exakt auszurichten und in eine definierte Position
in Anlage mit einem Anschlag zu bringen. Darüber hinaus ist es
ein wesentlicher Vorteil, daß neben der Lange der Stangen
auch die Querschnittsmaße der Stange erfaßbar sind, so
daß die Einlagerung der Werkstücke beziehungsweise die Be
schickung einer Bearbeitungsmaschine mit den eingelagerten
Werkstücken durch eine Steuerungseinheit selbständig geregelt
werden kann.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Vermessung von Werkstücken, insbesondere
stangenförmigen Werkstücken, mit einer Auflageeinrichtung zur
Abstützung und groben Ausrichtung des Werkstücks, zumindest ei
ner Meßeinrichtung zur Erfassung des Abstands einer Stirnfläche
des Werkstücks von einem Referenzpunkt und einer Steuerungsein
heit mit einer Speichereinrichtung zum Abspeichern der Meßwer
te, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste und eine zweite Meß
einrichtung (1, 2) zur Erfassung des Abstands einer ersten und
einer gegenüberliegenden zweiten Stirnfläche (3, 4) des auf der
Auflageeinrichtung aufliegenden Werkstückes (5) von einem Refe
renzpunkt vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die erste Meßeinrichtung (1) eine Sensoreinrichtung
(6) zur Erfassung der Querschnittsmaße des Werkstücks (5) auf
weist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensoreinrichtung (6) eine Laser-Meßeinrichtung aufweist, wobei
ein Meßkopf (7) der Laser-Meßeinrichtung auf einem Meßwagen (8)
angeordnet ist, der verschieblich auf einer ersten Führung (9)
gelagert und durch eine erste Antriebseinrichtung (13) verfahr
bar ist, und eine erste Wegmeßvorrichtung (10) zur Erfassung
der Position des Meßkopfes (7) während eines Laser-Abtast
vorgangs der Stirnfläche (3) des Werkstücks (5) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die erste Führung (9) um eine Achse
schwenkbar ist, die im wesentlichen parallel zur Schnittachse
einer Auflagefläche (11) und einer Anlagefläche (26) der Auf
lageeinrichtung (12) ist, derart, daß in einer ersten Position
der ersten Führung (9) der Meßwagen (8) parallel zu einer
Stirnflächendiagonalen des auf der Auflageeinrichtung (12) auf
liegenden Werkstücks (5) und in einer zweiten Position der
ersten Führung (9) parallel zu der Auflagefläche (11) der Auf
lageeinrichtung (12) verfahrbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Führung (9) an einer zweiten Führung (34) verschieblich
gelagert und durch eine zweite Antriebseinrichtung (35) ver
fahrbar ist, derart, daß der Meßwagen (8) in verschiedenen
Positionen der ersten Führung in verschiedenen Abständen von
und parallel zu einer Auflagefläche (11) der Auflageeinrichtung
(12) und durch Verschieben der ersten Führung (9) entlang der
zweiten Führung (34) senkrecht zur Auflagefläche (11) verfähr
bar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zweite Wegmeßvorrichtung (35) zur Erfassung der Position
der ersten Führung (9) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinheit eine Aus
werteeinheit zur Verknüpfung von Wegmeßdaten der ersten
und/oder zweiten Wegmeßvorrichtung (10, 35) mit Laser-Meß
strahlsignalen der Lasermeßeinrichtung zur Bestimmung der Quer
schnittsmaße des Werkstücks (5) aufweist.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder zweite Antriebs
einrichtung (13, 35) einen Zahnriementrieb (17) aufweist, an
dem ein Encoder (10, 36) zur Wegmessung angekoppelt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoreinrichtung (6) eine Lasermeßeinrichtung aufweist
und eine Ablenkvorrichtung zur Ablenkung eines Lasermeßstrahls
zur Abtastung der Stirnfläche (3) des Werkstücks (5) vorgese
hen ist.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die zweite Meßeinrichtung (2) einen
Tastsensor (18) aufweist, der auf einem Meßwagen (14) angeord
net ist, wobei der Meßwagen (14) verschieblich im wesentlichen
parallel zur Schnittachse der Auflagefläche (11) und der An
lagefläche (26) der Auflageeinrichtung (12) gelagert ist,
eine Antriebseinrichtung (15) zur Verschiebung des Meßwagens
(14) zu der Stirnfläche (4) des Werkstücks (5) hin und eine
Wegmeßeinrichtung (16) zur Erfassung der Position des Meßwa
gens (14) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung (15) einen Zahnriementrieb aufweist, an
dem ein Encoder (16) zur Wegmessung angekoppelt ist.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Meßeinrichtung (2) ein
Lasermeßgerät (19) oder Ultraschallmeßgerät (22) mit einem
Lasermeßkopf (20) oder einem Ultraschallmeßkopf (24) aufweist,
der in einem festen Abstand zu einem Referenzpunkt angeordnet
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Meßeinrichtung (2) eine Führung (21) umfaßt, auf
der der Laser-/oder Ultraschallmeßkopf (20, 24) zur Abtastung
der Stirnfläche (4) des Werkstücks (5) senkrecht zur Schnitt
achse der Auflagefläche (11) und der Anlagefläche (26) der
Auflageeinrichtung (12) verschieblich gelagert ist.
14. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageeinrichtung eine Trans
porteinrichtung (12) zum Quertransport der Werkstücke (5) ist,
wobei die Transporteinrichtung (12) Kettenförderstränge (23)
mit daran befestigten Mitnehmerbolzen (25) aufweist, wobei die
Kettenförderstränge (23) die Auflagefläche (11) und die Mit
nehmerbolzen (25) die Anlagefläche (26) bilden.
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