DE4425979C1 - Dichtungsprofilstrang - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Dichtungsprofilstrang aus elastischem Werkstoff gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiger Dichtungsprofilstrang zählt durch die DE 42 28 874 C2 zum Stand der Technik. Der lippenartige Bereich ist hierbei durch quer verlaufende Einschnitte in eine Vielzahl von Einzelzungen unterteilt, die nur über den schlauchartigen Bereich miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann der Dichtprofilstrang bei einer Länge, die der Umfangslänge eines Fensterrahmens ent­ spricht, auch in den Eckbereichen des Fensterrahmens durchgehend verlegt werden, ohne daß er Falten wirft. Zwischen den Einzelzungen ergeben sich dann in den Ecken des Fensterrahmens zwangsläufig V-förmige Öffnungsberei­ che.

Abgesehen davon, daß die Stabilität des lippenartigen Be­ reichs durch die Einschnitte erheblich herabgesetzt wird, setzen solche Einschnitte zwangsläufig eine sehr kerbzähe Qualität des Werkstoffs für den Dichtungsprofilstrang voraus. Kerbzäh deshalb, damit der Dichtungsprofilstrang je nach Beanspruchung im Tiefsten der Einschnitte nicht reißt und dann seine Funktion verliert.

Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen Dichtungsprofilstrang zu schaf­ fen, der auch um vergleichsweise scharfe Ecken gebogen werden kann, ohne daß seine Stabilität beeinträchtigt wird und/oder ein bestimmter Werkstoff erforderlich ist.

Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß in den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkma­ len gesehen.

Danach werden jetzt im lippenartigen Bereich umfangssei­ tig geschlossene Durchbrechungen vorgesehen, die ohne Stabilitätsverlust dem lippenartigen Bereich, insbeson­ dere aber seiner Längskante, einen quasi gummibandartigen Charakter vermitteln. Diese Eigenschaft erlaubt es, den Dichtungsprofilstrang nachträglich in einen verbleibenden Spalt zwischen einem Fensterrahmen und einer Fenster­ scheibe oder Elementverbindungen sowie Brüstungen einzu­ drücken, ohne daß in Eckbereichen Risse zu befürchten sind. Die Elastizität der Längskante verlangt auch keine kerbzähe Qualität des Werkstoffs. Besonders Silikonquali­ täten können nunmehr problemlos eingesetzt werden.

Wie die Durchbrechungen im lippenartigen Bereich gestal­ tet sind, ist im Prinzip von untergeordneter Bedeutung. Die Durchbrechungen können rechteckig, wabenförmig, drei­ eckig, rund oder auch oval konfiguriert sein. Wichtig ist lediglich, daß die Längskante des lippenartigen Bereichs durchgehend ohne Einschnitte verläuft und den bereits be­ schriebenen gummibandartigen Charakter besitzt.

Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht in den Merkmalen des Anspruchs 2. Danach sind die Durch­ brechungen dreieckförmig konfiguriert. Die Ecken sind grundsätzlich gerundet. Kerbrisse werden hierdurch ver­ mieden. Dadurch, daß sich die bevorzugt gleichschenklig gestalteten Durchbrechungen mit ihren Basisseiten abwech­ selnd aufeinanderfolgend einmal parallel zum schlauchar­ tigen Bereich und einmal parallel zur Längskante er­ strecken, wird nicht nur eine im Querschnitt relativ dünne extrem elastische Längskante geschaffen, sondern es werden auch zwischen den Durchbrechungen im Querschnitt dünne Stege gebildet, die das Herumziehen des Dichtungs­ profilstrangs um scharfkantige Ecken ohne Faltenbildung sicherstellen.

Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Merkmalen des Anspruchs 3 gekennzeichnet. Diese K-förmig konfigurierten Durchbrechungen haben eine größere Längs- als Quererstreckung. Dadurch können sich in den Eckbereichen beispielsweise eines Fensterrahmens die im Winkel zueinander verlaufenden Schenkel zunächst geradlinig aufeinander ausrichten und letztlich auch noch werkstoffabhängig dehnen.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnun­ gen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen die

Fig. 1 bis 3 jeweils in der Ansicht zwei verschiedene Ausführungsformen eines Dichtungsprofil­ strangs im Eckbereich eines Fensterrahmens.

Die Dichtungsprofilstränge 1, 1′ sind hierbei im einge­ bauten Zustand im Bereich einer Rahmenecke 2 eines Fen­ sters mit Blickrichtung auf den Fensterrahmen 3 veran­ schaulicht. Zur Verdeutlichung des Querschnitts der Dich­ tungsprofilstränge 1, 1′ ist jeweils ein Ende um 90° in die Zeichnungsebene umgeklappt dargestellt.

Der Dichtungsprofilstrang 1 der Fig. 1 und 2 umfaßt einen U-förmigen Klammerbereich 4 zur Lagefixierung des Dichtungsprofilstrangs 1 an dem in unterbrochener Linien­ führung angedeuteten Fensterrahmen 3.

Desweiteren ist zu erkennen, daß dem Klammerbereich 4 gegenüberliegend der Dichtungsprofilstrang 1 einen schlauchartigen Bereich 5 aufweist, der an einer nicht näher dargestellten Glasscheibe unter Verformung zur dichtenden Anlage gelangt.

Ferner weist der Dichtungsprofilstrang 1 einen lippen­ artigen Bereich 6 mit einem keilförmigen Querschnitt auf. Diese Ausbildung dient dem erleichterten Einführen des Dichtungsprofilstrangs 1 in den Spalt zwischen dem Fen­ sterrahmen 3 und der Glasscheibe.

Um den Dichtungsprofilstrang 1 ohne Faltung um eine Ecke 7 des Fensterrahmens 3 legen zu können, sind in dem lippenartigen Bereich 6 Durchbrechungen 8 dreieckförmiger Konfiguration vorgesehen. Es handelt sich um gleich­ schenklige Dreiecke mit gerundeten Ecken 9. Von jeweils zwei in Längsrichtung des Dichtungsprofilstrangs 1 aufeinanderfolgenden Durchbrechungen 8 sind die Basissei­ ten 10 einmal parallel zum schlauchartigen Bereich 5 und einmal parallel zur Längskante 11 des lippenartigen Be­ reichs 6 angeordnet. Außerdem sind durch diese besondere Konfiguration zwischen den Durchbrechungen 8 Stege 12 ausgebildet. Die Stege 12 verlaufen somit in den geraden Längenabschnitten 16 des Fensterrahmens 3 zickzackförmig.

Die Fig. 1 zeigt eine Verformung des Dichtungsprofil­ strangs 1 an der Ecke 7 in einer solchen Relativlage, bei welcher die Ecke 9 einer Durchbrechung 8 dem schlauchför­ migen Bereich 5 zugewandt ist. Es ist zu sehen, daß sich dann die Längskante 11 unter Verformung der Durchbrechung 8 und der beiden benachbarten Durchbrechungen 8 dehnt, jedoch die Längskante 11 einstückig aufrechterhalten wird.

In der Fig. 2 ist der Dichtungsprofilstrang 1 in einer Einbausituation veranschaulicht, bei welcher an der Ecke 7 eine Durchbrechung 8 liegt, deren Basisseite 10 dem schlauchartigen Bereich 5 zugewandt ist. Auch in diesem Fall verformen sich diese Durchbrechung 8 sowie die bei­ den benachbarten Durchbrechungen 8, jedoch immer mit der Maßgabe, daß die Längskante 11 nach Art eines Gummibands einstückig erhalten bleibt.

Der in der Fig. 3 veranschaulichte Dichtungsprofilstrang 1′ hat in etwa denselben Querschnitt wie der Dichtungs­ profilstrang 1 der Fig. 1 und 2. Er besitzt demnach einen Klammerbereich 4′ zur Fixierung an einem Fenster­ rahmen 3, einen schlauchartigen Bereich 5′ zur dichtenden Anlage an einer Glasscheibe sowie einen lippenartigen Be­ reich 6′ keilförmigen Querschnitts zum erleichterten Ein­ führen des Dichtungsprofilstrangs 1′ in einen Spalt zwi­ schen dem Fensterrahmen 3 und einer Glasscheibe.

Der lippenartige Bereich 6′ ist mit Durchbrechungen 8′ versehen, die eine K-förmige Konfiguration haben. Es han­ delt sich um langgestreckte Durchbrechungen 8′, deren Längsseiten 13 dem schlauchartigen Bereich 5′ zugewandt sind. Die gegenüberliegenden Seiten 14 sind durch Ein­ knickungen der Längskante 11′ aus zwei im Winkel zueinan­ der verlaufenden Schenkeln 15 gebildet. Mithin verläuft in den geraden Längenabschnitten 16 des Fensterrahmens 3 die Längskante 11′ zickzackförmig.

Wird nun, wie dargestellt, der Dichtungsprofilstrang 1′ um eine Ecke 7 des Fensterrahmens 3 gelegt, so können sich die Schenkel 15 strecken und ggf. auch noch dehnen, ohne daß ansonsten eine Faltung des Dichtungsprofil­ strangs 1′ erfolgt. Die Längskante 11′ bleibt einstückig erhalten.

Bezugszeichenliste

1 Dichtungsprofilstrang
1′ Dichtungsprofilstrang
2 Rahmenecke
3 Fensterrahmen
4 Klammerbereich
4′ Klammerbereich
5 schlauchartiger Bereich
5′ schlauchartiger Bereich
6 lippenartiger Bereich
6′ lippenartiger Bereich
7 Ecke v. 3
8 Durchbrechungen
8′ Durchbrechungen
9 Ecken v. 8
10 Basisseiten v. 8
11 Längskante v. 6
11′ Längskante v. 1′
12 Stege zw. 8
13 Längsseiten v. 8′
14 ausgeknickte Seiten v. 8′
15 Schenkel v. 14
16 gerader Längenabschnitt v. 3

Claims (3)

1. Dichtungsprofilstrang aus elastischem Werkstoff zur ringförmigen Eingliederung in einen Spalt zwischen zwei sich frontal gegenüberliegenden Bauteilen, der im Querschnitt gesehen einen Klammerbereich (4, 4′), einen schlauchartigen Bereich (5, 5′) und einen lip­ penartigen Bereich (6, 6′) aufweist, wobei der Klam­ merbereich (4, 4′) an dem einen Bauteil (3) lage­ fixierbar ist und der abdichtende schlauchartige Be­ reich (5, 5′) sowie der dazu parallele lippenartige Bereich (6, 6′) unter Druck an dem anderen Bauteil zur verformenden Anlage gelangen, dadurch gekennzeichnet, daß der lippenartige Be­ reich (6, 6′) mit seiner freien Längskante (11, 11′) einen stegartigen Charakter verleihenden umfangssei­ tig geschlossenen Durchbrechungen (8, 8′) versehen ist.

2. Dichtungsprofilstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (8) dreieckförmig konfiguriert und unmittelbar neben­ einander angeordnet sind, wobei die Durchbrechungen (8) mit einer Dreiecksseite (10) abwechselnd einmal parallel zur geradlinigen Längskante (11) des lippen­ artigen Bereichs (6) und einmal parallel zum schlauchartigen Bereich (5) verlaufen.

3. Dichtungsprofilstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (8′) K-förmig konfiguriert sind, wobei sich jeweils eine Längsseite (13) parallel zum schlauchartigen Be­ reich (5′) erstreckt und die gegenüberliegende Seite (14) durch eine Einknickung der Längskante (11′) des lippenartigen Bereichs (6′) aus zwei im Winkel zuein­ ander verlaufenden Schenkeln (15) gebildet ist.